Ferialjob

Geld oder Erfahrung?


17.01.2022

Wer sich in den Ferien statt in den Pool ins Arbeitsleben stürzt, der verfolgt meist eins der beiden Ziele: Geld verdienen oder Erfahrung sammeln

 

Inhaltsverzeichnis

Der erste Kontakt mit der Arbeitswelt
Welche Ferialjobs gibt es?
Schritt für Schritt zum Traum-Ferialjob
Jobsuche: Wo finde ich freie Stellen?
Die Bewerbung
Das Vorstellungsgespräch
Rechtliche Grundlagen: Die 10 wichtigsten Tipps

 

Der erste Kontakt mit der Arbeitswelt

Für viele Studierende und Schüler ist der erste Ferialjob auch der erste Kontakt mit der Berufswelt. Die Gründe, in der freien Zeit zu arbeiten sind vielfältig. Für die einen ist der Ferialjob eine Möglichkeit, um sich gutes Taschengeld dazuzuverdienen und z.B. die Urlaubsreise zu finanzieren. Für die anderen bedeutet es ein erstes Hineinschnuppern in die angestrebte Berufsbranche und fungiert damit als beruflicher Vorsprung. Im besten Fall lässt sich beides miteinander vereinen.

In jedem Fall jedoch lernt man so einiges über die Arbeitswelt und für das zukünftige Arbeitsleben.

Ferialjobs geben dir die Möglichkeit neue Erfahrungen zu sammeln und können dir auch bei deinem Berufseinstieg nach dem Studium und deinem Einstiegsgehalt einen Vorteil verschaffen!

 

Welche Ferialjobs gibt es?

Die meisten Ferial- und Nebenjobs gibt es im Tourismus und in der Gastronomie, gefolgt von Ferialjobs im sozialen Bereich (Kinderbetreuung, Nachhilfe) und im Handel. Aber auch technische Berufe, Jobs im Callcenter oder im Zuge von Veranstaltungen werden sehr häufig angeboten. Besonders beliebt unter Studierenden sind außerdem Promotionjobs.

Diese Branchen zählen zu den häufigsten unter den Ferialanbietern. Möchtest du erste Erfahrungen in deiner zukünftigen Traumbranche sammeln, empfiehlt es sich rechtzeitig zu recherchieren. Ferialjobs in Bereichen wie Marketing, Medien oder IT sind zwar seltener, aber dennoch vorhanden. Mit dem richtigen Engagement und der passenden Bewerbung kannst du den Sommer nutzen, um in deinen Traumjob hineinzuschnuppern.

PS: Hier findest du hilfreiche Tipps für eine Bewerbung in der Gastronomie.

 

Schritt für Schritt zum Traum-Ferialjob

Was will ich arbeiten?

Ein guter Plan spart Zeit und Nerven. Um sich auf die Herausforderungen im neuen Jahr und somit den Ferienjob vorzubereiten, empfiehlt es sich, rechtzeitig Informationen einzuholen (zu Beginn des Jahres für den kommenden Sommer) – und das tust du hiermit ja bereits!

 

  • Was will und was kann ich arbeiten?
  • Was möchte ich auf keinen Fall tun?
  • Wo liegen meine Stärken?
  • Welche Erwartungen habe ich an meinen Ferialjob: Berufsorientierung, Geld oder Zusatzqualifikationen?
  • Diese Eingrenzung erleichtert dir die Suche nach dem passenden Job.

 

Jobsuche: Wo finde ich freie Stellen?

Such dir Unterstützung!

Es empfiehlt sich, so vielen Leuten wie möglich von deiner Jobsuche zu erzählen. Ganz oft ergibt sich im Bekanntenkreis etwas. Denn nicht alle Unternehmen schreiben offene Stellen aus, sondern verlassen sich auf Empfehlungen von Mitarbeitern.

 

Nutze Online-Jobbörsen!

Durchforste regelmäßig Online-Jobbörsen nach Ferialjob-Angeboten. Auf Plattformen wie stepstone.at oder unijobs.at gibt es jede Menge Stellengebote für die Ferienzeit und zusätzlich hast du dort die Möglichkeit, einen Suchagenten einzurichten – so bekommst du passende Jobangebote per Mail zugeschickt.

 

Sei direkt: Initiativbewerbung!

Natürlich kannst du dich auch aktiv auf die Suche machen, indem du dich auf Eigeninitiative bei deinen Wunschunternehmen bewirbst. Viele Firmen sind außerdem bei Karrieremessen vertreten – du kannst dich natürlich direkt vor Ort informieren, ob es offene Stellen für die Ferienzeit gibt.

 

Networken, networken, networken!

Oftmals finden an Universitäten und Fachhochschulen Karriereevents und Messen statt. Eine gute Gelegenheit, um einen bleibenden Eindruck bei potenziellen Arbeitgebern zu hinterlassen. Stellst du dich geschickt an, kannst du hier eventuell schon wichtige Kontakte knüpfen und ein Vorstellungsgespräch für deinen Ferialjob sichern.

 

Die Bewerbung für einen Ferialjob

1. Informationen einholen

Bei Ferienjobs empfiehlt es sich, vorerst persönlich Kontakt aufzunehmen, um nachzufragen ob Ferialpraktikanten aufgenommen werden (telefonisch, per E-Mail oder persönlich z. B. auf Jobmessen).

 

2. Bewerbung verfassen

Stelle dir zuallererst folgende Fragen:

  • Was erwartet der Arbeitgeber?
  • Erfülle ich die Anforderungen?
  • Was kann ich dem Unternehmen bieten?
  • Wie kann ich mich möglichst positiv präsentieren?

 

In jedem Fall müssen Bewerbungsschreiben und Lebenslauf schriftlich übermittelt werden. Vergiss nicht, das Bewerbungsschreiben speziell auf den ausgeschriebenen Job zu verfassen.

Es sollte kurz und übersichtlich gefasst sein, deine Fähigkeiten und Motivation übermitteln und herausstreichen, warum du die geeignete Person für die Stelle bist.

Dein Lebenslauf stellt eine Übersicht über deine Daten, deinen bisherigen Werdegang und deine Fähigkeiten und Erfahrungen dar. Der Lebenslauf enthält ein aktuelles, seriöses Foto sowie Kontaktinformationen und soll eine klare Gliederung aufweisen, damit er gut lesbar ist.

Du hast einige Lücken im Lebenslauf bzw. generell wenig Berufserfahrung? Keine Panik! Stellst du dich geschickt an, kannst du auch ohne viel Berufserfahrung deinen Traum-Ferialjob finden.

 

3. Der richtige Zeitpunkt

Prinzipiell gilt: Je früher du dran bist, desto besser stehen deine Chancen einen Ferialjob in deiner Wunschbranche bzw. deinem Wunschunternehmen zu ergattern.

Tipp: Mindestens ein halbes Jahr vorher bewerben!

 

Das Vorstellungsgespräch

Der Bewerbungsprozess ist erfolgreich abgeschlossen und die Einladung zum Vorstellungsgespräch folgt. Freude mischt sich mit Aufregung. Doch keine Panik: Recruiter sind sich bewusst, dass Schüler*innen und Studierende in den meisten Fällen wenig Erfahrung mit Vorstellungsgesprächen gemacht haben.

Mit der richtigen Vorbereitung kannst du locker und entspannt in dein Vorstellungsgespräch gehen. Überlege dir mögliche Fragen, die der Recruiter stellen könnte und übe die Antworten. So wirkst du schnell viel selbstbewusster.

 

Rechtliche Grundlagen: Die 10 wichtigsten Tipps

Wie sieht es bei einem Ferienjob mit Steuern und Versicherung aus? Ein Ferialjob ist ein richtiges Arbeitsverhältnis mit allen Rechten und Pflichten. Die Arbeiterkammer hat Tipps und Infos rund um Arbeitsvertrag, Urlaubsanspruch, Sozialversicherung uvm. für euch zusammengestellt.

 

1. Schriftlichen Arbeitsvertrag abschließen und Dienstzettel aufbewahren

Der Arbeitsvertrag legt die Tätigkeit, Beginn und Ende der Beschäftigung, Arbeits­zeit sowie die Bezahlung fest. Verträge können zwar theoretisch auch mündlich abgeschlossen werden, der Arbeitsvertrag sollte aber immer schriftlich unterzeichnet werden.

 

2. Arbeitszeiten und Pausen

Jugendliche unter 18 Jahren dürfen in Österreich maximal 8 Stunden pro Tag und 40 Stunden pro Woche arbeiten. Ausnahme: Im Gastgewerbe gelten diese Bestimmungen nicht zwingend, hier darf täglich bis zu 9 Stunden und wöchentlich bis zu 45 Stunden gearbeitet werden.

Überschreitet die Arbeitsdauer die 4,5-Stunden-Grenze, haben Jugendliche Anspruch auf eine halbe Stunde Pause. Ferialarbeiter*innen über 18 müssen spätestens nach 6 Stunden eine Pause einlegen.

 

3. Arbeitszeiten aufzeichnen

Du solltest dir immer deine genauen Arbeitszeiten aufschreiben, um im Streitfall abgesichert zu sein. Außerdem solltest du auf keinen Fall unrichtige Arbeitszeitaufzeichnungen unterschreiben!

 

4. Faire Bezahlung

Auch als Ferialarbeiter*in leistest du einen wertvollen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens. Daher solltest du auch angemessen bezahlt werden, mindestens nach Kollektivvertrag beziehungsweise Mindestlohn.

 

5. Urlaubszuschuss und Weihnachtsgeld

Ob du als Ferialjobber*in Anspruch auf Urlaubs- oder Weihnachtsgeld hast, hängt vom jeweiligen Kollektivvertrag ab.

 

6. Urlaubsanspruch & Urlaubsersatzleistung

Auch wenn du nur ein paar Wochen gearbeitet hast, besteht trotzdem Anspruch auf Urlaub und zwar anteilig je nach Beteiligungsdauer.

Wurde der Urlaub nicht in Anspruch genommen, bekommst du das Geld ausgezahlt in Form der Urlaubsersatzleistung.

 

7. Lohnabrechnung überprüfen

Der Gehaltszettel sollte immer überprüft werden. Wurde der Lohn korrekt ausgezahlt? Wurde die Urlaubsersatzleistung beachtet?

 

8. Sozialversicherung

Ferialarbeiter*innen müssen vom Arbeitgeber bei der Gesundheitskasse (ÖGK) angemeldet werden. Eine Kopie der Versicherung sollte dir übermittelt werden, denn so bist du im Falle eines Arbeitsunfalls oder Krankheit abgesichert.

 

9. Finger weg von Verzichtserklärungen

Grundsätzlich solltest du alle Verträge genau durchlesen und auch das Kleingedruckte beachten. Unterschreibst du voreilig, könntest du beispielsweise das Geld für geleistete Überstunden verlieren.

 

10. Lohnsteuerausgleich nicht vergessen

Wer unter 12.000 € pro Jahr verdient, ist nicht lohnsteuerpflichtig. Wurde trotzdem Lohnsteuer abgezogen, kann dies bis zu 5 Jahre im Nachhinein vom Finanzamt rückgefordert werden.

Tipp: Lass dir ein Zeugnis über deinen Ferienjob geben und füge es zu deiner Bewerbungsmappe dazu.

 

Bildnachweis: istockphoto.com/pixelfit

 

Disclaimer: Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft. Die in diesem Artikel veröffentlichten Rechtsgrundlagen sind sorgfältig zusammengestellt, erheben aber keinen Anspruch auf Aktualität, sachliche Korrektheit oder Vollständigkeit; eine entsprechende Gewähr wird nicht übernommen. Insbesondere übernimmt die Stepstone Österreich GmbH keinerlei Haftung für eventuelle Schäden oder Konsequenzen, die durch die direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen Inhalte entstehen.

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