Lebenslanges Lernen

Darum ist berufliche Weiterbildung für dich wichtig


16.05.2024

LLL – Lebenslanges Lernen: Wer denkt nach der Schule, der Ausbildung oder dem Studium hört das Lernen auf, der täuscht sich. Hast du in letzter Zeit ein neues Rezept ausprobiert oder zum ersten Mal selbstständig renoviert? Diese unbewussten und bewussten Wissens- und Kompetenzerweiterungen begleiten uns bis ans Lebensende. Auch im Beruf ist ständige Weiterentwicklung essenziell. Wieso berufliche Weiterbildung und lebenslanges Lernen so wichtig sind, erfährst du hier.

Inhaltsverzeichnis

Definition: Was ist lebenslanges Lernen?
Lebenslanges Lernen: Beispiele im und neben dem Beruf
Weiterbildung neben dem Beruf: Wieso lebenslanges Lernen wichtig ist
Wie kannst du lebenslanges Lernen in den Alltag integrieren?
Vor- und Nachteile von lebenslangem Lernen

 

Definition: Was ist lebenslanges Lernen?

Der Begriff Lebenslanges Lernen, ein Synonym für Lebensbegleitendes Lernen, wurde von der EU im Jahr 2001 genau definiert:

Nach dieser Definition umfasst lebenslanges Lernen „alles Lernen während des gesamten Lebens, das der Verbesserung von Wissen, Qualifikationen und Kompetenzen dient und im Rahmen einer persönlichen, bürgergesellschaftlichen, sozialen bzw. beschäftigungsbezogenen Perspektive erfolgt.“

Kurz und knapp bedeutet das, dass wir im Laufe unseres gesamten Lebens immer weiter dazulernen. Bekannt ist das bereits seit der Antike, allerdings wird lebenslanges Lernen erst seit den 1970er Jahren als Bildungsthema von der Politik behandelt. Das Ziel ist es, Menschen die nötigen Kompetenzen mitzugeben, um freiwillig und aus eigenem Antrieb zu lernen – auch im Erwachsenenalter.

 

Lebenslanges Lernen: Beispiele im und neben dem Beruf

Lernen bedeutet nicht unbedingt, dass wir in einem Klassenraum sitzen und einer Lehrperson zuhören. Besonders Lernen im Alter kann ganz anders aussehen, da jüngere und ältere Menschen Wissen unterschiedlich aufnehmen. Für lebenslanges Lernen gibt es deshalb verschiedene Ansätze:

  • Formelles Lernen: Du lernst strukturiert nach klar definierten Lernzielen und erhältst dafür in der Regel Zertifikate, Urkunden oder Zeugnisse (z. B. während der Ausbildung, bei Fort- und Weiterbildungen oder im (Fern-)Studium).
  • Informelles Lernen: Du lernst abseits von pädagogischer Begleitung (z. B. durch den Austausch mit anderen, bei Messen und Vorträgen oder mit der Learning-by-Doing-Methode).
  • Autodidaktisches Lernen: Du eignest dir selbstständig Wissen an (z. B. mithilfe von Fachzeitschriften und -büchern, Tutorials oder der sogenannten Trial-and-Error-Methode).
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Person zeichnet Schriftzeichen nach und lernt eine neue Sprache

Ob berufliche oder persönliche Weiterbildung: Jeder Mensch lernt ein Leben lang. © Plo/EyeEm

 

Weiterbildung neben dem Beruf: Wieso lebenslanges Lernen wichtig ist

Formale Bildungsabschlüsse sind längst nicht mehr das wichtigste Aushängeschild für Talente. Arbeitgeber legen oft großen Wert auf persönliche Kompetenzen, Soft Skills und die Bereitschaft zur Weiterbildung – also zum lebenslangen Lernen. Das kann einen positiven Einfluss auf die Employability von Arbeitnehmenden haben, zu Deutsch: Die Beschäftigungsfähigkeit bzw. die Fähigkeit, den Ansprüchen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden. Im Grunde geht es also darum, dass die Chancen von Arbeitnehmer*innen auf dem Arbeitsmarkt deutlich verbessert werden, wenn sie dazu bereit sind, sich kontinuierlich weiterzubilden.

Durch das schnelle Tempo, in dem sich die Gesellschaft und die Wirtschaft verändern, wird auch die Kompetenz zum lebenslangen Lernen immer wichtiger. Unternehmen profitieren von qualifizierten Mitarbeitenden und bleiben wettbewerbsfähig. Ebenso kannst du als Arbeitnehmer*in davon profitieren, dich beruflich weiterzubilden. Menschen sind von Natur aus neugierig und gestalten ihr Umfeld gerne individuell nach den eigenen Interessen. Berufliche Weiterbildungen geben dir die Möglichkeit, beides miteinander zu verbinden. Indem du deine Kompetenzen erweiterst, machst du dich gleichzeitig attraktiver für den Arbeitsmarkt.

Erwähn deine Weiterbildungen und beruflichen Qualifikationen unbedingt in deinem Lebenslauf, um potenziellen Arbeitgebern einen Eindruck von deinem Ehrgeiz und der Lernbereitschaft zu geben. Erstell deinen professionellen CV mit allen relevanten Kompetenzen und Stationen deiner Karriere ganz einfach mit unserem Lebenslauf-Generator.

 

Wie kannst du lebenslanges Lernen in den Alltag integrieren?

Es kann herausfordernd sein, Weiterbildung neben dem Beruf in den Alltag zu integrieren. Wir haben einige Tipps für dich, damit du die Motivation behältst und langfristig Erfolg hast. Neue Sprachen, Instrumente, technologische Innovationen oder Sportarten sind nur einige Beispiele für lebenslanges Lernen. Sicher ist: Du lernst nie aus.

Das Wichtigste bei jeder Art der Weiterbildung ist, dass es um dich, deine persönlichen Interessen und beruflichen Ziele geht. Verbring deine Zeit mit Dingen, die dir Spaß machen oder die einen Mehrwert für deine Zukunft bringen.

Wenn du einen Bereich für deine persönliche oder berufliche Weiterbildung festgelegt hast, kann es auch schon losgehen. Um im nächsten Schritt am Ball zu bleiben, ist es hilfreich, Zwischenziele festzulegen. Beim Lernen einer neuen Sprache können das beispielsweise 5 Vokabeln in der Woche sein. Nimm dir kleine und realistische Ziele vor, um Erfolgsmomente zu erzielen und deine Motivation zu erhalten. Dabei kannst du dein Hauptziel im Blick behalten, denn jeder kleine Schritt deiner persönlichen oder beruflichen Weiterbildung bringt dich diesem näher. Ein Vision Board kann dir dabei helfen.

Um deine Ziele zu erreichen, solltest du definieren, wie du lernen möchtest. Jeder Mensch lernt anders am besten. Durch das Internet gibt es unzählige Möglichkeiten der Weiterbildung wie Videos und Fachartikel, Blogs oder Online-Kurse. Du kannst aber auch einem Verein beitreten oder Kurse an der Volkshochschule besuchen und so im Austausch mit anderen Menschen lernen. Plan am besten feste Zeiten zur Weiterbildung ein. Und keine Sorge: Es reichen schon 5 bis 10 Minuten am Tag, um langfristig große Veränderungen zu erzielen. Lebenslanges Lernen sollte zu deinem Mantra werden. Wenn du das verinnerlichst, kannst du Weiterbildungen und das Erwerben neuer Skills und Kenntnisse leicht in deinen Alltag integrieren.

Kurz und knapp – So kannst du lebenslanges Lernen in deinen Alltag integrieren:

  1. Identifizier deine persönlichen Interessen.
  2. Definier deine (Lern-)Ziele: Kleine Ziele helfen bei der Motivation.
  3. Ermittle deine Ressourcen wie Zeit, Lektüre und Seminare.
  4. Erstell einen genauen Lernplan: 10 Minuten am Tag können bereits große Veränderungen bringen.
  5. Fang an – der vermutlich wichtigste und schwierigste Schritt!

Wenn du neue Skills lernst, die dich in deinem Job voranbringen, solltest du auch entsprechend deiner erweiterten Fähigkeiten prüfen, ob dein aktuelles Gehalt auch deinem Marktwert entspricht. Nutze dazu unseren Gehaltsplaner, um dein aktuelles Gehalt zu vergleichen.

 

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Vor- und Nachteile von lebenslangem Lernen

Vorteile: Was bringt lebenslanges Lernen?

1. Geistige Stimulation

Wenn du dauerhaft deine grauen Zellen beanspruchst und auch im höheren Alter lernst, hältst du dein Gehirn aktiv und förderst kognitive Fähigkeiten wie Problemlösung, Kreativität und analytisches Denken.

2. Anpassungsfähigkeit

Wir leben in einer Welt, die sich stetig weiterentwickelt und immer schnelllebiger wird. Vor allem auch durch die stetige Digitalisierung. Dadurch verändern sich die Anforderungen im Alltag und im Berufsleben. Lebenslanges Lernen hilft dir, dich den neuartigen Anforderungen und Veränderungen besser anzupassen.

3. Erhöhte Karrierechancen

Durch den Erwerb neuer Fähigkeiten oder die Vertiefung bestehender Kenntnisse hast du eine bessere Chance, neue Karrierewege einzuschlagen oder dich in deiner aktuellen Position weiterzuentwickeln.

4. Persönliche Erfüllung

Wenn du aktiv konkrete Ziele verfolgst und dir selbstständig zusätzliches Wissen und neue Kompetenzen aneignest, kann das zu einem erfüllten Leben führen. Selbstgesteckte Ziele zu erreichen, macht glücklich.

5. Netzwerkbildung

Weiterbildungen und Fortbildungen bieten dir eine Plattform zum Meinungsaustausch mit Gleichgesinnten. Dadurch kannst du ein nützliches Netzwerk innerhalb deiner Branche aufbauen.

6. Selbstvertrauen

Durch angeeignetes Wissen und neue Kompetenzen fühlst du dich sicherer und traust dich öfter aus deiner Komfortzone heraus. Lebenslanges Lernen hilft also dabei, dein Selbstvertrauen im beruflichen und privaten Umfeld zu steigern.

Klingt super, oder? Wie bei so vielen Dingen verstecken sich aber auch hinter dem Konzept des lebenslangen Lernens ein paar Herausforderungen und sogar Nachteile:

 

Hat lebenslanges Lernen auch Nachteile?

1. Zeitliche und finanzielle Verpflichtungen

Ganz klar – kontinuierliches Lernen erfordert Zeit. Wenn du bei der Arbeit zeitlich stark beansprucht wirst, kann das in Kombination mit beispielsweise Fortbildungen zu einer Überlastung führen. Außerdem sind Weiterbildungsmaßnahmen häufig mit zusätzlichen Kosten verbunden. Frag daher bei beruflich relevanten Weiterbildungen deine Vorgesetzten, ob diese finanziert werden und während der Arbeitszeit durchgeführt werden dürfen.

2. Konkurrenzdruck

Das Konzept des lebenslangen Lernens wird immer beliebter, gerade bei Arbeitgebern. Laut Kritiker*innen nimmt dieser Trend aber vermehrt einen Zwangscharakter an und die Arbeitnehmenden werden in die Pflicht genommen, sich stetig neues Wissen anzueignen. Das ist aber kontraproduktiv! Stattdessen sollten Unternehmen umfangreiche Angebote und Fortbildungsmodelle anbieten, die die Weiterbildung neben der ohnehin anstehenden Arbeit ermöglichen.

3. Mangelnde Motivation

Wenn du dich unter Druck gesetzt fühlst, dich weiterbilden zu müssen, dann kann dies zu mangelnder Motivation führen und der Erfolg bleibt aus. Aus diesem Grund sollte lebenslanges Lernen stets intrinsisch motiviert sein, das heißt aus freien Stücken verfolgt werden, und dabei idealerweise die eigenen Interessen berücksichtigen.

Bildnachweis: Robert Kneschke/EyeEm