Praktikum im Lebenslauf – das bringt’s!

Mit Praktika kannst du deinen Lebenslauf einfach pimpen


22.11.2021

Ob frisch von der Uni oder Branchenwechsel: Bei der Jobsuche wenig Berufserfahrung vorweisen zu können ist kein Grund zu verzweifeln. Besonders dann nicht, wenn du im Rahmen von Praktika erste Erfahrungen sammeln konntest.

Soll ich ein Praktikum im Lebenslauf erwähnen?

Unbedingt. Vor allem, wenn du frisch von der Uni kommst oder die Branche gewechselt hast und noch keine bis wenig Joberfahrung vorzuweisen hast, sind Praktika wichtige Referenzen deiner Praxiserfahrung und können in einem Job-Leerlauf Lücken in deinem Lebenslauf füllen.

Wenn dein Uni-Abschluss allerdings schon einige Jahre zurückliegt und du jetzt bereits Berufserfahrungen, die mit der ausgeschriebenen Stelle in Zusammenhang stehen, vorweisen kannst, solltest du lieber nur die „richtigen“ Stellen nennen. Auf diese Weise wirst du als erfahrener wahrgenommen. Praktika im Lebenslauf können zwar noch unter dem Thema Ausbildung/Studium aufscheinen, aber weniger ausführlich.

 

Welches Praktikum im Lebenslauf angeben?

Erwähne die Praktika im Lebenslauf, wenn die ausgeübte Tätigkeit im direkten Zusammenhang mit den Anforderungen im Stelleninserat steht.

Je direkter der Bezug zur Stelle, desto größer die Chancen, den Job zu bekommen. Aber auch indirekte Zusammenhänge haben ihre Berechtigung und sollen im Lebenslauf angeführt werden, wenn sie relevant sind und einen Mehrwert für das Unternehmen bieten (z. B. der Nachweis von Fremdsprachenkenntnissen durch ein Auslandspraktikum).

Wenn möglich, solltest du immer ein Arbeitszeugnis oder einen Nachweis für die Absolvierung des Praktikums beilegen. Lobende Worte können deine Chancen auf den erhofften Job erhöhen. Du hast kein Zeugnis zur Hand? Führe das Praktikum und die dabei gesammelten Erfahrungen trotzdem an und beschreibe deine Tätigkeiten und deinen Verantwortungsbereich selbst ausführlich.

Tipp: Achte in Zukunft darauf, deinen Arbeitgeber um ein Praktikums- oder Arbeitszeugnis zu bitten. Dies kann sich bei der Jobsuche als sehr hilfreich erweisen.

Du hast im Sommer ein Ferialpraktikum absolviert und fragst dich, ob du es im Lebenslauf erwähnen solltest. Hatte das Praktikum in weitestem Sinne etwas mit der ausgeschriebenen Stelle zu tun oder konntest du bestimmte Soft Skills – z. B. Sprachen bei einem Job in der Gastro – erwerben oder trainieren, solltest du das Praktikum unbedingt in deinem Lebenslauf anführen.

 

Welches Praktikum sollte ich lieber nicht angeben?

Nun weißt du, welches Praktikum unbedingt Einzug in den Lebenslauf halten sollte. Doch gibt es auch Praktika, die man lieber außen vorlässt? Ja – und zwar diejenigen, die nichts mit der ausgeschriebenen Stelle zu tun haben. Der Grund dafür ist einfach und liegt nicht darin, dass bestimmte Praktika mehr wert sind als andere. Sondern es ist einfach so, dass bei der Auflistung zahlreicher Praktika die wichtigen, entscheidenden, untergehen würden. Zusätzlich könnte der*die Personaler*in den Eindruck bekommen, du seist wenig fokussiert und würdest einfach alles einmal ausprobieren. Deswegen gilt: weniger ist mehr. Drei bis vier Praktika genügen! Das bedeutet aber auch, dass du deinen Lebenslauf für jede ausgeschriebene Stelle individuell anpassen solltest.

 

So erstellst du einen Lebenslauf für ein Praktikum

Um im Lebenslauf ein Praktikum anführen zu können, musst du zuerst einmal eines ergattern. Das ist alles andere als einfach, sind spannende Praktikumsplätze doch heiß begehrt. Um bei der Bewerbung erfolgreich zu sein, solltest du einige Bewerbungstipps für das Praktikum beherzigen.

Pflicht ist jedenfalls ein perfekter Lebenslauf:

Achte beim Erstellen deines Lebenslaufs auf ein aktuelles Foto, auf dem du freundlich und seriös wirkst. Am besten stellst du die wichtigsten Infos zu deiner Person tabellarisch dar. Gehe auf deine Ausbildung ein und nenne spezielle Schwerpunkte, die dir dabei besonders wichtig sind – und bestenfalls in Zusammenhang mit dem ausgeschriebenen Praktikum stehen. Ebenfalls solltest du erste Berufserfahrungen angeben.

Mit Sprach- und EDV-Kenntnissen punktest du immer. Eine weitere Möglichkeit, den Arbeitgeber auch ohne viel Berufserfahrung von dir zu überzeugen, sind Hobbys im Lebenslauf.

Du hast dich freiwillig in Vereinen engagiert oder spannende Auslandserfahrungen gesammelt, vielleicht in Form eines Gap Years? Auch damit kannst du bei der Bewerbung für ein Praktikum punkten.

 

Wie und wo wird das Praktikum im Lebenslauf richtig angegeben?

Angeführt werden Praktika am besten in einer eigenen Rubrik mit dem Titel „Praktika“. Es ist aber auch möglich, Praktika unter „Berufserfahrung“ aufzulisten. Allerdings könnte das bei manchem Personaler*innen einen falschen Eindruck hinterlassen – mit einem eigenen Abschnitt „Praktika“ bist du auf der sicheren Seite. Wichtig ist auch: Die Rubrik Praktika gehört keinesfalls am Ende des Lebenslaufes, sondern sollte im vorderen Teil platziert werden. Entscheide dabei selbst, ob die Praktika so aussagekräftig sind, dass sie vielleicht sogar noch vor deiner Ausbildung genannt werden sollten.

Versuch die Inhalte so präzise und aussagekräftig wie möglich zu beschreiben, indem du folgende Fragen beantwortest:

  • In welchem Zeitraum, bei welchem Unternehmen, in welcher Abteilung habe ich das Praktikum absolviert?
  • Was waren meine konkreten Aufgaben und was konnte ich bewirken?
  • Welche Skills habe ich dadurch erworben?
  • Welchen Mehrwert konnte ich dem Unternehmen bieten?
  • Wie lässt sich positiv und präzise beschreiben, was ich gemacht habe?

 

Der*Die Personaler*in soll auf einen Blick erkennen, wie du mit dieser Praxiserfahrung das Unternehmen unterstützen kannst. Es geht also darum, den Mehrwert herauszuarbeiten.

Überlege, welche starken Wörter du zur Beschreibung deiner Tätigkeiten und erworbenen Fähigkeiten verwenden kannst. Die Formulierungen sollen zur Branche und zum Stellenprofil passen (Fachbegriffe)!

Die richtige Formulierung macht viel aus: Wer brüstet sich unter dem Punkt Berufserfahrung schon gerne damit, während des Praktikums Hilfsarbeiten wie Kaffee kochen oder Akten schichten übernommen zu haben?

Ausdrücke wie „kopieren und scannen“ oder „Hilfsarbeit“ haben in einem Lebenslauf nichts verloren – auch wenn sie die verrichtete Arbeit trefflich beschreiben. Sie sollten durch positiv besetzte Wörter ersetzt werden – denn auch einfache Tätigkeiten lassen sich durch die richtige Wortwahl vorteilhafter darstellen.

 

Beispiel: So gibst du dein Praktikum für den Lebenslauf an

Hier einige Beispiele für die richtige Formulierung von Tätigkeiten, von denen du dich inspirieren lassen kannst:

  • Du hast die Adressen in der Kundendatenbank aktualisiert?
    Dies lässt sich unter dem Begriff „Datenmanagement“ oder „Management von Kundendaten“ vorteilhaft zusammenfassen.
  • Du hast die Facebookseite eines kleinen Unternehmens betreut?
    Mit „Social Media Redaktion, Content Curation auf Facebook und Community Management“ kannst du punkten.
  • Du hast in einem Callcenter Auskünfte erteilt?
    Dann steht in deinem Lebenslauf: „Kundenmanagement, Kundenbetreuung, Telemarketing“.
  • Du hast gekellnert und Geschirr abgetrocknet?
    Du hast also als „Servicekraft in der Gastronomie“ wertvolle Erfahrungen gesammelt.
  • Du hast Dokumente sortiert, Unterlagen kopiert, Gäste empfangen?
    Dann verwende die Formulierung „Empfang und Büromanagement“.
  • Den Begriff „Hilfsarbeit“ kannst du positiver mit „Unterstützung in der Abteilung xy“ umschreiben.
  • Du hast Flyer und Plakate am PC zusammengebastelt?
    „Konzeption, Gestaltung und Realisierung von Werbemitteln“ fühlt sich gleich besser an als „Entwurf von Flyern“.

 

Die Angabe eines Praktikums im Lebenslauf kann dann folgendermaßen ausschauen:

 

März 2021 – Juni 2021:          Unternehmen XY / Anschrift

Mitarbeit in der Social Media Redaktion

Verfassen von Beitragen auf Facebook und Instagram,  Beantwortung von Facebookanfragen, Monitoring der User-Aktivitäten

 

Juni 2019 – Dezember 2019: Unternehmen XY / Anschrift

Empfang- und Bürotätigkeit

Empfang von Gästen, Organisation von Dokumenten, Kontakt mit Kunden sowie Bereitstellung und Archivierung von Unterlagen

 

Ehrenamtliche Aktivitäten und Projekte

Nicht nur Praktika können im Lebenslauf erwähnt werden. Hast du an Projekten (mit)gearbeitet, zum Beispiel an deiner Bachelor-, Master- oder Doktorarbeit, oder hast du im letzten Studienjahr eine Veranstaltung organisiert? Auch solche Dinge können ebenfalls in einem Abschnitt mit der Überschrift Projekte erwähnt werden.

Genauso verhält es sich mit ehrenamtlichen Aktivitäten. Freiwilligenarbeit kann in jedem Alter geleistet werden. Du zeigst dadurch, dass du dich bei bestimmten Organisationen oder für bestimmte gemeinnützige Zwecke engagierst und beweist Verbindlichkeit und Empathie. Dies sind Skills, die dein neuer Chef definitiv kennen sollte, weil sie eindeutig für dich sprechen. Gehe darauf ein, was genau du tust und wofür die Organisation steht.

Auf der Suche nach einem spannenden Praktikum? Auf stepstone.at findest du tolle Angebote für die verschiedensten Branchen – da ist bestimmt auch für dich etwas dabei.

 

Arbeitszeugnis vom Praktikum mitschicken?

Ja unbedingt! Wenn du ein Praktikum in den Lebenslauf aufnimmst, solltest du auch Arbeitszeugnisse und Nachweise dazu angeben. Diese finden dann im Anhang des Lebenslaufes ihren angestammten Platz. Gewöhne dir aus diesem Grund an, bei jeder Arbeit nach einem Arbeitszeugnis oder eine Bestätigung zu fragen – es könnte der Türöffner zum nächsten Praktikum und dem daran anschließenden fixen Job sein.

Du hast nun zwar verstanden, wie du ein Praktikum im Lebenslauf richtig angibst – dir fehlt aber noch das richtige Praktikum dafür? Auf Stepstone kannst du gezielt offene Praktikumsplätze suchen – und finden.

 

Bildnachweis: Quelle: istockphoto.com

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