Wunde Punkte im Lebenslauf

Kündigung, Arbeitslosigkeit, Mobbing - so erklärt man diese wunden Punkte im Lebenslauf am besten.


25.05.2017

Personaler fragen oft sehr genau nach. Da ist es wichtig nicht ins Stottern zu kommen und glaubwürdige Antworten zu liefern. Doch wie verkaufen wir unsere wunden Punkte im Lebenslauf am besten? Gar nicht so einfach. Wir haben ein paar Anregungen zusammengestellt.

Dinge, über die wir nicht gerne mit dem Personaler sprechen

Nicht alle Bewerber haben lupenreine Lebensläufe. Den letzten Job hast du von dir aus gekündigt? Du bist mit deinem Chef nicht klargekommen, wurdest gemobbt oder gar aufgrund von eigenem Fehlverhalten gekündigt? Oder hattest du bis jetzt einfach Pech mit deinen Jobs und immer nach kurzer Zeit bereits wieder aufgehört? Solche Miseren können passieren. Personaler fragen oft sehr genau nach. Da ist es wichtig nicht ins Stottern zu kommen und glaubwürdige Antworten zu liefern. Doch wie verkaufen wir unsere „wunden Punkte“ im Lebenslauf am besten? Gar nicht so einfach. Wir haben ein paar Anregungen zusammengestellt.

 

Ich habe meinen letzten Job verloren

Dienstverhältnisse gehen zu Ende, doch kommt es auch auf die Umstände an. Am einfachsten zu erklären sind sicherlich Umstrukturierungen oder wenn der Arbeitsvertrag nur befristet ist und ausläuft. Natürlich kann es auch andere Gründe für einen Jobverlust geben. Etwa Fehlverhalten oder mangelnde Leistung. Wenn mich ein Personaler darauf anspricht, wie verhalte ich mich dann? Am besten ist, du versuchst so authentisch und ehrlich wie möglich zu bleiben. Du weißt ja nicht, welche Kontakte dein Gegenüber hat. Bei Kündigung aufgrund eines Fehlverhaltens empfiehlt es sich, wenn du dir vorab eine passende Antwort zu Recht legst. Bleibe selbstbewusst und zeige Einsicht für dein Fehlverhalten. Stelle dar, was du in Zukunft anders machen möchtest. Bleibe zuversichtlich und optimistisch. Ein absolutes No-Go ist, schlecht über den ehemaligen Arbeitgeber zu sprechen.

 

Ich möchte Job wechseln, weil mein derzeitiger Chef unausstehlich ist

Ein cholerischer Chef ist nicht lustig. Jedoch gilt auch in diesem Falle: Spreche niemals schlecht über deinen ehemaligen Arbeitgeber, Vorgesetzten oder deine Kollegen. Es kann durchaus sein, dass Personaler sehr neugierig sind und nachfragen. Du musst dir jedoch eine andere Strategie überlegen, um diesen wunden Punkt im Lebenslauf professionell zu beantworten. Bleibe unbedingt politisch korrekt. Du kannst zum Beispiel folgende Formulierungen anwenden: „Ich habe mich von meinem Vorgesetzten nicht ausreichend unterstützt und gefördert gefühlt. Ich war mit dem Arbeitsklima unzufrieden und bin mir sicher, dass ich meine Fähigkeiten unter einem anderen Führungsstil besser entfalten könnte“. Konzentriere dich darauf, welche positiven Elemente du dir von deinem neuen Job erwartest.

 

Ich werde in meinem derzeitigen Job gemobbt

Ähnliches gilt auch, falls du gemobbt wirst/wurdest. Vermeide Schuldzuweisungen oder Verdächtigungen. Anstatt den negativen Ist-Zustand zu beschreiben, versuche viel eher herauszuarbeiten, was du im neuen Job gerne hättest und suchst. Du kannst durchaus angeben, dass du dich im Team nicht wohlfühlst und dich ein angenehmeres, kollegialeres Umfeld wünschst, in dem du dich besser einbringen kannst. Bleibe ruhig und sachlich. Schlecht oder emotional über Unternehmen, Vorgesetzte und Kollegen sprechen, ist jedoch nicht angebracht.

 

Ich habe meinen letzten Job gekündigt und bin nun auf Jobsuche

Unter uns: Jemand der kündigt, tut dies nicht ohne Grund. Das wissen wir, das wissen auch Personaler. Wenn es einen guten Grund für die Kündigung gibt, dann kannst du diesen auch wahrheitsgemäß angeben. Lücken im Lebenslauf kannst du dafür nutzen, um eine Auszeit zu nehmen, eine Weiterbildung zu machen oder auch, um ehrenamtlichen Tätigkeiten nachzugehen. Was auch immer es ist, Aktivität während der Arbeitslosigkeit wird bei Personalern gerne gesehen. Notfalls kannst du auch einfach angeben, dass du die Zeit für dich genutzt hast, um dich zu erholen oder Zeit mit der Familie zu verbringen. Aus einer kurzen Auszeit geht jeder gestärkt und motiviert wieder in den neuen Job.

 

Ich war mehrere Male länger arbeitslos

Ähnlich wie beim letzten Punkt: Bei mehrmaliger längerer Arbeitslosigkeit, solltest du dir überlegen, wie du die Zeit zwischen zwei Jobs ideal nutzen kannst. Zeige dich aktiv, mache Weiterbildungen, verbessere deine Fähigkeiten. Lege den Fokus unbedingt auf positive Dinge und bleibe optimistisch.

 

Ich war immer nur kurz in meinen bisherigen Jobs

Ein paar Monate hier, ein paar Monate dort. Jobhopper sind bei Recruitern leider nicht all zu beliebt. Warum? Weil angenommen wird, dass der Kandidat das nächste Unternehmen auch wieder recht schnell verlassen wird. Falls du einen äußerst sprunghaften Lebenslauf haben, dann kannst du Austrittsgründe bereits im tabellarischen Lebenslauf angeben. Selbstverständlich kann es sein, dass du den richtigen Job einfach noch nicht gefunden hast. Jobhopping hat auch Vorteile: Du kannst dich schnell in neue Themengebiete einarbeiten und hast schon viel gesehen und gemacht. Manchmal gibt es aber auch andere Erklärungen für Jobhopping: etwa kurze Verträge, Projektmitarbeiten, Fusionierungen, Umzug. Du solltest die Einladung zum Gespräch jeden Falles positiv sehen. Denn das bedeutet, dass der Recruitier grundsätzlich an dir interessiert ist.

Du hast die heiklen Fragen gut beantworten können, nun zeigen wir dir mit welchen Eigenschaften du im Vorstellungsgespräch überzeugen kannst.

Buch:
Warum sollte ich für Sie arbeiten?
Die besseren Rezepte fürs Jobinterview
Autorin: Martina Mangelsdorf

Bildnachweis: www.istockphoto.com

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