Vorbilder

Vorbilder helfen deiner Karriere: Beispiele & Tipps


02.08.2023

Vorbilder nehmen als idealisierte Personen eine große Rolle in unserem Leben ein. Auch in der Arbeitswelt haben Vorbildfunktionen einen wichtigen Stellenwert. Doch wie funktionieren eigentlich Vorbilder, welche Arten gibt es und vor allem, wie können sie in der Karriere nützlich sein?

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Vorbild?
Warum brauchen wir Vorbilder?
Was macht ein Vorbild aus?
3 Arten von Vorbildern
Vorbilder für Erwachsene und Kinder
Vorbilder für Frauen
Vorbilder finden: 3 Tipps für deine Suche
1. Geh aktiv auf Suche
2. Beobachte, was die Person auszeichnet
3. Integriere Gelerntes in dein Verhalten
So kannst du ein Vorbild sein
3 Beispiele für Vorbilder
Bewerbungsgespräch: Fragen nach Vorbildern

 

Was ist ein Vorbild?

Ein Vorbild ist eine reale oder fiktive Person (z. B. aus Romanen, Filmen etc.), mit deren Verhaltensweisen und Persönlichkeit wir uns identifizieren können.

Beispiele für diese Role Models sind unter anderem:

  • Berühmte Schauspieler*innen wie Paul Rudd oder Elizabeth Banks
  • Wichtige politische Persönlichkeiten wie zum Beispiel Mutter Teresa, die für ihre Barmherzigkeit und Nächstenliebe bekannt ist, Nelson Mandela, der als Symbolfigur für den Kampf gegen Apartheid steht oder Che Guevara, der als marxistischer Revolutionär gilt.

Diese Personen haben eine große Vorbildfunktion. Ihr Charisma und letztlich auch ihr Erfolg inspirieren uns.

Wir bei Stepstone wissen zudem, dass Vorbilder nicht nur motivieren, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur individuellen Karriereplanung leisten können. Wie genau man Vorbilder zur Erreichung von Karrierezielen verwendet, erfahrt ihr im folgenden Artikel.

 

Warum brauchen wir Vorbilder?

Vorbilder erfüllen verschiedene Funktionen und können vor allem am Karriereweg einen großen Nutzen haben.

  • Sicherheit: Sie geben uns Sicherheit in unsicheren Zeiten. Wir wünschen uns oft eine Person, die stark wirkt und auf die wir uns verlassen können, die somit zu unserem Felsen in der Brandung wird.
  • Orientierung: Vorbilder geben sie uns Orientierung, wenn wir selbst unschlüssig sind und nicht wissen, wie wir unsere Karriere weiterentwickeln wollen. Durch die Beobachtung und Analyse der Karriere unserer Vorbilder, können wir Handlungsempfehlungen für unseren eigenen beruflichen Weg ableiten.
  • Motivation: Role Models sind der Beweis dafür, dass z. B. ein berufliches Ziel erreicht werden kann. Das motiviert uns, dieses Ziel selbst zu verfolgen und an uns zu glauben.

 

Abgrenzung von idealisierten Vorbildern

Doch bei all den positiven Nutzen von Vorbildern darf man die negativen Aspekte nicht ganz außer Acht lassen. Denn die Gefahr besteht, dass man sich, etwa bei Stars, zu stark mit ihrem Leben identifiziert und daraus möglicherweise unrealistische Erwartungshaltungen an einen selbst entstehen.

Es ist daher wichtig, sich auch bewusst von der idealisierten Person abzugrenzen und zu hinterfragen, ob das bewunderte Leben der Person auch wirklich zu einem selbst passt. Denn wichtig ist, nicht die eigene Identität zu verlieren, sondern die Vorbilder als Inspiration fürs eigene Leben zu sehen. Auf diese Weise haben Vorbilder einen wirkungsvollen Effekt und können besonders in der Karriere nützlich sein.

 

Was macht ein Vorbild aus?

Generell unterscheidet man zwischen echten Vorbildern, teilweise Vorbildern und schlechten Vorbildern, wobei wir von allen etwas lernen können.

 

3 Arten von Vorbildern

Echtes Vorbild

Ein echtes Vorbild zeichnen die bereits beschriebenen positiven Verhaltensweisen aus, über die man sagt: „So möchte ich auch sein.“ Was das genau ist, ist individuell: Wir bewundern etwa den Mut einer Person oder ihre Offenheit, ihre Willenskraft, ihre Nächstenliebe, ihre Kommunikationsfähigkeit. Also jede Eigenschaft, mit der wir uns eindeutig identifizieren können und der wir positiv gegenüberstehen.

 

Teilweise Vorbild

Auch wenn wir hier generell positiv zu einer Persönlichkeit aufschauen und ihren Erfolg bewundern, könnten wir z. B. nicht gut finden, auf welche Art und Weise dieser erreicht wurde. Wir identifizieren uns also nur zum Teil mit der Person.

 

Schlechtes Vorbild

Wenn wir eine Eigenschaft oder Verhaltensweise an einer Person beobachten, die nicht zu uns selbst und der eigenen Persönlichkeit passt, grenzen wir uns davon ab. Etwa, wenn wir Menschen beobachten, die andere ständig anbrüllen oder im Job nie „Nein sagen“. „So will ich nicht sein oder werden“ zeigt uns klar auf, welchen Weg wir nicht einschlagen möchten.

 

Vorbilder für Erwachsene und Kinder

Wen wir für uns als Vorbild wählen, hängt auch stark mit dem Lebensabschnitt zusammen, in dem wir uns befinden. So wandelt sich die Vorbildfunktion, je nachdem, in welchem Alter wir uns befinden. Unsere gewählten Vorbilder ändern sich demnach durch unsere Wünsche und Lebenssituationen.

 

Vorbilder im Kindesalter

Im Kindesalter orientieren wir uns gerne an Vorbildern und Helden aus den Medien und Geschichten. Häufig bevorzugen kleine Jungen Helden wie etwa Spiderman, während Mädchen eher dazu tendieren, sich mit Prinzessinnen oder Tierfiguren wie Pu der Bär zu identifizieren. Und hier lassen sich schon Vorbilder für das spätere Berufsleben entdecken, denn Kinder lieben es, Berufe nachzuspielen. Tendenziell spielen Buben zum Beispiel gern Feuerwehrmann oder Polizist, während Mädchen gerne Friseurin oder Krankenschwester sind.

Da sich im Kindesalter schon Berufswünsche für das spätere Leben entwickeln können, ist es wichtig, dass Eltern ein besonderes Augenmerk auf diese Phase des Spielens legen. Häufig haben Kinder und Jugendliche auch Interesse an geschlechtsuntypischen Berufen und brauchen dann gute Vorbilder, um ihren Wunsch weiterzuverfolgen. Die Rollenbilder, die Kindern in dieser Phase des Spielens vermittelt werden, prägen sie für ihr weiteres Leben.

 

Auch Erwachsene können Vorbilder haben

Als Kind ist es selbstverständlich, ein Idol zu haben, für das man schwärmt. Doch auch für Erwachsene können Vorbilder eine starke Wirkung haben, vor allem in Bezug auf die Karriere. Als Erwachsene wählen wir uns andere Vorbilder. Plötzlich wird vielleicht der oder die erfolgreiche Kolleg*in interessant oder die Führungskraft, die rücksichtsvoll und erfolgreich ihr Unternehmen führt. Sie können uns Orientierung und Inspiration geben, wohin es mit unserer beruflichen Reise gehen soll.

 

Vorbilder für Frauen

Insbesondere für Frauen können Vorbilder eine wichtige Funktion einnehmen. In unserer Gesellschaft, in der auf Frauen immer noch von allen Seiten verschiedenste Erwartungshaltungen einprasseln, ist es wichtig, dass es starke weibliche Vorbilder gibt.

 

Frauen brauchen weibliche Vorbilder

Präziser formuliert, gleichgeschlechtliche Vorbilder sind für Frauen wichtiger als für Männer. Das bewies eine Studie der Professorin Alexandra Niessen-Rünzi der Universität Mannheim. Die Wirtschaftswissenschaftlerin untersuchte gemeinsam mit ihren Kolleg*innen das Konkurrenzverhalten 500 US-amerikanischer Frauen und Männer, die in zwei „Frauengruppen“ und zwei „Männergruppen“ geteilt wurden. Innerhalb der dreiteiligen Studie mussten beide Geschlechter Mathematik-Aufgaben lösen. Die ersten beiden Runden bewiesen, dass Frauen und Männer gleich gut im Kopfrechnen sind.

In der dritten Runde durften Frauen & Männer entscheiden, ob sie in den Wettbewerb treten. 26 Prozent der Männer entschieden sich für den Wettbewerb aber nur 13 Prozent der Frauen. In der Frauengruppe, die vor der Entscheidung von den Erfolgen der Tennisspielerin Serena Williams hörte, entschieden sich 20 % für den Wettbewerb. In der Frauengruppe, die vom männlichen Vorbild Roger Federer hörten, waren es hingegen nur 11 %. Die Männergruppen durchliefen ein identes Prozedere. Auf sie hatte das aber keinen signifikanten Einfluss.

 

Starke und einflussreiche Frauen als Role Models

Besonders Frauen, egal ob sie in einer männerdominierten Branche arbeiten oder nicht, empfehlen wir daher, sich passende Vorbilder zu suchen. Starke Frauen sind unserer Meinung nach etwa Michelle Obama, die eine moderne und selbstbewusste Karrierefrau darstellt. Sie setzt sich für Themen und Projekte ein, die ihr ein persönliches Anliegen sind. Dazu zählen unter anderem gerechte Bildung für Mädchen oder Herausforderungen als berufstätige Mutter. Auch Greta Thunberg ist mit ihrem Engagement für den Umweltschutz ein geeignetes Vorbild, vor allem für junge Frauen und Mädchen.

 

Vorbilder finden: 3 Tipps für deine Suche

Vorbilder zu haben, ist also enorm wichtig, aber wie findet man eines, das zu einem passt? Wir haben drei Tipps für dich.

 

1. Geh aktiv auf Suche

Der erste Schritt ist, sich wirklich bewusst auf die Suche nach einem Vorbild zu machen. Halte dazu die Augen und Ohren überall offen, denn jeder könnte infrage kommen. Ob am Arbeitsplatz, in der Familie, im öffentlichen Leben, im Sportverein. Inspirierende Personen gibt es überall. Frage dich, in welchen Bereichen diese Menschen besonders aktiv sind.

 

2. Beobachte, was die Person auszeichnet

Frage dich, was die Eigenschaften an der Person sind, die du so bewundernswert findest? Meistens sind es Verhaltensweisen und Eigenschaften, in denen wir selbst gerne gefestigter oder erfolgreicher wären. Wolltest du schon immer lernen, am Arbeitsplatz besser Nein zu sagen und beobachtest an einer Kollegin, wie es ihr mühelos gelingt? Oder ein Freund lernt eine neue Sprache und investiert jeden Tag 20 Minuten dafür? Welche Eigenschaften möchtest du für dich selbst übernehmen?

 

3. Integriere Gelerntes in dein Verhalten

Nach dem Beobachten ist das selbst Umsetzen der finale Schritt. Stelle dir dabei die Frage, wie du das Gelernte in dein Leben integrieren kann, sodass es für dich passt. Wichtig ist auch hierbei, dass du die Person nicht komplett nachahmen musst. Bleibe dir treu und schau, wie du die gelernten Verhaltensweisen auf deine Art und Weise umsetzen kannst.

 

So kannst du ein Vorbild sein

Jeder kann ein Vorbild sein. Wir erklären dir, worauf du besonders achten solltest.

 

Sei authentisch

Genauso wichtig wie Vorbilder zu haben, ist es, sich bewusst zu sein, dass auch wir selbst eine Vorbildfunktion haben. Inspiriere andere, indem du authentisch bist, zu deinen Stärken und Schwächen stehst und deine Verhaltensweisen für andere nachvollziehbar und verständlich machst.

Eine kompetente Führungskraft könnte zum Beispiel zugeben, kein Fachwissen in einem speziellen Bereich zu haben und ihre*n Mitarbeiter*in dazu ermutigen, eine Entscheidung selbst zu fällen. Indem sie eine Schwäche eingesteht und Kompetenzen abgibt, wird sie nicht nur menschlicher und authentischer, sondern fördert ihre Mitarbeiter*innen auch in der Entwicklung.

 

Teile dein Know-how

Ein weiterer Aspekt ist, dass wir unser Wissen teilen. Denn wenn wir das Know-how für unseren Erfolg mit anderen teilen, geben wir ihnen das Werkzeug, es uns nachzutun und haben so einen positiven Einfluss und wenn man selbst Wissen teilt, tun das andere meist auch und Wissen potenziert sich.

 

Behandle andere wie dich selbst

Ein wichtiger Grundsatz, den wir uns auch immer vor Augen halten können, ist: Behandle die anderen so, wie du selbst behandelt werden möchtest. Wenn du anderen mit Respekt und Freundlichkeit begegnest, können sie sich an dir ein Beispiel nehmen und es nachtun. Dazu gehört auch, dass wir andere Menschen anerkennen und ihre Erfolge und Leistungen loben.

 

3 Beispiele für Vorbilder

 

Berühmte Persönlichkeiten

Wahrscheinlich denken die meisten Menschen bei Role Models sofort an berühmte Personen. Verständlich, denn hier gibt es auch eine ganze Reihe an Vorbildern aus den verschiedensten Bereichen. Seien es Wissenschaftler*innen wie z. B. Stephen Hawking oder Politiker*innen und Aktivist*innen wie Martin Luther King. Aber auch aus der Musik- oder Filmbranche können uns Sänger*innen und Schauspieler*innen als Vorbild dienen, wie etwa Tom Hanks oder Scarlett Johansson. Sie alle verkörpern einen Erfolg oder Eigenschaften, die wir erstrebenswert finden.

 

Familie und Kolleg*innen

Auch Persönlichkeiten aus unserem nahen Umfeld können eine Vorbildfunktion für uns haben, wie zum Beispiel aus der Familie. Auch wenn wir uns im Teenageralter häufig lieber von der Familie abgrenzen möchten, können wir als Erwachsene oft erkennen, was unsere Familienmitglieder geleistet haben und bewundern sie dafür. Und auch unter Kolleg*innen lassen sich Menschen finden, die uns ein großes Vorbild sein können, wie etwa die Kollegin, die selbst in Stresssituationen gelassen bleibt.

 

Influencer*innen

Durch Social-Media-Kanäle wie Instagram und TikTok dienen auch Influencer*innen als Role Models. Auch hier gibt es für so gut wie jeden Bereich eine berühmte Person, die uns inspirieren kann. Durch Influencer*innen können wir uns etwa eine Sportroutine abschauen, Tipps, wie man den Tag gut strukturiert oder sogar, wie man sich selbstständig ein Business aufbaut.

Allerdings können Influencer*innen auch Negativ-Vorbilder sein und unrealistische Erwartungshaltungen verbreiten. Zum Beispiel wenn sie Schönheitsideale promoten, die für die meisten Menschen unerreichbar sind, oder wenn sie uns zeigen, wie produktiv sie an einem Tag waren und wir so den Druck an uns selbst erhöhen.

 

Bewerbungsgespräch: Fragen nach Vorbildern

Neben den klassischen Fragen beim Bewerbungsgespräch und der Gehaltsverhandlung kann es vorkommen, dass nach deinen Vorbildern gefragt wird. Diese Frage wird gerne gestellt, um zu sehen, was deine beruflichen Ambitionen und Vorstellungen für die Zukunft sind und auch, um herauszufinden, wie du dich selbst einschätzt.

Wichtig für deine Antwort ist vor allem, dass du ehrlich bist und argumentieren kannst, wieso du dein Vorbild bewunderst. Es hilft also nichts, große Namen zu nennen, wenn du nicht erläutern kannst, welche Eigenschaften dir selbst wichtig sind. Sei also du selbst und nenne dein Vorbild. Das kann eine berühmte Persönlichkeit oder jemand aus deinem persönlichen Umfeld sein. Erkläre, warum dich diese Person inspiriert und wofür du sie bewunderst. Das sagt viel über deine Persönlichkeit aus und sowohl du als auch dein potenzieller Arbeitgeber können erkennen, ob du mit deinen Werten und Zielen zum Unternehmen passt.

 

Bildnachweis: RyanJLane/ Quelle: istockphoto.com

Autorin: Eva Schirnhofer

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