Man lernt nie aus: Auch als Erwachsener ist es von Vorteil, neue Sprachen zu lernen oder bestehende Kenntnisse zu vertiefen. Denn wer Fremdsprachen beherrscht, ist auf dem Arbeitsmarkt heiß begehrt. Doch wie lernt man als Erwachsener am effizientesten eine neue Sprache?
Sprachen lernen für die Karriere – ist das sinnvoll?
Auf diese Frage gibt es nur eine Antwort: ja! Fremdsprachenkenntnisse sind immer von Vorteil. Sowohl für die persönliche Entwicklung als auch für die berufliche Laufbahn. Wenn du eine oder mehrere Fremdsprachen beherrschst, dann erhöhst du damit sowohl deine Jobchancen als auch deine Aussichten auf eine Beförderung. Und vergiss nicht: Bei vielen Jobs ist das Beherrschen einer Fremdsprache wie beispielsweise Englisch ein Muss.
Durch das Erlernen einer Fremdsprache kannst du also:
- deinen Lebenslauf aufpolieren
- dich von deinen Mitbewerbern abgrenzen
- in internationalen Unternehmen arbeiten
- dich international vernetzen
- direkten Kundenkontakt genießen
- Auslandserfahrungen machen
Lohnt es sich für sich selbst, als Erwachsener eine Sprache zu lernen?
Neben diesen ganzen Vorteilen für das Berufsleben gibt es auch noch jede Menge an persönlichen Vorteilen, wenn du eine neue Sprache lernst. Dabei ist es ganz egal, wie alt du bist. Denn dass nur Kinder Sprachen lernen können, gilt längst als überholt. Wenn du also als Erwachsener eine Sprache lernst, kommst du ganz nebenbei in den Genuss folgender Vorteile:
- Selbstvertrauen
- neue Erfahrungen und Einblicke in fremde Kulturen
- dein Gehirn vernetzt sich besser und bleibt im Alter länger fit
- gesteigertes Problemlösungsdenken
- bessere Gedächtnisleistung
- Kontakt zu neuen Menschen
- ein offener, neugieriger Charakter
Welche Sprachen sind für den Beruf am sinnvollsten?
Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden, denn die Antwort hängt immer von deinem Beruf oder der Branche ab, in der du gerne arbeiten möchtest. Prinzipiell gilt: Englisch ist nicht nur nie verkehrt, sondern in den meisten Berufen ein Muss.
Es bringt aber auch Vorteile mit sich, eine Sprache zu beherrschen, die sonst in deinem Umfeld kaum jemand beherrscht. Denn damit besitzt du auf dem Arbeitsmarkt ein echtes Alleinstellungsmerkmal und hebst dich von deiner Konkurrenz ab. Egal für welche Sprache du dich entscheidest, das Lernen dieser Sprache hat für dich immer nur Vorteile. Zu den weltweit gesehen sehr verbreiteten Sprachen, mit denen du in den meisten Berufen punkten kannst, zählen:
- Englisch
- Französisch
- Spanisch
- Russisch
- Italienisch
- Chinesisch-Mandarin
- Japanisch
Dabei ist Italienisch sehr hilfreich, wenn du im Kultur- oder Modebereich Fuß fassen möchtest, Japanisch ist in der Automobil- und Technikbranche von Vorteil und mit Chinesisch sprichst du die am meisten gesprochene Sprache der Welt. Übrigens: Spanisch liegt direkt dahinter auf dem zweiten Platz und wird in rund 30 Ländern gesprochen.
Welche anerkannten Zertifikate gibt es?
Damit du deine Sprachkenntnisse akkurat im Lebenslauf angeben kannst, benötigst du ein internationales Zertifikat. Dies hat den Vorteil, dass deine Sprachkenntnisse vergleichbar sind und dein Arbeitgeber sicher weiß, welches Sprachniveau er von dir erwarten darf. Aus diesem Grund wurde ein gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) für Sprachen geschaffen. Die Sprachen werden hierbei in sechs Niveaustufen eingeteilt. A1 ist dabei das niedrigste Anfängerniveau, C2 das höchste zu erreichende Niveau.
Bei der Sprache Englisch gibt es aufgrund des europäischen Referenzrahmens folgende wichtige international anerkannte Zertifikate:
- TOEFL
- TOEIC
- Cambridge Certificate
- IELTS
Im Französischen gibt es:
- DELF
- DALF
- TELC
- DFP / DFA
Im Spanischen gibt es:
- DELE
- TELC
- DIE
- CEC
- DEC
Im Italienischen gibt es:
- PLIDA
- CELI
- CILS
Kostenlos eine Sprache lernen
Nicht immer ist genügend Geld für einen Sprachkurs vorhanden. Denn diese Kurse sind meist ganz schön teuer – und auch der Erwerb eines Zertifikates ist manchmal mit Spesen verbunden. Wenn du dennoch deine Sprachkenntnisse verbessern möchtest oder einfach neugierig auf eine neue Sprache bist, gibt es Möglichkeiten, kostenlos eine Sprache zu erlernen. Dabei helfen vor allem Apps, mit denen das Sprachenlernen zu einer unterhaltenden Beschäftigung wird – und das Warten auf die U-Bahn zu einer sinnvollen. Besonders bekannt sind folgende Apps:
Duolingo
Duolingo hat mehr als 300 Millionen Nutzer und bietet eine Vielzahl an Sprachen an. Dabei wird das Lernen spielerisch aufgebaut, neue Kenntnisse werden mit ins nächste Level genommen und somit vertieft. Geübt werden Rechtschreibung, Hören und Verstehen. Für Nutzer in englischer Sprache bietet Duolingo sogar an, gegen eine Gebühr eine Prüfung für ein anerkanntes Zertifikat abgelegen zu können.
mondly
Ebenfalls kostenlos ist die App mondly. Du kannst deine Muttersprache auswählen und die Sprache, die du gerne lernen möchtest. Das ergibt über 1.000 Sprachkombis. Durch 40 Themengebiete wird das Sprachenlernen nie langweilig und bleibt immer nah am Alltag.
Busuu
Bei Busuu lernst du Sprachen durch die Community. Dieses soziale Netzwerk bietet zwölf Sprachen an und wirbt damit, dass zehn Minuten lernen am Tag ausreichen. Gelernt wird bei Busuu vor allem durch die Konversation mit Muttersprachlern sowie kurzer Lektionen.
Als Erwachsener eine neue Sprache lernen: die besten Tipps!
Aller Anfang ist schwer, aber wenn du einmal zu deinem ganz persönlichen Workflow gefunden hast, dann wird dir das Lernen leicht von der Hand gehen.
„Das Erlernen einer Fremdsprache fällt viel einfacher, wenn man die individuell richtige Lerntechnik gefunden hat“, erklärt Christina Auer, Hochschullektorin für Erwachsenenbildung und Sprachen in Graz und Klagenfurt. „Je mehr Erfahrung man mit verschiedenen Sprachen hat, desto eher kann man ein Grundwissen auf andere Sprache übertragen“, erläutert Auer, „besonders gut funktioniert das bei Sprachen mit ähnlicher Sprachstruktur wie zum Beispiel Französisch und Italienisch.“
Welche Tricks hat die Expertin nun auf Lager, damit du deinen Lernerfolg möglichst rasch steigern kannst? „Neue Informationen sollten an bestehendes Wissen anknüpfen. Das kann zum Beispiel durch einen konkreten Bezug zum Alltag oder Beruf geschehen.“ Wer beim Sprachenlernen also einen Bezug zu seinem Alltag herstellt, steigert seine Lernmotivation – und damit auch den Erfolg. Nun musst du nur noch deine für dich am besten funktionierende Lerntechnik finden. Dabei empfiehlt Auer folgende Techniken:
- Lernen beim Sport: „Man weiß aus Studien, dass Bewegung beim Sprachen lernen große Erfolge bringt“, erläutert Auer. „Kinder haben das natürliche Bedürfnis, sich auch beim Lernen zu bewegen, wir Erwachsene haben das leider verlernt“, motiviert Auer beispielsweise zum Anhören von englischen Texten beim Radfahren.
- Worte in Sätzen lernen: z. B. statt „apple = Apfel“ besser „I like to eat apples because of the fresh taste.“
- Visualisierungstechniken: z. B. ein Post-it mit „knife” beschriften und auf das Küchenmesser kleben
- Zeitfenster im Alltag nutzen: z. B. auf dem Weg zur Arbeit in der Straßenbahn einen englischen Radiosender hören
- Verschiedene Sinne ansprechen: z. B. während dem Erlernen von Vokabeln zum Thema Obst einen Obstkorb auf den Tisch stellen und die Früchte ertasten, kosten etc.
- Kreativtechniken nutzen: Mindmaps, Plakate oder Bildgeschichten mit den neuen Vokabeln und Wendungen selbst gestalten.
- Persönliche Lerntagebücher: Sich selbst beim Sprachen lernen beobachten und kurze Notizen in ein Heft machen; herausfinden unter welchen Umständen, zu welchen Tageszeiten und mit welchen persönlichen Methoden man am liebsten und effektivsten lernt. Auch die persönlichen Ziele im Lerntagebuch festhalten und mit sich selbst somit einen „Lernvertrag“ abschließen.
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