Entschleunigung finden – im Job und im Kopf

Mehr Balance in Job und Alltag – so hilft Entschleunigung.


05.07.2022

Produktivität steigern, Effizienz erhöhen, Erfolge messbar machen: In fast jedem Job steigen die Anforderungen kontinuierlich, es wird immer enger getaktet und die Erreichbarkeit ausgeweitet. Bevor einem das zu viel wird, heißt es: Endlich Tempo rausnehmen und entschleunigen.

Was bedeutet Entschleunigung?

Entschleunigung bedeutet die gezielte Verlangsamung bei Tätigkeiten oder Entwicklungen. Es geht darum, quasi einen Gang zurückzuschalten. Dafür muss man sich erst einmal bewusst machen, was für Stress am Arbeitsplatz sorgt, und in der Folge geht es darum, genau hinzusehen, was man verändern kann.

 

Wozu brauchen wir Entschleunigung?

Digitale Tools und flexible Arbeitszeiten bringen viele Vorteile mit sich, sie können aber auch dazu führen, dass jeder versucht, das Maximum herauszuholen. Niemand kann ohne Pause durcharbeiten, immer effizient und kreativ Leistungen erbringen – weder im Job noch im Privatleben tut es gut, immer mehr von sich zu verlangen. Die Arbeitseinstellung eines Workaholics ist auf lange Sicht ungesund.

Auch wenn es einfach ist, immer erreichbar zu sein und scheinbar viele Vorteile mit sich bringt, führt es auf lange Sicht zu Überlastung. Werden Warnzeichen übersehen, kann das zu einem Burnout führen.

 

Vorteile & Nachteile von Entschleunigung

Entschleunigung im Sinne von abschalten und Pausen machen bringt viele Vorteile mit sich:

  • Du machst dir bewusst, was für dich wichtig ist (und was vielleicht keine so hohe Priorität hat).
  • Du tankst Energie und füllst deine Speicher wieder auf.
  • Du fühlst dich danach erholter und kannst wieder Höchstleistungen erbringen.
  • Du findest durch Pausen zu neuer Kreativität und Inspiration.
  • Du kannst dein Selbstmanagement verbessern – durch Zeitpuffer und eine bessere Wochenplanung kommst du entspannter zurecht.

 

Entschleunigung kann aber auch Entwicklungen mit sich bringen, die für einige von Nachteil sind:

Wann kannst du abschalten?

Wenn du abschalten willst, nicht erreichbar sein willst, überlege dir gut, zu welchen Zeiten das möglich ist – denn wenn das dazu führt, dass es in stressigen Zeiten oder gar in Notfällen unmöglich ist, dass du andere unterstützt (Kolleg*innen aushelfen, Kinder von der Betreuung abholen uvm.), sorgst du bei anderen für mehr Stress.

Unkündbar?

Wenn du dich in der Arbeit einfach rarmachst, zu oft nein sagst, bei Abgaben immer langsamer wirst, zu viele Termine absagst usw., kann das dich das unter Umständen deinen Job kosten – Entschleunigung mit Maß und Ziel sollte daher die Absicht sein.

Sinnkrise?

In sich zu gehen und zu überlegen, was dir wichtig ist, kann nicht nur Vorteile haben, sondern auch dazu führen, dass du beginnst, zu hinterfragen, womit du deine Zeit verbringen willst. Entschleunigung kann also auch größere Nachdenkprozesse, wie Overthinking und unter Umständen auch eine Sinnkrise auslösen.

 

Entschleunigung im Alltag

Pausen machen, Leerzeiten einplanen, Zeitpuffer berücksichtigen – das hilft im Alltag wie im Job, um wieder zu neuer Energie zu kommen. Achtsamkeit ist in diesem Zusammenhang auch ein wichtiges Stichwort: In jeder Situation lässt sich Achtsamkeit üben, also das bewusste Wahrnehmen (riechen, schmecken und fühlen) seiner Umgebung, um sich bewusst zu machen, was um einen herum vorgeht.

Entschleunigung bedeutet auch, das Privatleben nicht vollständig durchzuplanen. Bewegung hilft erwiesenermaßen beim Stressabbau und trägt dazu bei, den Kopf freizubekommen. Wer weitergehen möchte, sollte über Detox nachdenken – Digital Detox im Sinne von Verringerung der Nutzung von Internet und sozialen Medien und Detox in Bezug auf die Ernährung (weniger Fast Food, weniger Fett, etc.). Und ganz wichtig: Urlaub sollte Erholung bringen, nicht noch viele weitere To Dos!

 

Entschleunigung im Job

Mach dir bewusst, dass niemand ständig Höchstleistungen erbringen kann – jeder braucht Pausen und jeder hat Tage, an denen nichts weiterzugehen scheint. Nicht immer und ständig erreichbar zu sein, sorgt auch für Erholung und Abstand vom Job.

Wichtig ist auch, nicht immer alle Aufgaben bereitwillig zu übernehmen und sich damit zu überlasten – dabei geht es um die Kunst, freundlich „nein“ zu sagen. Noch weitergehend für Entschleunigung im Job kann das sogenannte Downshifting sorgen, also die Entscheidung zur Reduktion der Arbeitszeit zur Verbesserung der Work-Life-Balance.

 

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