Das Resumé

Worauf es beim englischen Lebenslauf ankommt


18.09.2018

Die schlechte Nachricht zuerst: Eine reine Übersetzung deines deutschsprachigen Lebenslaufs reicht nicht aus, wenn du dich in den USA bewerben möchtest. Denn es gibt deutliche Unterschiede im Aufbau. Nun die gute Nachricht: Wir zeigen dir, worauf es beim englischen Lebenslauf, dem Resumé, ankommt.

Der Unterschied zwischen Lebenslauf / CV / Resumé

Wird ein Lebenslauf auf Englisch verfasst, so gibt es mehrere Möglichkeiten, wie dieser heißt.

Dabei kommt es darauf an, für welches Land die Bewerbung ist und für welchen Zweck er erstellt wird.

Curriculum Vitae (kurz: CV) heißt der Lebenslauf in Großbritannien.

Resumé wird er in den USA genannt, wobei es eine Ausnahme gibt: Handelt es sich um eine akademische Bewerbung, werden in den USA die Bezeichnungen CV oder Vita verwendet. Auch das Synonym Personal Resumé kann in der Praxis vorkommen.

 

Worauf ist beim Resumé zu achten?

 

✓ Bestimmte Daten sind nicht erwünscht

Das liegt vor allem daran, dass die USA bezüglich des Bewerbungsprozesses strikte Antidiskriminierungsgesetze einzuhalten haben. So enthält ein Resumé beispielsweise kein Bewerbungsfoto sowie auch keine Angaben zu Geburtsdatum und -ort, dem Alter, der Religion und Herkunft oder dem Familienstand (im Vergleich zum Lebenslauf in Österreich). Ebenso ist es unüblich, das Resumé mit Datum und Unterschrift zu versehen.

 

✓ Die Länge ist essentiell

Wichtig ist, dass der Lebenslauf eine A4-Seite nicht überschreitet. Du musst also versuchen, alle relevanten Informationen auf einer einzigen Seite unterzubringen. Im Gegensatz zum österreichischen Lebenslauf stehst, bei der englischen Variante, nicht so sehr du als Person im Vordergrund, sondern dein bisheriger Werdegang. Setze dort also deinen Schwerpunkt und halte andere Teile eher kurz und knackig.

 

✓ Umgekehrte Chronologie

Die Informationen in deinem Resumé sollten immer umgekehrt chronologisch aufgelistet sein. Das bedeutet, dass du mit der aktuellsten Information beginnst und die älteste Information ans Ende stellst. Dies gilt sowohl für deinen beruflichen Werdegang als auch deinen Bildungsweg (Aus- und Weiterbildungen).

 

✓ Keine Überschrift

Im Resumé gibt es keine Überschrift. Verzichte also darauf, das Wort „Resumé“ an den Anfang zu stellen. Stattdessen beginnt das Resumé mit deinem Namen (meist zentriert) und direkt darunter deinen Kontaktdaten (siehe Aufbau „Personal Details“)

 

Aufbau des Resumés

Wir zeigen dir, wie ein Resumé in den USA aufgebaut ist:

 

✓ Personal Details

Die Personal Details (dt. persönliche Angaben) bilden den Kopf deines Resumés. Da hier keine Angaben zu Geburtsdatum, Geburtsort oder Familienstand gewünscht sind, enthalten die Personal Details lediglich deinen Namen und die Kontaktdaten (Adresse, Telefonnummer, E-Mail). Der Name ist hier das Wichtigste und sollte an erster Stelle stehen (gerne auch fettgedruckt). Sollte dein Name einen Umlaut enthalten, schreibe diesen unbedingt aus (ä→ae, ö→oe, ü→ue).

Max Mustermann

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✓ Personal Profile

Das Personal Profile ist kein zwingender Bestandteil des Resumés, kann dir  aber einen Vorteil verschaffen. Es handelt sich dabei um eine kurze Summary (Zusammenfassung) deiner Person. Solltest du diesen Punkt einfügen, achte unbedingt darauf, dass du nicht zu ausschweifend wirst. Wir empfehlen maximal 2-4 Sätze, da es das Resumé sonst zu sehr in die Länge zieht und die Gefahr besteht, dass nicht alle Punkte auch auf einer Seite Platz finden.

 

✓ Objective

Das Objective (dt.: Ziel) bietet dir den Platz, um anzugeben, für welche Position du dich bewerben möchtest. Auch hier liegt die Würze in der Kürze. Ein bis maximal 2 Sätze sollten dafür ausreichen.

 

✓ Work Experience

Der Abschnitt Work Experience oder auch Professional Experience genannt, wird dafür genutzt, deinen beruflichen Werdegang zu skizzieren. Beginne mit der letzten Arbeitsstelle und arbeite dich in die Vergangenheit zurück. Erwähne pro Arbeitsstelle den Firmennamen, den Zeitraum deiner Tätigkeit und deine Position im Unternehmen. Kannst du auf besondere Erfolge in der jeweiligen Stelle zurückblicken, kannst du diese ebenfalls hier anführen. Aber Achtung: Nicht ausschweifen und nicht zu viele Informationen. Kurz und prägnant sollte hier das Stichwort sein. Da du für das gesamte Resumé ohnehin nur eine Seite zur Verfügung hast, wird hier nicht von dir  erwartet, alle beruflichen Erfahrungen aufzulisten. Konzentriere dich auf jene, die für die momentane Bewerbung relevant sind. Es reicht absolut aus, die wichtigsten drei Positionen anzuführen.

 

✓ Education

Was bei uns eher zu Beginn des Lebenslaufes üblich ist, wird im Resumé erst nach der beruflichen Erfahrung angeführt. Auch hier gilt: Beginne mit der aktuellsten Aus- oder Weiterbildung und arbeite dich wieder in die Vergangenheit zurück.

 

✓ Skills

Unter Skills versteht man Fähigkeiten und Kenntnisse. Hierbei werden jedoch nur Hard Skills aufgelistet und auch da meist nur Sprach- und Computerkenntnisse. Achte bei deinen Sprachkenntnissen darauf, dass du nicht die von der EU genormten Klassifikationen deiner Sprachkenntnisse verwendest (A1, A2. B1, B2, C1, C2). In den USA wird die Interagency Language Roundtable scale (ILR Scale) verwendet, die Sprachlevels von 0 bis 5 einteilt.

 

✓ Activities

Unter Activities werden deine Hobbys (Achtung: auf Englisch lautet die Mehrzahl hobbies) sowie ehrenamtliche Tätigkeiten aufgelistet. Bedenke dabei, dass in den USA vor allem ehrenamtliche Tätigkeiten eine wichtige Rolle spielen und daher ein Resumé stark aufwerten.

 

✓ References

Was bei uns in Österreich nur in ganz wenigen Branchen praktiziert wird, ist in den USA ein fixer Bestandteil des Bewerbungsprozesses: Referenzen. Meist werden zwei Personen aus bisherigen Anstellungen angegeben, die Auskunft über deine Person und deinen beruflichen Werdegang geben können. In der Regel werden diese Personen auch tatsächlich kontaktiert. Du solltest daher folgende Daten einbauen: Name, Firma, E-Mail und Telefonnummer. Es empfiehlt sich auch, die Personen vorab zu fragen, ob sie Auskunft geben würden, damit sie nicht plötzlich von einem Anruf überrascht werden.

 

Für das Bewerbungsschreiben auf Englisch haben wir dir Formulierungstipps und wichtige Floskeln zusammengestellt. Klicke dich außerdem durch das Englische Vokabular fürs Vorstellungsgespräch, ehe es in die nächste Runde geht. Wir wünschen dir viel Erfolg im englischen Bewerbungsprozess!

Bildnachweis: scyther5/Quelle: www.istockphoto.com

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