Hands-on-Mentalität

Darum ist sie gut für deine Karriere


28.12.2023

Kaum eine Stellenanzeige kommt ohne diesen Begriff aus: Menschen mit einer Hands-on-Mentalität werden händeringend gesucht. Doch was genau bedeutet Hands-on-Mentalität, wie kannst du an dieser Fähigkeit arbeiten – und wie kannst du sie besser bei der Bewerbung darstellen?

Inhaltsverzeichnis

Hands-on-Mentalität: Die Bedeutung
Wie entscheidend ist die Hands-on-Mentalität im Berufsleben?
Hands-on-Mentalität im Anschreiben und im Lebenslauf
Hands-on-Mentalität darstellen: Beispiele für Formulierungen
So zeigt sich Hands-on-Mentalität im Arbeitsalltag: Achte auf deine Stärken
FAQ – Häufig gestellte Fragen

 

Hands-on-Mentalität: Die Bedeutung

Arbeitgeber lieben diese Fähigkeit: die Hands-on-Mentalität. Ohne dieses Buzzword kommt kaum eine Stellenanzeige aus. Im Englischen bedeutet „hands-on“ so viel wie „mit den eigenen Händen anpacken“ und steht für einen proaktiven, anpackenden Arbeitsstil.

Umsetzungsstärke, Praxisorientierung, Durchsetzungsvermögen, Tatkraft, Eigeninitiative oder Engagement: All das sind Synonyme für „Hands-on-Mentalität“.

Dieser Arbeitsstil ist quasi das Gegenteil von Quiet Quitting: Du machst nicht Dienst nach Vorschrift und wartest auf Anweisungen, sondern denkst mit und packst mit an. Du übernimmst Verantwortung, zeigst Kreativität bei der Problemlösung und triffst schnelle Entscheidungen, was dich und dein Team effizienter macht.

 

Ein Beispiel für Hands-on-Mentalität

Softwareentwickler*innen mit Hands-on-Mentalität schreiben nicht nur den Code und weisen auf Probleme hin, sondern gehen einen Schritt weiter: Sie suchen aktiv nach Fehlern und Bugs und beheben sie, entwickeln Testverfahren, arbeiten proaktiv mit anderen Abteilungen zusammen. Projektmanager*innen mit Hands-on-Mentalität verstecken sich nicht hinter Abrechnungen und Plänen, sondern suchen aktiv nach Möglichkeiten, Prozesse zu optimieren und ihre Projekte schneller und erfolgreicher über die Bühne zu bringen.

Kurz: „hands-on“-orientierte Menschen antizipieren mögliche Chancen und Herausforderungen, suchen proaktiv nach Lösungen und Verbesserungen und setzen sie tatkräftig um.

 

Wie entscheidend ist die Hands-on-Mentalität im Berufsleben?

Warum Arbeitgeber diese Eigenschaft in Stellenbeschreibungen so betonen, liegt auf der Hand: Tatkräftige Menschen benötigen weniger Anleitung, sie können Aufgaben eigenständig lösen und bringen somit alle schneller voran. Sie prokrastinieren nicht allzu lange, sondern suchen gezielt nach Problemen, die sie lösen können. Gerade in unserer schnelllebigen, vom ständigen Wandel geprägten Arbeitswelt ist diese Fähigkeit Gold wert.

Wer Herausforderungen anpackt, erweitert natürlich nicht nur die eigenen Fähigkeiten, sondern hinterlässt auch einen guten Eindruck. Wenn du wichtige Probleme löst, kannst du in der Regel auch die Lorbeeren einheimsen. Deshalb stehen solche Menschen in der Regel ganz weit oben auf der Beförderungsliste. Eine Hands-on-Mentalität ist ein direkter Karrierebeschleuniger – wer Führungskraft werden möchte, braucht diese Eigenschaft.

 

Wie kann ich meine Hands-on-Mentalität trainieren?

  • Setze dir selbst klare Ziele: Was möchtest du erreichen und was musst du dafür tun? Welche Aufgaben sind spannend, dringend oder bringen dich voran?
  • Zeig Engagement: Nimm Aufgaben an, die für dich ein wenig herausfordernd sind – so entwickelst du dich weiter.
  • Übernimm Verantwortung: Fehler können immer passieren – zeig dich verantwortlich, biete Lösungen an, mach dir nicht allzu viel Druck und schau nach vorne.
  • Lern, was wichtig ist: Welche Kompetenzen brauchst du? Wie kann deine Rolle im Team aussehen? Wer einen Plan hat, kommt schneller voran.
  • Hol Feedback ein: Die Frage „Wie hätte ich das besser machen können?“ ist nie verkehrt. Nimm konstruktive Kritik an und zeig dich lernbereit.
  • Schlag Lösungen vor: Siehst du ein Problem, frag dich direkt, wie man es lösen könnte und wie du dabei helfen kannst.
  • Sei ein*e Teamplayer*in: Zeig dich wertschätzend gegenüber deinen Kolleg*innen und greif ihnen auch mal unter die Arme. Versuch, deinen Teammitgliedern nicht auf die Füße zu treten, nur weil du denkst, etwas schneller machen zu können.
  • Sei organisiert: Wer ein gutes Selbstmanagement hat, hat einen klareren Kopf, lässt sich weniger ablenken und kann fokussierter arbeiten. Arbeite an deiner Kommunikation: Wenn du proaktiv kommunizierst, zeigst du dich wach und kompetent – und hinterlässt den Eindruck einer „hands-on“-Person.

 

Bildausschnitt einer Frau in einer Werkstatt, die Metall mit einem Schleifer bearbeitet. 

Wer Herausforderungen anpackt, erweitert natürlich nicht nur die eigenen Fähigkeiten, sondern beweist auch Hands-on-Mentalität. © Nit Niranam / EyeEm

 

Hands-on-Mentalität im Anschreiben und im Lebenslauf

Wie du vermutlich schon ahnst, hilft dir die Floskel „Ich zeichne mich durch eine ausgeprägte Hands-on-Mentalität aus“ nicht unbedingt weiter. Um diese Eigenschaft überzeugend im Lebenslauf oder im Anschreiben darzustellen, brauchst du vielmehr konkrete Beispiele: Wo konntest du Erfahrung sammeln und Dinge voranbringen? Wo hast du konkret, vielleicht auch unter Zeitdruck oder schwierigen Bedingungen, ein Problem gelöst? Welche Projekte und Aufgaben hast du verantwortet, wo hast du Initiative gezeigt – und was hat das gebracht? Auch dein Arbeitszeugnis sollte ein paar solcher Beispiele beinhalten.

Vor allem sind natürlich Ergebnisse wichtig – hat dein Engagement dazu geführt, dass Prozesse optimiert, die Kundenzufriedenheit gesteigert oder neue Kunden erreicht wurden? Hast du vielleicht interne Zusammenarbeit durch den einen oder anderen Vorschlag verbessern können oder vielleicht auch mal eine Schulung durchgeführt?

Am besten ist es, wenn du deine Tatkraft durch Zahlen untermauern kannst. In manchen Jobs, wo harte Zahlen oder eine gewisse Messbarkeit dazu gehören, ist es natürlich etwas einfacher. Doch in jedem Job gibt es Probleme zu lösen. Im Bewerbungsgespräch kommen Geschichten, in denen du durch deine Initiative zum Unternehmenserfolg beigetragen hast, immer gut an.

 

Hands-on-Mentalität darstellen: Beispiele für Formulierungen

Ursprüngliche Formulierung: „Ich war für die Kundenbetreuung in einem mittelständischen Unternehmen zuständig.“
Hands-on-Formulierung: „Als Kundenbetreuerin in einem mittelständischen Unternehmen identifizierte ich den Beschwerdepunkt X. Ich entwickelte und implementierte eine verbesserte Kommunikationsstrategie im Team, die zu einer 15%-igen Steigerung der Kundenzufriedenheit führte.“

Ursprüngliche Formulierung: „Als Mitarbeiter im Marketingteam habe ich an verschiedenen Kampagnen gearbeitet.“
Hands-on-Formulierung: „Als Mitarbeiter im Marketingteam habe ich ungenutztes Social-Media-Potential unseres Unternehmens erkannt. In Eigeninitiative habe ich eine Kampagne auf Plattform Z entwickelt und umgesetzt, die 20 % mehr Leads generierte.“

Ursprüngliche Formulierung: „Ich habe als Pflegekraft in einem großen Krankenhaus gearbeitet.“
Hands-on-Formulierung: „Als Pflegekraft in einem großen Krankenhaus bemerkte ich, dass viele Patienten und Patientinnen ihre Medikation nicht richtig einnehmen. Daraufhin stellte ich leicht verständliche Medikationskarten zusammen, schulte mein Team, die Patienten und ihre Familien und stellte sicher, dass Medikamente korrekt und pünktlich eingenommen wurden.“

Ursprüngliche Formulierung: „Ich habe die Unternehmenswebseite überarbeitet.“
Hands-on-Formulierung: „Während des Relaunches der Unternehmenswebsite stieß ich auf Usability-Probleme im Navigationsmenü. Ich nahm mich der Sache an, überarbeitete das Design und führte kleinere Tests mit Nutzern durch, um sicherzustellen, dass die Navigation intuitiver und benutzerfreundlicher wurde.“

Ursprüngliche Formulierung: „Mitwirkung am Produkt-Relaunch.“
Hands-on-Formulierung: „Beim Relaunch von Produkt X entdeckte ich Unstimmigkeiten in der Produktverpackung. Ich engagierte mich im Design-Team und sorgte für eine kohärente und ansprechendere Präsentation des Produkts in den Verkaufsregalen.“

 

So zeigt sich Hands-on-Mentalität im Arbeitsalltag: Achte auf deine Stärken

Tatkraft und Engagement sind in fast jedem Beruf gefragt: Doch achte auch darauf, dass dein Arbeitsalltag ausgewogen bleibt. Du musst nicht jede Aufgabe übernehmen und nicht in jedem Projekt mitmischen. Schau, wo deine Interessen und Stärken liegen und was dich persönlich voranbringt. Es geht nicht darum, immer aktiv zu sein und 150 % zu geben – sondern deine Fähigkeiten klug einzusetzen, um tatsächliche Probleme zu lösen.

Denk dran: Deine Arbeit muss zu deinen Werten passen. Sonst schleichen sich bei all der Hands-on-Mentalität bald Erschöpfung und Demotivation ein. Vergiss nicht deine Work-Life-Balance – es bringt schließlich niemandem etwas, wenn du dich bis zum Burnout abrackerst. Gerade wenn du beruflich vorankommen möchtest, solltest du lernen zu delegieren und Verantwortung auch mal abzugeben. Kurz gesagt: Setze Prioritäten, sag auch mal Nein und mache rechtzeitig Feierabend.

 

Checklist: So trainierst du deine Hands-on-Mentalität

  • Setze dir klare Ziele
  • Zeig Einsatz und Teamgeist
  • Übernimm Verantwortung
  • Lern, was wichtig ist
  • Arbeite an deiner Kommunikation
  • Schlag Lösungen vor
  • Hol Feedback ein

 

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Was bedeutet Hands-on-Mentalität?

„Hands-on-Mentalität“ bedeutet einen proaktiven Arbeitsstil, der durch Eigeninitiative und Umsetzungsstärke gekennzeichnet ist. Man wartet nicht darauf, dass andere etwas tun, sondern packt direkt mit an.

 

Warum ist eine Hands-on-Mentalität im Berufsleben wichtig?

Eine Hands-on-Mentalität ist wichtig, weil sie mit größerem Engagement einhergeht. Das ermöglicht, schneller Probleme zu lösen, Prozesse effizienter zu gestalten und beruflich voranzukommen.

 

Wie kann man eine Hands-on-Mentalität entwickeln?

Du entwickelst eine Hands-on-Mentalität, indem du Eigeninitiative zeigst, Probleme und mögliche Lösungen identifizierst und Verantwortung für die Umsetzung übernimmst. Es hilft, sich bestimmter Projekte oder Aufgaben anzunehmen, die wichtig sind und eine Herausforderung darstellen.

 

Wie kann eine Hands-on-Mentalität die Karriere beeinflussen?

Eine Hands-on-Mentalität kann helfen, die Karriere schneller voranzubringen, wenn man wichtige Projekte übernimmt, sich nicht vor Verantwortung scheut und proaktiv kommuniziert.

 

Gibt es Berufe, in denen eine Hands-on-Mentalität besonders wichtig ist?

Ob im Einzelhandel, im Gesundheitsbereich oder im Marketing – eine Hands-on-Mentalität kann dir überall zugutekommen. Natürlich ist sie insbesondere in den Berufen gefragt, wo du auch eine Möglichkeit hast, etwas voranzubringen und Probleme zu lösen. In Jobs, wo alles „schon immer so gemacht wurde“ ist diese Eigenschaft manchmal eher kontraproduktiv.

 

Autorin: Natalia Sadovnik

Bildnachweis: © Dewwastocker/EyeEm

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