Berufsbild Mechatroniker

Ein weites Arbeitsfeld mit vielen Spezialisierungsmöglichkeiten


08.01.2019

Ein Mechatroniker verbindet Mechanik und Elektronik, bezieht dabei aber auch Informatik und Maschinenbau ein. Dadurch ergibt sich ein sehr breit gefächertes Arbeitsfeld mit zahlreichen Aufgaben und Spezialisierungsmöglichkeiten. Wir stellen dir das Berufsbild eines Mechatronikers vor.

Was macht ein Mechatroniker? Was sind die typischen Aufgaben?

Unter Mechatronik versteht man die Brücke zwischen Mechanik und Elektronik. Der Beruf des Mechatronikers beschäftigt sich mit technischen Plänen, dem Bauen von Baugruppen und Komponenten von Maschinen und Systemen sowie der Programmierung und Konfiguration von mechatronischen Systemen und auch deren Wartung und Reparatur. Im Zentrum steht dabei die Verbindung zwischen mechanischen, elektronischen, pneumatischen, hydraulischen und informationstechnischen Teilen. Aber auch die Integration von Hard- und Software-Komponenten zählt zu den Aufgaben eines Mechatronikers, denn auch der IT-Bereich ist Teil des Berufsfeldes.

Kurz zusammengefasst: Die Kernaufgaben von Mechatronikern umfassen die Entwicklung, Konstruktion, Optimierung und Wartung von Maschinen und Produktionsprozessen. Neben den fachlichen mechatronischen Tätigkeiten umfasst das Berufsfeld aber auch organisatorische Aufgaben, die vor allem das Planen wichtiger Schritte und Arbeitsabläufe betreffen, die Einhaltung von Sicherheits-, Qualitäts- und Umweltstandards sowie die Dokumentation.

 

Wo arbeiten Mechatroniker?

Auf Grund der vielen Ausprägungen des Berufsbildes haben Mechatroniker eine große Auswahl an möglichen Arbeitsplätzen. Das können Produktionshallen, Werkstätten, Gewerbe- und Industriebetriebe aber auch Konstruktions- oder Ingenieurbüros sein. Die Arbeitsbereiche erstrecken sich über die Bereiche Fahrzeugtechnik, Haustechnik, Energietechnik, Werkzeugtechnik, Flurförderzeuge, Kälte- und Klimatechnik, Medizingerätetechnik. Zudem ist es auch möglich, in der industriellen Forschung und Entwicklung zu arbeiten oder aber als Betriebsingenieur, Ziviltechniker sowie im universitären Bereich als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Bei der Auswahl des Arbeitgebers sollte beachtet werden, dass Produktionsstätten und Werkstätten eine Lärmbelästigung mit sich bringen können und dass beispielsweise bei der industriellen Fertigung im Schichtdienst gearbeitet wird.

Arbeitskollegen sind entweder andere Mechatroniker oder Fachkräfte aus den Branchen Metall, Elektro, Kunststoff, Maschinen- und Fahrzeugbau, IT und Medizingeräte. Je nach Einsatzmöglichkeit kann der Arbeitsplatz fix in einem Betrieb sein oder bei diversen Kunden direkt vor Ort.

 

Wie sieht das typische Jobprofil eines Mechatroniker aus?

Ausbildung zum Mechatroniker

Um den Beruf des Mechatronikers auszuüben, gibt es zwei mögliche Bildungswege:

1. Das Studium an einer Uni oder FH: Hier gibt es einerseits das Studium der Mechatronik, aber auch andere Studienrichtungen können Module aus der Mechatronik enthalten, wie beispielsweise Luftfahrt, Maschinenbau, Robotik oder Systems Engineering.

2. Eine Lehre: Die Lehre zum Mechatroniker ist in Modulen aufgebaut (Modullehrberuf). Das bedeutet, dass es ein Grundmodul gibt, das die Basis der Ausbildung darstellt und von allen Lehrlingen besucht wird. Im Anschluss besteht mit dem Hauptmodul und Spezialmodul die Möglichkeit, sich zu spezialisieren und jenen Bereich auszuwählen, in dem man künftig arbeiten möchte. Zur Auswahl stehen dabei: Automatisierungstechnik, Elektromaschinentechnik, Fertigungstechnik, Büro- und EDV-Systemtechnik, Alternative Antriebstechnik, Medizingerätetechnik.

 

Spezialisierungen

Alternative Antriebstechnik

Hier geht es um die Entwicklung und Konstruktion, Wartung und Reparatur von mechatronischen Anlagen und Systemen der alternativen Anlagetechnik, also beispielsweise Hybridantriebe, Elektromotoren und –maschinen oder Aggregate.

Automatisierungstechnik

Auf Grund der fortschreitenden Automatisierung ist dies ein stark wachsender Bereich, in den auch die Robotik und speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) fällt. Zu den Hauptaufgaben zählt das Planen und Bauen von Systemen, aber auch Steuer- und Regelungssysteme für computergesteuerte Maschinen, Fertigungsstraßen, Produktiosanlagen und Industrieroboter.

Büro- und EDV-Systemtechnik

In diesen Bereich fällt die Herstellung von mechatronischen Büro- und EDV-Systeme wie beispielsweise Computersysteme, Scanner, Kopierer, Faxmaschinen, Netzwerke und digitale Kommunikationssysteme.

Fertigungstechnik

In der Fertigungstechnik geht es um die Herstellung, Einstellung sowie auch Steuerung von mechatronischen Bauteilen, Komponenten und Systemen, die für Fertigungs- und Produktionsanlagen benötigt werden.

Medizingerätetechnik

In den Aufgabenbereich der Medizingerätetechnik fallen beispielsweise Geräte für Röntgen, Forschung und Labor, intensivmedizinische Geräte wie Herz-Kreislaufmaschinen, Elektro- und Nuklearmedizin, Zahntechnik, Rehabilitation, Computer- und Magnetresonanztomographen und OP-Ausstattung.

 

Kompetenzen

Der Beruf des Mechatronikers ist sehr technisch und erfordert viele Hard Skills. Es braucht vor allem technisches Verständnis und handwerkliches Geschick. Auch der Umgang mit Softwaretools ist wichtig, sowie Kenntnisse der Mathematik, darstellenden Geometrie und Physik (vor allem Messtechnik, Hydraulik, Kinematik, Mechanik).

Dennoch dürfen auch die Soft Skills nicht vernachlässigt werden. Da die Mechatronik ein Schnittbereich aus Mechanik und Elektronik ist und viele Aspekte zusammenkommen, ist interdisziplinäres Denken von enormer Wichtigkeit. Das erfordert die Bereitschaft, Erkenntnisse und Wissen aus unterschiedlichen Disziplinen in die tägliche Arbeit miteinzubeziehen.

Achte beim Verfassen deines Motivationsschreibens vor allem auch auf die Anforderungen aus dem Stelleninserat. Oft wird da beispielsweise Durchsetzungsvermögen  gefordert sowie Teamfähigkeit.

 

Wie sieht der Jobmarkt für Mechatroniker aus und was verdienen sie?

Das durchschnittliche monatliche Einstiegsgehalt eines Mechatronikers in Österreich liegt zwischen  2.400 und 3.060 Euro brutto. Wenn du genauer wissen möchtest, welche Gehaltsmöglichkeiten ein Mechatroniker hat, versuche den Stepstone Gehaltsplaner.

Mechatroniker haben sehr gute Jobchancen, da es sich um eine wachsende Wirtschaftsbranche handelt. Immer mehr Firmen sind an der Optimierung ihrer Produkte und Prozessen interessiert und auch die Forschung ist ein wichtiger Innovationstreiber, der auf die Arbeit von Mechatronikern angewiesen ist. Das bedeutet, dass die Nachfrage nach Mechatronikern generell sehr groß ist, was auch die Fülle an Stellenangeboten zeigt.

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