Der Curriculum Vitae

Mit einem guten CV zum Erfolg


31.08.2022

Wenn in einer Ausschreibung ein CV verlangt wird, genügt es meist nicht, seinen deutschsprachigen Lebenslauf 1:1 zu übersetzen. Denn der Curriculum Vitae folgt seinen eigenen Regeln bezüglich Inhalten und Aufbau. Wir verraten dir, worauf du bei der Erstellung achten solltest.

Definition: Was ist ein CV?

Bei Curriculum Vitae, kurz CV, handelt es sich um die lateinische Formulierung für Lebenslauf. Im deutschsprachigen Raum ist diese Bezeichnung nicht allzu sehr verbreitet, im englischsprachigen Raum jedoch sehr wohl.

 

Wie wird CV ausgesprochen?

Bei uns wird das c wie ein k gesprochen, das v wie ein w und das ae wie unser Umlaut ä. In der Lautschrift sieht das folgendermaßen aus: [kʊˌʀiːkulʊm ˈviːtɛ] – bedeutet aber nichts anderes, als dass es „Kurikulum Witä“ ausgesprochen wird. Im Englischen variiert die Aussprache je nach Land und Region. Um eine falsche Aussprache zu vermeiden, kannst du die Abkürzung CV („si wi“ ausgesprochen) verwenden.

 

Wann wird der Curriculum Vitae verwendet?

Ein CV wird meist bei internationalen Bewerbungen benötigt bzw. bei Bewerbungen im englischsprachigen Ausland. Sollte er auch bei großen Konzernen mit Sitz in Österreich gewünscht sein, ist dies dezidiert in der Stellenanzeige angeführt. Doch Achtung: Bei englischsprachigen Lebensläufen gibt es Unterschiede, die es zu beachten gilt, worauf wir im nächsten Abschnitt näher eingehen.

 

Unterschied zwischen Lebenslauf / CV / Resumé

Wird ein Lebenslauf auf Englisch verfasst, so gibt es mehrere Möglichkeiten, wie dieser heißt. Dabei kommt es darauf an, für welches Land die Bewerbung ist und für welchen Zweck er erstellt wird. Folgende Unterschiede zum deutschsprachigen Lebenslauf sollten dabei beachtet werden:

Curriculum Vitae (kurz: CV) heißt der Lebenslauf in Großbritannien. Die Besonderheiten liegen darin, dass der CV kein Foto enthält, der Umfang maximal 2-3 Seiten beträgt, Angaben zu Alter, Religion, Familienstand und Herkunft ausgelassen werden und weder Datum noch Unterschrift vorhanden sind.

Resumé wird er in den USA genannt, wobei es eine Ausnahme gibt: Handelt es sich um eine akademische Bewerbung, werden in den USA die Bezeichnungen CV oder Vita verwendet. Auch hier wird auf ein Foto sowie Angaben zu Alter, Religion, Familienstand und Herkunft verzichtet. Der Umfang beträgt maximal eine Seite und ein zusätzlicher Punkt mit Referenzen ist anzuführen. Nähere Informationen findest du in unserem Artikel über das Resumé.

 

Aufbau des CV

Anders als beim deutschsprachigen Lebenslauf oder dem Europass Lebenslauf wird für einen CV der folgende Aufbau empfohlen:

✓ Überschrift

Anders als beim Resumé, bei dem dein Name fettgedruckt als Überschrift fungiert, wird beim CV die Bezeichnung „Curriculum Vitae“ oder „CV“ im Kopf dargestellt. Dabei kannst du entscheiden, ob du den Wortlaut linksbündig anbringst und deinen Namen auf gleicher Höhe anbringst (in diesem Fall wäre die Abkürzung zu bevorzugen, da sie weniger Platz einnimmt) oder ob du Curriculum Vitae ausschreibst und zentriert anbringst und deinen Namen darunter platzierst.

 

✓ Personal Details

Deine persönlichen Angaben beschränken sich – wie bereits zuvor erwähnt auf deine Kontaktdaten. Platziere Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse direkt unter deinem Namen. Verzichte unbedingt auf Angaben zu Alter, Religion, Familienstand und Herkunft – das hat den Sinn, dass auf Grund dieser Informationen niemand diskriminiert werden kann. Sollte dein Name einen Umlaut enthalten, schreibe diesen unbedingt aus (ä→ae, ö→oe, ü→ue).

 

✓ Personal Profile (optional)

Dieser Abschnitt ist zwar optional, kann aber dafür sorgen, dass potentielle Arbeitgeber*innen ein besseres Bild über deine Person erhalten. Es handelt sich dabei um eine Zusammenfassung (Summary) deiner persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten. Halte dich jedoch kurz und bringe die wichtigsten Informationen in zwei bis drei Zeilen auf den Punkt. Stelle dir dabei die Frage, was deine wichtigsten Erfahrungen und dazugehörigen Qualifikationen sind, die du in die ausgeschriebene Position einbringen kannst.

 

✓ Objective (optional)

Auch dieser Punkt ist im CV optional. Es geht darum, dein Objective, also dein Berufsziel, in aller Kürze zu skizzieren. Hier fließen also die Informationen ein, für welchen Job / welche Stelle du dich bewirbst und welche Motivation du dafür mitbringst bzw. was du vom Unternehmen erwartest.

 

✓ Professional Experience

Der wohl wichtigste Punkt des CVs ist die Professional Experience bzw. auch Work Experience genannt. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als dein beruflicher Werdegang, den du in umgekehrt chronologischer Reihenfolge skizzierst (du beginnst also mit der aktuellsten Position und arbeitest dich weiter in die Vergangenheit vor). Im Unterschied zum deutschsprachigen Lebenslauf müssen nicht alle Tätigkeiten angeführt werden.

Typische Studentenjobs als Kellner*in oder in einem Call Center, die für die ausgeschriebene Position nicht relevant sind, kannst du getrost streichen. Konzentriere dich vielmehr darauf, was für den aktuellen Job relevant ist. Lücken im Lebenslauf sind im CV kein großes Thema, da den Personaler*innen bewusst ist, dass du lediglich eine selektive Auswahl deiner bisherigen Erfahrungen getroffen hast.

Für die Darstellung deiner Berufserfahrung sollten Informationen wie Firmenname, Zeitraum der Anstellung, ausgeführte Position auf jeden Fall enthalten sein. Ergänze – sofern möglich – den Firmennamen auch durch einen Internetlink. Was ebenfalls gut ankommt, ist die Ergänzung der aufgelisteten Jobs durch deine persönlichen Erfolge (Achievements) bzw. Projekte, an denen du gearbeitet hast.

 

✓ Education

Nach der Berufserfahrung ist dein Bildungsweg ein weiterer wichtiger Bestandteil des CV. Liste hier sowohl schulische Ausbildungen (inkl. Studium, aber ohne den Angaben zu den Pflichtschuljahren) als auch Weiterbildungen auf. Werte diese Punkte durch Zusatzinformationen auf:

  • Nenne beim Studium sowohl die Studienrichtung als auch deine Spezialisierungen und das Thema deiner Abschlussarbeit / Dissertation.
  • Bei Weiterbildungen empfiehlt es sich, anzugeben, welche Qualifikationen (Skills) du dabei erlangt hast.

 

✓ Skills

Hier werden typischerweise Fähigkeiten (Hard Skills) angegeben, die sich auf deine Sprachkenntnisse sowie deine IT-Kenntnisse beziehen. Zusätzliche Qualifikationen können ebenfalls angegeben werden, jedoch nur dann, wenn sie für die ausgeschriebene Stelle auch relevant sind (z. B. Führerschein, etc).

 

✓ Personal Interests

Dieser Punkt bietet dir Platz, persönliche Interessen und Hobbys (Achtung: auf Englisch lautet die Mehrzahl hobbies) aufzulisten. Überlege jedoch genau, was du anführst. Wähle nichts, was unglaubwürdig erscheint („In meiner Freizeit bilde ich mich gerne für den Beruf weiter“), zu riskant wirkt („Ich liebe Fallschirmspringen“) oder überhaupt keine Relevanz zu der ausgeschriebenen Stelle hat. Idealerweise lässt sich ein Zusammenhang erkennen zwischen deinem Hobby und deiner beruflichen Tätigkeit oder die Neugierde der Personaler*innen wird dadurch geweckt.

Hier einige Beispiele:

  • Ein*e Journalist*in, der*die in seiner*ihrer Freizeit gerne liest, ist vermutlich immer up-to-date.
  • Ein*e Social-Media-Redakteur*in, der*die privat einen Reise- oder Kochblog führt, sammelt wertvolle IT-Erfahrungen, auch wenn sie thematisch nicht relevant sind.
  • Ein*e Pädagoge*Pädagogin, der*die privat Kindergeburtstage im Freundeskreis plant, zeigt, dass er*sie gut im Organisieren ist und die Arbeit mit Kindern wirklich liebt.

 

✓ References

Referenzen sind im US-amerikanischen Raum äußerst wichtig. Für eine Bewerbung in Großbritannien sind sie jedoch optional. Wenn du welche angibst, achte darauf, die vollständigen Kontaktdaten anzugeben (E-Mail und Telefonnummer), sowie die Information, wo die angegeben Personen arbeiten (eventuell auch in welcher Position), damit der*die Personaler*in weiß, mit wem er*sie es zu tun hat.

 

Form des CV

Wenn du einen CV verfasst solltest du folgende Formvorschriften unbedingt berücksichtigen:

  • Der Umfang eines CV beträgt maximal 2-3 Seiten. Du solltest auf keinen Fall darüber hinaus gehen.
  • Foto ist im CV keines enthalten, verzichte daher auf jeden Fall auf ein Bild.
  • Auf Datum und Unterschrift wird im CV ebenfalls verzichtet.
  • In Bezug auf Schriftart und Schriftgröße kannst du beim CV genau das verwenden, was du auch in einem herkömmlichen Lebenslauf nutzen würdest. Genaue Vorschriften gibt es hier nicht. Wichtig ist lediglich eine gute Lesbarkeit, dass es einheitlich ist und nicht zwischen mehreren Schriftarten hin und her gesprungen wird. Halte dich auch in Bezug auf die Farbwahl dezent und setze ganz klassisch maximal einen Farbakzent.

 

Standard-CV bei der Bewerbung: Was muss ich beachten?

Wer seine Bewerbung auf Englisch für internationale Arbeitgeber*innen verfasst, sollte dabei beachten, dass alle wichtigen Unterlagen enthalten sind, die Bewerbung aber dennoch nicht unnötig in die Länge gezogen wird. Konkret bedeutet das: Neben dem CV, der wie bereits erwähnt aus maximal 2-3 Seiten besteht, ist ein Bewerbungsschreiben beizufügen. Dieses kann als Mischung aus Anschreiben und Motivationsschreiben verstanden werden und sollte eine Seite nicht überschreiten.

Als Hilfestellung haben wir die die wichtigsten Phrasen fürs englische Bewerbungsschreiben zusammengestellt. Wichtig dabei ist es, nicht auf alle Stationen der Ausbildung sowie Berufserfahrung einzugehen, sondern den Fokus auf jene Bereiche zu legen, die für die ausgeschriebene Stelle auch relevant sind.

Darüber hinaus sind in der Regel keine weiteren Unterlagen wie Zeugnisse etc. beizufügen – es sei denn, es ist angegeben. Vor allem im US-amerikanischen Raum spielen Referenzen von ehemaligen Arbeitgeber*innen eine wichtige Rolle. Dies wird jedoch meist in den Stellenanzeigen direkt gefordert bzw. kann auch erst in weiterer Folge angefordert werden, wenn du in die nächste Runde eingeladen wirst.

 

Tipps für einen gelungenen CV

✓ Die gelungene Selbstpräsentation

Während der deutschsprachige Lebenslauf eher eine tabellarische Aufzählung der wichtigsten Eckpunkte (Karrierelaufbahn, Ausbildung, Fähigkeiten) darstellt, ist das Ziel des CV eine gute Selbstpräsentation. Das bedeutet, dass darin auch nicht nur Stichworte enthalten sind, sondern ganze Sätze (beispielsweise beim Personal Profile oder den Objectives). Diese sollten jedoch dennoch kurz und prägnant sein und das, was du damit aussagen möchtest, auf den Punkt bringen.

Ganz nach dem Grundsatz: So viele Worte wie nötig, aber so wenige wie möglich.

Bedenke auch, dass du dem CV durch die Summary des Personal Profils eine persönliche Note verleihen kannst. Setze in deiner Zusammenfassung daher auf einen guten Mix von Hard Skills und Soft Skills, der individuell auf die Anforderungen in der Stellenausschreibung angepasst ist und dich in ein gutes Licht stellt.

 

✓ Action Verbs verwenden

Verwende für die Punkte Personal Profile, Objective sowie zur Darstellung deiner Erfolge im Zuge der Professional Experience aktive Verben (Action Verbs) an Stelle von Hauptwortkonstruktionen. Dadurch wirken deine Aussagen stärker und haben mehr Bezug zu deiner Person.

Hier ein paar Beispiele:

  • adaption → adapted
  • coaching → coached
  • communication → comunicated
  • development → developed
  • focus → focused
  • improvement → improved
  • motivation → motivated
  • organization → organized
  • planning → planned
  • production → produced
  • replacement → replaced

Wir haben dir außerdem wichtige Formulierungstipps und typische Floskeln für das Bewerbungsschreiben auf Englisch zusammengestellt. Geht der Bewerbungsprozess in die nächste Runde, kann dir das Englische Vokabular fürs Vorstellungsgespräch eine wichtige Stütze sein. Wir wünschen dir viel Erfolg im englischen Bewerbungsprozess!

 

Bildnachweis: 1001Love/Quelle: www.istockphoto.com

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