Influencer werden

Influencer werden – diesen Traum haben viele junge Menschen. Doch was bedeutet das genau? Was ist ein Influencer, was macht er und was kann man damit verdienen? Wir verraten es dir und geben dir 5 Tipps, mit denen auch du Influencer werden kannst.

Inhaltsverzeichnis

Definition: Was ist ein Influencer?
Verdienst: Was verdienen Influencer?
Aufgaben: Was machen Influencer?
Influencer werden: 5 einfache Tipps
1. Strategie entwickeln
2. Reichweite aufbauen
3. Expertise & Leidenschaft zeigen
4. Trends aufgreifen
5. Mehrwert bieten
Influencer Marketing Manager

Definition: Was ist ein Influencer?

Influencer sind Personen, die ihre starke Präsenz in den sozialen Medien nutzen, um Marketing zu betreiben und Produkte, Marken oder Lebensstile bei ihren Followern zu bewerben. Da sie ein großes Publikum erreichen, sind sie für Unternehmen als Markenbotschafter interessant.

Der englische Begriff „Influencer“ leitet sich vom Wort „influence“ ab, was auf Deutsch „beeinflussen“ heißt. Denn wer als Influencer tätig ist, überzeugt als Person oder mit seiner Expertise und kommt gut bei den Followern an. Daher können Influencer auch bis zu einem gewissen Grad beeinflussen, was ihre Follower gut finden bzw. sie von gewissen Produkten überzeugen.

Beliebte Synonyme für Influencer sind Markenbotschafter, Meinungsmacher, Meinungsführer oder Werbebotschafter. Während es früher eher Personen des öffentlichen Lebens waren wie Schauspieler, Sportler, Politiker oder andere Prominente, kann seit dem Boom der sozialen Medien jeder Influencer werden, der daran arbeitet, seine Social-Media-Präsenz aufzubauen und seine Reichweite kontinuierlich zu verbessern. Bekannte Influencer sind auf Instagram beispielsweise Lisa und Lena, Mesut Özil oder Toni Kroos. Auf YouTube sind Pamela Reif, The Fat Rat oder Julien Bam sehr erfolgreich und auf TikTok überzeugen youneszarou, condsty und nickaufmann.

Verdienst: Was verdienen Influencer?

Die wichtigste Frage, die sich alle stellen, die als Influencer tätig sein wollen, ist: Was lässt sich damit verdienen? Ganz pauschal lässt sich das nicht beantworten, aber es gibt ein Kriterium, von dem alles abhängt: Follower. Denn je mehr Follower du hast und je größer deine Reichweite ist, desto lukrativer der Verdienst. Durchschnittlich liegt das Gehalt von Influencern bei 2.500 Euro monatlich. Bei nur wenigen Followern können Influencer 1.200 Euro verdienen, aber nach oben gibt es keine Grenzen und so ist für Influencer mit über einer Million Followern auch ein Gehalt um die 13.000 Euro pro Monat möglich.

Gute Bezahlung kann vor allem durch Webe-Posts erreicht werden und auch hier richtet sich der Verdienst nach der Anzahl der Follower. Während Nano-Influencer mit bis zu 10.000 Followern mit 50-100 Euro pro Post rechnen können, steigt der Verdienst für Mikro-Influencer (mit bis zu 100.000 Followern) auf 100-500 Euro pro Post, für Macro-Influencer (bis 1 Million Follower) auf 500 bis 10.000 Euro pro Post bzw. für Mega-Influencer (ab 1 Million Followern) auf 1.000 bis 50.000 Euro pro Post.

Aufgaben: Was machen Influencer?

Als Influencer arbeitest du grundsätzlich an zwei Fronten:

Arbeit am eigenen Auftritt und der Reichweite

Einerseits ist es wichtig, an deinem Auftritt auf den diversen Plattformen zu arbeiten, deine Reichweite zu erhöhen, Content zu generieren und mit deinen Followern zu interagieren. Hier bist du täglich gefordert, deinen Followern spannende Inhalte zu liefern und dafür zu sorgen, dass die Zahl deiner Follower steigt. Dafür fallen die folgenden Aufgaben an:

• Themenrecherche und Aufbereitung von Content (Texte, Videos, Bilder)
• Nachbearbeitung des Contents und Uploaden
• Accountbetreuung und Profilpflege
• Kontakt mit den Followern pflegen
• Zugriffsdaten auswerten und Strategie anpassen
• Administrative Aufgaben (Statistiken, Buchhaltung, Korrespondenz)

Kooperationen aufbauen und umsetzen

Andererseits braucht es auch (Werbe-)Kooperationen, Werbeeinschaltungen, gesponsorte Posts, Affiliate Marketing und Markenkooperationen, denn das sind die Maßnahmen, durch die Influencer Geld verdienen.

Influencer-Werbung ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Arbeit. Egal, ob du mit Influencer-Codes arbeitest, Produkte empfiehlst, oder mit Werbeeinschaltungen dein Geld machst, all diese Maßnahmen machen sich für Influencer bezahlt.

Wenn du eine große Followerschaft hast, sind Firmen daran interessiert, dass du ihre Produkte empfiehlst und dabei von möglichst vielen Menschen gesehen wirst. Dabei spricht man vom sogenannten Empfehlungsmarketing. Hier können beispielsweise Influencer Agenturen dabei helfen, den Kontakt zwischen den Firmen und den Influencern herzustellen, aber du kannst auch selbst bei Unternehmen anfragen, deren Produkte in dein Themengebiet fallen, und auf eigene Faust Kooperationen aufbauen.

Eine weitere Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, Networking zu betreiben und mögliche Kooperationen aufzubauen, sind Influencer Events bzw. Influencer Marketing Konferenzen. Dort kannst du dich mit anderen Influencern vernetzen, dir wertvolle Tipps holen und von neuen Trends erfahren und wichtige Kontakte aufzubauen – man weiß nie, was sich aus einem beiläufigen Smalltalk mit den richtigen Leuten alles entwickeln kann. Inspirationen kannst du dir übrigens auch auf Karrieremessen holen.

Tipp: Als Influencer bist du tagtäglich gefordert und viele arbeiten von früh bis spät, um ihre Follower bei Laune zu halten. Vergiss bei all den verschiedenen Aufgaben nicht darauf, auf deine Work-Life-Balance zu achten und dir nach intensiven Arbeitsphasen auch Zeiten der Entschleunigung zu gönnen.

Influencer werden: 5 einfache Tipps

Was braucht es, um den Beruf des Influencers gut ausüben zu können? Wie wird man Influencer? Wir haben 5 Tipps für dich, um deine Influencer-Karriere zu starten:

1. Strategie entwickeln

Zunächst brauchst du eine gute Strategie. Dazu zählt einerseits die richtige Nische, also ein Gebiet, auf dem du dich gut auskennst, zum Beispiel Beauty und Mode, Sport und Fitness, Gaming, Reisen, Kochen und Ernährung oder Unterhaltung. Hier solltest du versuchen, dich von den anderen Influencern, die im selben Fachgebiet Inhalte anbieten, abzuheben und deine eigene Persönlichkeit dazu zu nutzen, aus der Masse herauszustechen.

Andererseits solltest du für deine optimale Strategie auch die richtige Plattform auswählen. Dafür steht Influencern mittlerweile eine große Bandbreite an Kanälen zur Verfügung: Instagram, Facebook, TikTok, YouTube, Pinterest, Twitch, Snapchat, LinkedIn, Tumblr, aber auch Blogs oder eine eigene Website. Auch wenn viele Influencer auf mehreren Plattformen präsent sind, solltest du dich zu Beginn auf ausgewählte Kanäle fokussieren. Nutze am besten die Plattformen, die du auch privat gerne konsumierst, denn dort kennst du dich bereits aus und siehst auch direkt neue Trends, die sich herauskristallisieren.

2. Reichweite aufbauen

Deine Reichweite steigt und sinkt mit der Zahl deiner Follower. Und die wollen vor allem eines: guten und regelmäßigen Content. Nur wenn du interessante Posts veröffentlichst und der Community zeigst, wofür du stehst und wo deine Expertise liegt, werden sie sich dazu entscheiden, dir zu folgen und mehr von dir sehen wollen. Dabei solltest du dir drei wichtige Skills auf jeden Fall aneignen: ein gutes Selbstmarketing, erfolgreiches Networking und jede Menge Durchhaltevermögen. Für mehr Effizienz und ein besseres Zeitmanagement bei deiner Arbeit könnte dir auch das Pareto Prinzip helfen.

3. Expertise & Leidenschaft zeigen

Überlege dir, warum du bestimmten Influencern folgst. Was macht manche YouTuber oder TikToker einzigartig? Wieso freust du dich, wenn deine Lieblingsinfluencer etwas Neues auf Instagram oder Snapchat posten? Die Antwort ist ganz einfach, denn es sind genau zwei Kriterien, die hier den Unterschied machen: Expertise und Leidenschaft.

Expertise bedeutet, dass du über ein gewisses Wissen auf deinem Themengebiet verfügst, dich also gut mit den Themen auskennst und dich viel damit beschäftigt hast. Es bedeutet aber auch, dass du Erfahrung mitbringst. Denn das umfangreichste Wissen bringt dir nichts, wenn du es selbst noch nicht angewendet hast. Immerhin wollen deine Follower oftmals etwas von dir lernen oder sich bei dir anschauen, wie etwas funktioniert, bevor sie es selbst austesten. Ruh dich auf deinem Wissen auch nicht aus. Es ist wichtig, dass du immer wieder Neues dazu lernst und auf dem neuesten Stand bleibst. Nur so kannst du auch langfristig deine Expertise aufrechterhalten und als Experte auf deinem Gebiet wahrgenommen werden.

Leidenschaft ist ein weiterer Erfolgsfaktor. Niemand folgt jemandem, der lustlos in die Kamera spricht oder dem man anmerkt, dass jeder Post nur eine Pflichtaufgabe darstellt. Follower wollen von dir mitgerissen werden. Nur wenn du von deinem Thema überzeugt bist und mit viel Motivation, Begeisterung und Leidenschaft an die Arbeit herangehst, springt der Funke auch auf deine Follower über.

4. Trends aufgreifen

Nichts ist so kurzlebig wie die sozialen Medien. Immer wieder gibt es neue Trends, Änderungen auf den diversen Plattformen, neue Features und Möglichkeiten, die genutzt werden können. Richtig erfolgreiche Influencer springen auf diese neuen Züge auf und nutzen diese Trends dazu, um noch erfolgreicher zu werden.

Am einfachsten ist es, neue Trends zu erkennen, wenn du dich einerseits auf den Plattformen präsentierst, die du privat auch selbst nutzt, weil du so direkt siehst, wenn es Neuerungen gibt. Andererseits ist es eine gute Strategie, internationalen Influencern (vor allem aus Amerika) auf deinem Themengebiet zu folgen und dir immer wieder anzusehen, was die so machen. Denn vor allem die USA ist oft Vorreiter und viele Influencer-Trends starten genau dort. Hier kannst du dir einiges abschauen und für deine Kanäle entsprechend aufgreifen und adaptieren.

5. Mehrwert bieten

Content mit Mehrwert – ohne geht es nicht. Doch was genau bedeutet das? Als Influencer musst du es schaffen, einen Mehrwert für deine Follower zu generieren und dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Informationen bereitstellen, die sie sonst aufwändig selbst recherchieren müssten, eine Lösung für ein Problem zu liefern, sie unterhalten, wenn Langeweile aufkommt oder mit Tipps und Tricks Abkürzungen schaffen, die Zeit sparen. Wenn du herausgefunden hast, was genau deine Follower brauchen, kannst du ihnen genau das auch liefern und betonst damit deine Expertise.

Influencer Marketing Manager

‌Influencer Marketing Manager arbeiten in Unternehmen und sind dafür zuständig, mit Influencern zusammenzuarbeiten und über diese ihre Produkte zu bewerben. Das beginnt bei der Entwicklung und Konzeption von Marketingstrategien, erstreckt sich über die Auswahl geeigneter Influencer, die Kontaktpflege und Betreuung, Vertragsabwicklung, Verfassen von Briefings für die einzelnen Influencer-Kampagnen und Durchführung bis hin zur Nachbereitung inkl. der Kontrolle der Ergebnisse und Erfolgsmessung.

Wenn du nach deinem Studium eine Karriere im Marketing bzw. Online-Marketing anstrebst und beispielsweise Marketing Manager oder auch Influencer Marketing Manager werden möchtest, kannst du während des Studiums nebenberuflich bereits als Influencer arbeiten. Dadurch kannst du neben dem theoretischen Fachwissen, das du im Rahmen deines Studiums erwirbst, auch praktische Skills erwerben, die dich in deiner Marketing-Karriere gut voranbringen. Erfahrungen im Influencer Marketing gesammelt zu haben, wird dir bei der Jobsuche auf jeden Fall einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und du hast damit bereits die Erfahrung gemacht, wie Influencer Marketing in unterschiedlichen Firmen gehandhabt wird.

Bildnachweis: Mario Arango/Quelle: istockphoto.com