Jobinterview: No Gos in den ersten Minuten

Der erste Eindruck bekommt keine zweite Chance!


20.07.2017

Die ersten Sekunden im Jobinterview können über die nächsten Jahre im Traumjob entscheiden. Diese sechs No Gos im Jobinterview solltest du vermeiden.

Der erste Eindruck zählt, das gilt für jedes Jobinterview. Recruiter scannen Bewerber bereits in den ersten Sekunden. Da empfiehlt sich ein kleiner Benimmratgeber für den optimalen ersten Eindruck im perfekten Vorstellungsgespräch. So geht’s: Idealerweise bist du bereits 5 bis 10 Minuten vor dem Interview am vereinbarten Interviewort. Dann hast du noch genug Zeit, um zu verschnaufen, noch einmal auf die Toilette zu gehen, Frisur und Kleidung zu richten und – mehr oder weniger – entspannt auf deinen Interviewpartner zu warten. Ein professioneller Einstieg ins Gespräch hilft, um einen bestmöglichen ersten Eindruck zu hinterlassen. Soweit so gut. Es wird ernst, der Recruiter nähert sich sicheren Schrittes. Was nun? Schreiend die Flucht ergreifen oder einen seriösen Eindruck hinterlassen? Unser Tipp: Probiere es mit dem seriösen Eindruck.

 

Worauf achten Recruiter, wenn sie sich einem Kandidaten nähern?

Wie schon der bekannte Kommunikationswissenschaftler und Psychotherapeut Paul Watzlawik sagte: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Soll heißen: Bevor wir überhaupt mit der inhaltlichen Konversation beginnen, startet bereits der Wahrnehmungsprozess des Recruiters. Er/Sie denkt: „Wer ist der Kandidat? Passt er ins Unternehmen? Wie tickt der Bewerber? Aha, zu spät! Naja, der hätte sich beim Outfit auch mehr Mühe geben können. Oh, schwacher Händedruck, ein bisschen zu ernst, ein bisschen zu unseriös, etc.“ Wir kennen das ja von uns selbst. Ganz klar, Bewerber hinterlassen durch ihr Auftreten, ihre Körperhaltung, Gestik und Mimik, sowie Sprache und Kleidung einen ersten Eindruck beim Recruiter, noch bevor der erste Blickkontakt, der erste Handshake oder gar der erste Satz ausgetauscht wird. Kleiner Tipp am Rande: Packe dein Smartphone lieber in die Tasche und schalten es auf lautlos.

 

Der erste Eindruck: so läuft nichts schief

•  Körperhaltung: Stehe aufrecht, mit erhobenem Haupt, Verteile das Gewicht auf beide Beine, lasse die Hände entspannt neben dem Körper hängen (Keine geknickte Hüfte, Hände aus den Hosentaschen, Schultern zurück & Brust raus).

•  Gestik: Falls deine Hände mitsprechen, dann achte darauf, dass deine Handbewegungen etwa zwischen Schultern und Gürtel stattfinden. Gestiken oberhalb der Schultern vermitteln Nervosität und Panik, Gestiken unterhalb der Gürtelhöhe sind zu intim.

•  Mimik: Ein freundliches Auftreten mit einem entspannten Lächeln im Gesicht und einem Augenkontakt, der mehrere Sekunden anhält sind bei jedem Vorstellungsgespräch erwünscht. Beachte: Dauergrinsen ist nicht angesagt, aber ein freundliches Wesen vermittelt Sympathie und Zuversicht.

•  Kleidung: Kleidung sagt viel über dein Selbstbild aus. Speziell bei Jobinterviews ist ein gepflegtes Auftreten mit sauberer Kleidung besonders wichtig. Deine Kleidung sollte niemals zu lässig, zu bunt, zu teuer oder zu klein sein. Grundsätzlich gilt: Der Dress Code sollte der Branche entsprechen.

 

6 NoGos im Jobinterview

1. No Go: Mit ausgestreckter Hand auf den Recruiter zugehen: Nun geht es los, kein Zurück mehr. Doch Halt, nicht zu stürmisch. Normalerweise eröffnet der Interviewer, sprich der Recruiter, das Gespräch. Er wird dich vermutlich erst einmal auffordern, den Raum zu betreten. Dabei solltest dugleich einen allgemeinen, freundlichen Gruß aussprechen, etwa so: „Grüß Gott“. Allerdings solltest du abwarten, ob der Interviewer oder die anwesenden Personen dir den Handschlag anbietet. Darüber entscheidet der Gastgeber. Falls der Gastgeber dir keinen Handschlag anbietet, dann halte ein paar Sekunden Blickkontakt und nicken freundlich in die Runde.

2. No Go: Unaufgefordert Platz nehmen: Meist steht ein Stuhl für den Bewerber bereit, manchmal stehen auch mehrere Stühle um einen Tisch. Warte bis dir ein Platz angeboten wird, falls der Sessel ganz offensichtlich für dich reserviert ist, dann kannst du auch, bevor du dich setzt kurz und höflich fragen „darf ich?“. Warte die Antwort des Recruiters ab, dann erst setzt du dich. Im Zweifelsfall kannst du auch darauf warten, bis sich der Recruiter setzt, dann kannst du ihm folgen.

3. No Go: Barriere aufbauen: Wohin mit der Handtasche? Eine gute Frage. Am besten ist es, wenn du deine Handtasche neben deinen Stuhl auf den Fußboden platzierst. Keines Falles solltest du die Tasche auf dem Tisch abstellen oder auf deinem Schoß lassen. Getränke stellst du am besten seitlich in Reichweite, du könntest sie ja irrtümlich im Gespräch umstoßen.

4. No Go: Small Talk: Häufig beginnen Interviews mit ein bisschen Small Talk, der Recruiter fragt dich ob du gut hergefunden hast oder wie du über das Wetter denkst. Auf diese Fragen solltest du locker und freundlich eingehen, jedoch solltest du nicht gleich deinen Lebenslauf erzählen oder detailliert auf deine Anreise eingehen. Ganz kurz angebunden beim Small Talk macht jedoch auch einen wortkargen, desinteressierten Eindruck. Daher gilt: Lasse dich auf ein lockeres Gespräch ein, aber übertreibe es nicht.

5. No Go: Den Interviewer um den Lebenslauf bitten, um Fragen zu beantworten: Idealerweise solltest du eine Kopie deiner Bewerbung dabei haben. Keines Falles solltest du den Recruiter darum bitten dir eine Kopie deiner Bewerbung zur Verfügung zu stellen. Falls der Recruiter selbst deinen Lebenslauf nicht bei der Hand haben sollte, dann biete ihm gleich eine Kopie, die du mitgebracht hast, an.

6. No Go: Übertriebenes, aufgesetztes Verhalten: Bleibe authentisch. Es hat wenig Sinn, wenn du dich im Vorstellungsgespräch anders gibst, als du dann in der Realität tatsächlich bist. Aufgesetztes Verhalten, kommt meist nicht gut an. Daher gilt: Zeige dich von deiner besten Seite, aber verstelle dich nicht. So, die ersten Minuten des Jobinterviews hast du bereits überstanden. Viel Glück für den Rest.

Bildnachweis: phototechno/Quelle: www.istockphoto.com

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