Berufe mit Zukunft

Welche Berufe bieten Zukunftsperspektiven und gutes Gehalt?


05.12.2023

Bei der Berufswahl und beim Berufswechsel steht jede*r vor der Frage, welche Berufe in den nächsten Jahren und Jahrzehnten besonders gefragt sein werden. Wir geben Antworten und konkrete Beispiele für zukunftsträchtige Berufe, mit und ohne Studium in unterschiedlichen Bereichen wie Technik und Soziales.

Inhaltsverzeichnis

Berufe mit Zukunft und gutem Gehalt
Welche Jobs sind in Österreich gefragt?
Liste aktueller Berufe mit Zukunft
– Jobs mit Zukunft für Quereinsteiger*innen
– Berufe mit Zukunft für Frauen
– Berufe mit Zukunft ohne Studium
– Berufe mit Zukunft mit Studium
– Ingenieurberufe mit Zukunft
– Soziale Berufe mit Zukunft
– Kreative Berufe mit Zukunft
– Technische Berufe mit Zukunft
– Soft Skills der Zukunft
Was soll ich werden?
Berufe ohne Zukunft

 

Berufe mit Zukunft und gutem Gehalt

Welche Berufe versprechen für die Zukunft einen guten Verdienst, was sind die optimalen Berufe mit Zukunft 2030?

Franz Kühmayer, Experte für das Thema „Zukunft der Arbeit“, erklärt im Interview, dass vor allem in der IT sich der Jobmarkt für Spezialist*innen rasant weiterentwickelt: Hier ist entscheidend, bei Entwicklungen am Ball zu bleiben und seine Kenntnisse laufend zu vertiefen.

Gerade im technischen Bereich sind Mechatroniker weiterhin stark nachgefragt, im Business-Bereich bieten sich für Spezialist*innen im Beratungs- und Softwarebereich Chancen, z.B. für Controller, Business Development Manager oder SAP-Berater.

Abgesehen davon bieten allgemein akademische Ausbildungen, die ein breites Verständnis von Feldern bieten und zugleich die Flexibilität, die besten Voraussetzungen für die Berufe der Zukunft.

Und wie viel lässt sich im Durchschnitt verdienen? Einen ersten Überblick, welches Durchschnittsgehalt du dir in deiner Stadt, deiner Branche und bei deiner Unternehmensgröße erwarten kannst, bietet dir der Stepstone Gehaltsplaner.

 

Welche Skills sind für einen guten Verdienst in den nächsten Jahren und Jahrzehnten entscheidend?

Franz Kühmayer spricht an, dass dabei die meisten in erster Linie an technische Skills denken: „Der unmittelbar naheliegende erste Schritt wäre natürlich zu sagen, dass wir mehr Menschen mit technischen Skills benötigen, mehr Informatiker, mehr Data Scientists und mehr Leute, die sich mit Robotik und künstlicher Intelligenz beschäftigen.“

Das trifft ihm zufolge zwar zu, jedoch sind das nicht die einzigen Bereiche, die von der Digitalisierung betroffen sind. „Eine gewisse technische Grundkompetenz wird zunehmend in allen Berufen relevant.“

Er führt diese Überlegungen in Bezug auf die Zukunft noch weiter fort: „So wie wir heute bereits eine gewisse Medienkompetenz in sehr vielen Berufen voraussetzen, wird es zukünftig zum Alltag gehören, eine gewisse Kompetenz mit künstlicher Intelligenz zu fordern.“

 

Welche Jobs sind in Österreich gefragt?

Eine Zukunftsperspektive bieten in erster Linie Berufe, die über Routinetätigkeiten hinausgehen, ist Kühmayer überzeugt: „Hochqualifizierte Berufe, bei denen Routine nicht auftritt, werden vermehrt gefragt sein.“ Darunter fallen Berufe mit hohem Innovationsgehalt und hoher Kreativität. Er rät daher, nach Jobs zu suchen, die diese beiden Komponenten abdecken.

Natürlich sind das einerseits Berufe, die sich mit Digitalisierung im breitesten Sinne auseinandersetzen. Andererseits kann dies aber auch in einem Labor für die Land- und Forstwirtschaft relevant sein, die inzwischen auch bereits zu einem hochtechnologischen Feld geworden ist.

Daher sollte man nicht unbedingt dezidiert „moderne Berufe“ suchen oder sich Fragen stellen wie: Soll ich wirklich Landwirt werden, wenn Traktoren in der Zukunft automatisch fahren können?

Stattdessen sollte man sich eher fragen: Wenn das so ist, wie sieht dann der Beruf des Landwirts in der Zukunft aus? Diese Art der Fragestellung lässt sich natürlich auch auf viele andere Berufe ebenso umlegen.

Neben hochspezialisierten Tätigkeiten bietet aber auch die Tourismuswirtschaft durch Entwicklungen in Richtung Nachhaltigkeit ständig neue Jobchancen, v.a. auch weil der Wirtschaftssektor in Österreich weiterhin sehr wichtig ist.

Aufgrund der stetig alternden Bevölkerung sind aber natürlich auch Gesundheits- und Pflegeberufe weiter stark nachgefragt. Über den häufig erwähnten „Ärztemangel“ hinaus darf dabei auf Pflegefachkräfte und Pflegehelfer*innen nicht vergessen werden, die für eine funktionierende Gesundheitsversorgung ebenfalls essenziell sind.

 

Liste aktueller Berufe mit Zukunft

Vorab: Eine allgemeingültige Aussage darüber, welche Berufe oder Ausbildungen besonders zukunftsträchtig sind, ist besonders schwer zu treffen, da zukünftige Entwicklungen und auch ein Mangel an qualifizierten Kräften nicht in jedem Feld immer vorhersehbar sind. Aus den aktuellen Entwicklungen und derzeitigen Prognosen lassen sich aber gewisse Trends ablesen.

Tipp: Mehr Infos über bestimmte Berufsbilder bieten auch unsere Spezialartikel zu diversen Berufen.

 

Jobs mit Zukunft für Quereinsteiger*innen

Umbrüche am Arbeitsmarkt machen Flexibilität und die Bereitschaft, Neues zu lernen, zu einem begehrtem Gut – daher sind Quereinsteiger*innen gefragt, die in ein anderes Fach oder eine andere Branche einsteigen, wo sie bisher erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten einbringen und idealerweise nach kurzer Ausbildung oder ohne weitere Ausbildung Zukunftsberufe anstreben können.

Besonders wichtig für Quereinsteiger*innen sind Soft Skills, mit denen sie in der Bewerbung punkten können.

Was sind besonders geeignete Jobs mit Zukunft für Quereinsteiger*innen?

  • Social Media Manager*in
  • Scrum Master
  • Digital Marketing Consultant
  • Projektmanager*in
  • Content-Manager*in
  • Coach
  • Berater*in
  • Unternehmensberater*in
  • Vertriebsassistent*in
  • Immobilienmakler*in
  • Lehrer*in (gerade in Zeiten des Lehrermangels werden Quereinsteiger*innen mit Spezialwissen gesucht)
  • Software-Entwickler*in
  • Programmierer*in
  • Lagerist*in
  • Disponent*in
  • Fahrer*in

 

Und wie viel verdient man beispielsweise als Content Manager*in in Wien im Schnitt? Alle Infos dazu im Stepstone Gehaltsplaner:

Gehaltsplaner Content Manager

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Berufe mit Zukunft für Frauen

Individuelle Fertigkeiten, Fähigkeiten und Interessen sind für die Berufswahl natürlich ausschlaggebender als das Geschlecht. Gerade in Branchen, in denen sie unterrepräsentiert sind, bieten sich für Frauen aber vielfältige Chancen, Karriere zu machen.

Was sind die beliebtesten Berufe mit Zukunft für Frauen?

  • Softwareentwicklerin
  • Datenwissenschaftlerin
  • Erzieherin
  • Lehrerin
  • Psychologin
  • Sozialarbeiterin
  • Unternehmerin
  • Unternehmensberaterin
  • Umweltberaterin
  • Nachhaltigkeitsmanagerin
  • PR-Beraterin
  • Immobilienmaklerin
  • Anlageberaterin

 

Ein Beispiel: Was verdient eine PR-Beraterin in Linz im Schnitt? Der Stepstone Gehaltsplaner verrät es dir.

Gehaltsplaner PR Berater Linz

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Berufe mit Zukunft ohne Studium

Gerade in Österreich sind handwerkliche Berufe und Lehrberufe allgemein immer noch sehr angesehen und bieten gute Aussichten für die Zukunft.

Welche Ausbildungen bzw. Berufe bieten besonders gute Zukunftsaussichten?

  • Pflegehelfer*in (in diesem Bereich gibt es auch die neue Pflegelehre)
  • Pilot*in
  • Technische*r Zeichner*in
  • Bankkauffrau/-mann
  • Fachinformatiker*in
  • Polizist*in
  • Versicherungskauffrau/-mann
  • Mechatroniker*in
  • Installations- und Gebäudetechniker*in
  • Elektrotechniker*in
  • Notfallsanitäter*in
  • Bestatter*in

 

Du willst wissen, wie gut dein Gehalt im Vergleich zu ähnlichen Stellen aussieht? Finde es mit unserem Stepstone Gehaltsplaner heraus!

Gehaltsplaner Fragebogen

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Berufe mit Zukunft mit Studium

Bei akademischen Berufen kann sich während der längeren Ausbildungszeit im jeweiligen Feld einiges ändern. Daher gilt es hier besonders, flexibel und anpassungsfähig zu bleiben, um laufend neues Wissen zu erwerben und sich in die aktuell üblichen Abläufe und Standards einzuarbeiten.

Welche Berufe mit Zukunft mit Studium sind besonders vielversprechend?

  • Lehrer*in
  • Arzt/Ärztin
  • Pharmazeut*in
  • Psychiater*in
  • Gerontologe*in
  • Umwelttechniker*in
  • Softwareentwickler*in
  • Data Scientist
  • Lebensmitteltechniker*in
  • Mediendesigner*in

 

Ingenieurberufe mit Zukunft

Ingenieure werden in einer Vielzahl von beruflichen Feldern gebraucht, hier ein Überblick über die vielversprechendsten Ingenieurberufe mit Zukunft:

  • Maschinenbau-Ingenieur*in
  • Wirtschaftsingenieur*in
  • Bauingenieur*in
  • Elektrotechniker*in
  • Energietechniker*in
  • Robotik-Ingenieur*in
  • Mechatroniker*in
  • Data Scientist
  • Softwareentwickler*in

 

Soziale Berufe mit Zukunft

Gerade das Gesundheitswesen bietet aufgrund der zunehmenden Alterung der Gesellschaft gute Zukunftschancen, besonders gefragt sind aktuell und in nächster Zukunft etwa:

  • Arzt/Ärztin
  • Psychologe*in
  • Pädagoge*in
  • Sozialarbeiter*in
  • Ergotherapeut*in
  • Hebamme
  • Krankenpfleger*in

 

Wo genau arbeitest du oder möchtest du arbeiten, wie groß ist das Unternehmen und in welcher Branche? Gib diese Infos im Stepstone Gehaltsplaner ein und finde heraus, wie dein Gehalt im Vergleich zum Branchendurchschnitt aussieht:

Arbeitsumfeld Gehaltsplaner

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Kreative Berufe mit Zukunft

Klassische kreative Berufe mögen nicht das Erste sein, was einem einfällt, wenn man über Berufe mit Zukunft nachdenkt. Besonders im Design-Bereich sind aber Kreativität und originelle Lösungsansätze gefragt, oft in Kombination mit technischen Fertigkeiten (Anwenderkenntnisse von Design-Programmen z.B.).

Was sind aktuell die beliebtesten kreativen Berufe mit Zukunft?

  • Web-Designer*in
  • Schmuckdesigner*in
  • Modedesigner*in
  • Make-Up-Artist
  • Social-Media-Manager*in
  • Architekt*in
  • Tischler*in
  • App-Entwickler*in

 

Technische Berufe mit Zukunft

Technische Berufe werden sich durch Innovationen wie grüne Technologien laufend weiterentwickeln, auch durch Automatisierungsprozesse kommen hier immer weitere Änderungen auf die Arbeitnehmer*innen der Zukunft zu.

Was sind die beliebtesten technischen Berufe mit Zukunft?

  • Anlagenmechaniker*in
  • Industriemechaniker*in
  • Mechatroniker*in
  • Programmierer*in
  • Software-Entwickler*in
  • App-Entwickler*in
  • UX-Designer*in
  • Umwelt-Ingenieur*in
  • Spezialtiefbauer*in
  • Vermessungstechniker*in
  • Installations- und Gebäudetechniker*in

 

Soft Skills der Zukunft

Experte Franz Kühmayer ist überzeugt: „Soft Skills werden dramatisch an Bedeutung gewinnen.“

Er erklärt dies anhand eines Beispiels: Betrachten wir den Berufsstand eines Informatikers, der in etwa fünf Jahre für sein Masterstudium benötigt. Was mit absoluter Sicherheit gesagt werden kann, ist: Am Ende dieser fünf Jahre ist mindestens die Hälfte dessen, was er in diesen fünf Jahren gelernt hat, bereits wieder überholt.

„Selbst bei den aktuell spannendsten Berufen überholt die Geschwindigkeit der Wissensveränderung die Ausbildung“, so Kühmayer. „Daher reicht es nicht mehr aus, in den Hard Skills hochqualifiziert zu sein.

Stattdessen braucht es vor allem mehr Soft Skills, die es uns ermöglichen, mit dieser sich schnell verändernden Welt umzugehen und gleichzeitig die Veränderung in eine positive Richtung zu leiten.“

Zu den wichtigsten Soft Skills zählt Kühmayer:

  • Kommunikationsfähigkeit
  • Konfliktfähigkeit
  • Umgang mit anderen Kulturen (interkulturelle Kompetenz)
  • Umgang mit Komplexität
  • Gesteigerte Lernkapazität

 

Was soll ich werden?

Bei der Frage „Was soll ich werden?“ oder „Welcher Beruf passt zu mir?“ solltest du selbstverständlich einerseits all die Punkte bedenken, die wir bisher in Bezug auf Berufe der Zukunft angesprochen haben, aber noch wichtiger ist, deine eigenen Stärken und Schwächen zu kennen und anhand deiner Fähigkeiten und Fertigkeiten eine Auswahl möglicher Berufe zu treffen.

Denn entscheidend ist nicht nur abzuschätzen, welche Berufe es 2030 oder 2050 noch gibt, sondern auch, was dir persönlich liegt und wo du dir vorstellen kannst, länger zu arbeiten.

 

Wie lässt sich das herausfinden? Ein paar Tipps:

  • Eignungstests absolvieren – online lassen sich diverse Eignungstests finden, um die eigenen Stärken und Schwächen abzuwägen.
  • Berufsmessen besuchen – hier gewinnst du Einblicke in unterschiedliche Arbeitsfelder und Arbeitgeber, kannst dich über Ausbildungswege informieren und erfährst vielleicht sogar von neuen Berufsbildern, von denen du bisher nichts wusstest.
  • Schnuppertage und Praktika absolvieren – verschaffe dir möglichst realistische und unmittelbare Einblicke in deinen möglichen zukünftigen Job, wie sieht der Arbeitsalltag wirklich aus?

 

Berufe ohne Zukunft

Vor allem Berufe, die einen hohen Routineanteil aufweisen und nur eine geringe Qualifikation erfordern, sind besonders gefährdet. Der Zukunftsexperte Kühmayer betont jedoch auch, dass die viel spannendere Frage nicht dahin geht, welche Berufe zur Gänze wegfallen werden, sondern welche Facetten auch von hochqualifizierten Berufen der Digitalisierung und anderen Trends zum Opfer fallen.

Er führt hierfür das Beispiel eines Radiologen an: An sich ein hochqualifizierter Beruf, bei dem ein wesentlicher Teil der Beschäftigung daraus besteht, auf Bilder zu schauen und Anomalien und Krankheiten zu erkennen.

Dieser Teil der Arbeit lässt sich jedoch auch sehr gut durch eine Software ersetzen, da die Möglichkeiten der Bilderkennung und -deutung immer präziser werden. „Das heißt jedoch nicht, dass der Arzt komplett ersetzt wird. Es wird sich lediglich seine Tätigkeit verändern: Wird dieser Teil seiner Tätigkeit von einer Software ersetzt, bleibt ihm beispielsweise mehr Zeit für Patientengespräche, mehr Zeit für Anamnese etc.

 

Kühnmayer will damit deutlich machen, dass Veränderungen, die teilweise sehr massiv auftreten können, nicht nur niedrig qualifizierte Routinejobs betreffen, sondern durchaus auch höchstqualifizierte Nicht-Routinejobs.

Allgemein gilt jedoch, dass Berufe und Ausbildungen mit geringer Qualifikation und hohem Routineanteil am stärksten von Automatisierung und Digitalisierung bedroht sind. Dazu gehören etwa Hilfstätigkeiten (z.B. im Baugewerbe), Fahrertätigkeiten oder Lagerarbeit.

Diese Tätigkeiten können am ehesten von Maschinen und Prozessen übernommen werden. Aber auch in zukunftsträchtigen Branchen reicht eine gute Grundausbildung nicht immer aus, da sich durch den technologischen Wandel auch hier die Berufsbilder ändern.

Gerade in Wachstumsbranchen wie der IT differenziert sich das Feld auch immer weiter aus: War man früher noch allgemein „Software-Entwickler“, wird heute gezielt nach „Java Developern“ oder „CSS Spezialist*innen“ gesucht. Hier ist es daher wichtig, sich konstant weiterzubilden und die neuesten Entwicklungen nicht zu verpassen.

 

Bildnachweis: www.istockphoto.com/fotografixx

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