
Recruiting im Advent
Das Recruiting im Advent bringt viele Überraschungen mit sich. Wenn wir ehrlich sind, auch im Recruiting fühlt sich manchmal das Öffnen einer Bewerbung wie das Öffnen eines Adventkalender-Türchens an: Man weiß nie so recht, was sich dahinter verbirgt! Stellen Sie sich vor, das Personalarbeit im Dezember wäre wie ein Adventkalender: 24 spannende, manchmal unerwartete, aber stets festliche Tage voller Bewerbungen, Vorstellungsgespräche, Geschenke, Tipps und … Überraschungen.
1. Dezember: Weihnachtsgeschenke für die Mitarbeiter*innen
Wie heißt es doch? Geben ist seliger, denn Nehmen. Haben Sie schon an die Weihnachtsgeschenke für Ihre Mitarbeiter*innen gedacht? Wenn nicht, ist jetzt höchste Zeit dafür – wir haben 37 kreative Ideen für Weihnachtsgeschenke gesammelt, die Freude bereiten – von A wie Aromatherapie bis W wie Workout.
2. Dezember: Der Wald vor lauter Bäumen?
Sie sind im Wald Ihrer Bewerber*innen verzweifelt auf der Suche nach dem richtigen Weihnachtsbaum? Wenn Sie sich von zu vielen zu dicken, dürren, langen, kurzen, krummen Bäumen oder gar Laubbäumen umgeben sehen, sollten Sie sich fragen, ob Sie vielleicht Ihre Stellenanzeige optimieren und zuspitzen sollten, um passgenau die richtigen Bewerber*innen anzusprechen – und endlich Ihren Traum-Baum zu finden.
3. Dezember: Weihnachtswünsche an die Mitarbeiter*innen
Die Weihnachtsgeschenke für Ihre Mitarbeiter*innen haben Sie nun bereits organisiert. Nun sollten Sie sich Gedanken machen, von welchen Weihnachtswünschen diese begleitet werden – von schlichten und formell gehaltenen Worten bis zu kreativen Verkleidungsvideos reicht die Bandbreite, wie Sie oder die Geschäftsführung die Weihnachtsgrüße zum Ausdruck bringen können. Lassen Sie sich gerne von unseren Vorschlägen inspirieren.
4. Dezember: Wie lang ist die Wunschliste?
So wie die Wunschliste nicht endlos lang werden soll, sollten Sie sich auch das Anforderungsprofil der Kandidat*innen so lang wie nötig, aber so kurz wie möglich halten – sonst seufzen die potenziellen Bewerber*innen wie das Christkind angesichts der ellenlangen Liste und legen sie womöglich unerledigt zur Seite.
5. Dezember: In Österreich kommt der Krampus (oder Schmutzli, wie er in der Schweiz heißt)…
Auch wenn heute Krampustag ist, sollten Sie Ihren Bewerber*innen heute ebenso freundlich gegenübertreten wie an allen anderen Tagen, denn ein Vorstellungsgespräch ist kein Verhör. Lassen Sie Ihre*n Bewerber*in in Ruhe durchatmen – und holen Sie sich selbst auch einen Kaffee.
6. Dezember: Ein Tipp vom Nikolaus
Mandarinen, Erdnüsse und Schokolade wünschen sich Ihre Bewerber*innen wohl nicht, aber füllen Sie ihre Stiefel doch mit klarer Kommunikation anstatt leerer Versprechen. Dazu gehört auch, Absagen klar und schnell zu kommunizieren.
7. Dezember: Weihnachtliches Feedback
Seien Sie beim Feedback geben so großzügig wie das Christkind und so direkt wie der Grinch, dann wissen alle Bewerber*innen, woran sie sind.
8. Dezember: Für die meisten ein Feiertag – gut für die Work-Life-Balance?
Ein Tag zum Durchatmen in der Vorweihnachtszeit (wenn er nicht gerade auf ein Wochenende fällt, oder Sie im Handel arbeiten …). Ob Sie nun Work-Life-Balance oder Work-Life-Blending bevorzugen, eine Pause tut in jedem Fall gut.
9. Dezember: Inhalt oder Verpackung
Ein Denkanstoß in der Vorweihnachtszeit: Was tun mit Bewerber*innen, die die Form nicht wahren, bei denen etwa das Anschreiben fehlt? Oder die auf eine Unterschrift vergessen haben? Ist das für Sie ein Grund für`s sofortige Aussortieren? Oder zählt der Inhalt mehr als das Geschenkspapier?
10. Dezember: Freundlichkeit ist kostenlos
Freundlichkeit kostet Sie nichts – ein freundliches “Danke für Ihre Bewerbung” teilt dem*der Bewerber*in mit, dass die Bewerbung gut angekommen ist und erspart Ihnen das Beantworten von eventuellen Nachfragen.
11. Dezember: Das Bewerber-Gespenst
Hier geht es nicht um Schauermärchen, sondern um das Phänomen des Ghosting im Recruiting: wenn Bewerber*innen im Verlauf des Bewerbungsprozesse plötzlich verschwinden und sich nicht mehr melden. Die häufigsten Gründe dafür und wie Sie diesen vorbeugen können, erklären wir im Artikel zum Thema.
12. Dezember: Wir sind eine Familie
Sie wollen als familienfreundlicher Arbeitgeber wahrgenommen werden? Seien Sie dennoch vorsichtig bei Sätzen wie „Wir sind wie eine Familie“ im Bewerbungsprozess. Manche Kandidat*innen könnten dann eher an Streit unterm Weihnachtsbaum oder zu viele WhatsApp-Nachrichten denken als an eine harmonische und vertraute Umgebung.
13. Dezember: Wen genau suchen Sie?
Schon die Stellenbezeichnung als Titel Ihrer Anzeige kann im Bewerbungsprozess entscheidend sein: Wem wird die Anzeige überhaupt in einer Suche angezeigt? Wer klickt sie an? Überlegen Sie sich also gut, was die geläufigste, griffigste und konkreteste Bezeichnung für die ausgeschriebene Stelle ist. „Erfahrene*r Teamplayer*in als charismatische*r Leiter*in der Verkaufsabteilung in Wien Simmering“ ist es wohl eher nicht, unter „Leiter*in Verkauf Fertigteilhaus“ kann man sich schon viel mehr vorstellen.
14. Dezember: Fehler in der Anzeige
Die Anzeige ist schon online und Sie haben einen Tippfehler entdeckt? Keine Panik, das hat auch seine Vorteile: Solche Fehler filtern Perfektionist*innen gleich heraus – die schließen eine Bewerbung entweder aus, oder weisen Sie direkt auf den Fehler hin.
15. Dezember: Begehrt wie Schokolade
Mit den Top-Talenten ist es wie mit der Schokolade im Adventkalender: Sie sind schnell weg vom Markt, wenn Sie nicht aufpassen. Wie Sie etwa die Top-Talente der Generation Z am besten ansprechen, verraten wir in unserem Artikel.
16. Dezember: Nur Mut!
Nicht verzagen, das Jahr ist beinahe um und das neue steht bevor. Wofür brauchen Sie noch neuen Mut? Wir haben in unserer Umfrage herausgefunden, welche Themen aktuell besonders viel Mut im Recruiting erfordern – holen Sie sich dort Inspiration fürs neue Jahr.
17. Dezember: Funkelnde Sterne, funkelnde Kandidat*innen?
Was tun mit Kandidat*innen, die ihre Fähigkeiten wie Sterne am Himmel anpreisen? Alles nur Sternenstaub oder steckt doch mehr dahinter? Fragen Sie bei besonders von sich überzeugten Kandidat*innen besser noch einmal genauer nach und lassen Sie sich konkrete Beispiele geben.
18. Dezember: Wie viele Türchen denn noch?
Ein Adventkalender funktioniert nur, wenn er wie erwartet 24 Türchen hat und zur Vorfreude auf Weihnachten beiträgt – ein Adventkalender mit 30 oder mehr Türchen wäre etwas nervig und verwirrend. Mit dem Bewerbungsprozess ist es genauso: Je klarer er strukturiert ist und je deutlicher das Ziel vor Augen, desto mehr sorgt er für Vorfreude statt Frust. Daher haben wir unsere Tipps für die Gestaltung und Optimierung des Bewerbungsprozesses zusammengefasst.
19. Dezember: Was Sie noch fragen könnten
Sie sind Ihrer eigenen Fragen überdrüssig und können sich bei den immergleichen Antworten Ihrer Bewerber*innen auch das Gähnen nicht verkneifen? Dann werfen Sie doch einen Blick auf die besten Fragen an Bewerber*innen und lassen Sie sich inspirieren.
20. Dezember: Geschenke auf den letzten Drücker
Wenn Sie bisher doch noch nicht dazu gekommen sind, Geschenke für die Mitarbeiter*innen zu besorgen: Verpacken Sie doch Ihre nächste Teambuilding-Maßnahme als Geschenk. Gestalten Sie eine kurze Mail oder einen Flyer als Erinnerung ans nächste Teambuilding oder nutzen Sie gleich die Zeit zwischen den Jahren dafür, den Zusammenhalt im Team zu stärken.
21. Dezember: Und schon wieder weg?
Der*die passende Kandidat*in scheint gefunden zu sein und sagt dann in letzter Minute doch noch ab? Damit Ihnen das nicht passiert, informieren Sie sich doch über die häufigsten Dealbreaker, die wir in unserer Studie ermittelt haben.
22. Dezember: Blinde Flecken?
Sie wünschen sich eine diversere Belegschaft und denken, dass Sie im Bewerbungsprozess blinde Flecken haben? Dann sollten Sie sich einmal an Blind Hiring versuchen, um durch ein anonymes Bewerbungsverfahren eine gerechtere und objektivere Rekrutierung zu erreichen.
23. Dezember: Letzte Wünsche ans Christkind, den Weihnachtsmann & Co
Sie haben sich fürs neue Jahr ein Recruiting-Tool zur Automatisierung oder allgemeiner Unterstützung durch KI gewünscht? Falls das Christkind keine neuen Tools bringt und Sie für die Finanzabteilung noch nach Argumenten fürs neue Jahr suchen, lesen Sie doch einfach mal zu den Möglichkeit von künstlicher Intelligenz im Recruiting nach.
24. Dezember: In letzter Minute
Heute kommt noch eine Bewerbung herein? Last-Minute-Bewerber*innen machen nicht nur in der letzten Minute vor Ende der Abgabefrist oft wenig Freude, sondern auch vor Feiertagen und längeren Pausen. Aber atmen Sie doch kurz durch und sehen Sie es so: Für 2025 ist Ihr*e Bewerber*in früh dran, sehen Sie es als einen Ausblick aufs neue Jahr – und schließen Sie Ihren Posteingang. Frohe Weihnachten!
Autorin: Sabine Schönfellner / Bildnachweis: istockphoto.com / AntonioGuillem