Wie du Job und Studium unter einen Hut bringst

Arbeiten und studieren birgt Herausforderungen, aber bringt dir einzigartigen Theorie-Praxis-Transfer.


22.11.2022

Es kann eine große Belastung sein Job und Studium gleichzeitig zu bewältigen, da auch die Freizeitgestaltung darunter leidet. Jedoch kannst du mit einem berufsbegleitenden Studium dein neues Wissen direkt in die Praxis umsetzen und beweist Durchhaltevermögen.

Neues Wissen erwerben ist nicht nur für Arbeitnehmer*innen interessant, die gerade erst in die Arbeitswelt starten und daneben studieren wollen, sondern auch, wenn man bereits länger im Arbeitsleben steht. Ein berufsbegleitendes Studium ist also auch nach einigen Jahren Arbeitserfahrung interessant, wenn du dich noch weiterbilden und neues Wissen in deinem Bereich erwerben willst. Wir teilen alle Infos und Tipps, damit die Vereinigung von Job und Studium bestimmt klappt!

 

Die Vor- und Nachteile eines berufsbegleitenden Studiums

Ein an Berufstätige angepasstes Studium ist nur der erste Vorteil eines berufsbegleitenden Studiums. Berufliche Weiterbildung kommt in dieser Form bei Arbeitgeber*innen gut an. Generell erwirbst du neues Wissen und Fachkompetenz, was dir in der Berufswelt einen Vorteil verschafft. Außerdem kannst du das theoretisch erlernte, in der Arbeit sofort praktisch umsetzen. Trotz eines Job zu studieren bietet die Möglichkeit sich fortzubilden, ohne den aktuellen Lebensstil komplett zu verändern. Neben dem Job und einem beständigen Gehalt, kannst du dir Abends oder am Wochenende im Studium neues Wissen aneignen.

Im Gehaltsplaner erfährst du, welches Gehalt dich nach dem abgeschlossenen Studium und in den zukünftigen Berufsjahren erwartet. Aber nicht nur neue Kompetenzen können erworben werden, denn es bietet auch Karriere- und Beförderungschancen durch die fachliche Weiterbildung. Ein berufsbegleitendes Studium signalisiert deinem (potenziellen) Arbeitgeber außerdem Durchhaltevermögen, Disziplin, Zeitmanagement und Engagement.

Neben der Erweiterung des eigenen Netzwerkes mit Kommilitonen und den Dozent*innen, welche Expert*innen auf ihren Gebieten sind, stellt auch die freie Zeiteinteilung und das selbstständige Gestalten der Lernphasen einen Vorteil des berufsbegleitenden Studiums dar. Letzteres kann aber ebenso ein Nachteil sein, da hohe Disziplin und Organisation vonnöten sind. Vor allem aber leidet die Freizeit unter einem solchen Studium, da die freie Zeit durch Präsenztermine des Studiums, Erledigung von Aufgaben und Lernen genutzt wird. So gibt es auch Arbeitgeber*innen, die eine solche Doppelbelastung nicht begrüßen, während es aber auch solche gibt, die Verständnis aufbringen und ihre studierenden Mitarbeiter*innen unterstützen.

 

Fernstudium, duales Studium und berufsbegleitendes Studium

Um Arbeit und Studium zu kombinieren, gibt es mehrere Möglichkeiten. Klassischerweise gibt es bei berufsbegleitenden Studien viel Fernlehre, aber dennoch in regelmäßigen Abständen Präsenztermine, wo an die Fachhochschule gefahren werden muss. Diese finden klassischerweise Abends oder am Wochenende statt.

Eine Alternative dazu wäre ein Fernstudium, wo von zu Hause aus im Selbststudium gelernt wird. Hierbei ist die Flexibilität noch höher als bei einem berufsbegleitenden Studium, aber erfordert umso mehr Organisation, Disziplin und Zeitmanagement. Ein solches Studium kann jederzeit begonnen werden und es kann Geld gespart werden, da es keine Fahrten zum Studienort gibt. Auf Portalen wie fernstudium.at findest du eine große Auswahl an Studiengängen, die digital absolviert werden können.

Weiter gibt es auch die Möglichkeit des dualen Studiums, welches Praxis und Theorie miteinander vereint. Hierbei wechseln sich Theorie- und Praxisphasen – etwa in Form von Praktika oder Berufsausbildung – ab und sind zu gleichen Teilen vertreten. Das duale Studium stellt also auch ein berufsbegleitendes Studium dar, ist aber ein Vollzeitstudium, das im Gegensatz zu einem normalen Studium nicht rein theoretisch ist.

 

Vollzeit oder Teilzeit arbeiten neben dem Studium

Neben einem berufsbegleitenden Studium kannst du auch einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen – es ist aber nicht anzuraten. Mehr als 30 Stunden pro Woche können dem Studium schnell zum Verhängnis werden, da mit mehr Arbeitsstunden auch die Freizeit weniger wird, in der man aber für das Studium arbeiten und lernen sollte. Dementsprechend kann Teilzeitarbeit neben einem Studium empfohlen werden.

 

Wie sehen Arbeitgeber ein berufsbegleitendes Studium?

Laut der Umfrage von Mag. (FH) Andrea Stückler im Rahmen ihrer Diplomarbeit an der FH Wien der WKW empfinden 74 Prozent der Studierenden, dass ihre Arbeitgeber ihr Studium positiv sehen. Ein berufsbegleitendes Studium zeigt deinem Arbeitgeber vor allem auch, dass du Disziplin, Engagement und Durchhaltevermögen hast. So bieten Arbeitgeber ihren Arbeitnehmern die Möglichkeit, Betriebsmittel zu verwenden (33%) und eine flexible Gestaltung deiner Arbeitszeit (31%).

 

Wie du Job und Studium sowie Freizeit managen kannst

Arbeit und Studium zu kombinieren, birgt eine hohe Belastung, unter der Freizeit und Privatleben durchaus leiden. Damit du nicht im schlimmsten Fall ein Burnout erleidest, weil dir alles zu viel wird und du Tag und Nacht arbeiten musst, haben wir ein paar Tipps für dich, wie du Job und Studium in einer guten Work-Life-Balance unter einen Hut bringst:

  • Schreibe To-Do-Listen, um keine Aufgaben zu vergessen.
  • Teile große Aufgaben (wie eine Bachelor- oder Seminararbeit) in Unterpunkte und arbeite sie einzeln ab, um nicht von der Größe der Aufgaben „erschlagen“ zu werden.
  • Plane in stressigen Zeiten deinen Tag, um Stress am Arbeitsplatz und beim Studieren zu vermeiden. Mache einen Zeitplan und richte genaue Zeiten für Lernen bzw. Arbeiten für dein Studium ein.

Unterstützungsmöglichkeiten / Förderungen für Studierende 

Wie bereits erwähnt gibt es durchaus finanzielle Unterstützung durch Arbeitgeber, wenn du Unterstützung in Job und Studium brauchst. Darunter fällt beispielsweise die Übernahme von Studiengebühren oder Kosten für Lehrmaterialien, die übernommen werden.

Möglichkeiten von der Hochschule aus wären beispielsweise das Selbsterhalterstipendium, das für die vorgesehene Studiendauer in Anspruch genommen werden kann, wenn du dich vier Jahre selbst erhalten hast und die Einkünfte zumindest 8.580,- € jährlich betragen haben (bis 31. August 2024). Ab September 2024 liegt das jährliche Mindesteinkommen bei 10.692,-€.  Eine weitere Möglichkeit stellt die Bildungskarenz dar, wo du dich zwei bis zwölf Monate von der Arbeit freistellen lassen kannst, um dich weiterzubilden. Diese kann auch beispielsweise für die Fertigstellung der Diplomarbeit oder Vorbereitung auf die Abschlussprüfung in Anspruch genommen werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, über die jeweilige Hochschule oder den Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (WAFF) Förderungen für die Studiengebühren zu bekommen.

 

Berufsbegleitende Studiengänge in Österreich

Nach der Studierenden-Sozialerhebung 2015 studieren 40 % der ordentlichen HörerInnen berufsbegleitend an Fachhochschulen und so gibt es mehrere hundert berufsbegleitende Studien in Österreich. Diese können u.a. bei FH Guide gefunden werden. Daneben gibt es auch die Möglichkeit eines Postgraduate-Lehrganges zur Weiterbildung an Universitäten. Generell stellen Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften und Technik, die beliebtesten Studienrichtungen dar.

 

Autorin: Maxie-Renée Korotin

 

Bildnachweis: www.istockphoto/fizkes

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