Work-Life-Balance

So gelingt der Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit


25.11.2022

Arbeit und Privatleben nicht nur unter einen Hut bringen, sondern in Balance zu halten – eine große Herausforderung, der wir uns immer wieder neu stellen müssen. Was dabei helfen kann? Wir erklären, wie Work-Life-Balance funktioniert und geben konkrete Tipps dazu.

Inhaltsverzeichnis

Was versteht man unter Work-Life-Balance?
Merkmale einer gesunden Work-Life-Balance
Vorteile: Warum ist die Work-Life-Balance so wichtig?
Tipps: Work-Life-Balance verbessern
Was tun, wenn ich keine Balance finde?
1. Jobwechsel
2. Stundenreduzierung
3. Home Office
4. Sabbatical
5. Bildungskarenz statt Doppelbelastung:

 

Was versteht man unter Work-Life-Balance?

Unter Work-Life-Balance versteht man den Einklang von Arbeits- und Privatleben. Das Ziel ist es, eine gute Balance herzustellen zwischen dem zeitlichen Aufwand für das Berufsleben auf der einen Seite und deinem Privatleben auf der anderen Seite, damit Familie, Freunde, Freizeit und Entspannung nicht zu kurz kommen.

 

Merkmale einer gesunden Work-Life-Balance

Für eine gesunde Work-Life-Balance müssen beide Aspekte als erfüllend empfunden werden: Arbeit und Privatleben. Zu einem erfüllenden Berufsleben gehört Wertschätzung für die eigene Arbeit durch Vorgesetzte sowie das Gefühl, produktive und sinnvolle Arbeit zu verrichten.

Dazu beitragen können:

  • flexible Arbeitszeiten,
  • gute zwischenmenschliche Beziehungen am Arbeitsplatz,
  • angemessene Herausforderungen und Freiheiten sowie Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und gesunden Ernährung am Arbeitsplatz.

Wenn du im Privatleben ausreichend Zeit findest für Freunde und Familie sowie für Hobbys, sind das Anzeichen für eine gute Work-Life-Balance. Ebenso gehören Sport, Zeit zur Erholung und Entspannung, “abschalten” sowie gesunder Schlaf dazu.

Eine gesunde Work-Life-Balance ständig aufrechtzuerhalten, ist gerade in stressigen Zeiten kaum möglich – umso wichtiger ist es, sich immer wieder vor Augen zu führen, was alles dazugehört und was man verbessern könnte.

 

Vorteile: Warum ist die Work-Life-Balance so wichtig?

Eine gute Work-Life-Balance trägt dazu bei, vorübergehenden Stress in der Arbeit auszugleichen, sie verhindert Burnout und Boreout gleichermaßen. Ohne klare Work-Life-Balance erhöht sich das Risiko der inneren Kündigung, dass also nur noch „Dienst nach Vorschrift“ gemacht wird und keine Freude und Erfüllung in der Arbeit mehr gesehen wird.

Stress und Unzufriedenheit in einem Lebensbereich greift oft auf einen anderen über, daher sollte das Privatleben eben auch nicht zu kurz kommen. Außerdem hilft eine gute Work-Life-Balance klar dabei, die Zeit bei der Arbeit effektiv zu nützen und eine eindeutige Trennung zwischen Arbeit und Privatleben zu schaffen.

 

Welche 4 Lebensbereiche gehören dazu?

  1. Arbeit – eine produktive, sinnstiftende Arbeit. Wie hier Erfolg und Leistung bewertet werden, wie viel Wert auf die Höhe des Einkommens gelegt wird, etc. ist individuell.
  2. Gesundheit und Fitness: Neben Sport und Entspannung gehört auch gesunde und bewusste Ernährung dazu.
  3. Soziales Umfeld und soziale Kontakte: Familie und Freunde – positive und bestärkende Sozialkontakte sind hier wichtig, energieraubende und anstrengende dagegen gehen auf Kosten der Work-Life-Balance.
  4. Lebenssinn und Selbstverwirklichung: Was sind die höheren Ziele im Leben, was möchtest du noch erreichen? Nimmst du dein eigenes Leben als sinnvoll und zielgerichtet wahr?

 

Tipps: Work-Life-Balance verbessern

Zentral geht es darum, Ausgleich zu finden – wie sich das im Beruflichen wie im Privaten erfüllen lässt? Wir haben dir die wichtigsten Tipps zusammengestellt:

Im beruflichen Bereich:

  • Auch einmal „nein“ sagen: Nicht immer musst du erreichbar sein. Nicht jede Aufgabe musst du übernehmen – lerne die Kunst, freundlich nein zu sagen.
  • Effektives Arbeiten: Um effektiv zu arbeiten ist entscheidend, die wichtigsten Aufgaben herauszufiltern und entsprechende Prioritäten zu setzen. To-Do-Listen können dabei helfen, den Überblick zu behalten. Frag dich, was wirklich noch erledigt werden muss, ehe du in den Feierabend gehst und was auch bis zum nächsten Tag aufgeschoben werden kann.
  • Die schwierigsten oder unangenehmsten Aufgaben zuerst: Nach dem Motto „eat the frog“ (also „iss den Frosch“) geht es darum, die schwierigsten Aufgaben zuerst zu erledigen, um danach stressfrei das abzuarbeiten, was dir gut und einfach von der Hand geht. Dabei hilft es, sich den jeweils aktuellen „Frosch“ gleich als erste Aufgabe für den Beginn des Arbeitstags oder für den Beginn einer besonders produktiven Zeit vorzunehmen.
  • Delegiere: Lass dich nicht von der Angst treiben, andere machen es falsch oder nur halb so gut. Nicht in allen Bereichen musst du dich beweisen. Im Gegenteil: Die Fähigkeit, Arbeit zu verteilen, ist vor allem für Führungskräfte unerlässlich.

 

Im privaten Bereich:

  • Arbeit nicht mit nach Hause nehmen. Setze mit dem Beginn deines Feierabends ein klares Zeichen: Die Arbeit ist vorbei, jetzt beginnt die Freizeit. Ist ständige Erreichbarkeit wirklich ein Muss?
  • Suche dir einen sportlichen Ausgleich, der dir Spaß macht. Dadurch stellt sich die Regelmäßigkeit automatisch ein.
  • Achte auf entspannende Tätigkeiten, bei denen du abschalten und neue Kraft tanken kannst. Wir sind oft so darauf getrimmt, Spannendes zu erleben, dass wir oft auf Ruhe und Entspannung vergessen. Ein gutes Buch lesen, bewusst Tee oder Kaffee trinken und die Gedanken schweifen lassen, ein Spaziergang, ein Besuch in der Therme, ein Massagetermin oder einfach nur ungestört morgens die Zeitung lesen – es gibt viele Möglichkeiten, im Alltag ruhige Momente zu finden.
  • Triff Freunde – und das am besten regelmäßig, denn soziale Kontakte sind wichtig. Der Austausch mit anderen, schöne Momente zu zweit oder in der Gruppe – all das schafft Augenblicke, auf die wir im Nachhinein gerne zurückblicken.
  • Scheue nicht davor, auch Leerzeiten in deinem Kalender einzuplanen. Dadurch gönnst du dir Zeit für dich selbst – was du dann damit machst, bleibt dir überlassen.
  • Ordnung ist das halbe Leben: Wer bereits unter der Woche dafür sorgt, dass der Wohnbereich aufgeräumt und organisiert bleibt, muss nicht erst das halbe Wochenende dafür opfern. Auch am Arbeitsplatz kann ein aufgeräumter Tisch neue Kräfte mobilisieren. Versuche es einfach!

 

Was tun, wenn ich keine Balance finde?

Stress ist normal. Nicht immer läuft alles nach Plan. Wenn stressige Situationen jedoch im Berufsalltag zum Regelfall werden und nicht länger die Ausnahme darstellen, droht Erschöpfung. Was hilft dagegen?

 

1. Jobwechsel

Wenn alle Maßnahmen ausgeschöpft sind, alle Versuche, an deinem Arbeitsalltag etwas zu verbessern, gescheitert sind, ist es vielleicht an der Zeit, sich die Frage zu stellen, ob ein Jobwechsel ein geeigneter Ausweg wäre. Lass dir aber

Zeit mit der Wahl des neuen Jobs und schlage erst dann zu, wenn du dir wirklich sicher bist.

 

2. Stundenreduzierung

Vollzeit zu arbeiten, ist immer weniger die Norm – mehr und mehr Bewerber*innen suchen nach Teilzeitstellen, vor allem die 30-Stunden-Woche liegt bei Arbeitnehmer*innen im Trend. Vielleicht musst du dafür deinen Job auch gar nicht wechseln: Kann sich dein*e Vorgesetze*r sich vorstellen, in deiner aktuellen Position deine Stunden zu reduzieren? Downshifting ist das Zauberwort, das dir mehr Zeit für dein Privatleben verschafft.

 

3. Home Office

Die Vorteile liegen auf der Hand: Man spart sich lange Anfahrtszeiten und kann ungestört arbeiten, teilweise auch produktiver als in einem Großraumbüro. Wer sich die Arbeit im Home Office selbst einteilt, kann Arbeit und Privatleben viel besser in Einklang bringen.

 

4. Sabbatical

Das aus den USA stammende Konzept des Sabbaticals ist leicht erklärt: Eine zeitlich begrenzte Auszeit vom Job. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • eine begonnene Ausbildung abzuschließen,
  • das Haus fertigzubauen,
  • mehr Zeit für die eigenen Kinder zu haben oder eine Weltreise zu unternehmen.

Für Menschen, die gut verdienen, aber keine Zeit haben, ihr Geld auszugeben und zu genießen, ist ein Sabbatical besonders attraktiv.

 

5. Bildungskarenz statt Doppelbelastung:

Für jemanden, der neben einer Vollzeitstelle noch versucht, eine Aus- oder Weiterbildung erfolgreich zu absolvieren, besteht die Gefahr der Doppelbelastung.

Im Rahmen der Bildungskarenz eröffnet sich dir die Möglichkeit, dich für zwei bis zwölf Monate von der Arbeit freistellen zu lassen, um an Bildungsmaßnahmen teilzunehmen – ohne dafür das Arbeitsverhältnis auflösen zu müssen. Wie das funktioniert? Antworten auf die häufigsten Fragen findest du in unserem Artikel über die Bildungskarenz.
Bildnachweis: InkDrop/Quelle: www.eyeem.com

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