Berufsbild Bilanzbuchhalter

Expert*innen für Steuer- und Finanzfragen


31.08.2022

Bilanzbuchhalter*innen übernehmen eine verantwortungsvolle Funktion im Betrieb, denn sie haben den Überblick über die finanzielle Situation und sind Ansprechpartner in Steuer- und Finanzfragen. Du willst wissen, welche Aufgaben sie haben, welche Qualifikationen sie benötigen und was sie verdienen? Wir verraten es dir in diesem Berufsbild.

 

Was macht ein*e Bilanzbuchhalter*in? Was sind typischen Aufgaben?

Zunächst ist es wichtig, das Berufsbild des*r Bilanzbuchhalter*in vom allgemeinen Berufsbild des*r Buchhalter*in abzugrenzen. Denn der Bereich der Buchhaltung ist sehr groß und kann unterschiedliche Spezialisierungen umfassen, wie beispielsweise die Anlagenbuchhaltung, Finanzbuchhaltung, Lohnbuchhaltung, Debitorenbuchhaltung, Kreditorenbuchhaltung, Lagerbuchhaltung oder eben auch die Bilanzbuchhaltung.

Bilanzbuchhalter*innen sind die Expert*innen für Steuer- und Finanzfragen im Unternehmen. Sie sind mit der laufenden Buchführung des Unternehmens betraut und erstellen die Jahresabschlüsse. Dabei können die folgenden Aufgaben anfallen:

  • Buchführung und Durchführung laufender Buchungen
  • Erstellung, Analyse und Interpretation von Jahresabschlüssen inkl. Abschlussarbeiten wie Umbuchungen, Abgrenzungen, Rückstellungen, Vorrats- und Forderungsbewertungen
  • Gewinn- / Verlustermittlung
  • Finanz- und Investitionsplanung
  • Berechnung und Auswertungen betriebswirtschaftlicher Kennzahlen

 

Wie sieht der typische Arbeitsalltag eines Bilanzbuchhalters aus?

Bilanzbuchhalter können direkt im Angestelltenverhältnis in größeren Unternehmen tätig sein, für die sie die Buchhaltung und die Jahresabschlüsse durchführen. Alternativ können sie jedoch auch nach Ablegung der Bilanzbuchhalterprüfung selbstständig tätig sein. Je nachdem, für welche Variante sie sich entscheiden, sieht der Berufsalltag leicht anders aus.

Die generellen Aufgaben bleiben jedoch dieselben. Neben den laufenden Buchungen unterm Jahr und den Jahresabschlüssen in der ersten Jahreshälfte des Folgejahres sind Bilanzbuchhalter auch damit betraut, betriebswirtschaftliche Kennzahlen zu ermitteln, über den finanziellen Status des Unternehmens zu informieren und Berechnungen bereitzustellen, auf Basis derer wichtige Entscheidungen im Unternehmen getroffen werden können, wie beispielsweise über Investitionen.

Zudem sind sie auch viel im Austausch mit anderen Buchhaltern und Kostenrechnern, dem Führungsteam und den Entscheidungsträgern im Unternehmen, mit Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern sowie den Finanzbehörden.

 

Wie sieht das typische Jobprofil eines*r Bilanzbuchhalter*in aus?

Ausbildung

Die typische Laufbahn von Bilanzbuchhalter*innen beginnt zunächst mit einer kaufmännischen Ausbildung und einer Weiterbildung zum*r Bilanzbuchhalter*in. Auch im Rahmen eines Wirtschaftsstudiums können diese Qualifikationen erworben werden. Laut dem Bilanzbuchhaltungsgesetz haben Personen die Möglichkeit auf selbstständiger Basis den Beruf des Bilanzbuchhalters auszuüben, sobald sie eine umfangreiche schriftliche und mündliche Fachprüfung bei der Bilanzbuchhaltungsbehörde abgelegt haben.

 

Erforderliche Kenntnisse und Kompetenzen

Im Rahmen der Ausbildung erwerben Bilanzbuchhalter alle wichtigen Hard Skills, die sie für ihren Lebenslauf benötigen. Darunter fallen Kenntnisse des Rechnungswesens, der doppelten Buchführung sowie auch Kenntnisse des Steuerrechts. Darüber hinaus ist es ebenfalls wichtig, mit der gängigen Buchhaltungs- und Steuersoftware vertraut zu sein, die im Arbeitsalltag angewandt werden.

Eine gewisse Zahlenaffinität zählt definitiv zu den Soft Skills von Bilanzbuchhaltern. Darüber hinaus müssen sie sorgfältig und gewissenhaft arbeiten, ein großes Verantwortungsbewusstsein und Verschwiegenheit mitbringen und auch Branchenkenntnisse.

 

Weiterbildung und Aufstiegsmöglichkeiten

In Bezug auf Weiterbildung ist es für Bilanzbuchhalter immer wichtig, in Bezug auf die Rechtslage auf dem neuesten Stand zu sein. Hier gilt es vor allem, sich regelmäßig über Gesetzesänderungen auf dem Laufenden zu halten und diese Kenntnisse fristgerecht in die Arbeit zu integrieren.

Aufstiegsmöglichkeiten sind bei angestellten Bilanzbuchhalter*innen innerhalb des Unternehmens insofern möglich, als dass mehr Verantwortung übernommen bzw. auch eine Position mit Führungsaufgaben wird. Alternativ können sich Bilanzbuchhalter*innen auch selbstständig machen und ihren eigenen Kund*innenkreis an Unternehmen aufbauen, die sie in Bezug auf die Buchhaltung und Steuerfragen beraten, deren Buchhaltung sie übernehmen und für die sie jährlich die Jahresabschlüsse durchführen.

 

Was verdient ein*e Bilanzbuchhalter*in?

Bilanzbuchhalter*innen übernehmen bei ihrer Tätigkeit eine große Verantwortung. Das spiegelt sich auch in ihrem Gehalt wider. Einstiegsgehälter liegen in der Regel zwischen 2.100 und 2.900 Euro brutto monatlich, wobei mit zunehmender Berufserfahrung und Verantwortung bzw. Übernahme von Führungsaufgaben auch ein monatliches Bruttogehalt von bis zu 4.500 Euro möglich ist.

Bei selbstständigen Bilanzbuchhalter*innen können ähnliche Umsätze erzielt werden bzw. auch noch mehr, das hängt dann von den festgelegten Stundensätzen und er jeweiligen Auftragslage ab.

Wenn du wissen möchtest, welche Gehaltsmöglichkeiten ein*e Bilanzbuchhalter*in im Detail hat, probiere den Stepstone Gehaltsplaner. Bist du auf der Suche nach einem passenden Jobangebot? Wir einen Blick auf unsere aktuellen Jobangebote als Bilanzbuchhalter*in oder verschaffe dir auch einen Überblick über alle Berufsbilder.

 

Bildnachweis: AndreyPopov/Quelle: istockphoto.com

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