Bewerbungsfoto perfekt in Szene setzen

Das Bewerbungsfoto im Lebenslauf ist und bleibt der Standard in Österreich. So bringst du es mit deiner Bewerbung in Einklang.


05.01.2023

Auch wenn die perfekte Lebenslauf-Bewerbungsfoto Mischung keine Garantie für eine Einladung zum Interview ist, vermittelst du mit deinem Foto einen ersten Eindruck und idealerweise eine gewisse Aura. Mit diesen 8 Tipps wird dein Abbild dir gerecht!

Das perfekte Bewerbungsfoto ist noch lange kein Grund zur Einstellung. Aber ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Daher kannst du mit einem schlechten Bild ziemlich viele Chancen verpassen – insbesondere, wenn Personaler*innen keinen weiteren Blick auf deinen vielleicht perfekten Lebenslauf werfen.

Laut Gleichbehandlungsgebot dürfen Arbeitgeber zwar prinzipiell keine Fotopflicht bei der Bewerbung verlangen, aber dennoch ist der Curriculum Vitae mit Bewerbungsfoto noch immer die Regel.

 

Inhaltsverzeichnis

Die Wichtigkeit des Bewerbungsfotos
Beispiele von Bewerbungsfotos
Bewerbungsfoto selber machen oder lieber machen lassen?
Das optimale Bewerbungsfoto im Lebenslauf: 7 Tipps, um aus der Masse herauszustechen
Diese Fehler im Bewerbungsfoto lassen sich vermeiden
Wie ist das mit der Bewerbung ohne Foto?

 

Die Wichtigkeit des Bewerbungsfotos

Die 2018 durchgeführte Eyetracking Studie von Stepstone hat aufgedeckt, dass sich Personaler*innen beim ersten Screening der Bewerber im Durchschnitt nur 43 Sekunden für einen Lebenslauf Zeit nehmen. Eine weitere Erkenntnis der Studie bezieht sich darauf, wie viel Gewicht die einzelnen Teile einer Bewerbung haben: Während das Motivationsschreiben nur 22% bzw. die Zeugnisse überhaupt nur 10% der Gewichtung ausmachen, hat der Lebenslauf die Nase weit vorne und macht 68% der Gewichtung aus.

Und obwohl dabei natürlich die Berufserfahrung der wichtigste inhaltliche Faktor ist, ist es doch das Bewerbungsfoto, auf das der erste Blick fällt. Das Foto ist der Blickfang Nummer eins und daher auch von großer Wichtigkeit. Vor allem bei einer Kurzbewerbung ist ein aussagekräftiges Bewerbungsfoto entscheidend.

 

Beispiele von Bewerbungsfotos

Wie das Bewerbungsfoto im Endeffekt aussehen kann, lässt viel Spielraum. Oft sind es nur kleine Unterschiede, die jedoch einen großen Unterschied machen können. Die folgenden fünf Fotos derselben Person wurden von Personaler*innen bewertet. Mit dem folgenden Ergebnis:

Bewertung von Bewerbungsfotos

Aus dieser Bewertung lässt sich bereits ablesen, dass ein zu verspielter Zugang wie in Beispiel 5 nicht gewünscht ist. Bewerbungsfotos sind in der Regel Frontalaufnahmen. Das Lächeln ist ein wichtiger Faktor, um als sympathisch wahrgenommen zu werden.

Zusätzlich sollte Folgendes berücksichtigt werden:

 

Hintergrund

Achte darauf, einen dezenten Hintergrund zu verwenden. Vermeide Hintergründe, die die Aufmerksamkeit von deiner Person ablenken. Also keine Urlaubsfotos mit traumhafter Strandkulisse oder Berglandschaften. Wähle etwas Neutrales oder etwas, das einen beruflichen Bezug hat.

Beispiel:

Bewerbungsfoto

 

 

Bildausschnitt

Bei Bewerbungen ist es üblich, keine Ganzkörperfotos zu verwenden. Auch ein zu kleiner Ausschnitt, auf dem nur der Kopf zu sehen ist, ist nicht ideal. Das klassisch gute Bewerbungsfoto zeigt dich im Halbportrait, der Bildausschnitt geht bis zum Brustansatz.

 

Größe, Format und Platzierung

Das Bewerbungsfoto ist zwar wichtig, sollte aber keinen dominanten Platz in deiner Bewerbung einnehmen. In der Regel wird es rechts oben im Lebenslauf platziert und sollte zwischen 4 und 5 cm breit sowie zwischen 5 und 7 cm hoch sein.

 

Bewerbungsfoto selber machen oder lieber machen lassen?

Setze auf eine*en professionelle*n Fotograf*inn. Gute Bewerbungsbilder sind eine Investition, die sich lohnt. Dabei steht der Preis nicht unbedingt in Relation zur Qualität der Bilder – auch günstige Fotograf*innen haben mitunter ein gutes Auge für Details und können dich und deine Persönlichkeit gut ins Bild setzen.

Die Kosten belaufen sich dabei in der Regel zwischen 25 und 50 Euro. Das ist in den meisten Fällen vollkommen ausreichend. Wer Wert auf sehr gute Bildbearbeitung legt, liegt bei den Kosten bei etwa 70 bis 100 Euro.

 

Das optimale Bewerbungsfoto im Lebenslauf: 7 Tipps, um aus der Masse herauszustechen

Entscheidest dich für ein Foto im CV, kannst du auf jeden Fall punkten. Rücke deine Persönlichkeit ins beste Licht und vermittle positiv, was Lebenslauf und Motivationsschreiben allein nicht ausdrücken können.

  1. Der erste Eindruck

Schnappschüsse, Urlaubsfotos oder Passbild-Aufnahmen aus dem Automaten sind nicht die einzigen Faktoren, die den ersten Eindruck verschlechtern können. Übertreibe es weder mit Schmuck und Accessoires, noch mit Make-Up und extravaganten Frisuren oder Rasuren.

So selbstverständlich es klingen mag: Komm gepflegt in aller Frische und möglichst natürlich zum Fotoshooting.

  1. Mehr als ein Outfit

Beim Stil der Kleidung gilt die Faustregel: Zieh das Outfit an, das du auch tragen würdest, wenn du die Position schon innehättest. In konventionellen Berufen bedeutet das für die Herren Hemd, Krawatte und Sakko, Frauen tragen am besten einen Blazer und eine dezente Bluse. Je nach Job kann natürlich auch ein anderes Outfit besser ankommen. Am besten bringst du Wechselkleidung und Beratungszeit mit zu deinem*r Fotograf*in.

  1. Körpersprache zählt mit

Hängende Schultern, verkrampfte Miene und müde Augen – so sieht der*die Traummitarbeiter*in sicher nicht aus. Deine Körpersprache sendet Signale aus, anhand derer sich Personaler*innen ein erstes Bild von dir machen.

Präsentiere dich auf dem Bild daher so gut wie möglich: Aufgeschlossen, freundlich, professionell und motiviert.

  1. Branche und Position

Bespreche mit deinem*r Fotograf*in, für welche Unternehmen, Branchen und mögliche Positionen du dich mit den Fotos bewerben willst. Der Profi wird schon eine Idee haben, welche fotografischen Formate, Stilrichtungen und Posen angemessen sind.

  1. Viele Fotos, ein Treffer

Lass verschiedene Aufnahmen von dir anfertigen, in verschiedenen Outfits und mit unterschiedlichen Hintergründen. Idealerweise kannst du die Bilder bereits während des Shootings am Computerbildschirm besprechen und kleine Korrekturen vornehmen.

  1. Digitale Kopien

Das Ausarbeiten deiner Fotos kann einige Tage in Anspruch nehmen. Lege den Termin für das Fotoshooting daher nicht zu knapp. Sobald die bearbeiteten Fotos vorliegen, solltest davon unbedingt Sicherungskopien abspeichern.

  1. Farbe bekennen

Monochrome Bilder wirken oft eleganter, können aber auch gekünstelt aussehen. Daher bleiben Farbfotos meist die bessere Wahl: Diese wirken in der Regel authentischer und natürlicher.

Jetzt fehlt dir nur noch eine Nuance für das perfekte Foto: selbstbewusstes, freundliches Lächeln!

 

So nicht! Diese Fehler im Bewerbungsfoto lassen sich vermeiden

Selfie als Bewerbungsfoto – geht das?

Auch wenn nicht nur Stars und Politiker*innen mittlerweile Fans von Selfies sind, solltest du für deinen Lebenslauf lieber deine Finger davon lassen. Diese besondere Art des Selbstportraits, meist auf Armlänge aus der eigenen Hand oder mit Selfiestick aufgenommen, rückt dich in kein professionelles Licht. In einer Blitzumfrage mit 74 Personalberater*innen, HR-Verantwortlichen und Recruiter*innen gaben 64% „auf keinen Fall“ an, sie würden Bewerbungen mit Selfies sofort aussortieren. Weitere 16% antworteten mit „eher nein“, auch für sie ist ein Selfie als Bewerbungsfoto ein eindeutiges Ausschlusskriterium.

19% sind jedoch der Meinung, dass es vom Foto abhängt – ein Selfie, das nicht als solches erkennbar ist, kann also durchaus akzeptiert werden. Lediglich ein*e Befragte*r gab an, dass ein Selfie als Bewerbungsfoto OK sei. Aber nicht nur Selfies, sondern auch Ausschnitte aus Gruppenfotos oder Fotos, die keine Ähnlichkeit mehr mit deinem aktuellen Spiegelbild haben, gehören nicht in deinen CV.

 

Die absoluten No-Go’s rund um das Bewerbungsfoto

Die Liste der No-Go’s beim Bewerbungsfoto geht jedoch noch über Selfies, Ausschnitten aus Gruppenfotos und Fotos, die deinem nicht ähnlichsehen, hinaus. Die folgende Auflistung zeigt die häufigsten Fettnäpfchen, die du in Bezug auf das Bewerbungsfoto unbedingt vermeiden solltest:

  • Unpassende Kleidung – 45,5%
  • Selfies – 39,4%
  • Urlaubsfoto 36,4%
  • Partyfoto/mit Alkohol – 24,2%
  • Ausgeschnittene Fotos – 21,2%
  • Schlechte Qualität des Fotos – 21,2%
  • Hintergrund – 15,2%
  • Strenge Miene „Verbrecherfotos“ – 6,1%
  • Veraltetes Foto des Bewerbers – 6,1%
  • Ungepflegtes Äußeres – 3%

Unpassende Kleidung wurde am häufigsten als No-Go genannt. Darunter fällt auch freizügige Kleidung, die zu viel Haut zeigt oder ein zu tiefer Ausschnitt. Auch ausgeschnittene Bilder, die noch dazu in schlechter Qualität eingefügt sind, sollten vermieden werden, wie auch Urlaubsschnappschüsse oder Partyfotos.

Bleibt immer professionell und bring eher deine Persönlichkeit zum Ausdruck, als zu viel von deinem Privatleben über ein Foto preiszugeben.

 

Wie ist das mit der Bewerbung ohne Foto?

Eine spannende Erkenntnis der aktuellen Eyetracking Studie von Stepstone bezieht sich auf Bewerbungen ohne Fotos. Dafür wurden Recruiter dazu befragt, was sie von der Entwicklung „Bewerben ohne Foto“ halten und wie sie diesen Trend für den österreichischen Arbeitsmarkt einschätzen.

Mehr als die Hälfte der befragen Personaler*innen glauben, dass dieser Trend auch für Österreich kommen wird. Was also in den USA oder in England bereits aufgrund der Antidiskriminierungsgesetze gang und gäbe ist, könnte bald auch in Österreich der Fall sein.

Im folgenden Video erfährst du, was den perfekten Lebenslauf und eine gute Bewerbung wirklich ausmacht:

 

 

Wenn du auf der sicheren Seite sein willst, verschaffe dir einen Überblick über alle Bewerbungsvorlagen, mit denen du deine perfekte Bewerbung zusammenstellen kannst.

 

Bildnachweis: www.istockphoto.com/baloon111

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