Konflikte lösen im Beruf

Konflikte eskalieren in Phasen. Informiere dich über Konfliktarten & -modelle, um berufliche und private Konflikte zu lösen.


25.09.2023

Inhaltsverzeichnis

Wie entstehen Konflikte?
Welche Konflikte gibt es?
Konflikte lösen: Die 4 Konfliktphasen
Konfliktlösungsmodelle – Welche gibt es?
Eskalationsmodell von Glasl
ALPHA Konfliktlösungsmodell
Sechs-Stufen-Modell der Mediation
Wie kann man Konflikte friedlich lösen?
8 Schritte: Konflikte lösen mit Erfolg
Konfliktmanagement am Arbeitsplatz

 

Wie entstehen Konflikte?

Konflikte zählen zu einem der häufigsten Probleme des menschlichen Zusammenlebens. Für ihre Entstehung gibt es verschiedene Auslöser.

Die Hauptursachen für die Entstehung von Konflikten sind Probleme in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Dazu zählen zum Beispiel Falschinterpretationen von Botschaften, Missverständnisse und ungenaue Absprachen.

Konflikte können zum Beispiel bei der Urlaubsplanung im Büro oder bei einem Gehaltsvergleich entstehen.

Wer Konflikte effizient lösen möchte, sollte daher zunächst analysieren, warum und zwischen wem es besonders häufig zu Konflikten kommt. Dafür ist es sinnvoll, sich mit den gängigsten Konfliktarten zu beschäftigen.

 

Welche Konflikte gibt es?

Grundsätzlich gibt es verschiedene Arten von Konflikten. Hier stellen wir dir einige Konflikte vor, die häufig im Arbeitsalltag auftreten.

  • Sachkonflikte: Diese Konfliktart wird auf der sachlichen und objektiven Ebene ausgetragen. Zu dieser Art zählen im Wesentlichen Meinungsverschiedenheiten oder allgemeine Unzufriedenheit.
  • Machtkonflikte: Diese entstehen, wenn ein ungleiches Machtverhältnis zwischen den Beteiligten besteht und eine Partei ihre Machtposition ausnutzt. In Unternehmen tritt diese Konfliktart meist zwischen Vorgesetzen und Mitarbeiter*innen auf.
  • Wertekonflikte: Hier geraten Personen aufgrund unterschiedlicher Wertvorstellungen aneinander. In der Arbeitswelt können das zum Beispiel verschiedene Präferenzen von Arbeitszeitmodellen sein.
  • Beziehungs- und Kommunikationskonflikte: Bei dieser Art von Konflikt kommen Personen aufgrund von persönlichen Antipathien und Kommunikationsschwierigkeiten nicht miteinander aus.

 

Konflikte lösen: Die 4 Konfliktphasen

Jeder Konflikt lässt sich in vier Phasen einteilen:

  1. Latente Phase: Hier sind bereits erste Spannungen und Differenzen zwischen den betroffenen Parteien zu erkennen, die zu einem Konflikt führen können.
  2. Eskalationsphase: In diesem Stadium erhöht sich das Ausmaß der Spannungen. Typische Anzeichen sind eine sinkende Kompromissbereitschaft und ein aggressiverer Umgangston.
  3. Manifestierungsphase: In dieser Phase spitzt sich der bestehende Konflikt zu und wird offen ausgetragen. Dieses Stadium ist durch Streitgespräche zwischen den involvierten Parteien gekennzeichnet.
  4. Konfliktlösung: In dieser Phase versucht man, Möglichkeiten zu finden, um den Konflikt zu beseitigen. Das Erzielen von Kompromissen ist somit das Hauptziel dieser Phase.

 

Konfliktlösungsmodelle – Welche gibt es?

Konflikte gehören zum (Berufs-)Alltag, denn wo Menschen sind, gibt es auch Konflikte. Richtiges Konfliktmanagement ist daher ein äußerst wichtiger Skill. Im Folgenden stellen wir dir daher drei Methoden zur Konfliktbewältigung vor.

 

Eskalationsmodell von Glasl

Dieses Modell umfasst neun Stufen der Eskalation von Konflikten, welche von Missverständnissen bis zu Drohungen und Vernichtungsschlägen reichen. Je nach der Art der Konfliktstufe sollen die Beteiligten das Ausmaß ihrer Differenzen beurteilen und darauf aufbauend gemeinsame Lösungen entwickeln, um den Konflikt zu entschärfen.

 

ALPHA Konfliktlösungsmodell

Der Begriff ALPHA ist eine Zusammensetzung der Anfangsbuchstaben der einzelnen Phasen des Modells. In der Aufklärungsphase (A) werden die Konfliktthemen geklärt, während danach eine Liste (L) der ermittelten Themen erstellt wird. In der dritten Phase werden die Bedürfnisse der verschiedenen Personen (P) spezifiziert, während in dem vierten Schritt „Heureka (dt. Ich habe es gefunden)“ (H) bestimmte Lösungen und Ideenvorschläge entwickelt werden. In dem letzten Schritt wird eine Abschlussvereinbarung (A) unter den Betroffenen geschlossen, bei der die entwickelten Ideen in verbindliche Regeln umgestaltet werden.

 

Sechs-Stufen-Modell der Mediation

Dieses Modell setzt sich aus den folgenden Phasen zusammen: Einstiegsphase, Informationsphase, Themenbesprechung, Themensortierung, Verhandlungsphase und Abschlussphase. Im Rahmen jenes Modells sollen durch Gespräche Lösungen gefunden werden.

 

Wie kann man Konflikte friedlich lösen?

Obwohl es verschiedene Modelle zur Konfliktbewältigung gibt, haben sie alle ein gemeinsames Ziel: das Finden einer friedlichen Lösung. Um solch eine Lösung zu erzielen, spielt prinzipiell das Konfliktlösungsverhalten der involvierten Personen eine wichtige Rolle. Nachfolgend präsentieren wir dir einige Beispiele und Schritte, durch die du auf harmonische Weise einen Streit lösen kannst.

8 Schritte: Konflikte lösen mit Erfolg

  1. Akzeptiere die Tatsache, dass ein Konflikt besteht.
  2. Bewahre stets die Kontrolle über deine Emotionen.
  3. Versuch, dich in die Perspektiven anderer Parteien hineinzuversetzen.
  4. Bemüh dich, mit den anderen Personen gemeinsame Ziele zu finden.
  5. Versuch, gemeinsame Lösungsvorschläge für den Konflikt zu erarbeiten.
  6. Wähl mit den beteiligten Parteien eine Lösung aus, mit der alle einverstanden sind.
  7. Halte die getroffene Vereinbarung schriftlich fest.
  8. Versuch, weiterhin die Kommunikation zu den Parteien aufrechtzuerhalten, um weitere Konflikte abzuwenden.

 

Konfliktmanagement am Arbeitsplatz

Erfolgreiches Konfliktmanagement hat insbesondere für den Arbeitsplatz eine hohe Bedeutung, da hier tagtäglich Menschen mit unterschiedlichen Meinungen und Charaktereigenschaften aufeinandertreffen. Umso wichtiger ist es, Konflikte durch gewaltfrei Kommunikation zu lösen, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit sicherzustellen und Stress am Arbeitsplatz zu vermeiden.

Eine bewährte Methode für berufliches Konfliktmanagement ist die Konfliktmoderation. Hier werden die Gespräche zwischen den beteiligten Parteien durch eine*n Moderator*in geleitet, um das Finden einer Lösung zu erleichtern.

Zudem bietet sich die Methode der Supervision an. Dabei werden die Arbeitsabläufe sowie Interaktionen innerhalb einer Abteilung von einer neutralen Person analysiert, um die Ursache für einen bestehenden Konflikt zu ermitteln.

Manche Unternehmen bieten auch ein Konfliktpräventionsprogramm an. Hier werden den Mitarbeiter*innen Gesprächstaktiken und Verhaltensstrategien gelernt, die sie im Fall des Auftretens von Konflikten anwenden können.

 

Autorin: Beate Heidenfelder

Bildnachweis: David Pereiras/Quelle: eyeem.com

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