Jobreport 2024: So ticken Beschäftigte aus Hotellerie und Gastro
Mit dem Jobreport untersucht die Stepstone einmal jährlich, was Beschäftigte und Jobsuchende in Österreich bewegt und welche Konsequenzen für die Personalarbeit sich dadurch abzeichnen. Eine Detailauswertung nach Branchen zeigt, worauf sich insbesondere Arbeitgeber aus Hotellerie und Gastronomie in diesem Jahr einstellen sollten.
Rückgang offener Stellen in Gastro und Hotellerie
Ein guter Indikator für die Entwicklung der Branche sind die ausgeschriebenen Stellen. Wie haben sich diese im letzten Jahr entwickelt? Die nachfolgende Grafik zeigt, dass in der ersten Jahreshälfte zwar mehr Stellen ausgeschrieben waren als im ersten Halbjahr 2022, aber dafür lag in den Quartalen 3 und 4 die Zahl der Ausschreibungen deutlich unter jener aus den Vergleichsquartalen 2022. Damit ist der kontinuierliche Aufwärtstrend der Stellenausschreibungen seit 2021 durchbrochen.
Jobzufriedenheit ist in der Gastro konstant hoch
Grundsätzlich ist die berufliche Zufriedenheit in Österreich hoch und im Vergleich zum Vorjahr ganz leicht gestiegen. Vor einem Jahr haben 70,1 Prozent angegeben, mit ihrer beruflichen Situation (sehr) zufrieden zu sein, 2024 sagen das 71,1 Prozent der Befragten.
Doch wie zufrieden sind die Beschäftigten mit ihrem Job? Rund 44 Prozent der Befragten stehen einem Jobwechsel offen gegenüber, darunter sind 5 Prozent aktiv auf Jobsuche und 22 Prozent grundsätzlich offen für einen neuen Job. Weitere 15 Prozent spielen zwar mit dem Gedanken zu wechseln, wären aber bereit, in ihrem aktuellen Job zu bleiben – wenn ihnen der Arbeitgeber in bestimmten Aspekten entgegenkommt. Die Wechselwilligkeit bleibt damit im Vergleich zum Vorjahr stabil.
Sieht man sich die Wechselbereitschaft nach Branchen an, so sind 50 Prozent der befragten Arbeitnehmer*innen in der Hotellerie und Gastronomie offen für einen Jobwechsel.
Multigenerationale Workforce – so punkten Arbeitgeber bei den unterschiedlichen Generationen
Die gesellschaftlichen Veränderungen haben zu einer hohen Altersdiversität und damit zu einer multigenerationalen Belegschaft geführt. Jede Generation bringt ihre eigenen Vorstellungen und Wünsche an die Arbeit mit und sieht die Chancen am Arbeitsmarkt auch anders.
Generell schätzen 63 Prozent der österreichischen Arbeitskräfte ihre Chancen am Arbeitsmarkt sehr gut oder eher gut ein. Doch dieser Wert schwankt zwischen den unterschiedlichen Generationen: Am besten werden die Chancen von der Gen Z (68,9%) und Gen Y (64,6%) gesehen, während es in der Gen X nur 54,9 Prozent bzw. bei den Babyboomern nur 44,8 Prozent sind, die ihre Chancen am Arbeitsmarkt als sehr gut oder eher gut einstufen.
Unterschiede zwischen Generationen gibt es auch, wenn es um den Wunsch nach einem Jobwechsel geht. Den Job behalten wollen hier eher die Babyboomer und die Gen X.
Bei jenen, die auf Jobsuche sind, empfinden es tendenziell die Gen Z und Gen Y weniger schwierig, einen neuen Job zu finden.
Tipp: Arbeitgeber-Benefits nach Generationen diversifizieren
Wie ein Arbeitsplatz aussehen soll und mit welchen Corporate Benefits Arbeitgeber punkten können unterscheidet sich zwischen der Gen Z und den Babyboomern am meisten:
Tendenziell sind es jedoch das Angebot, remote zu arbeiten, eine ausgeglichene Work-Life-Balance zu haben und die Flexibilität, die den Beschäftigten wichtig sind.
Was macht attraktive Arbeitgeber aus und was sollen sie bieten? Attraktive Arbeitgeber punkten 2024 vor allem mit inspirierenden Führungskräften, einem freundlichen Arbeitsumfeld und Respekt, hohem Einkommen in der Zukunft und attraktiven Zusatzleistungen sowie mit einer sicheren Anstellung.
Management einer (alters)diversen Belegschaft
78 Prozent der Befragten im StepStone Diversity Report gaben an, dass sie gerne in einem Umfeld arbeiten, das von Offenheit und Vielfalt geprägt ist. Diversity wird damit einmal mehr zu einem entscheidenden Faktor im Recruiting.
Aber auch im Hinblick auf den demografischen Wandel und der damit zunehmend diverseren multigenerationalen Workforce wird es für Arbeitgeber immer wichtiger, die Vielfalt und individuellen Stärken der Mitarbeiter*innen zu erkennen und zu fördern anstatt stereotype Annahmen zu treffen. Denn die Belegschaft wird immer altersdiverser und die effektive Zusammenarbeit von Menschen in verschiedenen Lebensphasen zunehmend relevant.
Autorin: Beatrix Mittermann
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