Die Unterschrift: So unterschreibst du richtig

Was bei Unterschriften wichtig ist – auch in der Bewerbung.


05.05.2021

So selbstverständlich Unterschreiben ist, so viele Fragen wirft es dennoch auf: Muss der vollständige Name verwendet werden? Wie kann man digital unterschreiben? Vor allem auch beim Bewerbungsschreiben ist die Frage, wo und wie richtig unterschrieben wird – wir geben daher Antworten.

Was bedeutet „Unterschrift“?

Eine Unterschrift ist eine eigenhändige und handschriftliche Namenszeichnung, eine alternative Bezeichnung dafür ist Signatur, das kommt vom Lateinischen „Signatum“, was so viel heißt wie „das Gezeichnete“. Unterschriften werden dazu verwendet, um etwas zu bestätigen oder Einverständnis auszudrücken, etwa unter einem Dokument wie einen Brief, einem Lebenslauf oder einem Vertrag.

 

Wie unterschreibe ich richtig?

Auch wenn viele Leute es glauben, eine Unterschrift muss nicht zwingend den Vornamen enthalten. Der Nachname dagegen muss auf jeden Fall enthalten sein, die berühmten drei Kreuze XXX reichen nicht aus. Solche alternativen Kennzeichnungen oder Zeichnungen nur mit Kürzeln kann man nur unter notarieller Beglaubigung machen, d.h. wenn unter Aufsicht eines Notars sichergestellt wird, dass die richtige Person unterschrieben hat.

Generell gilt, dass ein Namenszug, je ausführlicher, desto fälschungssicherer ist. Ob ein akademischer Grad wie ein Doktor oder ein Diplom-Ingenieur Teil der Unterschrift ist, ist dir überlassen, du kannst ihn sowohl aufnehmen als auch weglassen. Die Unterschrift wird zwangsläufig nicht immer gleich aussehen, sollte aber ähnlich bleiben, um Missverständnissen vorzubeugen. Wichtig ist dabei auch, dass sie dem Namen zuordenbar sein sollte, d.h. dass zumindest einzelne Buchstaben erkennbar sein sollten und die Länge vergleichbar ist.

 

Wann benötigt man eine Unterschrift?

Eine Unterschrift bezeugt eigenhändig, dass man einverstanden ist und/oder dass die zuvor gemachten Aussagen wahrheitsgemäß sind. Bei Bewerbungsunterlagen bezeugen sie also in erster Linie, dass du wahrheitsgemäße Aussagen in der Bewerbung und im Lebenslauf gemacht hast und zu ihnen stehst. Bei Verträgen und Urkunden macht eine Unterschrift die sogenannte Willenserklärung – etwa die Zustimmung zu einem Vertrag, oder die Absicht, etwas zu kaufen – rechtlich verbindlich.

 

Was verrät die Unterschrift?

Graphologen untersuchen Unterschriften, um etwas über den Menschen herauszufinden, der sie getätigt hat. Die Graphologie als Unterdisziplin der Psychologie ist allerdings wissenschaftlich umstritten, dennoch wird die sogenannte „Lehre von der Bedeutung der Handschrift“ auch heutzutage immer noch genutzt, um sich ein Bild von der Person zu machen. Dabei geht es um Merkmale der Unterschrift wie den Rhythmus (ist die Unterschrift gleichmäßig oder abgehackt), die Neigung der Buchstaben (nach links oder rechts) oder um die Originalität der Unterschrift. Daraus lesen Graphologen Eigenschaften wie Offenheit, Introvertiertheit, Flexibilität, Entschlossenheit und vieles mehr ab.

 

Unterschrift bei der Bewerbung

Sowohl das Anschreiben als auch den Lebenslauf bei einer Bewerbung solltest du unterschreiben. Diese Unterschriften sind kein Muss, aber wir empfehlen sie dennoch für ein vollständiges Bewerbungsschreiben. Du vermittelst dem Personaler durch deine Unterschrift auch einen ersten Eindruck von dir – noch persönlicher wird es, wenn du einen handgeschriebenen Lebenslauf verfasst.

Eine feste Regel dafür, wo man den Lebenslauf unterschreibt – rechts oder links – gibt es nicht. Du solltest es davon abhängig machen, was optisch am besten dazu passt. Eine Möglichkeit ist, nach der letzten Zeile des Lebenslaufs etwas Freiraum zu lassen, Ort und Datum zu nennen und dann die Unterschrift links zu platzieren. Alternativ können auch nach dem Lebenslauf linksbündig Ort und Datum genannt werden, dann folgt rechtsbündig die Unterschrift.

Am besten ist es, auf den ausgedruckten Bewerbungsunterlagen zu unterschreiben und die Originalunterlagen dann einzusenden bzw. einzuscannen, das sieht am saubersten aus. Wenn dir das nicht möglich ist, gibt es auch Möglichkeiten, digital zu unterschreiben.

 

Bewerbungsschreiben digital unterschreiben

Bei einem Bewerbungsschreiben ist es nicht immer möglich, Unterlagen im Original unterschrieben einzusenden. Auch das Einscannen von unterschriebenen Unterlagen ist nicht immer einfach möglich. Ein paar Tipps, wie die digitale Unterschrift funktioniert:

Unterschrift vorbereiten

Eine Möglichkeit ist, eine passende eingescannte Unterschrift vorzubereiten, d.h. ein leeres Blatt zu unterschreiben, dieses einzuscannen und dann in Word oder ins PDF einzufügen. Dafür solltest du am besten einen Scanner und nicht einfach deine Handykamera verwenden, um ein gleichmäßiges Bild mit weißem Hintergrund zu erzeugen, sodass nicht auffällt, dass es eingefügt ist. Dafür lassen sich allerdings auch Scanner-Apps am Handy verwenden.

Adobe Reader

Adobe Reader bietet die Möglichkeit, eine Unterschrift hinzuzufügen. In der Werkzeugliste oben findet sich ein Unterschrift-Button mit unterschiedlichen Funktionen zum Einfügen von Unterschriften, u.a. das Unterschreiben per Maus.

Online einfügen

Du hast keine Möglichkeit, ein PDF zu bearbeiten? Dann kannst du auch mithilfe von Online-Tools eine Unterschriftdatei in ein Bewerbungsschreiben einzufügen, z.B. hier: https://tools.pdf24.org/de/pdf-unterschreiben

Unterschrift mit digitalem Stift

Auf iOS-Geräten kannst du einfach in einem Dokument das Markup-Tool in Form des umkreisten Stifts auswählen und damit mit dem Finger unterschreiben. Für Android gibt es als Alternative die App „Fill & Sign“.

Digitale Signatur

Noch wenig Verbreitung findet die sogenannte digitale Signatur, die nicht mehr wie eine Unterschrift aussieht. Diese offizielle Möglichkeit der digitalen Unterschrift funktioniert wie ein virtueller Stempel, mit dem etwa Online-Dokumente amtssigniert werden können. Diese Online-Signatur steht über die Bürgerkarte jedem in Österreich zur Verfügung.

 

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