Teamwork – So fördern Sie die Zusammenarbeit im Team

Teamwork darf als Erfolgsfaktor nicht unterschätzt werden, da gute Zusammenarbeit im Team auch die Mitarbeitermotivation und Mitarbeiterbindung stärkt. Im Artikel finden Sie daher einen Überblick über die wichtigsten Faktoren für gutes Teamwork sowie aktuelle Studienergebnisse dazu, welche Rolle Teamfähigkeit aktuell im Recruiting und für die Arbeitgeberattraktivität spielen.

Definition von Teamwork

Teamwork oder Teamarbeit meint die Zusammenarbeit mehrerer Personen an gemeinsamen Aufgaben bzw. um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Dazu gehören das Einbringen unterschiedlicher Fähigkeiten, gute Kommunikation und gegenseitige Unterstützung ebenso wie allgemeiner die Koordination und Kooperation der Teammitglieder.

Was macht gutes Teamwork aus?

  1. Klare und wertschätzende Kommunikation: Ein effektiver Austausch von Informationen, Ideen und Feedback ermöglicht eine sinnvolle Zusammenarbeit. In der Kommunikation sollten Wertschätzung und Respekt gezeigt werden. Wichtig dafür ist, dass alle Teammitglieder auch offen und ehrlich kommunizieren.
  2. Gemeinsame Werte und Regeln: Es sollte explizit festgehalten werden, welche Werte für die Zusammenarbeit besonders wichtig sind (Beispiele: Respekt, Ehrlichkeit, Freundlichkeit, Genauigkeit). Auch sollten im Sinne einer wertschätzenden Unternehmenskultur Regeln in Bezug auf die Kommunikation (Welches Tool für welche Fragen? Wie schnell muss geantwortet werden?) und allgemeiner auch für die Zusammenarbeit festgelegt werden, etwa in Bezug auf Pünktlichkeit und den Umgang mit Deadlines.
  3. Klare Ziele: Die Ziele sollten einerseits definiert und andererseits auch allen gut bekannt sein. Teilziele und Milestones unterstützen dabei, den Plan zu verdeutlichen und die Motivation hoch zu halten.
  4. Rollen und Verantwortlichkeiten: Jede Person im Team sollte ihre spezifischen Aufgaben und Verantwortlichkeiten kennen. Das verhindert Überschneidungen und Missverständnisse.
  5. Fähigkeiten und Stärken nutzen: Gutes Teamwork nutzt die unterschiedlichen Fähigkeiten und Stärken der Mitglieder optimal aus. Jede*r sollte die Möglichkeit haben, seine*ihre Talente einzubringen.
  6. Konfliktmanagement: Effektive Teams können Konflikte konstruktiv lösen. Wichtig dafür ist, Probleme offen anzusprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
  7. Regelmäßige Reflexion und Feedback: Teams sollten regelmäßig ihre Arbeitsweise reflektieren und die Mitglieder einander Feedback geben, um die Zusammenarbeit kontinuierlich zu verbessern.

Teamfähigkeit als eines der wichtigsten Skills im Recruiting

Im Recruiting ist Teamfähigkeit aktuell eines der wichtigsten Skills, wie sich aus den Anforderungsprofilen in Jobbeschreibungen herauslesen lässt: Dafür haben wir die Personalmarktforscher von index Research beauftragt, 600.000 Stellenanzeigen in 22 Printmedien und 35 Jobbörsen in ganz Österreich nach ihren Anforderungsprofilen auszuwerten. Anhand dieser zeigt sich, dass Teamfähigkeit in den Stellenanzeigen aus dem Q3 2023 das zweitwichtigste Soft Skill war, in jeder zweiten Stellenanzeige wurden Menschen mit „Teamfähigkeit“ gesucht (53%). Bei der Auswertung nach Branchen zeigt sich, dass besonders im Handel und in der Informations- und Kommunikationsbranche auf Teamfähigkeit Wert gelegt wird, hier findet sich das Stichwort sogar in 62% aller Anzeigen. Als besonders wichtig wird Teamfähigkeit im Recruiting für Führungskräfte erachtet, bei diesen wird sie in 65% aller Anzeigen erwähnt. Bei den Young Professionals kommt der Begriff in 60% der Anforderungsprofile vor, bei den Fachkräften bei der Hälfte der Profile.

Wie wichtig ist gutes Teamwork für die Arbeitgeberattraktivität?

Die Studie „Attracting Talent 2024“ (in Zusammenarbeit von The Stepstone Group, Kienbaum und Institut Kienbaum@ISM) zeigt deutlich auf, welch hohen Stellenwert Teamkultur für die Arbeitgeberattraktivität hat: Bei den wechselwilligen Befragten steht Teamkultur von den 10 gerankten Faktoren bei fast allen befragten Altersgruppen auf Rang vier, nur bei den 20- bis 29-Jährigen auf Platz 5. Bei den Angestellten ist „Teamkultur“ bei der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen besonders gefragt, hier liegt sie auf Platz 3 (hinter Arbeitsplatzsicherheit und Vergütung), alle anderen Altersgruppen ranken sie auf Platz 4. Damit gehört Teamkultur klar zu den Top 5 der wichtigsten Faktoren, die einen attraktiven Arbeitgeber auszeichnen.

Was macht eine überzeugende Teamkultur aus?

Wie die Studie „Attracting Talent“ auch zeigt, sind die wichtigsten Faktoren für eine überzeugende Teamkultur transparente und offene Kommunikation und Gemeinschaftsgefühl. Jobsuchende, die 2024 ihren Job wechseln wollen, legen vor allem Wert auf transparente bzw. offenen Kommunikation innerhalb des Teams (59% der Befragten nannten dies), aber auch rund die Hälfte der Jobsuchenden legen insbesondere auf Teamwork und Gemeinschaftsgefühl Wert (je 49%). Auch die Angestellten, die 2024 bei ihrem Arbeitgeber bleiben wollen, nennen dieselben Faktoren als die wichtigsten, allerdings nur mit rund 40%. Als wichtiger bewerten diese Faktoren Recruiter*innen, mehr als die Hälfte nennt an erster Stelle transparente und offene Kommunikation. Die beiden unwichtigsten Faktoren für Teamkultur sind aus der Sicht aller drei Gruppen „Interdisziplinarität“ und „Internationalität“, beide werden nur von rund 15% genannt.

So fördern Sie eine gute Teamarbeit im Unternehmen

  1. Optimale Teamgröße bedenken: Damit Teams effektiv arbeiten können, dürfen sie nicht zu groß werden. Als ideal haben sich Teams von 5 bis 9 Personen erwiesen, das ermöglicht einen guten Austausch untereinander und verhindert die Bildung von Untergruppen.
  2. Kommunikationsnormen festlegen: Welche Informationen werden über welchen Kanal weitergegeben? In welchem Zeitraum soll oder muss geantwortet werden? Lassen sich die Meetings in puncto Zeitpunkt und Dauer auf die Bedürfnisse aller abstimmen?
  3. Rollen und Verantwortlichkeiten klar definieren: Stellen Sie sicher, dass jede Person ihre spezifischen Aufgaben und Verantwortlichkeiten kennt und zugleich auch alle Zuständigkeiten verteilt sind, um Überschneidungen und Verwirrung zu vermeiden.
  4. Reduktion statt Überinformation: Beschränken Sie die Meetings auf die wirklich wichtigen und ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter*innen auch zur asynchronen Kommunikation über E-Mail oder Tools wie Trello, Asana und Slack, damit sie konzentriert an ihren Aufgaben arbeiten können.
  5. Anerkennung und Belohnungen: Anerkennen und belohnen Sie die Leistungen des Teams und einzelner Mitglieder, um Motivation und Engagement zu fördern.
  6. Konstruktives Feedback: Geben Sie regelmäßiges, konstruktives Feedback und schaffen Sie auch Meetings oder Formate, in denen die Mitglieder einander anonym oder offen Feedback geben können.
  7. Diversität und Inklusion fördern: Schätzen und fördern Sie die Vielfalt im Team, da unterschiedliche Perspektiven und Hintergründe die Kreativität erhöhen und mehr Ansätze zu Problemlösungen mit sich bringen.
  8. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Seien Sie flexibel und offen für Veränderungen, auch in Bezug auf die Bedürfnisse von Mitarbeiter*innen und deren Arbeitsweisen.
  9. Aktives Teambuilding: Sorgen Sie im Alltag für Möglichkeiten des niederschwelligen Teambuildings durch gemeinsames Mittagessen, gemeinsame Kaffeepausen usw. Gemeinsame Erfolge sollen auch unbedingt gemeinsam gefeiert werden. Gezieltes Teambuilding durch Coaches mit Hilfe von Spielen und Übungen stellt eine wichtige Ergänzung dazu dar.

Autorin: Sabine Schönfellner
Bildnachweis: istockphoto.com / miniseries

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