So wichtig ist erfolgreiches Netzwerken!

Der Karrierekick Networking hat mittlerweile fast jede Branche durchdrungen. So knüpfst du Kontakte mit Erfolg.


28.09.2021

Der Aufbau und die Pflege von Beziehungen in der Berufswelt ist längst nicht mehr nur Sache der Chefetage. Nahezu jeder profitiert von einer eigenen Branchen-Community. Wie wichtig ist erfolgreiches Netzwerken für dich?

Netzwerken – mehr als ein Visitenkartenaustausch

Das Kontakteknüpfen für die Karriere, welches auch „Business Networking“ genannt wird, umfasst den Aufbau und die Pflege von persönlichen und beruflichen Beziehungen sowie Interaktionen. Im Gegensatz zu Konkurrenzsituationen steht beim erfolgreichen Netzwerken die gegenseitige Unterstützung im Vordergrund und nicht das Konkurrieren um Leistungen für den gleichen Kunden. Diese verfestigten Beziehungen im Namen der Karriere gehen also weit über den sporadischen Kontakt, die berufliche Verlinkung im Netz und das negativ konnotierte „Vitamin B“ hinaus!

 

Vorteile des Networking: Dein soziales Kapital in verschiedenen Berufslagen

Bereits vor dem alltäglichen Einsatz von sozialen Medien prägte der französische Soziologe Pierre Bourdieu neben den Begriffen des ökonomischen und kulturellen Kapitals jenen des sozialen Kapitals. Dieses umfasst neben Bekanntschaften und Freunden unterschiedlicher sozialer Hintergründe auch das Wissen um deren Fähigkeiten und Ressourcen. Nicht zuletzt steigt die Wichtigkeit eines qualitativen Netzwerks in dem Augenblick signifikant, wenn du deinen Arbeitsplatz verlierst beziehungsweise wechselst und einen neuen Job brauchst. Die Pflege deines Netzwerkes gibt dir drei vorteilhafte Grundpfeiler in der interaktiven Berufswelt:

✓ Soziale Interaktion: Steigere dein Grundinteresse an Menschen und Themen!
✓ Inhaltliche Interaktion: Tausche dich innerhalb deiner Branche aus, ohne dabei fachspezifisch Andersdenkende auszuschließen. Diese Fähigkeit bringt auch Führungskräften viele Vorteile.
✓ Ökonomische Interaktion: Erfolgreiche Netzwerke sind eine Schatzkiste, gefüllt mit produktiven Inspirationen, Ideen, Projekten und Kooperationen!

 

Netzwerken lernen – 6 Tipps

Egal, in welcher beruflichen Position du dich befindest oder ob du gerade auf Jobsuche bist, ganz gleich, für welches fachspezifische Problem du eine Lösung brauchst, es ist stets leichter, aus mehreren möglichen Kontakten einen für die gegebene Situation bestmöglichen auszuwählen und dazu braucht es eben auch gutes Selbstmarketing. Weiters hilft dir Smalltalk um einiges weiter. Halte und erweitere durch diese Tipps deine Interaktionslandkarte, um erfolgreich zu Netzwerken:

 

1. Das Grundlegende:

Überlege dir zuvor gut, wer in dein fachliches Netzwerk gehört. Es geht nicht darum, die meisten Visitenkarten zu sammeln, sondern um produktive Beziehungen für deine Karriere. Wir zeigen dir auch, wie du Karriere machen kannst. Überlege dir also zunächst, welche Intention du mit dem Netzwerkaufbau verfolgst und knüpfe dann erste Beziehungen durch berufliche Parallelen oder Wissensaustausch – ohne zunächst großartige Gegenleistungen zu erwarten!

 

2. Mehr als virtuelles Networking

Auch wenn aller Anfang deiner Vernetzungs-Karriere vielleicht im Internet liegen mag, gehören zum erfolgreichen Netzwerken immer persönliche Gespräche und Treffen.

 

3. Dein individuelles Netzwerk

Die richtigen Kontakte hängen stark mit deinen Networking-Zielen zusammen. Allgemein kann es aber sinnvoll sein, sich einerseits mit Gleichgesinnten und Andersdenkenden auf fachlicher Ebene zu vernetzen. Vernetze dich bewusst mit vielseitig denkenden Menschen außerhalb deiner „Bubble“. Dies verleiht deinem Netzwerk gerade im Zeitalter der Heterogenität, Diversität, Globalisierung und Schnelllebigkeit die besondere Stärke, diesen Bedingungen auch repräsentativ zu entsprechen und mit ihnen Schritt halten zu können.

Hier steht der Austausch von Berufserfahrungen, Wissen und Weiterbildungen sowie Arbeitgebern und Karrierechancen im Fokus. Andererseits können karrieretechnische Vorbilder in deinem Netzwerk nicht schaden, da du von diesen viel lernen kannst und eine wegweisende, inspirierende Vita vorgelebt bekommst.

 

4. Vorbereitung ist alles

Steht ein persönliches Treffen oder Gespräch bevor, dann ist die richtige Vorbereitungsstrategie essentiell. Was weißt du bereits über die Person und was würdest du gerne noch wissen? Überlege dir vorab Gesprächspunkte, die zu einem konstruktiven Treffen führen könnten: der berufliche Werdegang, Interessen, Ansichten zu konkreten Fachfragen oder die Frage nach der eigenen Inspiration machen gute Gesprächsöffner. Diese Tipps helfen dir auch beim jährlichen Mitarbeitergespräch, wo du mit deiner Vorbereitung glänzen kannst.

 

5. Inhalt zählt beim Netzwerken

Das Suchen von gemeinsamen Interessen sollte nicht allzu lange dauern, da du dich ja auch aus fachlichen Gründen vernetzen willst. Überlege dir dazu aber inhaltlich genau, was du eigentlich anbieten willst: lediglich einen Kontakt? Eine Wissensallianz? Ein Konzept? Eine Kooperation? Gehe dabei vorsichtig und bedacht vor, indem du zunächst auf einer sachlichen Ebene bleibst und weitere Kontakte sowie Aussagen nur aus inhaltlicher Überzeugung teilst. Es kommt schließlich nicht darauf an, mit deinen neuen Kontakten zu imponieren oder möglichst viele Visitenkarten zu sammeln, sondern auf die Qualität deiner Beziehungen und Interaktionen!

 

6. Die richtige Körpersprache und Mimik

Blickkontakt und ein freundliches Auftreten sind in jedem Gespräch unerlässlich. Damit du niemals desinteressiert wirkst, lehne dich mit positiver Körpersprache gelegentlich vor zur deinem Gesprächspartner, lächle anstatt zu tief in die Komplimente-Kiste zu greifen und bringe Empathie für dein Gegenüber auf, indem du die Person verstehen willst, aktiv zuhörst und dein Gespräch an die Interessen anpasst. All das kannst du auch durch deine Gestik und Mimik symbolisieren!

 

Networking – online oder auf Veranstaltungen

Auf vielen Online-Plattformen findet das große digitale Kontakteknüpfen statt – allerdings sehr oft mit Blick auf Quantität und nicht Qualität. Wer jedoch vom Headhunter einen Anruf bekommt, kann sicher sein, dass es sich dabei um Qualität handelt. Fachlich Gleichgesinnten online eine Vernetzungsanfrage zu schicken, kann bei sehr starken Spezialisierungen und Fachfragen funktionieren.

Auch wenn die Virtualität flache Hierarchien mit sich bringt und die Vorstandsvorsitzende nach der Weihnachtsfeier mit dem Praktikanten befreundet sein mag, heißt dies nicht, dass Hierarchien nicht mehr wirksam sind. Der Umgangston mag online jovialer sein, achte jedoch gerade darum umso mehr auf wertschätzende Umgangsformen. Unterteile deine Kontakte in zwei, drei Gruppen unterschiedlicher Priorität. Es gibt VIPs, denen besondere Rechte zugeteilt werden. Wenn du herausgefunden hast, ob diese Personen regelmäßigen Kontakt mit dir schätzt, melde dich von Zeit zu Zeit bei ihnen oder initiiere auch einmal ein persönliches Treffen.

Ein anderer Weg, sich zu vernetzen, bilden Veranstaltungen/Karrieremessen innerhalb deiner Arbeitsbranche. Insbesondere für Berufsanfänger und Jobsuchende können solche Netzwerktreffen viel wert sein! Nehme genug Visitenkarten mit, falls du an dem Tag auf viele inspirierende Gespräche und Menschen treffen solltest. Die Visitenkarte musst du dabei jedoch als kleines Souvenir verstehen – das richtige Netzwerken, das machst du, indem du dich gekonnt vorstellst, inhaltlich einbringst und dabei authentisch bleibst.

Berufliche Netzwerke müssen über Zeit wachsen und gepflegt werden, also erwarte von ein paar Events keine fertige Erfolgscommunity. Um die Möglichkeiten unserer Zeit voll auszuschöpfen, setze im Aufbau und der Pflege deines persönlichen Netzwerkes einen Mix aus beidem ein – online und offline.

Bildnachweis: LoveTheWind/Quelle: www.istockphoto.com

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