
Recruiter Guide: So erreichen Sie die guten Bewerber
Die Suche nach den perfekten Kandidat*innen stellt Unternehmen vor Herausforderungen. Zu oft erhalten sie unpassende Bewerbungen. Doch welche Faktoren beeinflussen die Bewerbungsqualität und wie können Unternehmen sie verbessern? Unsere jüngste Studie zur Bewerbungsqualität liefert das nötige Know-How und wertvolle Insights, mit denen Sie eine durchdachte Recruiting-Strategie entwickeln können.
- Die sinkende Bewerbungsqualität ist eine marktweite Herausforderung
- Drei von vier Bewerbungen werden direkt aussortiert
- Die Hauptgründe für eine Bewerbungsabsage
- Eine geeignete Recruiting Strategie entwickeln
- 4 Erfolgsstrategien für bessere Bewerbungen
- Die Anatomie einer erfolgreichen Bewerbung aus Sicht der Recruiter
- Warum Kandidaten sich nicht bewerben
- Exklusives Factsheet:Steigern Sie Ihre Bewerbungsqualität!
- Über die Studie: Qualität von Bewerbungen
- Stepstone: Qualität statt Quantität
Die sinkende Bewerbungsqualität ist eine marktweite Herausforderung
Es ist ein Schlüsselergebnis der neuesten Stepstone-Studie “Application Quality”, für die in Österreich 860 Personen, darunter 160 Recruiter*innen befragt wurden: Aktuell werden nur rund 15 Prozent der Bewerbungen, die Unternehmen auf eine Stellenausschreibung erhalten, von den Recruiter*innen als hochwertige Bewerbungen eingestuft. Die Vielzahl unpassender Bewerbungen ist ein markweites Phänomen.
42 Prozent der Recruiter*innen sehen eine “moderate Herausforderung” darin, die guten Bewerber*innen anzusprechen, während 26 Prozent diese als “erhebliche Herausforderung” mit Verzögerungen und höheren Kosten betrachten. Ein Recruiter für technische Berufe beobachtet eine sinkende Qualität der Bewerbungen: “Viele nutzen fertige Vorlagen, machen Selfies als Bewerbungsfotos und laden Word-Dateien hoch. Das wirkt, als wäre wenig Mühe investiert worden.” Ein Recruiter-Kollege aus dem Vertrieb bestätigt: “Der Aufwand für Bewerbungsunterlagen scheint generell zu sinken.”
Sogar Großunternehmen wie Metro spüren diesen Trend. Katharina Goldberger, Recruiting Specialist & People Partner definiert eine hochwertige Bewerbung heute schlicht als eine, die “sich mit der Stellenausschreibung auseinandergesetzt hat” – ein Zeichen dafür, wie sehr sich die Erwartungen verändert haben.
Drei von vier Bewerbungen werden direkt aussortiert
Von durchschnittlich 15 Bewerbungen pro Stelle werden 6 – also 40 Prozent – sofort, also noch vor dem ersten richtigen Screening aussortiert. Im Screening verlassen sich neun von zehn Recruiter*innen auf manuelle Durchsicht, 40 Prozent der Unternehmen machen einen systematischen Background Check, 23 Prozent bewerten anhand strukturierter Kriterien (wie etwa einem definiertem Scoring-System). KI-gestützte Screening-Tools kommen heute in Österreich noch kaum zum Einsatz (5 Prozent).
Die Hauptgründe für eine Bewerbungsabsage
- Fehlende relevante Fähigkeiten (71 Prozent)
- Mangelnde Berufserfahrung (55 Prozent)
- Unzureichende Sprachkenntnisse (44 Prozent)
- Kurze durchschnittliche Beschäftigungsdauer in vorherigen Positionen (34 Prozent)
- Auffällige Rechtschreibfehler (26 Prozent)
- Unerklärte Lücken im Lebenslauf (24 Prozent)
Die ersten beiden Gründe – fehlende Fähigkeiten und Berufserfahrung – sind aufgrund ihrer Relevanz für das Anforderungsprofil nachvollziehbare Ausschlusskriterien, die eine Absage der Bewerbung erfordern. Allerdings können vorschnelle Annahmen über Lücken im Lebenslauf oder kurze durchschnittliche Beschäftigungsdauer dazu führen, dass Recruiter*innen qualifizierte Kandidat*innen mit unkonventionellen Karrierewegen übersehen. Unvollständige oder schlecht formatierte Unterlagen sind weitere häufige Ausschlussgründe. Hier könnten strukturierte Bewerbungsformulare helfen, die Qualität und Vollständigkeit der Bewerbungen zu verbessern.
Eine geeignete Recruiting Strategie entwickeln
Diese Entwicklung stellt Unternehmen vor die Aufgabe, neue Strategien für einen optimalen Bewerbungsprozess zu entwickeln, um qualitativ hochwertige Bewerbungen zu fördern und zu erkennen.
Die zentralen Fragen sind:
- Was macht eine hochwertige Bewerbung aus?
- Welche sind die größten No-Gos für (gute) Kandidat*innen, die sie von einer Bewerbung abhalten?
- Wie können Recruiter*innen bereits in der Stellenausschreibung gegensteuern?

4 Erfolgsstrategien für bessere Bewerbungen
Entdecken Sie mehr: Erhalten Sie detaillierte Bewerbungszahlen, erfahren Sie, worauf Ihre Wettbewerber bei Bewerbungen Wert legen und vier praxiserprobte Strategien für bessere Bewerbungen.
Die Anatomie einer erfolgreichen Bewerbung aus Sicht der Recruiter
Die Anforderungen an eine qualitativ hochwertige Bewerbung variieren je nach Branche und Position, doch einige Kriterien stechen branchenübergreifend hervor:
- Administrative Grundlagen: Für 70 Prozent der Recruiter*innen ist eine vorhandene Arbeitserlaubnis ein entscheidendes Kriterium.
- Gute Sprachkenntnisse: 62 Prozent der Recruiter*innen legen großen Wert auf gute Sprachkenntnisse. Dies ist besonders wichtig in Branchen mit intensivem Kundenkontakt wie Medien, Marketing, Werbung, PR sowie im Finanz- und Rechnungswesen.
- Kompetenzen und Fähigkeiten: 64 Prozent der Recruiter*innen bewerten die fachlichen Qualifikationen der Bewerber*innen als essenziell. In handwerklichen Berufen stehen diese sogar an erster Stelle.
In Sektoren mit hohem Anteil internationaler Fachkräfte wie Gastgewerbe, IT, Logistik sowie Groß- und Einzelhandel wird besonderer Wert auf eine gültige Arbeitserlaubnis gelegt. Positiv zu vermerken ist, dass nur 15 Prozent der Recruiter*innen ein professionelles Foto als “entscheidend” erachten, was auf einen Trend zu “Blind Hiring” beziehungsweise diskriminierungsfreiem Recruiting hindeutet.
Zusammenfassend zeigt sich: Eine erfolgreiche Bewerbung geht über formale Kriterien hinaus. Sie berücksichtigt branchenspezifische Anforderungen und setzt, wo angemessen, kreative Akzente. Dies unterstreicht die Bedeutung einer sorgfältigen und zielgerichteten Gestaltung von Bewerbungsunterlagen in der heutigen Arbeitswelt.
Warum Kandidaten sich nicht bewerben
Bei der Betrachtung der Bewerbungsqualität ist es wichtig, auch die Perspektive der Kandidat*innen zu berücksichtigen. Oft gibt es Diskrepanzen zwischen den Anforderungen der Recruiter*innen und den Präferenzen der Bewerber*innen:
- Zu viele Bewerbungsunterlagen:
- 51 Prozent der Recruiter*innen fordern ein Anschreiben, aber rund jeder Sechste verzichtet auf eine Bewerbung, wenn dieses verlangt wird.
- Referenzen oder Empfehlungen (von 23 Prozent der Recruiter*innen angefragt) können ebenfalls abschreckend wirken.
- Unvollständige Stellenanzeigen: Die Hauptgründe, warum Kandidat*innen von einer Bewerbung absehen, sind:
- Fehlende Gehaltsinformationen (52 Prozent)
- zu viele Anforderungen bzw. sehr breites Aufgabenspektrum (42 Prozent)
- Fehlende oder unklare Angaben zum Arbeitszeitmodell (32 Prozent)
Um hochwertige Bewerbungen nicht zu verpassen, sollten Unternehmen im Anforderungsprofil klar zwischen notwendigen und wünschenswerten Kriterien unterscheiden und ihre Stellenausschreibungen optimieren. Ein guter und intensiver Austausch zwischen Fachabteilung und Recruiter*in kann die Bewerberqualität steigern und zum echten Gamechanger werden. Nur so können sie sicherstellen, dass sie keine potenziell wertvollen Kandidat*innen durch überzogene oder unklare Anforderungen abschrecken.

Exklusives Factsheet:
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Über die Studie: Qualität von Bewerbungen
Wie bewerten Recruiter*innen die Qualität von Bewerbungen und aus welchen Gründen scheiden Kandidat*innen aus dem Bewerbungsprozess aus? Wie erleben Jobsuchende den Bewerbungsprozess? Welche Hürden stehen ihnen dabei im Weg? Um beide Perspektiven zu beleuchten, wurden im Rahmen der Application Quality Studie zwischen dem 20.03. und 09.04.2025 insgesamt mehr als 700 Kandidat*innen und 160 Recruiter*innen befragt. Die Ergebnisse der Kandidat*innen sind repräsentativ für die österreichische Erwerbsbevölkerung nach Alter, Geschlecht und Bildung.
Stepstone: Qualität statt Quantität
Wir verstehen, wie wertvoll Ihre Zeit ist. Deshalb arbeiten wir stetig daran, Ihnen bessere Bewerbungen zu liefern. Mit Erfolg: Recruiter*innen, die Stepstone als Hauptrekrutierungskanal nutzen, stufen Bewerbungen um 70 Prozent häufiger als „hochwertig” ein.
Haben wir Sie neugierig gemacht?