Bewerbung per E-Mail

So meisterst du die Online-Bewerbung


17.10.2024

Die Online-Bewerbung ist in vielen Unternehmen längst Standard. Ein Großteil setzt auf die Bewerbung per E-Mail. Was alles in eine solche Bewerbung gehört und wie du damit einen besonders guten Eindruck machst, verraten wir hier.

Inhaltsverzeichnis
Wie schreibt man eine Bewerbung per E-Mail
Betreff, Absender- und Empfängeradresse
Was schreibe ich in die E-Mail?
Anhang: Wie groß darf eine E-Mail-Bewerbung sein?
Drei goldene Regeln für deine Online-Bewerbung
WhatsApp & Co.: Varianten der Online-Bewerbung

Wie schreibt man eine Bewerbung per E-Mail? Inhalt und Anhang

Du stöberst durch aktuelle Jobangebote und findest eine Stelle, die genau zu dir passt? Treffer! Das Unternehmen wünscht sich eine Online-Bewerbung per E-Mail. Klingt einfach, aber was gehört eigentlich in eine solche Bewerbung rein? Und was schreibt man in die E-Mail zu einer solchen Bewerbung?

Grundsätzlich kannst du dich in einer E-Mail-Bewerbung eher kurz halten, denn passend zum Medium hat sich die Form der Kurzbewerbung durchgesetzt. Meistens reicht es, deine Online-Bewerbung mit einem Anschreiben und wenigen Dokumenten im Anhang zu bestücken. Außer natürlich, in der Stellenausschreibung werden ausdrücklich weitere Unterlagen gefordert.

E-Mail-Bewerbung: So wichtig sind Betreff, Absender- und Empfängeradresse

Der Betreff ist sozusagen das Aushängeschild deiner E-Mail-Bewerbung. Er ist das Erste, was die Personalverantwortlichen zu sehen bekommen. Es lohnt sich also, schon hier sorgfältig zu sein. Einfach das Wort „Bewerbung“ in die Betreffzeile zu schreiben, ist weder kreativ noch hilfreich. Besser: Gib eindeutig an, auf welche Stelle du dich bewirbst. Schickst du eine Initiativbewerbung, nenn den Unternehmensbereich, für den du dich interessierst.

Damit deine E-Mail-Bewerbung im wahrsten Sinne des Wortes gut ankommt, solltest du auch deine E-Mail-Adresse kritisch betrachten. Kuriose Adressen wie supermann@mars.at machen keinen besonders seriösen Eindruck und werden schlimmstenfalls direkt aussortiert. Tipp: Verwende keine unnötigen Abkürzungen in deiner E-Mail-Adresse. Hast du einen sehr langen Namen, benutz Trennzeichen wie Unterstriche oder Punkte. Als Standard gilt folgende Form: vorname.nachname@provider.at.

Die beste Bewerbungs-E-Mail bringt nichts, wenn sie an der falschen Stelle landet. Auf keinen Fall solltest du deine Bewerbung an Sammeladressen wie info@xy.at oder kontakt@xy.at schicken. Es sei denn, du hast es mit dem Unternehmen vorher ausdrücklich so besprochen. Ansonsten gilt: Benutz die im Stellenangebot angegebene E-Mail-Adresse.

Verschickst du eine Initiativbewerbung, frag vorher bei deinem Wunschunternehmen nach der passenden E-Mail-Adresse. Häufig findest du auf der Unternehmenswebsite auch eine für Bewerbungen vorgesehene Kontaktmöglichkeit.

Das Anschreiben für deine Bewerbung – oder: Was schreibe ich in die E-Mail?

Soll deine Bewerbungs-E-Mail ernst genommen werden, verzichte auf flapsige Formulierungen, Umgangssprache und unnötige Abkürzungen. Sätze wie „Hallo! Ich möchte mich gern auf die Stelle xy bewerben“ sorgen im schlimmsten Fall dafür, dass deine Bewerbung direkt aussortiert wird. Ebenfalls wichtig: Wähl eine schlichte Schriftart.

Bei einer Online-Bewerbung ersetzt deine E-Mail die klassische Bewerbungsmappe. Formulier das Anschreiben für deine E-Mail-Bewerbung also entsprechend sorgfältig. Rechtschreib- und Grammatikfehler sind absolute No-Gos. Abgesehen davon solltest du an die folgenden Punkte denken:

  • Das Anschreiben: Bei einer E-Mail-Bewerbung fügst du das Anschreiben im Textfeld ein und schickst es zusätzlich im Anhang mit. Das ergänzende Exemplar im Anhang ist kein Muss, aber durchaus sinnvoll – etwa, wenn deine Bewerbung intern weitergeleitet wird. Im Anhang braucht dein Anschreiben wie üblich einen Briefkopf: Du beginnst ganz oben mit der vollständigen Empfängeradresse. Darauf folgen deine eigenen Kontaktdaten inklusive Anschrift, E-Mail-Adresse und Telefonnummer.
  • Denk an die korrekte Anrede: Kennst du den Namen der zuständigen Person, sprich sie direkt an. Alternativ machst du mit einer allgemeinen, höflichen Anrede wie „Sehr geehrtes [Firmenname]-Team“ oder „Sehr geehrtes HR-Team“ nichts verkehrt.
  • Sei präzise: Auf welche Stelle bewirbst du dich genau? Welche persönlichen Stärken machen dich zur Topbesetzung für diesen Job? Auch bei einer Online-Bewerbung gehören die gängigen Aspekte ins Anschreiben, aber kurz und knackig. Wiederhol zum Beispiel nicht unnötig Angaben, die auch in deinem Lebenslauf stehen.
  • Die Grußformel zum Schluss: Auch bei einer E-Mail endet das Anschreiben deiner Bewerbung mit einer höflichen Grußformel wie „Mit freundlichen Grüßen“. Darauf folgt dein Name. Als Sahnehäubchen kannst du eine handschriftliche Unterschrift daruntersetzen. Dafür unterschreibst du zum Beispiel einmal wie gewohnt auf einem Stück Papier, scannst deine Unterschrift ein, speicherst sie als Bilddatei ab und fügst sie in die E-Mail ein.

Wie groß darf eine E-Mail-Bewerbung sein? Die Sache mit dem Anhang

Bei einer E-Mail-Bewerbung ist der Anhang oft die eigentliche Herausforderung, denn er darf nicht zu groß sein. Niemand mag es, wenn eine übergroße E-Mail den Posteingang blockiert oder die Ladezeiten ins Unendliche gehen. Falls du überlegst, deine Dokumente als komprimierte Datei anzuhängen (etwa als Zip-File), sieh lieber davon ab: In solchen Fällen blockieren Firmen-Firewalls oft die E-Mail oder die Dateien lassen sich nicht herunterladen bzw. öffnen. Beide Szenarien sind ungünstig für den Erfolg deiner Online-Bewerbung.

Fass alle Dokumente zu einer einzigen Datei zusammen, am besten im .pdf-Format. Es lässt sich leicht öffnen und deine Formatierungen bleiben erhalten. Tipp: Bei einer E-Mail-Bewerbung sollte die Größe der .pdf-Datei 3 MB nicht überschreiten.

Füg deiner E-Mail nur die Dokumente bei, die für deine Bewerbung wirklich wichtig sind. Wenn in der Stellenausschreibung nicht anders gewünscht, sind das:

  • das Anschreiben
  • der Lebenslauf
  • ein Zeugnis-Titelblatt mit einer Auflistung aller beigefügten Zeugnisse sowie einem Hinweis auf weitere Zeugnisse und Zertifikate (etwa Sprachzertifikate o.Ä.) – und dem Vermerk, dass du diese auf Wunsch gern nachreichst
  • ein aktuelles Arbeitszeugnis oder Zwischenzeugnis des letzten Arbeitgebers
  • das (akademische) Abschlusszeugnis (vor allem wichtig für Berufsanfänger:innen)

Achte bei deiner Formatierung darauf, dass sich deine Dokumente gut ausdrucken lassen. Scannst du Zeugnisse und/oder Bilder ein, ist die Auflösung wichtig. Die HR-Abteilung soll alles gut erkennen und lesen können.

Um jetzt noch deinen Lebenslauf auf den neusten Stand zu bringen, probier doch mal unseren kostenlosen Lebenslauf-Generator aus.

Vermeide außerdem die folgenden Fehler:

  • schief eingescannte Bilder
  • fehlende Seiten
  • falsche Reihenfolge
  • falsche Ausrichtung (Dokument/Bild steht auf dem Kopf)

Hängst du deiner Online-Bewerbung mehrere Bilder oder andere Einzeldateien an, achte zusätzlich auf eine eindeutige Benennung. Anhang 1 und Anhang 2 sind keine guten Dateinamen. Sie machen den Personalverantwortlichen nur unnötig das Leben schwer. Dein Name und ein Zusatz wie Anschreiben helfen bei der Zuordnung der Dateien.

Drei goldene Regeln für deine Online-Bewerbung

Du weißt jetzt, was du bei Anschreiben und Anhang deiner Online-Bewerbung beachten solltest. Auch die gängigsten Fehler bei einer Online-Bewerbung kennst du und kannst sie vermeiden. Damit deine Bewerbung per E-Mail ein voller Erfolg wird, haben wir hier noch drei echte Profi-Tipps für dich.

E-Mail schreiben für die Bewerbung: Benutz Keywords

Wenn du eine E-Mail-Bewerbung schreibst, gilt auch: Bau wichtige Schlagworte aus der Stellenanzeige in den Text ein. In immer mehr Unternehmen kommt spezielle Software zum Einsatz, die die Vorsortierung von Bewerbungen übernimmt. Diese Tools durchsuchen die Bewerbungen gezielt nach sogenannten Keywords aus einem vorab festgelegten Anforderungsprofil. Kommen keine davon in deiner Bewerbungs-E-Mail vor, wird sie von der Software eventuell direkt aussortiert.

Der Knackpunkt: In der Regel hat jedes Unternehmen sein ganz eigenes Set an Schlüsselbegriffen, nach denen die Software eingehende Bewerbungen filtert. Aber einige grundlegende Tipps kannst du trotzdem für dich nutzen:

  • Orientiere dich an Schlüsselbegriffen, die für deine Branche beziehungsweise deinen Wunschberuf typisch sind.
  • Verwende Begriffe, die auch in der Stellenausschreibung vorkommen. Gemeint sind hier nicht allgemeine Begriffe wie teamfähig oder belastbar, sondern beispielsweise verhandlungssicher (bei Sprachkenntnissen), Projektmanagement oder auch Java (wenn es um IT-Kompetenzen geht.
  • Auch für deine Branche wichtige Zertifikate können passende Schlüsselbegriffe sein.

Einmal Probeversand, bitte: So vermeidest du Fehler in einer E-Mail-Bewerbung

Rechtschreibung, Grammatik, Formatierung: Du hast deine E-Mail gründlich auf Herz und Nieren geprüft und fühlst dich bereit, Senden zu klicken? Warte damit lieber noch kurz und leg einen kleinen, aber wichtigen Zwischenschritt ein: den Probeversand deiner E-Mail-Bewerbung an dich selbst. Schick deine komplette Online-Bewerbung an deine eigene E-Mail-Adresse. So siehst du, ob wirklich alle Dokumente angehängt und in der richtigen Reihenfolge sind und ob beim Format nichts verrutscht ist.

Alles dabei? Nur eine vollständige Online-Bewerbung ist eine gute Online-Bewerbung

Auch wenn eine Bewerbung per E-Mail gern kurz ausfallen darf, sollte sie trotzdem vollständig sein. Informier dich deshalb vorab gründlich, welche Informationen und Unterlagen dein Wunschunternehmen verlangt. Meist bist du mit den oben genannten Dateien auf der sicheren Seite.

Es kann aber vorkommen, dass du weitere oder andere Unterlagen einreichen sollst. Lies die Stellenausschreibung also besonders aufmerksam durch. Denn viele Personalverantwortliche haben wenig bis gar keine Zeit für Rückfragen und konzentrieren sich deshalb von vornherein auf vollständige Bewerbungen.

Lächelnde Frau mit Handy in der Hand, im Hintergrund ist eine Allee von Bäumen zu sehen.

Völlig flexibel: Eine Online-Bewerbung per E-Mail kannst du fast immer und überall verschicken. © Maskot/EyeEm

WhatsApp & Co.: Varianten der Online-Bewerbung

Auf die Frage „Wie bewerbe ich mich online?“ gibt es inzwischen weit mehr als eine einzige Antwort. Immer mehr Unternehmen gehen auf der Suche nach neuen Angestellten kreative Wege. Unter anderem:

Bewerbung per WhatsApp

WhatsApp ist in Österreich eines der am weitesten verbreiteten Chatprogramme – und es wird auch für Bewerbungen immer interessanter. In entsprechenden Stellenausschreibungen ist ein Button hinterlegt, der dich per Klick zum passenden WhatsApp-Profil leitet. Bei einer Bewerbung per App kannst du deine Eckdaten besonders einfach übermitteln, denn oft hast du sie bereits vorab in deinem Profil hinterlegt. Die App füllt dann alle Felder der Bewerbung automatisch aus. Auch Dateien kannst du bei dieser Art der Bewerbung meist mit hochladen.

Wichtig: Sieh davon ab, eine Firma einfach so per WhatsApp anzuschreiben – auch wenn du eine Handynummer für das Unternehmen findest. Nutz diese Art der Bewerbung nur, wenn die Firma sie explizit anbietet.

Bewerbung im Metaverse

Wer das Thema Bewerbung wirklich online denken will, kommt in Zukunft wahrscheinlich nicht am Metaverse vorbei. Metaverse? Damit ist eine digitale Alternative zu unserer realen Welt gemeint, die aktuell entwickelt wird und die einige große Unternehmen wie Samsung und Hyundai bereits für sich nutzen.

Im Metaverse kommen echte Menschen in virtueller Form zusammen. Während also beispielsweise Bewerber*in und Personalverantwortliche*r jeweils mit VR-Brille am heimischen oder Büroschreibtisch sitzen, sprechen im Metaverse die Avatare der beiden Personen miteinander. Und zwar in Echtzeit und in einem scheinbar dreidimensionalen Raum. Insgesamt soll sich die virtuelle Erfahrung anfühlen, als würdest du die Situation tatsächlich erleben.

Der Vorteil liegt auf der Hand: So kannst du beispielsweise eine virtuelle Büroführung mitmachen oder zukünftige Kolleg:innen per Avatar kennenlernen, ohne eine lange Anreise in Kauf nehmen zu müssen.

One-Click-Bewerbung

Mit nur einem Klick bewerben – das geht bei immer mehr Unternehmen. In entsprechenden Stellenausschreibungen gibt es einen Button, über den du ein vorher angelegtes Bewerbungsprofil direkt verschicken kannst. Bei Stepstone erkennst du solche Jobangebote am „Schnelle Bewerbung“-Logo.

Bewerbung per Social Media

Es gibt kaum noch Unternehmen, die heute nicht in den sozialen Netzwerken vertreten sind. Gut für dich! Denn in vielen Fällen kannst du dich per Direktnachricht online bewerben. Erhebungen der Uni Bamberg zufolge veröffentlichen die umsatzstärksten Unternehmen Deutschlands inzwischen mindestens jede sechste offene Stelle auf sozialen Netzwerken wir Facebook und Twitter. Über 61 Prozent geben an, bei der Suche nach neuen Angestellten Social Media und andere Recruiting-Wege aufeinander abzustimmen.

Möchtest du auf ein Stellenangebot in einem der sozialen Netzwerke reagieren, denk vorher dran, dein eigenes Social-Media-Profil vorzeigbar zu halten. Denn dein potenzieller neuer Arbeitgeber wird auf jeden Fall einen Blick darauf werfen.

Die ausgefallene Online-Bewerbung

Eine klassische E-Mail mit Anschreiben ist dir als Bewerbung nicht kreativ genug? Dann probier die sogenannte Guerilla-Bewerbung aus. Bei dieser ausgefallenen Variante der Online-Bewerbung kannst du deiner Fantasie freien Lauf lassen. Die ungewöhnlichsten Formen der Selbstpräsentation sind möglich: vom selbstgedrehten Bewerbungsvideo bis zur eigenen Homepage, die du speziell für ein Stellenangebot anlegst, und mehr. Einzige Vorgabe: Die Bewerbung sollte zum Wunschunternehmen passen.

Fazit: Eine Online-Bewerbung bietet dir einige Chancen und kreative Möglichkeiten der Selbstpräsentation. Beachtest du unsere Tipps rund um E-Mail, Anhänge und Profi-Tricks, steht der erfolgreichen Job-Suche (fast) nichts mehr im Wege.

Bildnachweis: Westend61/EyeEm

Autorin: Caroline Stanski

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