Mitarbeitersuche – 11 effektive Strategien, mit denen Sie Jobsuchende finden

Die Zeiten, in denen Bewerber*innen um ausgeschriebene Positionen konkurrierten, liegen gefühlt so lange zurück wie Videokassetten und Tastenhandys. Auch nach Ende der Corona-Pandemie fordert der Fachkräftemangel Rekrutierende heraus, strategisch vorzugehen. Wir präsentieren Ihnen in diesem Artikel 11 Vorgehensweisen, mit denen Sie Mitarbeiter finden und für sich begeistern.

1. Ein Stelleninserat formulieren, das anspricht

Eine perfekte Stellenanzeige verrät Kandidat*innen alles, was sie wissen möchten. Unvollständige Informationen schrecken häufig ab und verhindern eine Bewerbung. Ein Beispiel dafür ist die Gehaltsangabe: Ein Blick auf das kollektivvertragliche Mindestgehalt im Inserat reicht mitunter aus, um eine anfängliche Begeisterung im Keim zu ersticken. Gehaltspannen hingegen helfen Jobsuchenden realistisch einzuschätzen, wo der finanzielle Rahmen einer offenen Position liegt. Gleichzeitig wirken Sie als Arbeitgeber damit vertrauenswürdig, denn Sie spielen mit offenen Karten. Wenn Sie bei der Mitarbeitersuche klar vermitteln, was ihr Unternehmen tut und welche Kultur sie leben, schaffen Sie die bestmögliche Voraussetzung für einen Cultural fit. Wenn Sie Anforderung detailliert, konkret und anschaulich beschreiben, geben Sie Interessenten ein klares Bild von ihrem zukünftigen Job. Achten Sie darauf zu kommunizieren, welche Qualifikationen unverzichtbar sind. Vermitteln Sie ebenso, wobei Sie bereit sind, Abstriche zu machen. Und weil Menschen sich nun mal für ihre eigenen Vorteile interessieren, zeigen Sie, was Sie zu bieten haben: Holen Sie neue Arbeitskräfte mit attraktiven Benefits an Board.

2. Mit Benefits punkten

Vitamine tun gut. Dennoch, der wöchentliche Bio-Obstkorb ist noch nicht das Ende der Fahnenstange, wenn es um Corporate Benefits geht. Ganz im Sinne von New Work liegen die echten Prioritäten der Jobsuchenden anderswo: Remote Work und flexible Zeiteinteilung sind wichtiger als je zuvor. Der Stepstone-Jobreport 2023 zeigt, die meisten Beschäftigten wünschen sich neben einer guten Work-Life-Balance Chancen zur Weiterbildung im Job. Steuerbegünstigte Benefits krönen als zusätzliches Sahnehäubchen das Gesamtpaket. Auch kleinere Unternehmen, die Mitarbeiter suchen, haben die Chance, damit zu punkten. Sind keine Ressourcen für eine eigene Kantine vorhanden, freuen sich Mitarbeitende ebenso über Essensgutscheine. Mitarbeiterrabatte, freie Tage für ehrenamtliche Tätigkeiten, Coachings zur Weiterentwicklung – die Liste der Goodies ist lang und für jedes Budget finden sich passende Vorteile, die Sie als Arbeitgeber attraktiver machen.

3. Den Bewerbungsprozess so einfach wie möglich gestalten

Kurzweilig, unaufwändig und vom mobilen Endgerät leicht zu erledigen: Wenn die Online-Bewerbung (fast) so mühelos von der Hand geht wie der Einkauf eines T-Shirts, liegen Sie bei der Mitarbeitersuche klar im Vorteil. Stehen Kandidat*innen zu viele Hürden im Wege, springen sie möglicherweise im Laufe des Bewerbungsprozesses ab. Aufwendige Online-Bewerbungsformulare, langwierige manuelle Eingabe von Daten oder der umständliche Upload von Unterlagen stehen einer optimalen Candidate Journey im Wege. Stepstone bietet Unternehmen auf Mitarbeitersuche daher die Funktion Stepstone Quick-Apply. Registrierte Bewerber*innen übermitteln damit ihre Daten in einem Schritt in Ihr Bewerbermanagementsystem – direkt von ihrem Smartphone oder dem PC.

4.Die Candidate Experience optimieren

Die Candidate Experience umfasst alles, was Personen, die sich für Sie als Arbeitgeber interessieren, wahrnehmen und erleben. Nicht nur jene, die den Recruiting-Prozess komplett durchlaufen, sondern ausnahmslos alle. Wenn Sie Mitarbeiter suchen, denken Sie daran, klar zu kommunizieren, rasch Feedback zu geben und effizient zu arbeiten – so hinterlassen Sie als Arbeitgeber einen guten Eindruck. Neben einer ansprechenden Stellenanzeige und einem optimierten Bewerbungsprozess ist der persönliche Kontakt ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Eine direkte Ansprechperson im Inserat, die in jedem Fall zeitnahes Feedback zur Bewerbung gibt, gestaltet den Bewerbungsprozess von Beginn an menschlicher. Bereits eine schön formulierte, automatisierte Empfangsbestätigung signalisiert Bewerbenden, wahrgenommen und informiert zu werden.

5. Mit einer authentischen Arbeitgebermarke überzeugen

Im hart umkämpften Markt um Talente führt kein Weg um gutes Employer Branding herum: Wie Sie als Arbeitgeber wahrgenommen werden, trägt maßgeblich dazu bei, ob Sie tatsächlich Mitarbeiter finden. Finden Sie Ihre Stärken als Arbeitgeber, die Sie von Mitbewerbern abheben. Ein stimmig durchdachtes Konzept, wie Sie sich als Arbeitgeber positionieren, ist der Weg zum Erfolg bei der Mitarbeitersuche. Vom Social-Media-Auftritt über die Karriereseite zum kostenlosen Unternehmensauftritt auf Jobplattformen: Bleiben Sie authentisch, lassen Sie Ihre Mitarbeitenden sprechen und zeichnen Sie ein einheitliches, stimmiges Bild. Das A und O dabei: Leben Sie im Unternehmen, was Sie nach außen präsentieren.

6.Umweltschutz ernst nehmen und nachhaltig handeln

Insbesondere jüngere Kandidat*innen legen bei der Wahl des zukünftigen Arbeitgebers Wert auf Umweltbewusstsein. Nachhaltigkeit ist eines der zentralen Themen unserer Zeit. Stellen Sie als Arbeitgeber auf Mitarbeitersuche unter Beweis, dass auch Sie das Thema ernst nehmen, punkten Sie in jedem Fall bei dieser Zielgruppe. Mit Green Recruiting sind Sie am richtigen Weg: Ein ressourcenschonender Bewerbungsprozess mit digitaler Bewerbung und Videointerview spart Papier und langen Anfahrtsweg – damit bleibt der CO2-Abdruck im grünen Bereich. Die Wahl nachhaltiger Produkte bei der Büroausstattung, das papierlose Büro mit flexiblen Arbeitsmodellen oder Teamevents zum Thema sind neben dem betrieblichen Engagement für Klima- und Umweltschutz Wege, um Nachhaltigkeit als Arbeitgeber zu leben.

7.Zu Bewertungen auf Arbeitgeberportalen Stellung nehmen

Viele Kandidat*innen recherchieren online, um mehr über ihren potenziellen Arbeitgeber zu erfahren. Jobsuchende finden dafür auf Portalen für Arbeitgeberbewertungen wie Kununu häufig eine wichtige Anlaufstelle. Wie Bewerber*innen den Bewerbungsprozess erlebt haben oder wo Mitarbeiter*innen die Stärken und Schwächen des Arbeitgebers sehen, formt den ersten Eindruck von potenziellen Arbeitgebern. Wer auf solchen Portalen wertschätzend und souverän Stellung zu den eigenen Bewertungen nimmt, punktet mit Sympathie. Darüber hinaus liefern diese Bewertungen wertvolles Feedback, sich als Arbeitgeber zu verbessern.

8.„Willkommen zurück!“: Rehiring als Recruiting-Strategie

Etwas Neues wagen, einem verlockenden Angebot nachgehen oder veränderten Lebensumständen Rechnung tragen: Die Gründe, warum Mitarbeiter*innen das Unternehmen verlassen, sind vielfältig. Doch so manche*r sehnt sich nach dem Erreichen neuer Ufer den vertrauten beruflichen Heimathafen zurück. Erfolgte die Trennung in gutem Einvernehmen, spricht vieles für Rehiring, also dem Wiedereinstellen einer einst verlorenen Arbeitskraft. Die Vorteile liegen auf der Hand: Ehemalige kennen unternehmensinterne Abläufe und bringen mitunter Wissen mit, das ohne sie verschwunden wäre. Sie kennen die Unternehmenskultur und wissen, was sie im Betrieb erwartet. Unternehmen, die ein strukturiertes Offboarding praktizieren, haben meist ein klares Bild davon, weshalb die Person das Unternehmen verlassen hat. Damit fällt es Ihnen leichter, das Risiko einer erneuten Kündigung einzuschätzen. Zu verstehen, warum jemand gekündigt hat, ist wesentlich für den Erfolg. Waren beispielsweise Unstimmigkeiten im Team die Ursache, wirkt eine neue Teamkonstellation mitunter wahre Wunder. War die Person hingegen mit der Firmenkultur oder Führung im Unternehmen unzufrieden, verspricht diese Strategie wenig Erfolg.

9.Durch Diversity Recruiting den Kandidatenkreis erweitern

Bei der Mitarbeitersuche ein klares Bild der optimale*n Kandidat*in zu haben, hilft bei der gezielten Suche. Dennoch, manchmal ist die Candidate Persona sehr eng gefasst und eine Suche danach wenig erfolgversprechend, weil so jemand am Markt nicht vorhanden ist. Diversität gilt als Erfolgsfaktor: Wer Vielfalt lebt, punktet als attraktiver Arbeitgeber und trägt zu einer breiten Meinungs- und Ideenvielfalt im Unternehmen bei. Achten Sie im Recruiting darauf, ob unbewusst bestimmte Bewerbergruppen ausgeschlossen werden. Neben den Faktoren Alter, Geschlecht und sexuelle Orientierung spielt auch der Werdegang eine Rolle. Vielleicht könnte ein Quereinsteiger mit entsprechender Schulung für die offene Position in Frage kommen? Viele Kompetenzen – insbesondere die sogenannten Power Skills wie Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke und Arbeitsmoral lassen sich branchen- und positionsübergreifend übertragen. Vielleicht lohnt es sich, in die berufsbegleitende fachliche Aus- und Weiterbildung zu investieren und motivierten Persönlichkeiten eine Chance zu geben, in die Aufgabe hineinzuwachsen? Jobsuchende finden bedeutet manchmal auch alte Muster im Recruiting zu überdenken.

10.Internationale Mitarbeitersuche: Die Fühler über die Landesgrenzen hinaus ausstrecken

Bei Positionen mit besonders speziellen fachlichen Ansprüchen bietet der lokale Arbeitsmarkt mitunter keine geeigneten Bewerber*innen. Hier lohnt sich ein Blick über die nationalen Grenzen hinweg. The Network bietet Ihnen eine einfache und unkomplizierte Möglichkeit, sowohl Fachkräfte aus dem Ausland für Ihren Firmensitz in Österreich zu gewinnen als auch für Ihre internationalen Standorte Mitarbeiter zu rekrutieren.

11.Flexible Arbeitsbedingungen, Teilzeit und Jobsharing als Steckenpferd

Bieten Unternehmen, die Mitarbeiter suchen, Homeoffice, Remote Work und Gleitzeit, liegen sie klar im Vorteil. Eltern oder Menschen, die pflegebedürftigen Angehörige versorgen, sind mitunter darauf angewiesen. Teilzeitarbeit bietet zunehmend für immer mehr Menschen eine Alternative zur klassischen Vollzeitstelle. Die Gründe dafür sind vielfältig. Was jedoch tun, wenn 40 Stunden an Arbeit wöchentlich anfallen und immer jemand anwesend sein sollte? Hier bietet Jobsharing die passende Lösung, also aus einer Vollzeitstelle zwei Teilzeitstellen zu machen. Ein größerer Kandidatenkreis, erhöhte Produktivität und die Chance, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, sprechen klar für diesen Ansatz. Essenziell für den Erfolg ist, dass die zwei Tandempartner gut zusammenpassen.

Fazit

Unternehmen, die Mitarbeiter suchen, punkten mit bestechenden Benefits, klaren Stelleninseraten und einem einfachen Bewerbungsprozess. Eine starke Arbeitgebermarke und eine angenehme Candidate Experience begeistern Bewerber*innen für Ihr Unternehmen. Wenn Sie Mitarbeiter finden möchten, lohnt sich der Blick über den Tellerrand: Wer Vielfalt hinsichtlich Alter, Nationalität, Geschlecht, Erwerbsbiografie und Lebensumständen erkennt und sich darauf einstellt, steht plötzlich einem deutlich größeren Pool an Kandidaten*innen gegenüber. Ist die offene Position einmal besetzt, soll sie das auch lange bleiben: Mit passenden Strategien zur Mitarbeiterbindung sorgen Sie dafür, dass Kandidat*innen auch im Unternehmen verweilen. Die Zauberformel im Umgang mit Menschen lautet Wertschätzung – in der Liebe, unter Freuden und sogar im Arbeitsleben. Schaffen Sie ein Umfeld, in dem Mitarbeiter*innen sich wertgeschätzt fühlen, dann bleibt Ihnen die ein oder andere langwierige Mitarbeitersuche erspart.

Autor: Karina Rapp
Bildnachweis: istockphoto.com / skynesher

Das könnte Sie auch interessieren