Durchschnittsgehalt in Österreich: Stepstone Gehaltsreport

Wie hoch ist das Durchschnittsgehalt in Österreich? Wie hoch ist das Medianeinkommen in Österreich? Wer sind die Topverdiener in Österreich? Und wie entwickeln sich die Gehälter in Österreich in verschiedenen Branchen? All diese Informationen liefert der Stepstone Gehaltsreport, der nicht nur einen Überblick zum Durchschnittsgehalt in Österreich nach Bundesländern, Branchen und Arbeitserfahrung gibt, sondern auch den nach wie vor hohen Gender Pay Gap in Österreich aufzeigt. Die Informationen zu den Gehältern in Österreich im Überblick:

Durchschnittsgehalt in Österreich 2023

Wie viel verdient man durchschnittlich in Österreich? Der Gehaltsreport 2023 zeigt, dass das Durchschnittsgehalt in Österreich weiter ansteigt: Das Brutto-Durchschnittsgehalt pro Jahr liegt 2023 bei 57.731 € für Vollzeitbeschäftigte. Diese Berechnung für den Gehaltsreport 2023 beruht auf 40.646 Vergütungsdaten (erhoben von November 2020 bis April 2023). Zu beachten ist beim Durchschnittsgehalt in Österreich allerdings, dass alle Werte summiert und durch die Anzahl der Datensätze geteilt werden, womit dieser Wert durch extrem hohe oder niedrige Werte stark beeinflusst werden kann.

Welches Bruttogehalt für eine bestimmte Position in einer bestimmten Stadt je nach Arbeitserfahrung, Personalverantwortung usw. den Durchschnitt darstellt, kann auch einfach mit unserem Gehaltsplaner ermittelt werden. Dort wird z.B. auch Teilzeitarbeit berücksichtigt.

Wie hoch ist das Medianeinkommen Österreich?

Das Brutto-Medianeinkommen ist 2023 um rund 7000 € niedriger als das Brutto-Durchschnittsgehalt, es liegt bei 50.633 €. Das Mediaeinkommen wird berechnet, um die „Ausreißer“ durch wenige sehr hohe oder sehr niedrige Gehälter auszugleichen. Der Median liegt genau in der Mitte aller Werte, das heißt, es gibt exakt gleich viele Gehälter, die niedriger und die höher sind als das Mediangehalt. Das Medianeinkommen wird auch in allen weiteren Auswertungen herangezogen, um einen realistischeren Blick auf die erwartbare Mitte zu geben.

Was die Daten auch zeigen ist, dass 25 Prozent der Beschäftigten in Österreich weniger als 39.667 € brutto pro Jahr verdienen und 25 Prozent ein Einkommen haben, das über 66.330 € jährlich liegt.

Wie viel verdienen Männer mehr als Frauen in Österreich?

Der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen, der sogenannte „Gender Pay Gap“, liegt in Österreich beim Jahresgehalt aktuell bei 15,5 Prozent – im Vergleich zu einem Mann verdient eine in Vollzeit beschäftigte Frau in Österreich 2023 im Schnitt 8.340 Euro brutto weniger, nämlich 45.500 €. Dabei handelt es sich allerdings um den „unbereinigten Gender Pay Gap“, der charakteristische Unterschiede wie Berufsuntergruppe, Branche, Firmengröße, Berufserfahrung, Bildungsabschluss uvm. noch nicht berücksichtigt. Frauen verdienen beispielsweise weniger, weil sie in niedriger bezahlten Berufen tätig sind, weniger Berufserfahrung oder keine Führungsverantwortung haben.

Erst der „bereinigte Gender Pay Gap“ beschreibt die Gehaltsunterschiede, die nicht durch charakteristische Unterschiede erklärbar sind. Der bereinigte Gender Pay Gap beträgt aktuell 11,3 Prozent, d.h. Frauen mit identischen Charakteristika wie die Männer in diesem Datensatz verdienen jährlich um 6.000 € weniger.

Wie viel verdienen Führungskräfte in Österreich?

Personalverantwortung zu übernehmen zahlt sich aktuell deutlich aus: Führungskräfte mit Personalverantwortung verdienen rund 25 Prozent mehr als Mitarbeiter*innen ohne Personalverantwortung, das mittlere Gehalt liegt bei 58.333 € im Vergleich zu 46.667 € ohne Personalverantwortung. Zu beachten ist dabei, dass im Stepstone Gehaltsreport unter “Führungsverantwortung” disziplinarische Führungskräfte verstanden werden, nicht fachliche.

Wie viel verdienen Akademiker in Österreich?

Angestellte mit akademischer Ausbildung verdienen aktuell im Schnitt ein Drittel mehr als Nicht-Akademiker*innen – 63.700 € im Vergleich zu 47.833 €. Auch wenn der Fachkräftemangel in Österreich mittlerweile alle Branchen und Berufsgruppen betrifft, so sind zuletzt vor allem Fachkräfte aus Ingenieurwissenschaften, Medizin, Recht, IT, Finanz oder Naturwissenschaften stärker nachgefragt worden. Arbeitgeber sind offenbar bereit, mehr für Mitarbeiter*innen zu zahlen, die über diese speziellen Fachkenntnisse und Qualifikationen verfügen.

Nicht zu vergessen, sind auch die oft höhere Komplexität der Aufgaben und Verantwortung, sowie Fähigkeiten der Gehaltsverhandlung ausschlaggebend für höhere Gehälter unter Akademiker*innen. Sie sind oft besser darin, ihren Marktwert zu erkennen und können aufgrund ihrer Qualifikationen und Erfahrungen höhere Gehälter aushandeln. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Gründe nicht für alle Akademiker*innen gelten und dass es viele Faktoren gibt, die Gehälter beeinflussen können, wie der Report zeigt. Nicht alle Akademiker*innen verdienen zwangsläufig mehr als Nicht-Akademiker*innen, und es gibt auch viele gut bezahlte Berufe, die keine formale akademische Ausbildung erfordern.

Gehalt Österreich nach Bildungsabschluss& Berufserfahrung

Vergleicht man die aktuellen Gehälter von Akademiker*innen mit denen von Personen mit niedrigeren Bildungsabschlüssen, zeigen sich schon deutliche Gehaltsunterschiede zu Personen, die berufsbildende und allgemeinbildende höhere Schulen sowie Meister- und Werkmeisterprüfungen absolviert haben: Akademiker*innen verdienen hier im Vergleich rund 21 Prozent mehr. Am unteren Ende der Gehaltsspanne wiederum zeigt sich, dass aktuell Pflichtschulabsolvent*innen rund 6 Prozent weniger verdienen als Personen mit Lehrabschluss – hier ist der Abstand also deutlich geringer als am oberen Ende der Gehaltsspanne.

Und wie wirkt sich die zunehmende Berufserfahrung auf das Gehalt aus? Aktuell verdienen Personen mit mehr als 25 Jahren Berufserfahrung beinahe das Eineinhalbfache von Berufseinsteiger*innen, ihr mittleres Gehalt liegt bei 60.667 € im Vergleich zu 40.833 € für Einsteiger*innen. Aber auch Arbeitnehmer*innen mit 3 bis 5 Jahren Berufserfahrung verdienen schon deutlich mehr als Einsteiger*innen, rund 14 Prozent ist das Gehalt bei ihnen höher als bei Einsteiger*innen:

Wo in Österreich verdient man am meisten?

Bei den Städten und Bundesländern mit denhöchsten Verdiensten liegt wie zu erwarten wieder Wien voran. Während man hier mit einem mittleren Einkommen von fast 57.000 € rechnen kann, liegt es in Tirol und Kärnten rund 10.000 € niedriger. Im Mittelfeld liegen aktuell das Burgenland mit einem Mediangehalt von 50.750 € und Oberösterreich mit 49.667 €.

Gehälter in Österreich nach Unternehmensgröße

Der Gehaltsunterschied zwischen Großunternehmen (5001 und mehr Mitarbeiter*innen) und Startups (1 bis 10 Mitarbeiter*innen) ist mit rund 20.000 € enorm, so liegt das mittlere Einkommen bei Großunternehmen bei rund 62.000 €, bei Startups dagegen bei rund 42.000 €. Die größten Gehaltssprünge zeigen sich aktuell zwischen Unternehmen mit 1 bis 10 und 11 bis 50 Mitarbeiter*innen bzw. Unternehmen mit 501 bis 1000 und 1001 bis 5000 Mitarbeiter*innen – in beiden Fällen verdient man in den größeren Unternehmen rund 11 Prozent mehr.

Wie weitere Studien von Stepstone wie „The Engagement Advantage“ oder der Jobreport 2023 allerdings deutlich zeigen, ist Gehalt für Bewerber*innen nicht das einzige Entscheidungskriterium – die Arbeitgeberattraktivität wird wesentlich etwa auch von den gebotenen Benefits beeinflusst.

In welcher Branche verdient man am meisten?

Wie im Vorjahr liegt die Pharmaindustrie deutlich voran, hier liegt das mittlere Einkommen derzeit bei schon rund 66.547 Euro. Knapp dahinter liegt die Luft- und Raumfahrtbranche mit rund 1.000 € weniger, der Abstand zur Banken-Branche wiederum ist dann schon deutlicher: Zwischen Pharmaindustrie und Bankwesen betragen die Einkommensunterschiede schon fast 5.000 € (66.547 € im Vergleich zu 61.667 €).

In welcher Branche verdient man am wenigsten in Österreich?

Am unteren Ende der Gehaltsrangliste liegt derzeit die Hotel- und Gastronomiebranche mit rund 38.000 €, was 43 Prozent weniger sind als in der Top-Branche Pharma. Auch der Abstand zur Branche mit dem nächstniedrigsten mittleren Gehalt (Werbung, Marketing und PR), beträgt mehr als 5.000 € und ist damit deutlich spürbar.

Wer sind die Topverdiener in Österreich?

Die Top-Verdiener Österreichs arbeiten wenig überraschend in Wien, in Betrieben mit 5001 oder mehr Mitarbeiter*innen, verfügen eine akademische Ausbildung und mehr als 25 Jahre Berufserfahrung. Während der Faktor Stadt (bzw. Bundesland Wien) zu einem mittleren Jahreseinkommen von rund 57.000 € beiträgt, tragen die anderen genannten (Großkonzerne, akademische Ausbildung, höchste Berufserfahrung) dazu bei, dass das mittlere Gehalt auf über 60.000 € steigt. Noch einmal deutlich höher ist der Durchschnittsverdienst in der Pharmabranche mit rund 66.500 €. Die absoluten Top-Verdiener in der Aufschlüsselung nach Berufsgruppen finden sich (anhand der uns zur Verfügung stehenden Datensätze) im Bereich Vertrieb und Verkauf, wo Area Sales Manager ein mittleres Jahresgehalt von 93.333 € aufweisen.

Gehaltszufriedenheit in Österreich

Im Auftrag von Stepstone erstellt die Marktforschungsagentur MindTake einmal jährlich den „Stepstone-Jobreport“ für den mehr als 2000 Personen befragt werden. Die Zufriedenheit der Österreicher*innen mit ihrem Gehalt ist ein wesentlicher Aspekt der Studie. Im Vorjahr gaben 42 Prozent an, mehr Gehalt zu fordern, im Jahr 2023 peilt jeder Zweite bereits eine Gehaltsverhandlung an. Besonders interessiert an einer Gehaltserhöhung zeigen sich in diesem Jahr die Gen Z und Gen Y, von denen 59 Prozent bzw. 57 Prozent vorhaben, „2023 mehr Gehalt zu fordern“. Anders bei den älteren Beschäftigten, die mit ihrem Einkommen deutlich zufriedener sind. Zum Vergleich: 44 Prozent der Beschäftigten der Gen X (42 – 57 Jahre) und nur 35 Prozent der Babyboomer-Generation fordern 2023 mehr Gehalt. Besonders Arbeitgeber folgender Branchen sollten sich auf höhere Gehaltserwartungen einstellen: Technische Berufe (66 Prozent fordern heuer mehr Gehalt), Personalwesen (68 Prozent fordern mehr) und Hotellerie/Gastronomie (65 Prozent erwarten sich heuer mehr Einkommen). Außerdem sind Angestellte mit Personalverantwortung fordernder: Von ihnen wollen 58 Prozent in diesem Jahr mehr Gehalt einfordern.

Über den Stepstone Gehaltsreport & Gehaltsplaner

Mit dem Stepstone Gehaltsreport schafft Stepstone Transparenz und ermöglicht Unternehmen, Bewerber*innen und allen Interessierten einen einfachen Gehaltsvergleich. Der Stepstone Gehaltsreport 2023 basiert auf der Stepstone Gehaltsdatenbank mit Gehaltsangaben nach Ort und Region, Berufsgruppe, Branche, Berufserfahrung und vielem mehr. Für den Gehaltsreport 2023 wurden 40.646 Vergütungsdaten ausgewertet, die im Zeitraum November 2020 bis April 2023 erhoben wurden. Die Daten beziehen sich auf das Bruttojahresgehalt inklusive Boni, Provisionen und Prämien. Sämtliche Auswertungen basieren auf erhobenen Gehaltsinformationen von Vollzeitbeschäftigten. Davon stammen 68 Prozent von Männern und 32 Prozent von Frauen. Sämtliche Daten wurden von unseren Vergütungsberater*innen geprüft und einer Gewichtung unterzogen.

Darüber hinaus bietet Stepstone mit dem Gehaltsplaner ein Tool, das jedem*r Arbeitnehmer*in einfach ermöglicht, das eigene Gehalt auf Basis der wichtigsten Gehaltsfaktoren wie Branche, Tätigkeitsbereich und Erfahrung mit den Durchschnittswerten zu vergleichen und zu ermitteln, welche Faktoren (Arbeitsort, Personalverantwortung uvm.) zu welcher durchschnittlichen Steigerung beitragen können. Der Gehaltsplaner basiert auf der Analyse von über 45.000 Datensätzen, um berufsrelevante Gehaltstreiber genau zu identifizieren und in Kombination mit Ihren Angaben ein aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen.

Autorin: Sabine Schönfellner
Bildnachweis: www.eyeem.com / By Aukid

Das könnte Sie auch interessieren

Internationale Talente

Decoding Global Talent 2024: Attraktive Arbeitsdestinationen für internationale Fachkräfte

Die neueste Ausgabe der Studie “Decoding Global Talent 2024: Dream Destinations & Mobility Trends” – durchgeführt von The Stepstone Group in Zusammenarbeit mit der Boston…

Familienfreundlicher Arbeitgeber: Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Familienfreundlicher Arbeitgeber – aber wie?

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird immer wichtiger. Nicht nur Angestellte selbst können dadurch ihre Karriere besser planen und eine ausgewogene Work-Life-Balance erreichen. Arbeitgeber…

Jobreport 2024: So ticken Beschäftigte aus Hotellerie und Gastro

Mit dem Jobreport untersucht die Stepstone einmal jährlich, was Beschäftigte und Jobsuchende in Österreich bewegt und welche Konsequenzen für die Personalarbeit sich dadurch abzeichnen. Eine…

Blind Recruiting für mehr Fairness

Blind Hiring: Weniger Vorurteile, mehr Fairness im Recruiting?

In der heutigen, zunehmend vielfältigen und dynamischen Arbeitswelt stehen Unternehmen vor der Herausforderung, talentierte Mitarbeiter zu finden, die nicht nur über die erforderlichen Fähigkeiten verfügen,…

Das Exit-Gespräch: Feedback und Abschied

Ein Exit-Gespräch oder Austrittsgespräch lässt sich dazu nutzen, sinnvolles und ehrliches Feedback von einem*r scheidenden Mitarbeiter*in zu erhalten – wir erklären, wie dieses am besten…

Gendern in Stellenanzeigen – Rechtliches & Tipps

Stellenanzeigen richtig zu Gendern zeigt nicht nur, dass Diversität in Ihrem Unternehmen großgeschrieben wird und Sie Bewerbungen von allen Geschlechtern willkommen heißen. Gendern ist auch…