Träumen vom Job – Traumjob oder Alptraum?

Was deine Träume vom Job verraten


11.05.2018

Ob via Social Media oder auf unseren Smartphones: Der moderne Arbeitnehmer ist auf Knopfdruck mit seinem Büro verbunden. Das schafft aber nicht nur den Freiraum, die Arbeit dort zu erledigen, wo man will, sondern sorgt auch für entgrenzte Arbeitsräume, in denen das Abschalten vom Job immer schwieriger wird.

Tatsächlich ist unser Büroalltag so stark in unserem Unterbewusstsein verankert, dass sogar unsere Träume davon beeinflusst werden, zeigt eine aktuelle Studie des britischen Jobportals Totaljobs. Dabei gibt die Mehrheit aller Befragten (55%) an, regelmäßig von ihrer Arbeit zu träumen – vielfach sogar mehrmals im Monat und im Urlaub.

 

Sorgen um Gehalt oder die eigene Karriere werden zum Motor für Träume

Hinter den Träumen vom Job vermuten viele der Studienteilnehmer Gehaltssorgen oder die Angst, dass die eigene Karriere nicht schnell genug voranschreitet. Viele machen sich auch nachts noch Gedanken über Fehler, die ihnen tagsüber im Büro unterlaufen sind. Andere fürchten um die Sicherheit ihres Jobs oder können nicht aufhören darüber nachzudenken, was ohne sie im Büro alles schief laufen könnte.

Ein nicht zu geringer Anteil der Studienteilnehmer schließlich macht sich ganz handfeste finanzielle Sorgen: Hier steht die Angst, mit dem Gehalt den eigenen Lebensunterhalt nicht (mehr) bestreiten zu können, im Vordergrund. Und wieder andere schieben ihre Karrieresorgen in das Reich der Träume: Du hast Angst davor, im Job nicht schnell genug weiterzukommen.

 

Träume von Beziehungen mit Kollegen und der eigenen Kündigung

Träume von der Arbeit kommen im Schlaf der befragten Arbeitnehmer sogar noch häufiger vor als jene über Geld oder Gesundheit. Nur von der Familie wird noch öfter geträumt – diese steht auch bei den Alpträumen an ganz erster Stelle.

Davon träumen Arbeitnehmer am häufigsten:

  1. Im Lotto zu gewinnen (28%)
  2. Von einer Beziehung zu einem Kollegen/einer Kollegin (21%)
  3. Den Lieblingsstar zu treffen (18%)
  4. Den Job zu kündigen (15%)
  5. Den Kollegen mal so richtig die Meinung sagen (13%)

 

Fast die Hälfte hat Alpträume von der Arbeit

Wer nach Feierabend nicht abschalten kann, den verfolgen negative Gedanken aus der Arbeit sogar im Schlaf. Das kann sogar gefährliche Züge annehmen: Fast die Hälfte aller befragten Studienteilnehmer geben an, hin und wieder Alpträume von der Arbeit zu haben – mehr als ein Viertel sogar öfter als einmal die Woche.

Viele Studienteilnehmer berichten von Alpträumen darüber, zu spät zur Arbeit zu kommen, gefeuert zu werden oder davon, nackt zur Arbeit aufzutauchen.Gruselig: Immerhin 4% werden in ihrem Alptraum von ihrem Boss umgebracht.

 

„Träume nicht für bare Münze nehmen“

Für bare Münze nehmen dürfe man solche Träume jedoch nicht, beruhigt der Psychologe und Traumexperte Dr. Ian Wallace. „Träume und Alpträume sind unsere Art und Weise, die emotionale Spannung des Tages zu verarbeiten. Nachdem wir täglich zahlreichen Konflikten und Herausforderungen am Arbeitsplatz begegnen, ist es nur natürlich, dass viele dieser Träume mit Themen aus dem Büroumfeld zu tun haben.”

Das Arbeitsumfeld und die Kollegen, die wir im Traum erschaffen, stehen in dem Fall nicht für real existierende Verhältnisse. Vielmehr sind die Symbole für die ganz persönliche Entwicklung seiner Potentiale und Bedürfnisse.

 

Das bedeuten dein Träumen vom Job

„Die Büroumgebung und Kollegen, die wir in unserem Traum erschaffen, haben nur selten etwas mit den realen Menschen und Gegebenheiten zu tun“, sagt Wallace. Vielmehr können Träume auf unentdecktes Talent hinweisen oder den Wunsch, Führungsqualitäten zu demonstrieren.

Das wollen dir deine Träume sagen:

✓ Endlich eine Gehaltserhöhung
„Egal ob Karrieresprung oder Gehaltserhöhung, beide Ereignisse sind Mechanismen des schlafenden Gehirns, auf ungenutztes Talent hinzuweisen“, so Wallace. Während eine Beförderung eher auf die Möglichkeit verweist, das eigene Talent im Arbeitsumfeld stärker einzubringen, regt eine Gehaltserhöhung im Traum an, den eigenen Selbstwert (wieder-)zu entdecken.

✓ Den Job kündigen
Keine Angst: Nur weil es im Traum vorkommt, muss niemand seinen Job kündigen oder hat unterschwellig keine Lust mehr auf seine Arbeit. Vielmehr ist dieser Traum eine Möglichkeit, sich eingehender mit den eigenen Wünschen und Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Welche Fragen dabei helfen – und was du tun kannst, wenn es wirklich Zeit für einen Jobwechsel wird.

✓ Eine Beziehung mit dem Arbeitskollegen/der Arbeitskollegin
Auch wenn es sich im Traum um eine Beziehung handelt, müssen dahinter keine romantischen Gefühle versteckt sein, sagt Ian Wallace. „Vielmehr weisen solche Träumen auf persönliche Qualitäten hin, die wir an unseren Kollegen schätzen – und sind ein Zeichen dafür, dass wir diese an uns selbst entdecken und weiterentwickeln sollten.“

✓ Den Kollegen mal so richtig die Meinung geigen
Hier geht es nicht darum, den anderen den Marsch zu blasen, sondern mit sich selbst ehrlich zu sein: Die eigenen Talente und Fähigkeiten zu entdecken und Wege zu finden, sich zu verbessern. Oft verstecken wir unsere besten Fähigkeiten aus Angst vor Kritik, aber im Traum können wir sie offen zeigen. Das sollte uns den Mut geben, auch im echten Leben gelassen damit umzugehen.

✓ Im Traum gefeuert werden
Die Angst vor der Kündigung ist nicht ungewöhnlich im Alptraum. Auch wenn dahinter ursprünglich eine starke Unsicherheit am Arbeitsplatz steckt, kann ein solcher Alptraum doch ein Anstoß dafür sein, die eigene Komfortzone zu verlassen und eigene Karriereentscheidungen zu treffen.

✓ Zu spät zur Arbeit kommen
Ein solcher Alptraum verweist nicht auf schlechtes Zeitmanagement am Morgen, sondern will den Träumenden darauf hinweisen, dass es endlich Zeit für Taten ist – anstatt monatelang nur zu planen.

 

Träume können die berufliche Entwicklung vorantreiben

Übrigens: Auch Alpträume, die vordergründig nichts mit der Arbeit zu tun haben, sind eine gute Gelegenheit zur Selbstreflexion. So könnte die Angst vorm Fallen auf eine Situation hindeuten, die man zu stark zu kontrollieren versucht – und eine Einladung dafür sein, die Dinge lockerer zu sehen. Sich im Traum zu verirren ist wiederum eine Gelegenheit dafür, eigene Fähigkeiten wahrzunehmen, denen man vielleicht noch selbst nicht ganz vertraut.

Damit sind Träume vom Job nicht unbedingt etwas, vor dem man sicht fürchten muss – im Gegenteil: Laut der Totaljobs-studie hat sogar jeder zehnte Befragte seine besten Ideen im Traum. Weitere sieben Prozent werden durch ihre Träume inspiriert, sich im Job mehr anzustrengen. Auch Studienautor Ian Wallace bewertet Träume von der Arbeit positiv: Emotionale Spannungen werden verarbeitet und eigene Bedürfnisse klarer. Damit können auch im wachen Leben Schritte unternommen werden, mögliche Probleme zu lösen – und den Weg zum ganz persönlichen Traumjob zu ebnen.

Du bist öfter müde im Büro, weißt aber nicht wie du damit umgehen musst? Wir zeigen dir Tipps, wie du die Müdigkeit vom Arbeitsplatz verbannst.

Bildnachweis: PeopleImages/Quelle: www.istockphoto.com

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