Sprachkenntnisse im Lebenslauf

So stellst du deine Sprachkenntnisse im Lebenslauf richtig dar


24.02.2020

Sprachkenntnisse sind in unserer vernetzten Welt Trumpf und können bei der Suche nach dem Traumjob ein entscheidendes Auswahlkriterium sein. Deswegen ist es wichtig zu wissen, wie man seine Fremdsprachenkenntnisse im Lebenslauf richtig präsentiert und das korrekte Sprachniveau angibt.

Die richtige Einstufung der Sprachkenntnisse

Im Lebenslauf wird nicht nur angeführt, welche Sprachen man spricht, sondern auch wie sicher man diese beherrscht. Nur so kann sich der Arbeitgeber ein korrektes Bild machen. Damit die Sprachkenntnisse der einzelnen Bewerber untereinander vergleichbar sind, gibt es bewährte Bezeichnungen. Damit man diese richtig benutzt und seine Sprachkenntnisse korrekt angibt, ist es wichtig zu wissen, was genau nun der Unterschied zwischen Grundkenntnissen und Verhandlungssicher ist.

 

Grundkenntnisse

Grundkenntnisse in einer Sprache erhält man zumeist dann, wenn man – auch wenn es schon ein Weilchen her sein mag – die Sprache in der Schule für einige Jahre gelernt hat. Kurze Unterhaltungen, beispielsweise als Kellner die Aufnahme von Bestellungen in einem Café, sind kein Problem.

 

Gut oder sehr gut in Wort und Schrift

Wer angibt, die Sprache gut oder gar sehr gut in Wort und Schrift zu beherrschen, sollte einige Jahre Schulunterricht in dieser Sprache vorzuweisen haben. Am besten hat man die Sprache auch nach der Schule regelmäßig benutzt. Im Arbeitsalltag sollte es einem keine Probleme bereiten, Telefonate oder Kundengespräche zu führen.

 

Fließend

Von lockeren Gesprächen mit den Arbeitskollegen bis hin zu seriösen Fachdiskussionen beim Meeting sollte der Gebrauch der Fremdsprache ohne großes Nachdenken möglich sein. Ebenfalls wird bei fließenden Sprachkenntnissen das korrekte Verfassen von E-Mails, das Verstehen von Texten sowie das problemlose Führen von Telefonaten vorausgesetzt.

 

Verhandlungssicher

Achtung: Wenn du im Lebenslauf angegeben hast, eine Sprache verhandlungssicher zu beherrschen, kann es durchaus vorkommen, dass das Bewerbungsgespräch plötzlich in dieser Sprache geführt wird. Denn der Recruiter geht in diesem Fall davon aus, dass du die Sprache beinahe so gut wie deine Muttersprache beherrschst. Mit korrekten Fachausdrücken solltest du ohne Probleme jonglieren können. Zumeist gibt man nur dann „verhandlungssicher“ im Lebenslauf an, wenn man bereits auf Auslandserfahrungen zurückblicken kann, in denen man die Sprache intensiv erlernen und seine Fähigkeiten darin stetig weiter ausbauen konnte.

 

Muttersprache

Als Muttersprache wird die Sprache angegeben, mit der man aufgewachsen ist.

 

Das Niveau mit den Kompetenzstufen des Europäischen Referenzrahmens angeben

Eine weitere Möglichkeit, seine Sprachkenntnisse kundzutun, ist die Zuhilfenahme des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen. So ist eine Darstellung der Fremdsprachenkenntnisse möglich, die europaweit mit der anderer Bewerber vergleichbar ist. Bewirbt man sich in einem anderen Land, sollte man sich am EU-Referenzrahmen orientieren. Besonders gut geeignet ist diese Form der Darstellung auch dann, wenn man ein international anerkanntes Zertifikat erlangt hat, das die Sprachkenntnisse bescheinigt. Beispiele hierfür sind der TOEFL-Test in Englisch oder der DELF-Test in Französisch.

Insgesamt hat die EU sechs verschiedene Leistungsstufen ausgearbeitet:

 

A1 und A2

Dies sind die beiden Stufen, die in etwa den Grundkenntnissen im Sprachgebrauch entsprechen. Einfache Gespräche sind möglich, die Fähigkeit, eine fachliche Diskussion zu bestreiten, kann bei dem Niveau A jedoch nicht vorausgesetzt werden.

 

B1 und B2

Eine Sprachkenntnis auf B-Niveau wird mit einer selbstständigen Sprachverwendung gleichgesetzt. Wer eine Sprache auf B1-Niveau beherrscht, kann das Land, in dem sie gesprochen wird, problemlos bereisen und sich verständigen. B2 bedeutet, auch etwas kompliziertere Texte lesen und verstehen zu können, ebenso ist das Führen von lockeren Konversationen ohne große Anstrengung möglich. Ebenso ist B2 das Niveau, wo man beginnen kann, das Verständnis von Fachausdrücke zu Themen, die die Arbeit betreffen, vorauszusetzen.

 

C1 und C2

Ein profundes Textverständnis ist hier Pflicht. Eine Diskussion in der Sprache geht reibungslos von der Hand. Zusätzlich wird bei einem Niveau von C1 vorausgesetzt, dass man seine eigenen Standpunkte klar strukturiert und flüssig vortragen kann. Erreicht man gar das Niveau C2, ist man in der Sprache ähnlich versiert wie ein Muttersprachler. Verständnisprobleme sind bei diesem Niveau so gut wie ausgeschlossen, auch Fachausdrücke und komplexe Diskussionen dürfen einen beim Niveau C2 vor keinerlei Schwierigkeiten stellen.

 

Folge uns auf Instagram

 

Die richtige Formulierung

Sprachkenntnisse im Lebenslauf

Weiß man, welches Sprachniveau man beherrscht, ist es wichtig, dieses im Lebenslauf richtig anzugeben. Fremdsprachenkenntnisse zählen zu den Hard Skills und werden in einem tabellarischen Lebenslauf unter dem Punkt „Weitere Qualifikationen“ angeführt. So erhält der Recruiter schnell Einblick in deine Kenntnisse und es ist klar ersichtlich, mit welchen Fähigkeiten du dich besonders hervortust.

Jede Sprache solltest du in einer separaten Zeile aufführen und deinen Kenntnissen entsprechend einstufen.

 

Bilingual – Kann man im Lebenslauf zwei Muttersprachen angeben?

Viele Kinder wachsen zweisprachig auf. Welche Sprache ist dann aber die Muttersprache? Als Muttersprache gilt dabei nicht die Sprache, die die Mutter spricht, sondern die Sprache, mit der man aufgewachsen ist. Unter Umständen können dies zwei Sprachen sein. Im Lebenslauf darf man somit auch zwei Sprachen als Muttersprache anführen. Kann man eine der beiden Sprachen um einen Deut besser, empfiehlt es sich, diese als 1. Muttersprache anzugeben, die andere hingegen als 2. Muttersprache.

 

Sprachkenntnisse in der Bewerbung

Man hat seine Fremdsprachenkenntnisse im Lebenslauf richtig angegeben, das Niveau korrekt festgelegt und den Recruiter davon überzeugt, einen zu einem Bewerbungsgespräch einzuladen. Hat man im Lebenslauf das Beherrschen einer bestimmten Sprache angegeben, muss man nun damit rechnen, dass das Bewerbungsgespräch ohne Ankündigung plötzlich in der betreffenden Sprache geführt wird. Dies wird besonders bei international agierenden Großkonzernen geschehen sowie dann, wenn in der Stellenanzeige dezidiert auf die Notwendigkeit hingewiesen wird, eine bestimmte Sprache zu beherrschen.

 

Lügen bei Sprachkenntnissen im Lebenslauf?

Wer in Bezug auf seine Sprachkenntnisse lügt, wird schnell ins Stammeln kommen. Beim Thema Fremdsprachen solltest du auf jeden Fall bei der Wahrheit bleiben. Denn eine Lüge würde nicht nur deinen beruflichen Alltag massiv erschweren, sondern wird beim Bewerbungsgespräch peinliches Schweigen nach sich ziehen. Denn im Gegensatz zu manch anderen Qualifikationen wie beispielsweise EDV-Kenntnisse, kann das Beherrschen einer Fremdsprache sofort auf Herz und Nieren überprüft werden.

 

Bildnachweis: solidcolours/Quelle: www.istockphoto.com

Bewerbungsratgeber

Bewerbungsunterlagen, Vorstellungsgespräch & vieles mehr im handlichen Stepstone Bewerbungsratgeber

Aktuelle Jobs