Was macht ein Vulkanologe?

Ausbildung, Job und Zukunftsperspektiven


04.07.2024

Vulkanolog*innen erforschen Vulkane, ihre Ausbrüche und die damit verbundenen geologischen Phänomene. Dabei sammeln sie Daten, analysieren Lavaströme und untersuchen die Zusammensetzung von Gesteinen, um das Verhalten von Vulkanen besser zu verstehen. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über den Beruf des Vulkanologen wissen musst. Was sind die Aufgaben und Tätigkeiten? Welche Voraussetzungen musst du mitbringen, um als Vulkanologe zu arbeiten? Wie viel verdient man als Vulkanologe? Und wie sieht es mit Karrierechancen und Zukunftsperspektiven aus?

Inhaltsverzeichnis
Aufgaben eines Vulkanologen
Wo arbeitet ein Vulkanologe?
Welche Eigenschaften sollte ich als Vulkanologin mitbringen?
Vulkanologe Studium
Zukunftsperspektiven eines Vulkanologen
Vulkanologe: Das sind Vorteile & Nachteile des Jobs
Bewerbung als Vulkanologin
Vulkanologe: Spezialisierung & Karrierechancen
Vulkanologin: Welche ähnlichen Berufe gibt es?
Checkliste: Passt der Beruf des Vulkanologen zu dir?
 

Aufgaben eines Vulkanologen

Als Vulkanologe hast du ein breites Aufgabenfeld, das von der Forschung bis hin zur Datenanalyse reicht. Hier sind die wichtigsten Aufgaben und Tätigkeiten im Überblick:

  • Forschung und Datensammlung: Du sammelst Proben von Lavaströmen, Vulkanasche und Gesteinen vor Ort und analysierst diese, um das Verhalten der Vulkane besser zu verstehen.
  • Vulkanüberwachung: Du installierst und wartest Überwachungsgeräte wie Seismographen und Gasdetektoren, um Vulkane kontinuierlich zu überwachen und mögliche Ausbrüche vorherzusagen.
  • Datenanalyse: Du wertest die gesammelten Daten im Labor oder am Computer aus, um Muster und Anomalien zu erkennen, die auf vulkanische Aktivitäten hinweisen könnten.
  • Feldarbeit: Du führst Expeditionen zu aktiven und inaktiven Vulkanen durch, um neue Daten zu sammeln und bestehende Theorien zu überprüfen.
  • Berichterstattung: Du schreibst wissenschaftliche Berichte und veröffentlichst Forschungsergebnisse in Fachzeitschriften, um die wissenschaftliche Gemeinschaft auf dem Laufenden zu halten.
  • Schulungen und Vorträge: Du hältst Vorträge und Schulungen, um Behörden und die Öffentlichkeit über vulkanische Risiken und Sicherheitsmaßnahmen zu informieren.
  • Krisenmanagement: Im Falle eines Vulkanausbruchs arbeitest du eng mit Katastrophenschutzbehörden zusammen, um die Bevölkerung zu warnen und Evakuierungspläne zu unterstützen.

Der Arbeitsalltag von Vulkanolog*innen ist abwechslungsreich, aber kann dafür körperlich sehr anstrengend sein. Die Arbeitsbedingungen können extrem sein, vor allem bei Feldarbeit in vulkanisch aktiven Regionen, wo du mit Hitze, Asche und unwegsamem Gelände konfrontiert wirst.
 

Wo arbeitet ein Vulkanologe?

Als Vulkanologe kannst du in verschiedenen Branchen und bei unterschiedlichen Arbeitgebern tätig sein. Hier sind die häufigsten Arbeitsorte im Überblick:

  • Forschungseinrichtungen und Universitäten: Du arbeitest an Instituten oder Fakultäten, die sich mit Geowissenschaften beschäftigen. Hier führst du Forschungen durch, gibst Lehrveranstaltungen und betreust Studierende.
  • Geologische Dienste und Behörden: Du bist für staatliche Einrichtungen tätig, die für die Überwachung und Analyse von geologischen Gefahren verantwortlich sind. Du erstellst Risikobewertungen und unterstützt Behörden bei der Katastrophenvorsorge.
  • Katastrophenschutzorganisationen: Hier arbeitest du mit spezialisierten Einsatzteams zusammen, die im Falle eines Vulkanausbruchs aktiv werden, um die Bevölkerung zu warnen und zu schützen.
  • Private Umwelt- und Ingenieurbüros: Du bist für Unternehmen tätig, die geotechnische Untersuchungen und Umweltgutachten durchführen. Du analysierst dort Vulkangefahren im Rahmen von Bauprojekten oder Infrastrukturplanungen.
  • Internationale Organisationen: Du arbeitest für globale Institutionen wie die UNESCO oder das Internationale Komitee für Vulkanismus, die weltweit Forschungsprojekte und Krisenmanagementprogramme koordinieren.

 

Welche Eigenschaften sollte ich als Vulkanologin mitbringen?

Hier sind die wichtigsten im Überblick, die du für die Arbeit als Vulkanologin mitbringen solltest:

  • Interesse an Geowissenschaften: Ein starkes Interesse an Erdkunde, Geologie und vulkanischen Prozessen ist wichtig, um die Leidenschaft für diesen Beruf aufrechtzuerhalten.
  • Forscherdrang: Du forschst gern? Super! Die Neugierde, neue Phänomene zu entdecken und bestehende Theorien zu überprüfen, treibt deine Arbeit maßgeblich voran.
  • Analytisches Denken: Du solltest in der Lage sein, komplexe Daten zu interpretieren und daraus fundierte Schlüsse zu ziehen.
  • Teamfähigkeit: Viele Projekte erfordern die Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlerinnen, weshalb es wichtig ist, effektiv im Team arbeiten zu können.
  • Kommunikationsfähigkeit: Du musst deine Forschungsergebnisse klar und verständlich kommunizieren können, sei es schriftlich in Berichten oder mündlich in Vorträgen.
  • Einsatzbereitschaft: Die Bereitschaft, unter teils extremen Bedingungen zu arbeiten, ist unerlässlich. Expeditionen zu aktiven Vulkanen sind oft körperlich und psychisch herausfordernd.
  • Problemlösungsfähigkeit: Du solltest in der Lage sein, schnell und effektiv auf unerwartete Situationen zu reagieren, insbesondere während Feldarbeiten oder Krisensituationen.
  • Selbstständigkeit: Viele Aufgaben erfordern eigenverantwortliches Arbeiten und das Treffen wichtiger Entscheidungen ohne ständige Rücksprache.

 

Vulkanologe Studium

Um Vulkanologe werden zu können, ist in der Regel die Matura erforderlich. Geeignete Studiengänge sind Geowissenschaften, Geologie oder speziell Vulkanologie. Im Studium werden verschiedene Wissenschaften miteinander verknüpft, darunter Geophysik, Chemie, Physik, Mineralogie und Umweltwissenschaften. Im Laufe des Studiums kannst du dich spezialisieren, z. B. auf die Überwachung von Vulkanaktivitäten, die Erforschung von Magmenprozessen oder die Vulkanseismologie.

Das Bachelorstudium in Geowissenschaften legt in den ersten Semestern den Schwerpunkt auf die Grundlagen. Dazu gehören Kurse wie:

  • Einführung in die Geologie,
  • Physik für Geowissenschaftler,
  • Chemie für Geowissenschaftler,
  • Mineralogie sowie
  • Mathematik und Statistik.

In den darauf folgenden Semestern werden weiterführende Themen behandelt, wie z. B. Petrologie, Geochemie, Strukturgeologie und vulkanologische Techniken. Praktika und Exkursionen sind oft ein wichtiger Bestandteil des Studiums, um praktische Erfahrungen zu sammeln.

Für eine Tätigkeit als Vulkanologe reicht ein Bachelor-Abschluss in den meisten Fällen nicht aus. Ein Master-Abschluss ist oft notwendig, um sich vollständig zu qualifizieren und in spezialisierten Forschungsgebieten arbeiten zu können. Im Master können sich Studierende noch weiter spezialisieren, etwa auf:

  • Vulkanüberwachung und Frühwarnsysteme,
  • die Untersuchung von Vulkanischen Gasen,
  • die Modellierung von Magmaflüssen sowie
  • interdisziplinäre Forschung zur Vulkanologie und Klimawandel.

 

Zukunftsperspektiven eines Vulkanologen

Die Situation auf dem Arbeitsmarkt für Vulkanolog*innen kann regional variieren. Generell gibt es eine stetige Nachfrage in Forschungseinrichtungen, Universitäten und im öffentlichen Sektor. In der Zukunft könnte es immer wichtiger werden, Naturkatastrophoen vorzubeugen. Das kann den Bedarf an Expert*innen auf diesem Gebiet verstärken.

Vulkanologe: Das sind Vorteile & Nachteile des Jobs

 

Vorteile:

  • Arbeit in einem spannenden und dynamischen Feld
  • Potenzial, zur Sicherheit und zum Verständnis von Naturprozessen beizutragen
  • Vielfältige Arbeitsumgebungen, von Labor bis hin zu Außeneinsätzen
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Expert*innen aus verschiedenen Fachbereichen

 

Nachteile:

  • Möglicherweise unregelmäßige Arbeitszeiten durch Feldforschung
  • Physische und psychische Herausforderungen unter extremen Bedingungen
  • Öffentliche Finanzierung und Stellenangebote können begrenzt sein
  • Berufliche Exposition gegenüber natürlichen Gefahren

 

Bewerbung als Vulkanologin

Bei der Bewerbung als Vulkanologin sollte das Anschreiben klar die eigene Passion für die Geowissenschaften und spezifische Erfahrungen oder Projekte hervorheben. Im Lebenslauf sind insbesondere Feldforschungserfahrungen, Publikationen und Kenntnisse in Spezialsoftware, aber auch Instrumentierung zu betonen. Für das Bewerbungsgespräch ist es wichtig, fachliche Kompetenz und die Fähigkeit zur Anpassung und Belastbarkeit zu zeigen. Der Dresscode in Bewerbungsgesprächen kann, abhängig von der Institution, von Business-Casual bis hin zu formeller Kleidung variieren.
 

Vulkanologe: Spezialisierung & Karrierechancen

Vulkanologen und Vulkanologinnen haben ganz vielfältige Karrierechancen und berufliche Perspektiven. Sie können sich in verschiedenen Bereichen spezialisieren, darunter:

  • Vulkanüberwachung und Frühwarnsysteme,
  • Untersuchung von Vulkangasen,
  • Modellierung von Magmaflüssen,
  • Vulkanseismologie,
  • Forschung zu historischen Vulkanereignissen,
  • Risiko- und Katastrophenmanagement.

Zusatzqualifikationen und Fortbildungen bieten sich in verschiedenen Formen an. Beispielsweise durch:

  • Teilnahme an internationalen Konferenzen und Workshops,
  • Zertifikatskurse in Geoinformatik und Fernerkundung,
  • Fortbildungen in spezifischen Softwareanwendungen wie GIS (Geoinformationssysteme),
  • Spezialisierte technische Trainings in Vulkanüberwachungstechnologien.

 

Vulkanologin: Welche ähnlichen Berufe gibt es?

Es gibt mehrere Berufe, die ähnlich zur Vulkanologin sind und ebenfalls im Bereich der Geowissenschaften angesiedelt sind. Hier sind einige davon im Überblick:
 

1. Geologin

Geolog*innen untersuchen die Zusammensetzung, Struktur und Geschichte der Erde, wobei der Fokus nicht nur auf Vulkanen, sondern auch auf anderen geologischen Phänomenen wie Erdbeben und Gesteinsformationen liegt.
 

2. Seismologin

Seismolog*innen spezialisieren sich auf die Erfassung und Analyse von Erdbebenwellen, um Erdbeben und deren Auswirkungen besser zu verstehen und vorherzusagen. Diese Arbeit überschneidet sich oft mit der Vulkanologie, da Vulkanausbrüche häufig mit seismischen Aktivitäten verbunden sind.
 

3. Petrologin

Petrolog*innen untersucht die Entstehung und Zusammensetzung von Gesteinen. In der Vulkanologie ist das Wissen der Petrologin besonders nützlich, um die Mineralzusammensetzung vulkanischer Gesteine zu analysieren.
 

4. Geophysikerin

Geophysiker*innen erforschen physikalische Prozesse der Erde, einschließlich Magnetfeld, Temperaturverteilung und geothermischer Energie. Diese Fachleute nutzen häufig ähnliche Methoden wie Vulkanologinnen zur Erfassung und Interpretation geologischer Daten.
 

5. Hydrogeologin

Hydrolog*innen untersuchen das Vorkommen und die Bewegung von Grundwasser, was besonders in vulkanisch aktiven Regionen wichtig ist, wo Thermalquellen und geothermische Aktivitäten vorkommen können.

Wenn du es nicht anstrebst, Vulkanologin zu werden, sondern eine ähnliche Richtung für dich interessant ist, gibt es verschiedene Studiengänge, die eine gute Alternative bieten. Studiengänge wie Geowissenschaften, Geologie oder Geophysik sind hervorragende Alternativen, die eine fundierte Basis für eine Karriere in verwandten Berufen bieten. Diese Studiengänge vermitteln dir die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten, um in verschiedenen Bereichen der Erdwissenschaften tätig zu werden und gegebenenfalls später eine Spezialisierung zu wählen.
 

Checkliste: Passt der Beruf des Vulkanologen zu dir?

Ob der Beruf wirklich etwas für dich ist, kannst du anhand der folgenden Checkliste überprüfen:

  • Du arbeitest gern an innovativen Projekten: Softwareentwickler entwickeln ständig neue Lösungen und Produkte.
  • Du hast eine Leidenschaft für Technologie: In diesem Beruf bleibt man immer auf dem neuesten Stand der technischen Entwicklungen.
  • Du denkst logisch und analytisch: Ein klarer und strukturierter Denkprozess ist in der Softwareentwicklung essenziell.
  • Du findest es spannend, Probleme zu lösen: Häufige Herausforderungen am Code regen deinen Ehrgeiz an.
  • Unregelmäßige Arbeitszeiten sind kein Problem für dich: Projekte können verlangen, dass man flexibel auf Deadlines reagiert.

Bildnachweis: Nailotl Méndez/Stocksy

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