Generation Z – So ticken die Jobeinsteiger

Die Generation Z ist von Individualismus und Selbstverwirklichung ebenso geprägt wie von Sicherheitsdenken. Wir zeigen, wie es um ihre Arbeitsmoral steht und wie Arbeitgeber sie gezielt ansprechen können.

Definition: Generation Z – Wer ist die Generation Z?

Die Generation Z folgt auf Generation Y und umfasst die Geburtenjahrgänge 1997 bis 2012 (nach anderen Definitionen 1995 bis 2010) und ihre Angehörigen sind die ersten echten „Digital Natives“. Sie gelten als sozial vernetzt und gesellschaftlich engagiert. Aktuell sind die Mitglieder der Gen Z Schüler*innen, Studenten*innen und zum Teil schon Berufseinsteiger*innen.

Unterschied und Abgrenzung zur Generation Y

Die Generation Y umfasst ungefähr die Geburtenjahrgänge 1980 bis 1995 und wird auch als „Millenials“ bezeichnet. Was beide Generationen gemeinsam haben: Sie sind voll in der digitalen Welt angekommen, sowohl beruflich als auch privat. Während die Generation Y aber erst seit dem Jugend- oder jungen Erwachsenenalter mit digitalen Medien konfrontiert ist, gehören zur Generation Z die ersten richtigen „Digital Natives“, die also von frühester Kindheit an lernten, mit Laptops, Smartphones und Tablets umzugehen. Auch wenn Gen Z gerade erst auf dem Arbeitsmarkt ankommt, ist klar, dass für beide Generationen New Work in ihrem Arbeitsleben prägend ist und sein wird.

Allgemeine Charakteristika einer ganzen Generation festzustellen, fällt schwer – aber gewisse Trends lassen sich ablesen. Darin unterscheiden sich Generation Y und Z in Grundzügen:

Generation Y (Millenials):

Generation Z:

  • Sucht Ausgleich – zufriedenstellendes Privatleben ist wichtiger als Karriere
  • Trennung von Arbeit und Privatleben als Ziel (Work-Life-Separation)
  • Flexibilität bei Arbeitszeiten, zugleich aber auch Sicherheit gewünscht
  • Pragmatisch, keine Identifikation mit der Unternehmenskultur

Aktuell sind vier Generationen am Arbeitsmarkt – wie die unterschiedlichen Generationen ticken, erläutern wir auch in unserem Übersichtsartikel Generation XYZ.

Merkmale, Werte, Eigenschaften der Generation Z

Für die Generation Z ist Individualismus und Selbstverwirklichung zentral, sie ist technikaffin und durch die modernen Medien daran gewöhnt, dass Bedürfnisse schnell erfüllt werden – alles ist nur einen Klick entfernt. Sie ist daher auch konkreten Vorstellungen von der Arbeit geprägt: Sie erwartet sich Ausgleich und individuelle Rücksichtnahme in puncto Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen, da Familie und Freunde einen hohen Stellenwert haben.

Das zeigt sich auch im Stepstone Jobreport 2023, wo 71% der Generation Z angaben, eher einen Job zu kündigen als zu behalten, der nicht ihren Bedürfnissen entspricht:

Zugleich stimmten rund 52% der Aussage „Ich fordere im kommenden Jahr mehr Flexibilität im Job“ zu.

Allerdings hat die Generation Z auch in den letzten Jahren schon mehrere Krisen miterlebt, von der Wirtschaftskrise in den Nullerjahren bis zu den aktuellen Folgen der Corona-Krise. Damit sucht sie auch nach Sicherheiten wie einer Festanstellung und fixen Verträgen. Generell scheint sie von einem eher pessimistischen Blick auf die Zukunft geprägt zu sein und spricht offener als frühere Generationen über psychische Belastungen und Ängste.

Generation Z & Arbeitsmoral

Die Generation Z tritt in einer Zeit des Fachkräftemangels in den Arbeitsmarkt ein und hat zugleich Karriere nicht mehr als oberstes Ziel, was für die Arbeitgeber die Ansprache schwieriger macht. Zugleich sorgt der Wunsch nach Trennung von Arbeit und Privatleben dafür, dass den Angehörigen der Gen Z Konzepte wie Work-Life-Blending nicht so attraktiv erscheinen.

Wie der Stepstone Jobreport zeigt, hat aber Work Life Balance für die Österreicher*innen generell einen hohen Stellenwert, so stimme mehr als 75% aller Befragten der Aussage „Eine gute Work-Life-Balance ist mir wichtig“ zu, bei der Gen Y ist die Zustimmung sogar noch höher als bei der Gen Z:

Interessant ist allerdings, dass sich die Befragten der Gen Z am zufriedensten mit ihrer derzeitigen beruflichen Situation zeigen – 75 Prozent der jüngsten Generation an Arbeitnehmer*innen geben an, beruflich (sehr) zufrieden zu sein:

Das spricht dafür, dass sie auf dem Arbeitsmarkt auch die Angebote finden, die sie ansprechen.

Arbeitsmarkt & Generation Z: Wie erreichen Arbeitgeber am besten die Gen Z?

Um die Mitarbeiterbindung und Mitarbeiterzufriedenheit bei der Generation Z zu erhöhen, gilt es, folgende Punkte zu beachten:

  • Flexibilität zum Thema machen: Dazu gehört etwa, dem Wunsch nach Teilzeitarbeit nachzukommen und Angebote wie Remote Work auszubauen.
  • Feedback: Arbeitnehmer*innen der Generation Z erwartet sich häufiges und klares Feedback, wo sie stehen und was sie verbessern können. Bekommen sie das, wirkt sich das äußerst positiv auf ihre Motivation aus.
  • Weiterbildungsmöglichkeiten: Wie der Stepstone Jobreport zeigt, sind gerade für die Gen Z Weiterbildungsmöglichkeiten sehr wichtig, hier legen73% der Befragten darauf Wert.
  • Mentale Gesundheit berücksichtigen: Arbeitgeber sollten Ausgleich ermöglichen, Ruhezeiten und Urlaube respektieren und bei Belastungsphasen individuell auf die Bedürfnisse Rücksicht nehmen, etwa mit unbezahltem Sonderurlaub oder einer Arbeitszeitverkürzung.
  • Nachhaltigkeit: Nicht umsonst wird die Gen Z manchmal auch als „Generation Fridays for Future“ bezeichnet, sie legt auch am Arbeitsplatz auf einen ressourcenschonenden und zukunftsorientierten Zugang Wert.

4 Tipps fürs Recruiting der Generation Z

  1. Sinninhalte kommunizieren: Angehörige der Gen Z suchen nach Selbstverwirklichung und Sinn im Leben, daher stellt sich die Frage – wie kann im Recruiting vermittelt werden, welchen Sinn und Zweck mit dieser Arbeitsstelle erfüllt wird, wie etwa zukunftsorientiert und nachhaltig gearbeitet wird?
  2. Kurze und einfache Bewerbungsprozesse: Sich in wenigen Klicks bewerben können, einfach seine Unterlagen hochladen und schnell eine Antwort erhalten – als Digital Natives erwarten sich die Angehörigen der Gen Z einen einfachen und schnellen Bewerbungsprozess. Daher bietet es sich auch an, Bewerbungsmöglichkeiten über unterschiedliche Kanäle anzubieten.
  3. Personalisieren und individualisieren der Ansprache: Hier ist HR gefordert – wie lässt sich in der Stellenausschreibung ein spezifisches Profil herausarbeiten, damit sich Bewerber*innen persönlich angesprochen fühlen? Wie können die Bewerber*innen auf unterschiedlichen Kanälen gezielt (und unterschiedlich) angesprochen werden?
  4. Karriere in Teilzeit: Aufgrund der steigenden Teilzeitquote werden auch Modelle zur Karriere in Teilzeit immer gefragter. Das erhöht die Vielfalt und auch die Frauenquote in Führungspositionen.

Was kommt nach der Generation Z?

Auf die Generation Z folgt die Generation Alpha – nach dem letzten Buchstaben des lateinischen Alphabets der erste Buchstabe des griechischen. Dieser Generation gehören die Jahrgänge 2010 bis 2025 an. Nachdem die meisten Angehörigen dieser Generation noch Kinder sind, einige auch noch gar nicht geboren, ist es noch sehr spekulativ, was diese Generation prägen wird. Die Vernetzung und digitale Immersion wird für diese Generation allerdings vermutlich noch deutlicher im Vordergrund stehen als es schon bei Gen Z der Fall war und ist.

Autor: Sabine Schönfellner
Bildnachweis: www.eyeem.com / By Maskot

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