Videointerview

So punktest du im virtuellen Bewerbungsgespräch


01.04.2020

So oft werden Videointerviews in der Praxis noch nicht eingesetzt, dass sie bereits zur Routine im Bewerbungsprozess gehören. Bei vielen ergeben sich daher Fragen, was genau sie erwarten wird. Wir geben Tipps für dein perfektes Videointerview und verraten, wie du das Beste dabei herausholst.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Videointerview
Wann werden Videointerviews eingesetzt?
Was ist bei einem Videointerview zu beachten?
Die richtige Vorbereitung
Zeitversetztes Videointerview
Tipps für das perfekte Videointerview

 

Was ist ein Videointerview?

Beim Videointerview handelt es sich um ein Vorstellungsgespräch, bei dem du dem Personaler oder potentiellen Chef nicht persönlich gegenübersitzt, sondern das Gespräch über deinen Computer, Tablet oder Handy führst.

 

Wann werden Videointerviews eingesetzt?

Für ein Videointerview kann es mehrere Gründe geben. Beispielsweise könnte eine Bewerbung für einen Job im Ausland der Grund sein, das Erstgespräch zunächst virtuell zu führen. Manche Vorgesetzte sind auch selbst viel im Ausland unterwegs und nicht immer im Firmenstandort anzutreffen. Videointerviews werden jedoch oft auch zur Vorauswahl eingesetzt: Vor allem bei vielen Bewerbungen können Videointerviews eine schnellere Form sein, um Bewerber auszusortieren und sich zumindest einen ersten Eindruck verschaffen zu können, ehe in einer zweiten Runde die persönlichen Gespräche geführt werden.

 

Was ist bei einem Videointerview zu beachten?

Egal ob Skype, FaceTime, Zoom Room, Microsoft Teams – Software-Lösungen sind heutzutage bereits weit entwickelt und können viel. Dennoch gilt es ein paar Dinge zu beachten, damit das Videointerview zum Erfolg wird:

 

Technik testen

Nichts ist störender als technische Probleme während einem Videotelefonat. Immerhin willst du einen guten Eindruck hinterlassen. Teste  daher, ob die Webcam oder die Handykamera sowie das Mikrofon funktioniert. Am besten teste das vorab mit Freunden, um sicher zu gehen, dass beim eigentlichen Videointerview alles klappt. Die meisten Software-Lösungen zur Videotelefonie bieten zudem die Möglichkeit, Testanrufe durchzuführen (zum Beispiel Skype) oder zumindest zu überprüfen, ob man von Gesprächspartnern gehört bzw. gesehen werden kann. Außerdem wichtig: Stecke den Laptop an bzw. achte beim Handy darauf, dass genügend Akku vorhanden ist, damit das Gespräch nicht zwischendurch abbricht.

 

Hintergrund wählen

Wenn du deinen Laptop benutzt, stelle ihn für das Videotelefonat so auf, dass dein Gesprächspartner einen schönen und vor allem ordentlichen Teil deiner Wohnung sieht. Chaos im Hintergrund ist ein absolutes Tabu. Also keine Küche, in der sich dreckiges Geschirr stapelt, keine Schmutzwäscheberge und auch bitte kein Schlafzimmer bzw. Bett. Am besten eignen sich Plätze im Wohn- oder Arbeitszimmer, je weniger Gegenstände im Hintergrund desto besser. Achte auch auf gute Lichtverhältnisse an diesem Platz: Gegen die Sonne oder gegen das Licht wird sich dein Gegenüber vermutlich nur schwer sehen. Wenn du direkt beleuchtet wirst, können unschöne Schatten im Gesicht entstehen.

 

Kamera – Handy oder Webcam?

Da sowohl die meisten Laptops mit guten Webcams ausgestattet sind als auch die meisten Handys über gute Kameras verfügen, ist es theoretisch egal, für welches Gerät du dich entscheidest. Achte bei Laptops darauf, dass der Bildausschnitt gut gewählt ist, also dass dein Kopf sowie deine Schultern gut sichtbar sind. Je nach Höhe von Tisch und Sessel kann es erforderlich sein, ein paar Bücher unter den Laptop zu legen, um die richtige Höhe zu erreichen. Achte darauf, dass die Kamera dich nicht von oben herab oder von unten hinauf zeigt. Solltest du dich für dein Handy entscheidest, empfiehlt es sich, auch dafür einen geeigneten Platz zu finden. Vielleicht hast du eine passende Halterung dafür zu Hause, die du dir höhentechnisch einstellen kannst? Ein stabiler Platz ist auf jeden Fall dem Halten mit der freien Hand vorzuziehen, weil es zu weniger Störungen durch Wackeln etc. kommt. Auch wenn das in der Hand halten des Handys beim Testen gut funktioniert, unterschätze nicht die eventuelle Nervosität während des Gespräches. Durch eine passende Platzierung hast du einen Aspekt weniger, auf den du dich währenddessen konzentrieren musst.

 

Passendes Profil und angemessener Name

Viele Bewerber haben bereits einen Skype-Account. Sollte das Unternehmen das Vorstellungsgespräch via Skype planen, achte darauf, welchen Eindruck du deinem Gegenüber durch dein Profil vermittelst. Verwende dein Bewerbungsfoto als Profilbild und wähle als Profilnamen nach Möglichkeit deinen ganzen Namen. Aktualisiere gegebenenfalls auch den Bereich „Über mich“.

 

Körpersprache

Ein wichtiger Aspekt jedes Vorstellungsgespräches ist die richtige Körpersprache. Für ein Videointerview bedeutet das: Wähle eine bequeme Sitzposition. Zu oft hin und her zu rücken kann Unsicherheit vermitteln. Sitze zudem aufrecht, um selbstsicher zu wirken. Schaue wenn du selbst sprichst nicht auf den Bildschirm, sondern direkt in die Kamera, denn dadurch wird Blickkontakt simuliert. Vergesse auch nicht, zwischendurch zu lächeln.

 

Kleidung: der richtige Dresscode

Generell gilt beim Dresscode: Am besten an das Unternehmen anpassen. Je klassischer die Branche, desto formaler der Dresscode. Dennoch gelten beim Videointerview ein paar zusätzliche Regeln: So sollte beispielsweise stark gemusterte Kleidung vermieden werden. Außerdem verfügen die meisten Kameras über automatische Helligkeitsanpassungen – um diese nicht zu verwirren, vermeide komplett schwarze oder komplett weiße Outfits. Für Damen empfiehlt sich eine Bluse, für Herren ein Hemd. Ob du auch Blazer oder Sakko darüber ziehst bzw. bei Herren eine Krawatte, hängt von der Firma ab – in sehr klassischen Branchen wie im Bankensektor ist dies vielleicht erforderlich, in den meisten anderen Branchen nicht zwingend notwendig.

 

Die richtige Vorbereitung

Wie auch beim klassischen Vorstellungsgespräch empfiehlt es sich auch beim Videointerview, sich gut vorzubereiten. Überlege dir beispielsweise Antworten auf die häufigsten Interviewfragen im Vorstellungsgespräch. Werfe außerdem einen Blick auf die 25 schrägsten Bewerbungsfragen, damit dich diese nicht aus der Bahn werfen. Auch die Selbstpräsentation im Bewerbungsgespräch kann tricky sein, wenn du nicht darauf vorbereitet bist– deshalb haben wir eine Anleitung sowie praktische Tipps und Tricks für dich.

 

 

Zeitversetztes Videointerview

Das zeitversetzte Videointerview ist eine Sonderform des Videointerviews. Hier erhältst du meist per E-Mail Bewerbungsfragen in Textform und wirst dazu aufgefordert, diese im Video-Format zu beantworten. Die Herausforderung: Man sieht niemanden, spricht also alleine mit der Kamera, ein sogenannter Bewerbungsmonolog. Andererseits bietet dir das auch die Möglichkeit, die Antworten in Ruhe zu überlegen. Wir haben dir alles zusammengefasst, was du über das zeitversetzte Videointerview wissen solltest.

 

Tipps für das perfekte Videointerview

  • Halte dir etwas zu schreiben bereit: Damit du dir während des Gespräches Notizen machen kannst, empfehlen wir dir, Stift und Papier bereitzulegen. So kannst du wichtige Informationen festhalten, wenn dir während des Gespräches beispielsweise etwas einfällt, das du nachher noch fragen willst oder wenn du Informationen zum weiteren Prozedere des Bewerbungsprozesses erhältst.
  • Wichtiges vorab notieren: Wenn du bereits vorab Fragen hast, die du gerne stellen möchtest (lese hierzu unsere Tipps zu Rückfragen im Vorstellungsgespräch) oder dir bereits Gedanken gemacht hast, was du sagen willst, kannst du stichwortartig bereits einiges notieren und neben dich auf den Tisch legen. Achte jedoch darauf, nicht allzu oft darauf zu schauen, weil das den Eindruck vermittelt, du wärst abgelenkt.
  • Ablenkungen eliminieren: Nichts ist peinlicher, als wenn Kinder, Mitbewohner oder andere Personen plötzlich ins Bild kommen und das Bewerbungsgespräch stören. Spreche vorab mit allen Personen, die bei dir zu Hause wohnen, damit so etwas nicht passiert.
  • Vorher über den Gesprächspartner informieren: Recherchiere vorab das Unternehmen und – sofern sich diese Informationen online finden – auch deinen Gesprächspartner. Je mehr du diesbezüglich weißt, desto besser vorbereitet kannst du ins Gespräch gehen.
  • Bei Nervosität vorher üben: Sollte dich die Situation eines Videogespräches unsicher machen, übe dies vorher mit Freunden oder Bekannten. Wer ein bisschen Übung darin hat, wird sich beim eigentlichen Gespräch deutlich wohler fühlen und seine Nervosität besser im Griff haben.
  • Schon 15 Minuten vorher startklar sein: Damit du nicht abgehetzt bist oder im letzten Moment doch noch etwas schiefgeht, plane einen zeitlichen Puffer ein. Setze dich bereits 15 Minuten vor Gesprächsbeginn hin und teste noch einmal alles. Sehe dir noch ein letztes Mal an, was im Bildausschnitt im Hintergrund zu sehen ist und atme tief durch, ehe die Verbindung aufgebaut ist und das Gespräch startet.

 

Bildnachweis: PeopleImages/Quelle: istockphoto.com

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