
Teamentwicklung: Für die bestmögliche Zusammenarbeit im Team
Wie ein Team zusammenarbeitet hat große Auswirkungen auf das Ergebnis. Teamentwicklung ist wichtig, um die Zusammenarbeit zu verbessern, die Effizienz zu erhöhen und die Mitarbeitermotivation zu steigern. Wir verraten Ihnen, welche Phasen es in der Teamentwicklung gibt, mit welchen unterschiedlichen Maßnahmen und Methoden sie gefördert werden kann und präsentieren Ihnen spannende Praxisbeispiele.
- Definition: Was versteht man unter Teamentwicklung?
- Warum Teamentwicklung wichtig ist!
- Teamentwicklung bringt viele Vorteile
- Merkmale: Was macht ein gutes Team aus?
- Welche Methoden zur Teamentwicklung gibt es?
- Welche Phasen der Teamentwicklung gibt es?
- Praxisbeispiele Teamentwicklung
- Kennenlernspiele für das Team
- Spielerischer Umgang mit Problemlösung
- Teambuilding-Aktivitäten
Definition: Was versteht man unter Teamentwicklung?
Unter Teamentwicklung versteht man einen Prozess, der von der Teambildung bis zur Teamauflösung reicht und das Ziel verfolgt, die Performance innerhalb eines Teams zu steigern und die bestmögliche Zusammenarbeit der einzelnen Teammitglieder zu erreichen. Dafür werden unterschiedliche Methoden und Maßnahmen angewandt, um Strukturen und Regeln festzulegen, die Rollenverteilung und Abläufe zu klären, und die Zusammenarbeit sowie den Zusammenhalt innerhalb des Teams zu fördern.
Warum Teamentwicklung wichtig ist!
Die Stepstone Studie „Attracting Talent 2024 – Was Arbeitskräfte heute wirklich wollen“ hat ergeben, dass die Teamkultur ein sehr wichtiger Faktor Arbeitnehmer*innen ist. Im Ranking der 10 wichtigsten Arbeitsplatzfaktoren für die Arbeitgeberattraktivität wurde „Teamkultur“ an vierter Stelle gewählt (nach Work-Life-Balance, Vergütung und Arbeitsplatzsicherheit). In der Generation von Arbeitnehmer*innen im Alter von 50 bis 59 Jahren schaffte es der Faktor Teamkultur sogar auf den dritten Platz. Dabei sind den Beschäftigten unterschiedliche Aspekte wichtig wie eine transparente und offene Kommunikation innerhalb des Teams, Teamwork, ein Gemeinschaftsgefühl, Empowerment, definierte Rollen, Veranstaltungen und Aktivitäten, Interdisziplinarität sowie Internationalität.
Teamentwicklung bringt viele Vorteile
- Bessere Zusammenarbeit
- Bessere Performance, Leistung und erhöhte Effizienz
- Vertrauensaufbau
- Effektive Kommunikation
- Bessere Ideenfindung und kreativere Lösungen
- Bessere Zielverfolgung
- Verbesserte Entscheidungsfähigkeit und Problemlösung
- Bessere Unternehmenskultur
- Verbesserte Mitarbeitermotivation
- Stärkere Mitarbeiterzufriedenheit und Mitarbeiterbindung
- Weiterentwicklung individueller Stärken
Merkmale: Was macht ein gutes Team aus?
Woran erkennt man eigentlich ein gutes Team? Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit die Teamzusammenarbeit gelingt? Ein gutes Team zeichnet sich aus durch:
- Effizienz durch ideale Rollen- und Aufgabenverteilung je nach Stärken und Schwächen der Teammitglieder
- Gute Zusammenarbeit durch viel Vertrauen, Wertschätzung, Respekt und Zusammenhalt
- aufgestellte Regeln, an die sich alle Mitglieder halten, da diese von allen akzeptiert sind
- Flexibilität, um gut auf Änderungen im Außen sowie Probleme reagieren zu können
Welche Methoden zur Teamentwicklung gibt es?
Für die Teamentwicklung stehen unterschiedliche Methoden und Maßnahmen zur Verfügung:
- Teamworkshops und regelmäßige Teammeetings für ein optimales Teambuilding
- Schulungen im Soft Skills Bereich wie Kommunikation, Konfliktmanagement, Resilienz & Stressmanagement, Zeitmanagement, etc.
- Feedback-Gespräche
- Teambuilding-Events, die Vertrauen und Zusammenhalt im Team aufbauen
- Rollenspiele und Simulationen
Welche Phasen der Teamentwicklung gibt es?
Um die Phasen der Teamentwicklung zu kategorisieren, hat sich in der Praxis das Phasenmodell des Psychologen Bruce Tuckman bewährt. Dieser teilt den Prozess der Teamentwicklung in fünf Phasen auf:
- Forming: Dies ist die Orientierungsphase, in der sich das Team erst einmal formt und die Teammitglieder sich kennen lernen. Diese Phase kann geprägt sein von Zurückhaltung und Unsicherheiten, da die Rollen und Aufgaben der einzelnen Mitglieder im Team erst definiert und zugeordnet werden müssen. In dieser Phase ist es wichtig, dass Sie dabei unterstützen, eine geeignete Struktur für die künftige Zusammenarbeit aufzubauen.
- Storming: Diese Phase wird auf Deutsch Konfrontationsphase genannt, denn es können erste Konflikte auftreten, wenn unterschiedliche Meinungen, Arbeitsstile und Herangehensweisen aufeinandertreffen. Doch diese Konflikte sind sehr wichtig, denn so werden die Rollen im Team geklärt und auch die Verantwortungen aufgeteilt. Unterstützen Sie diesen Prozess, indem Sie klare Aufgaben und Zielvorgaben festlegen, die die Teamarbeit verbessern.
- Norming: In dieser Organisationsphase beginnt das Team damit, einen Konsens zu finden und Regeln aufzustellen, die von allen akzeptiert werden. Ab dieser Phase steigt die Effizienz im Team, jede*r kennt ganz klar seine Aufgaben und es bildet sich auch ein gewisser Zusammenhalt innerhalb des Teams.
- Performing: Diese Phase wird auf Deutsch Arbeitsphase genannt, denn das Team ist mittlerweile sehr produktiv. Da es keine Unklarheiten bezüglich der Rollen und Aufgabenverteilung mehr gibt, können sich alle Teammitglieder auf die Ausführung ihrer Aufgaben sowie die Zielerreichung fokussieren und dadurch sehr effizient arbeiten.
- Adjourning: Ist das Projekt abgeschlossen, löst sich das Team in dieser letzten Phase auf. In dieser Phase ist die Zeit gekommen, alle Aufgaben und Prozesse abzuschließen, aber auch emotional einen guten Abschluss zu finden, indem beispielsweise reflektiert wird sowie aus den gesammelten Erfahrungen die Learnings für zukünftige Projekte erarbeitet und festgehalten werden.
Praxisbeispiele Teamentwicklung
Wir haben Ihnen ein paar Ideen aus der Praxis mitgebracht, die bei der Teamentwicklung helfen können:
Kennenlernspiele für das Team
Am Beginn müssen sich die Mitglieder eines Teams zunächst kennenlernen. An Stelle steifer Vorstellungsrunden kann das durch unterschiedliche Kennenlernspiele unterhaltsamer gestaltet werden. Spielen Sie beispielsweise „2 Wahrheiten und 1 Lüge“: Hier bereitet jedes Teammitglied drei Aussagen über sich vor, von denen zwei wahr und eine erfunden ist und die anderen müssen raten, welche Aussage die Lüge ist. So lernen sich die Personen auch von einer ganz anderen Seite kennen und können über die Aussagen ins Gespräch kommen. Eine weitere Möglichkeit ist das Spiel „Geburtstagsreihe“. Dabei sollen sich die Teammitglieder chronologisch nach ihrem Geburtstag sortiert in einer Reihe aufstellen, ohne jedoch dabei zu sprechen. Hier werden auf geschickte Weise nonverbale Kommunikation gefördert sowie die Kreativität für das Lösen von Problemen angeregt. Für besseren Zusammenhalt in größeren Teams eignet sich zudem das Spiel „Gemeinsamer Nenner“. Dabei wird das Team in kleine Gruppen von drei bis fünf Mitglieder aufgeteilt, das nun versuchen muss, Gemeinsamkeiten zu finden, die alle Mitglieder dieser kleinen Gruppe teilen. Dies kann beliebig oft durchgeführt werden mit unterschiedlichen Mitgliederkonstellationen. Der Fokus liegt hierbei auf dem Finden von Gemeinsamkeiten, was auch zu einem späteren Zeitpunkt, in dem es beispielsweise Konflikte im Team gibt, wieder zu mehr Zusammenhalt führen kann.
Spielerischer Umgang mit Problemlösung
Auch zur Problemlösung eignen sich Teamspiele. So können Sie in Meetings sowie zum Brainstormen „Der erste Gedanke“ spielen“. Wie der Name schon sagt, präsentiert hier jeder seinen ersten Gedanken, wenn ein Problem präsentiert wird. Wichtig dabei ist es, ein straffes Zeitlimit zu haben, es soll nicht lange darüber nachgedacht werden, sondern wirklich die erste Eingebung geteilt werden, also wirklich der erste Gedanke, nachdem sie mit einem Problem konfrontiert wurden. Eine witzige Abwandlung dieses Spiels kann es zudem sein, die schlechteste Idee aufzuschreiben – auch darin kann viel Potenzial für neue Perspektiven liegen. Eine andere Möglichkeit, sich spielerisch an die Problemlösung heranzutasten ist das Spiel „Was würde XY tun?“. Dabei werden vorab unterschiedliche Personen festgelegt (berühmte Leute, Leitfiguren, Prominente, Kund*innen etc.) und die Teammitglieder überlegen sich, wie diese Personen auf die zu bearbeitende Problemstellung reagieren würden – einen spielerischen Touch bekommen sie, wenn die Lösungsvorschläge mit der Stimme, Mimik und Gestik der Person präsentiert wird. Ein guter Weg, um an der Fähigkeit zu arbeiten, gemeinsam Probleme zu lösen, ist es, als Teamevent einen Escape-Room aufzusuchen. Dort können in entspannter Atmosphäre kleine Problemstellungen im Team gelöst und der Zusammenhalt gestärkt werden.
Teambuilding-Aktivitäten
Um das Team gut zusammenzuschweißen und den Mitgliedern eine Möglichkeit zu geben, sich auch privat und ungezwungen auszutauschen sowie Vertrauen zueinander aufzubauen, gibt es eine Reihe an Teambuilding-Aktivitäten, die sowohl Indoor als auch Outdoor organisiert werden können. Von Schnitzeljagd über Floßbau, Feuerlauf, ein Bowling-Abend, Nachtbogenschießen, Wandern bzw. Schneeschuhwandern im Winter, Hindernisparcours, Seifenkistenrennen, Paintball, Hochseilgarten, Krimidinner, Kochkurs, Karaokesingen, Pubquiz – die Möglichkeiten sind endlos. Achten Sie jedoch darauf, dass die Aktivitäten zu den Vorlieben Ihres Teams passen bzw. erheben Sie über eine Abstimmung, worauf die Mitglieder tatsächlich Lust haben, um ihnen keine Aktivität aufzuzwingen, an der sie keinen Spaß haben.
Autorin: Beatrix Ferriman, Bildnachweis: istockphoto.com / Eleganza