Wie KI bei deiner Bewerbung helfen kann

Tipps & Tricks für ChatGPT & Co


01.10.2024

Bewerbungen sind eine zeitaufwändige und oft auch frustrierende Angelegenheit. Wäre es da nicht wunderbar, eine persönliche Assistenz an deiner Seite zu haben, die dir Aufgaben abnimmt? Künstliche Intelligenz (KI) ermöglicht genau das. In diesem Artikel erfährst du, wie dich KI-basiert Tools in jeder Phase der Bewerbung unterstützen können, vom Optimieren der Bewerbungsunterlagen bis zur Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch.

Inhaltsverzeichnis
KI ist längst Teil des Bewerbungsprozesses
1. Passende Jobangebote finden
2. Resume Parsing – pimp my Lebenslauf
3. Anschreiben optimieren
4. Interviewvorbereitung
Fazit: Künstliche Intelligenz als Assistenz und Coach im Bewerbungsprozess

 

KI ist längst Teil des Bewerbungsprozesses

Künstliche Intelligenz stellt nicht nur einzelne Berufsbilder, sondern die gesamte Arbeitswelt auf den Kopf. Sie erleichtert Prozesse sowohl für Arbeitgeber als auch für Jobsuchende an den verschiedensten Stellen – so auch beim Bewerbungsprozess. Bewerber*innen können von KI-basierten Tools profitieren, indem sie ihre Bewerbungen auf die neuen Auswahlprozesse anpassen, Zeit beim Bewerben sparen oder ihre Unterlagen verbessern. Hier sind vier Einsatzgebiete von KI, die du bei der nächsten Bewerbung berücksichtigen solltest.

 

1. Passende Jobangebote finden

Schon vor der eigentlichen Bewerbung kannst du dich von intelligenten Algorithmen unterstützen lassen, nämlich beim Aufspüren von passenden Stellen, auf die es sich zu bewerben lohnt. Denn viele Jobplattformen sind heute in der Lage, dir aus einer großen Zahl von Stellenanzeigen diejenigen vorzuschlagen, die am besten zu deinen Fähigkeiten und Erfahrungen passen. Dazu wird dein Lebenslauf mit den Anforderungen von Stellenangeboten abgeglichen. Auch Stepstone nutzt eine intelligente Matching-Technologie, um Jobsuchende mit perfekt passenden Jobempfehlungen zu versorgen.

 

2. Resume Parsing – pimp my Lebenslauf

Längst nutzen Personaler*innen KI-Technologien, um ihre Arbeit effizienter zu gestalten. Eine der häufigsten Anwendungen ist die sogenannte „Recruiting Automation“, wobei manuelle Prozesse durch KI-Tools ersetzt werden. So können große Mengen an Bewerbungen schnell und genau analysiert werden, um Kandidat*innen mit den erforderlichen Fähigkeiten in einem Bruchteil der Zeit herauszufiltern.

Im Zuge dessen kommt häufig das sogenannte Resume Parsing (auch „CV Parsing“ genannt) zum Einsatz.

 

Was ist Resume Parsing?

Beim Resume Parsing werden Lebensläufe mithilfe von KI-gestützten Tracking-Systemen (sogenannten Applicant Tracking Systems bzw. ATS) in Sekundenschnelle auf wichtige Informationen und Schlüsselwörter hin analysiert und priorisiert. So können Arbeitgeber schnell und ohne manuelle Prüfung die Bewerber*innen herausfiltern, die den Anforderungen der Stelle entsprechen.

Als Jobsuchende*r kannst du dir Resume Parsing zunutze machen, um sicherzustellen, dass dein Lebenslauf von KI-basierten Tools richtig interpretiert wird, also „ATS-freundlich“ ist.

 

So wird dein Lebenslauf ATS-konform

Damit dein Lebenslauf als passend für interessante Stellen kategorisiert wird, müssen darin bestimmte Keywords und Phrasen enthalten sein, nach denen die ATS-Software des Arbeitgebers deine Dokumente scannt.
Um diese zu identifizieren, lies dir die Stellenanzeige sorgfältig durch und halte Ausschau nach relevanten Begriffen und Formulierungen, die du dann in deinen CV einbaust. Wichtig sind hier vor allem die genannten Schlüsselqualifikationen und Anforderungen, z. B. Software-Kenntnisse und jobspezifische Erfahrungen. Erwähne diese an den entsprechenden Stellen in deinem Lebenslauf. Dabei solltest du unbedingt auf die korrekte Schreibweise aus der Stellenbeschreibung achten.
Leichter, schneller und präziser geht das mit einer Software wie z. B. dem Stepstone Lebenslauf-Generator. Dieser hilft dir mit dem optimalen Aufbau deines CVs und berücksichtigt dabei nicht nur ATS, sondern bietet auch viele Möglichkeiten zur Personalisierung.

 

Person mit lackierten Fingernägeln tippt auf einem Laptop.

Auch dein Anschreiben lässt sich mit künstlicher Intelligenz optimieren, eine persönliche Note solltest du dem Ganzen aber trotzdem selbstständig verleihen.

 

3. Anschreiben optimieren

Gerade beim persönlichen Anschreiben („Cover Letter“) tun sich viele Jobsuchenden schwer – sauber und ansprechend zu schreiben ist nicht jedem in die Wiege gelegt. Aber falls du dich schon gefreut hast, dass in Zukunft ChatGPT und Co. deine Bewerbung schreiben, müssen wir dich leider enttäuschen: Bisher ist die Künstliche Intelligenz noch nicht in der Lage, selbstständig überzeugende Motivationsschreiben zu verfassen. Der Grund: Ein gutes Anschreiben ist nicht nur perfekt auf die eigenen Erfahrungen und Fähigkeiten und auf das ausgeschriebene Jobprofil abgestimmt, sondern sollte auch eine persönliche Note enthalten.

Bei kreativen Berufen erwarten Personaler außerdem ein gewisses Maß an Kreativität bei der Bewerbung. Generell gilt es, aus der Masse an Bewerbungen herauszustechen. Das erfordert Leistungen, die die KI bisher noch nicht bieten kann.
Trotzdem gibt es einige Tools, die dich bei der Erstellung deines Bewerbungsschreibens unterstützen können: Sie liefern Vorschläge für die Textstruktur und Formulierungen, und sie überprüfen Rechtschreibung und Grammatik. Damit stellen sie nützliche unterstützende Werkzeuge dar, die dir beim Schreiben der Bewerbung Nerven sparen können.

 

 

Die besten Tools zum Verbessern deines Bewerbungsschreibens

Chatbots

Wie eine persönliche Assistenz beantworten dir Chatbots all deine Fragen, indem sie diese mithilfe von Machine Learning verstehen und das Internet nach den passenden Informationen durchforsten. Dieses Potenzial kannst du auf vielfältige Weise nutzen:

  • Lass den Bot relevante Informationen zum Unternehmen in Sekundenschnelle zusammensuchen, indem du z. B. fragst: „Fasse die Unternehmensgeschichte des Unternehmens XYZ zusammen“ oder „Wie beschreibt XYZ seine Unternehmenskultur?
  • Fordere eine grobe Gliederung für dein Bewerbungsschreiben an, indem du fragst: „Wie sollte ein Motivationsschreiben für eine Stelle als Creative Director aufgebaut sein?
  • Lass dir Textvorschläge geben, indem du z. B. sagst: „Schlage 5 kreative, außergewöhnliche Formulierungen für einen Einstieg für eine Bewerbung als Marketing Manager vor.

 

Wichtig: Passe die Texte unbedingt auf die Stellenbeschreibung und dein Profil an und bringe möglichst deinen persönlichen Stil mit ein. So entsteht ein individuelles Bewerbungsschreiben, das sich von anderen abhebt.

Wenn es um die Erstellung von Texten geht, ist ChatGPT der Firma OpenAI aktuell das populärste Tool. Das liegt neben seiner fortschrittlichen KI auch daran, dass es kostenlos nutzbar und somit für jeden zugänglich ist. Einige kostenpflichtige Alternativen (meist mit kostenloser Testversion) sind beispielsweise Chatsonic, Jasper oder das deutsche Tool Mindverse.

 

Schreibassistenten

Schreibassistenten sind auf die Optimierung von Rechtschreibung, Grammatik und Schreibstil spezialisiert. Sie scannen deinen Bewerbungstext, markieren Fehler oder schlagen alternative Formulierungen vor. So erhalten selbst unbegabte Schreiber*innen im Handumdrehen einen sprachlich einwandfreien Text. Entsprechende Tools gibt es mittlerweile diverse auf dem Markt: Grammarly für englischsprachige Texte beispielsweise existiert bereits seit 2012, zu den bekanntesten Online-Diensten auf dem deutschsprachigen Markt zählen LanguageTool oder Duden Mentor.

 

4. Interviewvorbereitung

Wer den Bewerbungsprozess erfolgreich durchlaufen will, muss natürlich auch das ein oder andere Vorstellungsgespräch meistern. Auch hier kannst du dich von KI-basierten Tools unterstützen lassen: Sie geben z. B. Feedback zu deiner Sprache, Gestik und Haltung und bewerten deine Antworten auf typische Interviewfragen.

Mögliche Einsatzbereiche von KI bei der Interviewvorbereitung sind:

1. Feedback zu Sprache und Verhalten

Der AI Interview Coach von Stepstone zeichnet dich beim Sprechen auf und gibt dir Echtzeit-Feedback. Nachdem du die Details zu deiner Wunschstelle eingegeben und deinen Lebenslauf hochgeladen hast, kannst du damit für dein Vorstellungsgespräch üben: Beantworte Fragen laut und übe deine Antworten und Ausdrucksweise. Anschließend erhältst du ein individuelles Feedback und kannst deine Leistung in kommenden Vorstellungsgesprächen verbessern.

 

2. Analyse von Stellenbeschreibungen und Arbeitgeberbewertungen

KI-basierte Tools wie ChatGPT und Mindverse können Stellenbeschreibungen und Arbeitgeberbewertungen analysieren, um Jobsuchenden Informationen über die Kultur des Unternehmens, die Anforderungen der Stelle und die Erwartungen des Arbeitgebers zu geben. So kannst du dich effektiv auf die Stelle vorbereiten.

 

3. KI-gestützte Soft-Skill-Bewertungen

Einige KI-basierte Tools wie Virtual Speech können Soft-Skills bewerten, wie z. B. Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und Problemlösungskompetenz. Diese können Jobsuchende nutzen, um die entsprechenden Fähigkeiten zu verbessern.

 

 

Fazit: Künstliche Intelligenz als Assistenz und Coach im Bewerbungsprozess

Du siehst: KI-basierte Tools sind nützliche Helfer, auf die du zurückgreifen kannst, um Zeit zu sparen und deine Chancen im Bewerbungsprozess zu erhöhen. Sie können dich dabei unterstützen, Schwächen auszugleichen – egal ob im Texte schreiben oder überzeugenden Auftreten während des Jobinterviews. Trotzdem solltest du dich nicht dazu verleiten lassen, deine Bewerbung komplett an die KI „outzusourcen“. Denn erstens können sich auch Algorithmen mal irren, und zweitens lebt eine gute Bewerbung von der persönlichen Note, die sie von anderen Bewerbungen abhebt und ein persönliches Bild vom*von der Kandidat*in zeichnet. Eine KI-basierte Unterstützung kann ein guter Ausgangspunkt sein, aber letztendlich solltest du deine Bewerbung immer selbst überprüfen und bearbeiten.

 

Bildnachweis: Maskot/EyEem

Autorin: Elena Geiger

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