Einmal wo anders arbeiten: Auslandspraktikum

Alle Infos zu Vorteilen, Tipps und Organisation für dein Praktikum im Ausland


05.02.2019

Ein Auslandspraktikum bringt nicht nur eine berufliche Entwicklung mit sich, sondern erweitert auch deinen eigenen Horizont. Durch deine Eigeninitiative und Fähigkeit sich in einer ungewohnten Umgebung zurechtzufinden verschaffst du dir einen Vorteil im Wettbewerb um Arbeitsplätze.

Sich global vernetzen, neue Erfahrungen sammeln, Fremdsprachenkenntnisse verbessern und die eigenen Softskills verbessern – bei all dem kann ein Auslandspraktikum dir weiterhelfen. Auslandserfahrung wertet deinen Lebenslauf auf und zeigt wie mobil, flexibel und international versiert du bist.
Auf Auslandserfahrung im Lebenslauf wird immer mehr Wert gesetzt und wird auch für den Jobeinstieg immer wichtiger. Ob als Berufseinsteiger nach dem Studium, zur Umorientierung im Job, Jobwechsel oder Aufwerten der Sprachkompetenz für einen zukünftigen Job – dem Auslandspraktikum sind keine Grenzen gesetzt.

 

Die Vorteile eines Praktikums im Ausland

Einige Vorteile, von denen du profitieren kannst, sind bereits genannt worden: neue Erfahrungen, ein globales berufliches Netzwerk aufbauen, Fremdsprachenkenntnisse und Softskills verbessern. Unabhängig davon, welche spezifischen Vorteile das Arbeiten im Ausland für dich hat, investierst du damit in deine Zukunft und kannst auch deine späteren Berufschancen damit erhöhen. Vor allem, wenn die angestrebte Tätigkeit internationalen Bezug hat oder du Global Player als Arbeitgeber im Visier hast. Generell scheint sich Arbeitserfahrung im Ausland positiv auf die Berufslaufbahn auszuwirken. Studien des Deutschen akademischen Austauschdienstes, dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln und der ‚Erasmus impact study’ der Europäischen Kommission zeigen auf, dass MitarbeiterInnen mit Auslandserfahrung eher Führungsaufgaben und die Übernahme von Verantwortung zugeschrieben wird.

Durch die Globalisierung hat sich das klassische Anforderungsprofil mit Teamfähigkeit, Flexibilität und selbstständigem Handeln durch die Forderung nach interkultureller Kompetenz erweitert. Die Studie von Müller und Gelbrich (2001) begründet diese Anforderung danach durch die steigende Interaktion von unterschiedlichen Kulturkreisen in der Wirtschaft durch die Globalisierung.

 

Wie du ein passendes Praktikum findest

Generell gibt es verschiedene Möglichkeiten, um den perfekten Job im Ausland zu bekommen. Dazu gehört neben den ‚Standardmöglichkeiten’ über Jobportale und dem Weg der Initiativbewerbung auch ein Praktikum über eine Agentur vermittelt zu bekommen. Dabei bewirbt man sich bei der ausgewählten Agentur, welche den passenden Arbeitsplatz für dich sucht. Dies ist aber mit einem finanziellen Aufwand verbunden.
Wer nicht mit einer Agentur zusammenarbeiten möchte, kann auf die Initiativbewerbung zurückgreifen. Bei dieser Methode ist von dir größere Organisation gefragt, da sich nicht die Agentur um benötigte Visa, Arbeitserlaubnis und Unterkunftssuche kümmert. Dabei ist es ideal, wenn du auf deine Kontakte zurückgreifen kannst, welche Freunde, Verwandte und Arbeitskollegen mit Kontakten ins Ausland darstellen können. Damit hast du die Möglichkeit Stellenanzeigen zu Praktikumsplätzen früher zu bekommen. Auch bei Stepstone kannst du mit den Suchbegriffen ‚Praktikum’ und ‚Internship’ fündig werden.

 

Tipps für deine Bewerbung für ein Praktikum im Ausland

Generell unterscheidet sich die Bewerbung für ein Praktikum im Ausland nicht von einer normalen Bewerbung für ein Praktikum, denn mit den zugesandten Unterlagen soll der potenzielle Arbeitgeber einen guten ersten Eindruck von dir gewinnen. So gilt auch hier für das Bewerbungsschreiben: keep it short and simple. Außerdem solltest du konkret formulieren, was deine Erwartungen an das Auslandspraktikum und das Unternehmen sind und warum du in dieses Land und Unternehmen willst. Folgende Dinge solltest du weiter beachten:

 

1. Landessprache und Merkmale des Bewerbungsprozesses im Zielland beachten:

Je nach Land unterscheiden sich die Anforderungen, was die Bewerbungen angeht. Dies sollte unbedingt vor dem Erstellen der Unterlagen recherchiert werden, um nicht in die Verlegenheit zu kommen sich mit auf ein inländisches Unternehmen angepasste Unterlagen bei einem ausländischen Unternehmen zu bewerben. So wird beispielsweise teilweise auf Referenzen bei der Bewerbung verzichtet, nur ein Lebenslauf verschickt oder wie in den USA auf ein Bewerbungsfoto verzichtet. Die Beachtung der Eigenheiten des Landes macht gleich zu Beginn einen guten Eindruck.

Außerdem sollte die Bewerbung für dein Auslandspraktikum in der Landessprache verfasst werden. Achte dabei aber auch darauf, ob in einem englischsprachigen Land eher amerikanisches oder britisches Englisch verwendet wird, da sich die Wortwahl dabei stark unterscheiden kann. Die Bewerbung in der Landessprache gibt deinem potenziellen Arbeitgeber einen ersten Eindruck über deine Sprachkenntnisse – lasse deine Unterlagen also Korrekturlesen!

 

2. Lebenslauf:

Auch hier gilt sich über die Gepflogenheiten des angestrebten Landes zu orientieren, da z.B. in Australien keine Zeugnisse beigelegt werden oder in den Niederlanden die Lebensläufe länger ausfallen dürfen. Wenn du dich innerhalb der EU für ein Auslandspraktikum bewirbst orientiere dich am Europass, der dir für den Lebenslauf hilft deine Hardskills verständlich darzustellen. Generell gilt: Zeige alle Kompetenzen und deinen Werdegang auf um deine Qualifikation für das Praktikum zu untermauern. Dabei solltest du überlegen, welche Inhalte und Informationen im Lebenslauf wirklich unabdingbar sind.

 

3. Bewerbungsschreiben:

Für dein perfektes Anschreiben solltest du als allererstes dem Leitsatz „keep it short and simple“ folgen. Außerdem gilt vor allem für Initiativbewerbungen im Bewerbungsschreiben Standardfloskeln zu vermeiden und sich zu informieren, wie Bewerbungsschreiben im angestrebten Zielland aussehen. Lege schlüssig dar, warum du dich genau für diese Stelle bewirbst und im Ausland arbeiten willst.

 

4. Bewerbungsgespräch:

Auch wenn du dich für einen Arbeitsplatz im Ausland bewirbst, verlangen die Unternehmen oft ein persönliches Bewerbungsgespräch. Biete also, wenn du nicht direkt vor Ort sein kannst direkt ein Interview über Skype oder Telefon an. Dafür haben wir noch ein paar mehr Tipps für dich:

Achte darauf, dass keine Nebengeräusche das Gespräch potentiell stören.

Halte bei deinem Gespräch nicht nur deine Bewerbungsunterlagen bereit, sondern auch Block und Stift parat.

Bereite dich auf dein Bewerbungsgespräch vor, Nervosität in den Griff bekommen und somit „Ähms“ und „Mmmhs“ vermeiden.

Bei deinem Bewerbungsgespräch für ein Auslandspraktikum werden auch deine Sprachkenntnisse überprüft. Bereite dich also vor und informiere dich über Phrasen, Floskeln und Formulierungen der Landessprache.

 

Nach der Zusage: Organisiert durchs Auslandspraktikum

Bei einem Auslandspraktikum musst du dich nicht nur um eine Jobzusage kümmern, sondern auch noch einige weitere Punkte beachten und organisieren. Welche das sind verraten wir dir jetzt:

 

1. Unterkunft (finden):

Hierbei stellen sich gleich zwei Herausforderungen: eine Wohnung im Zielland finden und die Überlegung was du mit deiner Wohnung in deinem Heimatland machst. Es bietet sich beispielsweise an die eigene Wohnung für die Zeit im Ausland unterzuvermieten. Die Unterkunft im Zielland könnte ebenfalls eine untervermietete sein oder dein Arbeitgeber bietet sogar die Logis für deine Mitarbeiter an.

 

2. Transfer:

Nicht nur eine Unterkunft im Zielland muss organisiert werden, sondern auch dein Transfer an den neuen Arbeitsplatz. Je nach Belieben und Entfernung kannst du mit Bus, Bahn, Flugzeug oder Auto anreisen.

 

3. Visum und Arbeitserlaubnis:

Dank der Personenfreizügigkeit kannst du innerhalb der EU ohne Visum oder Arbeitserlaubnis arbeiten, da du uneingeschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt hast. Solltest du jedoch planen außerhalb von Europa arbeiten zu wollen, solltest du dich im Vorhinein bereits über Visum und Arbeitserlaubnis erkundigen.

 

4. Impfungen:

Auch hier heißt es sich im Vorhinein zu informieren, welche Impfungen für das zu bereisende Land empfohlen werden, wenn du dein Praktikum außerhalb der EU absolvieren willst. Denn manche Impfungen müssen eine gewisse Zeit vorher oder in bestimmten Abständen verabreicht werden.

 

5. Reiseversicherung:

Wichtig ist es auch im Ausland versichert zu sein – deswegen informiere dich über eine gute Reiseversicherung für die Zeit, die du im Ausland verbringst.

 

6. Finanzierung:

Nicht immer sind Praktika im Ausland gut vergütet. Dementsprechend ist es wichtig, dass du bereits im Vorhinein eine gesicherte Finanzierung für die Zeit im Ausland besitzt.

 

Unentgeltliches vs. bezahltes Praktikum

Apropos Finanzierung: Bei Praktika kann außerdem zwischen unentgeltlichem und bezahlten Praktikum unterschieden werden. Nicht immer sind Praktika im Ausland bezahlt und wenn deckt der Lohn nicht immer die anfallenden Kosten. Doch es besteht die Möglichkeit dein Auslandspraktikum über eine Förderung bzw. Stipendium zu finanzieren. Potenzielle Anlaufstellen dafür sind beispielsweise:

Erasmus+ Praktikum
IFA – Verein für internationalen Fachkräfteaustausch
ÖAD (Österreichischer Austauschdienst)
Internationalisierungsprogramm für Studierende (IPS)
Österreichische Datenbank für Stipendien und Forschungsförderung
Auslandsstipendium der Julius-Raab-Stiftung

Ein Auslandspraktikum bereichert dich um eine Menge an Erfahrungen – du lernst nicht nur eine neue Kultur und Mentalität kennen, sondern erweiterst auch deine Sprachkenntnisse. Die neue berufliche Erfahrung verbessert außerdem deinen Lebenslauf und du kannst von neuer fachlicher Praxis profitieren. So kann aus einem Praktikum auch eine Fixanstellung im Ausland entstehen.

 

Autorin: Maxie-Renée Korotin

 

Bildnachweis:santypan/Quelle: www.istockphoto.com

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