Jobs für Quereinsteiger – so gelingt der Berufswechsel

Über den erfolgreichen Wechsel in eine neue Branche


07.12.2021

Du bist in deinem aktuellen Job unzufrieden oder wolltest schon lange einen Neuanfang wagen? Wir verraten dir, in welchen Branchen und Jobs der Quereinstieg gelingen kann, was du bei der Bewerbung beachten solltest und weitere nützliche Tipps und Tricks.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Quereinsteiger*innen?
Gründe für eine berufliche Veränderung
Ist ein Berufswechsel ohne Berufserfahrung möglich?
Die besten Chancen für Quereinsteiger*innen
In welchen Branchen sind Quereinsteiger*innen gern gesehen?
Wie finde ich die passende Branche für meinen Quereinstieg?
Wie sieht es mit der Bezahlung für Quereinsteiger*innen aus?
Wo finde ich Jobs für Quereinsteiger*innen?
Die richtige Bewerbung als Quereinsteiger*in
Vollzeitjob oder Teilzeit für Quereinsteiger*innen?

 

Was sind Quereinsteiger*innen?

Ein*e Quereinsteiger*in ist jemand, der*die aus einer fremden Branche oder einer anderen Sparte in ein Berufsfeld wechselt, ohne dass er*sie die sonst übliche Ausbildung dafür absolviert hat. Ein Synonym dafür ist auch Seiteneinsteiger*in.

 

Gründe für eine berufliche Veränderung

Ein Wechsel in eine andere Branche oder ein anderes Berufsfeld kann vielfältige Gründe haben:

  • Unzufriedenheit mit den aktuellen Arbeitsbedingungen (Arbeitszeiten, Stress, Über- oder Unterforderung)
  • Aussicht auf bessere Bezahlung
  • bessere Aufstiegschancen
  • Chance zum Wiedereinstieg ins Berufsleben nach einer Karenz
  • Interesse an neuen Aufgabenfeldern und Herausforderungen
  • Möglichkeit, ins Ausland oder eine andere Stadt zu wechseln
  • Wunsch, endlich deinen Traumjob zu erreichen

Ganz gleich, was deine Gründe sind – wir verraten dir, was du bedenken solltest.

 

Ist ein Berufswechsel ohne Berufserfahrung möglich?

Ohne Berufserfahrung ist der Einstieg in eine neue Branche nicht immer einfach. Dennoch kann dir so manches dabei helfen, ihn zu erleichtern: Wenn du etwa gerade eine Weiterbildung oder Zusatzausbildung abgeschlossen hast, kannst du diese als Sprungbrett für einen neuen Schritt nutzen.

Als Quereinsteiger*in musst du dem Unternehmen jedenfalls einen Mehrwert bieten. Dies bestätigt auch der Personalberater Christof Heiss: „Quereinsteiger müssen Assets mitbringen, sonst wird die Bewerbung aussortiert.“ Daher überlege dir am besten schon im Vorfeld, welche besonderen Qualifikationen und Fertigkeiten du für das Unternehmen mitbringst.

Du solltest dich auch fragen, ob du eher ein*e Generalist*in oder ein*e Spezialist*in bist: Ob du in vielen Bereichen Fertigkeiten und Wissen hast oder auf einem ganz bestimmten Gebiet Expert*in bist, beides hat seine Vor- und Nachteile.

 

Die besten Chancen für Quereinsteiger*innen

Besonders gute Chancen hast du als Quereinsteiger*in, wenn:

✓ Du bereits mehrere Jahre in einer anderen Branche gearbeitet hast und dein erlangtes Fachwissen nun in einem neuen Bereich einsetzen möchtest. Bewerber, die 10 bis 20 Jahre Berufserfahrung mitbringen und auf ein Netzwerk und Ideen zurückgreifen können, sind grundsätzlich leichter als Quereinsteiger*innen zu vermitteln.

✓ Du dich für eine Branche interessierest, in der es (noch) wenige Ausbildungen gibt und nicht die eine Qualifikation – Beispiele dafür sind etwa die Bereiche Marketing und Social Media oder Immobilienmakler*innen.

✓ Du dir darüber Gedanken machst, wie die Arbeitswelt von morgen aussieht – die Jobs der Zukunft setzen etwa Wandlungsfähigkeit und soziale Fähigkeiten voraus.

✓ Du in einer bevölkerungsschwachen Region lebst, in der Unternehmen nicht genügend Personal haben und wichtige Positionen nur schwer besetzen können.

 

In welchen Branchen sind Quereinsteiger*innen gern gesehen?

Gerade in Branchen, die sich im Wandel befinden, sind Quereinsteiger*innen gerne gesehen. Einige Beispiele:

  • Gastronomie: Hier ist ein Quereinstieg oft ohne Ausbildung möglich. Es zählt, dass du im Bewerbungsgespräch bzw. bei der Probearbeit zeigst, dass du deine Aufgaben gut erfüllen kannst. So klappt die Bewerbung in der Gastronomie.
  • IT: Talentierte Softwareprogrammierer*innen haben auch ohne geregelte Ausbildung noch immer gute Chancen.
  • Medienbranche: Die Branche befindet sich durch soziale Medien und die Herausforderungen des Internets im Allgemeinen im Umbruch, hier werden auch immer neue Fertigkeiten gebraucht.
  • Lehrer*innen: Aufgrund des Lehrer*innenmangels werden Quereinsteiger*innen mit facheinschlägigen Studien gesucht, die zu unterrichten beginnen und parallel dazu noch eine (verkürzte) Zusatzausbildung absolvieren.
  • Jurist*innen: Mit einem Jusstudium und ersten Arbeitserfahrungen, evtl. sogar ergänzt um kaufmännisches Wissen, bist du in vielen Geschäftsfeldern gern gesehen. Gerade Start-ups und kleinere Firmen suchen Jurist*innen, die bereit sind, sich in neue Materien einzuarbeiten.
  • Personalberater*innen: Wenn du Wissen und Erfahrung in Personal- oder Qualitätsmanagement mitbringst und über kaufmännische Kenntnisse verfügst, bist du nicht an eine einzige Branche gebunden.

Insgesamt gilt: Wenn du die Bereitschaft zeigst, dich in ein neues Feld einzuarbeiten, stehen dir viele Türen offen!

 

Wie finde ich die passende Branche für meinen Quereinstieg?

Grundsätzlich gilt natürlich: Es gibt Berufe mit gesetzlichen Vorgaben, wie etwa Ärtz*in, Jurist*in, Staplerfahrer*in oder handwerkliche Berufe, die man nicht „einfach so“ ausüben kann. Auch für Selbstständige gibt es gewisse Vorgaben, so benötigst du in der Regel einen Gewerbeschein. Bei den sogenannten reglementierten Gewerben sind auch genaue Nachweise der Qualifikation erforderlich.

Welche Türen dir persönlich offenstehen, hängt davon ab, welche Arbeitserfahrungen und Kenntnisse du durch Arbeitszeugnisse, Kurszertifikate, usw. nachweisen kannst bzw. ob du im Vorstellungsgespräch davon überzeugen kannst, dass du den Neueinstieg in eine andere Branche schaffen kannst. Überlege dir also im Vorhinein gut, was du mitbringen und wie du fehlende Qualifikationen oder Erfahrungen ausgleichen könntest! Hier findest du weitere Tipps für deine berufliche Neuorientierung.

 

Wie sieht es mit der Bezahlung für Quereinsteiger*innen aus?

Wenn du aus einer höheren Position in eine neue Branche umsteigst, kann es sein, dass Gehaltseinbußen auf dich zukommen, da dir die einschlägige Erfahrung fehlt. Gerade auch deshalb solltest du schon im Lebenslauf und im Bewerbungsgespräch darauf hinweisen, welche Qualifikationen und Skills du mitbringst, die übertragbar sind und dich somit zu einem*einer wertvollen Mitarbeiter*in machen.

Außerdem solltest du schon beim Ansehen der Jobausschreibungen darauf achten, was als Mindestgehalt angegeben ist, um sich eine Vorstellung davon zu machen, was der Umstieg finanziell bedeutet. Einen ersten Eindruck kannst du mit dem Gehaltsplaner gewinnen.

 

Wo finde ich Jobs für Quereinsteiger*innen?

Lies Stellenausschreibungen aufmerksam: Nicht immer sind alle angeführten Qualifikationen und Erfahrungen Pflicht, manche sind auch nur „nice to have“! Um Stellenanzeigen richtig zu interpretieren, solltest du die häufigsten Formulierungen kennen. Abgesehen davon solltest du für den Quereinstieg auch überlegen, wie du dein Netzwerk nutzen könntest – oft hilft es, Kontakte zu haben, die dir von Jobmöglichkeiten erzählen können, von denen du noch gar nichts wusstest.

Du kannst darüber hinaus auch deine Daten in einer Bewerberdatenbank hinterlegen, um gefunden zu werden – nutze diese, um deine Skills ausführlich darzulegen. Wenn du nach einer kreativen Möglichkeit suchst, deine Karriere eine neue Richtung zu geben, verraten wir dir auch, wie du Pinterest und Instagram zur Jobsuche nutzen kannst.

 

Die richtige Bewerbung als Quereinsteiger*in

Schon vor der Bewerbung für einen Job, in dem du noch keine Berufserfahrung hast, solltest du überlegen, welche Skills und Fertigkeiten du hast, die transferierbar und auch in deinem neuen Job gut anwendbar sind. Neben konkreten Fertigkeiten wie Sprachkenntnissen solltest du vor allem überlegen, wie du deine Soft Skills überzeugend präsentieren kannst. Der Personalberater Heiss würde das so formulieren: „Ich bin branchenfremd, aber bringe aus meinem letzten Job XY, z.B. Kundenkontakte, Erfahrung, etc. mit.“

Als potenzielle*r Quereinsteiger*in ist es besonders wichtig, im persönlichen Gespräch zu überzeugen. Werde dir darüber klar, warum du diesen Wechsel anstrebst und was deine spezifischen Stärken für den Bereich sind. „Ausprobiercharakter ist zu wenig, das überzeugt keinen Personalisten“, so der Personalberater, „die Begeisterung für die neue Tätigkeit und die Branche muss rüberkommen.“ Quereinsteiger*innen müssen also besondere Motivation mitbringen und mit ihrer Persönlichkeit überzeugen.

 

Vollzeitjob oder Teilzeit für Quereinsteiger*innen?

Du kannst auch überlegen, für einen Quereinstieg erst einmal einen Nebenjob anzunehmen, der dir erste Erfahrungen verschafft: Das Arbeiten in unterschiedlichen Branchen und Berufen zugleich ist bei uns noch wenig verbreitet, aber etwa in den USA sind sogenannte „Slash Careers“ schon üblich.

Um rasch weitere Fertigkeiten zu erwerben und in dein neues Berufsumfeld voll einzutauchen und herauszufinden, ob es das richtige für dich ist, empfiehlt es sich natürlich, Vollzeit einzusteigen. Gerade aber wenn du den Umstieg als Chance nutzen willst, etwas weniger Stress zu haben und dich neu zu orientieren, kann der Quereinstieg auch zum Downshifting mit reduzierter Stundenanzahl genutzt werden.

Mehr Details, Hintergrundinformationen zu Vorbereitung und Ablauf haben wir im Artikel „Das perfekte Vorstellungsgespräch“ für dich zusammengefasst.

 

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Bildnachweis: Ivanko_Brnjakovic/Quelle: www.istockphoto.com