CV aufwerten – mit Hobbys im Lebenslauf

Durch diese Tipps unterstreichen deine Freizeitbeschäftigungen im CV die Charakterzüge, auf die es auch im Job ankommt.


18.05.2020

Die Angabe der Hobbys im Lebenslauf ist nur eine halb private Angelegenheit. Auch wenn deine Freizeit für den Arbeitgeber nicht ausschlaggebend ist, können deine Hobbys Aufschluss über Soziales, Aktives oder Kreatives geben. Hier erfährst du, wie du deine Charaktereigenschaften im CV clever in Szene setzt.

Inhaltsverzeichnis

Hobbys im Lebenslauf: Ja oder nein?
Welche Hobbys eignen sich für den Lebenslauf?
Wie viele Hobbys sollten im Lebenslauf angegeben werden?
Beispiele für Hobbys im Lebenslauf
Die richtige Rechtschreibung von Hobbys
In 3 Schritten zu den perfekten Hobbys für deinen Lebenslauf
5 Tipps für die perfekte Darstellung der Hobbys im CV

 

Hobbys im Lebenslauf: Ja oder nein?

Hobbys im Lebenslauf sind zwar kein absolutes Muss, aber dennoch auf jeden Fall empfehlenswert, denn sie können viel über dich aussagen. Sie bieten dir die Möglichkeit, Qualifikationen, Soft Skills und Eigenschaften anzuführen, die du auf anderem Wege nicht belegen kannst. Zudem verleihen sie deinem Lebenslauf eine individuelle Note. Vor allem Berufseinsteiger, die noch nicht über viel Berufserfahrung verfügen, können ihren Lebenslauf damit um wertvolle Informationen ergänzen.

 

Welche Hobbys eignen sich für den Lebenslauf?

Wenn du dich dafür entscheidest, Freizeitaktivitäten in den Lebenslauf aufzunehmen, gilt es, diese bedacht auszuwählen und darzustellen. Im restlichen Curriculum Vitae, nicht zu verwechseln mit dem Resumé, kannst du deiner Persönlichkeit kaum Ausdruck verleihen, da Fachwissen und Berufserfahrung im Vordergrund stehen.

Im ersten Schritt solltest du deine Hobbys kritisch betrachten und selektieren: Welche deiner Freizeitaktivitäten unterstreicht deine beruflichen Qualifikationen und geforderten Soft Skills?

Möchtest du unterstreichen, dass du teamfähig und verlässlich bist, so bieten sich Mannschaftssportarten im Verein an. Braucht es im Job aber eher das Durchsetzungsvermögen eines Einzelkämpfers, dann bieten sich kompetitive Sportarten wie Tennis, Schwimmen oder Radfahren an.

Beachte bei der Auswahl also immer, was das jeweilige Hobby über dich aussagt und wie du dadurch wahrgenommen wirst. Vermeide etwa Extremsportarten, bei denen ein hohes Unfallrisiko besteht. Dein zukünftiger Arbeitgeber sollte sich nicht sorgen machen müssen, dass du aufgrund eines Unfalls für die Arbeit ausfällst.

 

Wie viele Hobbys sollten im Lebenslauf angegeben werden?

Hobbys sind definitiv nicht der wichtigste Teil deines Lebenslaufes. Daher solltest du vermeiden, zu viele Hobbys anzugeben, sodass deine beruflichen Qualifikationen nicht davon überschattet werden. Immerhin bewirbst du dich ja für eine berufliche Tätigkeit und dafür sind viele andere Inhalte und Informationen relevant. Jedoch nur ein einziges Hobby anzugeben erweckt den Eindruck der Einseitigkeit. Es empfiehlt sich daher an die drei Hobbys auszuwählen, maximal sollten fünf Hobbys im Lebenslauf aufscheinen.

 

Beispiele für Hobbys im Lebenslauf

Nachfolgend haben wir einige Hobbys aufgelistet und danach gruppiert, was diese über dich als Person aussagen:

Künstlerisch & kreativ

  • Musik
  • Theater
  • Malen
  • Kochen
  •  

Teamplayer & loyal

  • Mannschaftssportarten
  • Spielen im Orchester

Ehrgeizig & wettbewerbsstark

  • Einzelsportarten
  • Musikinstrumente

Interkulturell & mobil

  • Reisen
  • Sprachen lernen

Beständig & zuverlässig

  • Ausdauersportarten
  • Vereinsmitgliedschaft

 

Die richtige Rechtschreibung von Hobbys

Damit du dir mit der Erwähnung von Hobbys kein Eigentor schießt, solltest du dich an die richtige Rechtschreibung halten.

Hobbies oder Hobbys?

Im Englischen wird der Plural von Hobby zwar mit -ies gebiltet, also Hobbies, im deutschen Sprachgebrauch wird der Plural allerdings mit -ys gebildet, also Hobbys. Verfasst du deinen Lebenslauf auf Englisch, verwende daher „Hobbies“, bei deutschen Lebensläufen „Hobbys“.

Hobbys im Lebenslauf groß oder klein schreiben?

Generell werden die Hobbys im Lebenslauf großgeschrieben. Bei Hauptwörtern wie Musik, Theater, Sprachen etc. ist das ohnehin selbstverständlich. Aber auch Aktivitäten wie Reisen, Kochen, Malen etc. werden in diesem Zusammenhang als Hauptwort verwendet und werden daher großgeschrieben

 

Hobbys, die im Lebenslauf gut ankommen

Ganz klar, gemeinnütziges Engagement und Ehrenämter sind eindeutig die Top Hobbys. Dein Engagement in Vereinen, Netzwerken und Institutionen beweist, dass du etwas für die Gemeinschaft tust und dafür bereit bist, verschiedene Aufgaben zu übernehmen, die viele Charakterzüge bestärken können – wie Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit, Interkulturalität oder Kreativität.

Aber keine Sorge: Auch wenn du nicht ehrenamtlich tätig bist, bieten sich sehr viele Hobbys für deinen Lebenslauf an. Die Frage ist immer, wie du diese darstellst. Hobbys, die immer wieder vorkommen sind beispielsweise: Malen, Zeichnen und Basteln, Fitness, Laufen oder Joggen, Freunde treffen, Gartenarbeit, Gesellschaftsspiele, Heimwerken oder Handwerken, Nähen oder Handarbeiten, Autos, DIY, Fotografieren, Kunst, Kochen, Lesen, Wandern, Tiere oder Computer. Nicht immer ist das jedoch sinnvoll. Oder zumindest nicht in dieser Form. Deshalb helfen wir dir in nur drei Schritten, die idealen Hobbys für deinen Lebenslauf zu identifizieren und auszuwählen:

 

In 3 Schritten zu den perfekten Hobbys für deinen Lebenslauf

  1. Die falschen Hobbys weglassen:

Es gibt Hobbys, die eignen sich nicht sehr gut für den Lebenslauf, weil sie dem Personaler keinen Mehrwert liefern. Aktivitäten, die nicht argumentativ eingesetzt werden können, solltest du daher im Zweifel lieber weglassen. Darunter fallen:

  • Passive Beschäftigungen: Kino, Filme gucken, Musik hören oder Computerspiele spielen kommen meist schlecht an und vermitteln oft stereotype Assoziationen.
  • Meist irrelevante, langweilige Hobbys: Feiern, Shoppen und 08/15-Hobbys wie Laufen oder Lesen finden besser keinen Platz in deinem CV; es sei denn deine Außendarstellung könnte für einen themenrelevanten Job davon profitieren.
  • Extremsportarten: Die starke Risikobereitschaft kommt nicht bei jeder Job-Branche so gut an und kann schnell mit beruflichem Wagemut und verletzungsbedingten Krankenhausbesuchen verbunden werden

 

  1. Die richtigen Hobbys auswählen und gekonnt aufpeppen:

Es gibt Hobbys, die in Bewerbungen besonders oft genannt werden und bei denen sich Personaler daher leicht langweiligen. Wenn du die hundertste Bewerbung sehen, in der Kochen oder Reisen steht, bietet das wenig Abwechslung. Was aber, wenn du wirklich gerne reist und das dein Hobby ist? Unser Tipp: Werde konkreter. Wohin reist du beispielsweise gerne? Welche Art von Reisen findest du spannend? „Reisen in Südostasien“ oder „Sprachreisen“ klingt auf jeden Fall interessanter als nur „Reisen“. Und es zeugt auch davon, dass du dir etwas überlegst und nicht nur die herkömmlichen Standardantworten irgendwo kopiert hast. Dasselbe gilt auch für’s Kochen: An sich kein sehr spannendes Hobby, aber vielleicht backst du gerne Brotkreationen, oder es ist die italienische Küche, die es dir angetan hat. Je konkreter und auch ausgefallener du dein Hobby darstellst, desto besser. Das Hobby Lesen wird beispielsweise häufig als sehr langweiliges Hobby angesehen. Wenn du jedoch angibst, dass du dich besonders für russische Schriftsteller interessierst oder gerne Autobiografien von Personen liest, die dich faszinieren ist das schon wieder etwas anderes.

 

  1. Die richtige Mischung an Hobbys wählen:

Generell empfehlen wir dir, verschiedene Hobbys auszuwählen, um vielseitig zu wirken. Jemand, der nur sportliche Aktivitäten angibt, wird schnell in eine Schublade eingeordnet. Die richtige Mischung macht’s. Wie wäre es beispielsweise mit etwas Sportlichem, etwas Kreativem und etwas Sozialem? Und nicht vergessen: Konkret formulieren!

 

 

5 Tipps für die perfekte Darstellung der Hobbys im CV

Nicht nur die Auswahl deines Hobbys, das du betonen möchtest, ist wichtig. Auch andere Faktoren, wie Zeit und bisherige Berufserfahrung, spielen in die ideale Freizeitbeschreibung mit hinein. Wir haben wir dir die folgenden 5 Tipps zusammengestellt, wie du Hobbys bestmöglich für deinen Lebenslauf nutzt.

1. Frei-Zeit ist Geld

Wie viel Freizeit du in deine Hobbys investierst, ist Privatsache. Dennoch kann es dein Gegenüber – bewusst oder unbewusst – beeinflussen, dass die Gesamtzahl deiner Freizeitaktivitäten oder die Art deines Hobbys nicht mit einem Vollzeit-Job vereinbar scheint. Damit nicht der Eindruck entsteht, dass du dich zu sehr für die Freizeit und nicht für den Beruf interessierst, beschränke dich auf 1-3 Hobbys, die nach Feierabend und am Wochenende ihren Platz finden können.

2. Bei der Wahrheit bleiben

Erwähne nur solche Aktivitäten, die du auch wirklich ausübst und wo du dich gut auskennst. Stelle dir vor, dein Gesprächspartner ist Experte auf dem Gebiet, dass du als Hobby angibst. Wenn du enttarnt wirst, ist deine Glaubwürdigkeit genauso dahin, wie die Chance auf die vakante Position. Wahrhaftig zu bleiben, meint auch sich nicht künstlich überdurchschnittlich darstellen zu wollen, sondern dein tatsächliches Freizeitinteresse anzugeben.

3. Viel Berufserfahrung, viele Hobbys

Je mehr Berufserfahrung du hast, desto weniger ratsam ist es, deine Freizeitaktivitäten zu nennen. Als Faustregel für deinen Lebenslauf gilt: Beschränke dich auf das Wesentliche mit Job-Relevanz. Dieser Grundsatz gilt insbesondere, wenn du bereits viel Berufserfahrung hast.

4. Wenig Berufserfahrung, viele Hobbys

Freizeitaktivitäten können besonders interessant sein, wenn du dich gerade am Anfang deiner Karriere befindest und kaum praktische Erfahrungen auflisten kannst. Nehme aber besonders als Berufseinsteiger nur die Hobbys auf, mit denen du im Zusammenhang mit dem Stellenangebot punkten kannst.

5. Soziales, Kreatives und Aktives

Insgesamt gilt, dass diese drei Kategorien gut ankommen. Du gestaltest deine Freizeit durch einen Mehrwert, der deine zwischenmenschlichen, interkulturellen oder künstlerisch-innovativen Kompetenzen fördert, dich leicht aus der Komfortzone bringen kann oder dich lehrt einem Team anzugehören bzw. dieses zu koordinieren. Um eines deiner geforderten Soft Skills zu unterstreichen, ist die Angabe der Freizeitaktivitäten im CV gedacht.

 

Im Zweifel gilt: Das ein oder andere Hobby lieber weglassen, bevor es deinen Gesamteindruck belastet, denn das kann selbst einen sonst perfekte Lebenslauf ruinieren! Beachte zudem auch unsere Bewerbungstipps, um für alle Stufen des Bewerbungsprozesses perfekt gerüstet zu sein.

 

Bildnachweis: www.istockphoto.com/izusek

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