
Guerilla Recruiting: Jobangebot mit Überraschungseffekt
Guerilla Recruiting ist wie eine Pralinenschachtel – man weiß nie, was man bekommt! Vor allem, wenn wie aus dem Nichts ein Jobangebot auftaucht. Im Klartext: Lesen Sie hier mehr über den Recruiting-Trend, der potenzielle Kandidat*innen mit kreativen und unerwarteten Aktionen zur Bewerbung animiert.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Guerilla Recruiting?
- Tricks gegen die Talentkrise
- Beispiele für Guerilla-Recruiting-Kampagnen mit Wirkung
- Vorteile gegenüber traditionellem Recruiting
- Tipps für Guerilla Recruiting Kampagnen mit Erfolgsgarantie
Was ist Guerilla Recruiting?
Schon einmal von Guerilla Recruiting gehört? Nein, das hat nichts mit Gorillas zu tun und nur wenig mit Che Guevara. Dieser Trend soll wieder frischen Wind in die alten HR-Mühlen bringen und den Fachkräftemangel aus dem Hinterhalt bekämpfen. Wir zeigen Beispiele und geben Tipps für gelungene Guerilla-Recruiting-Kampagnen.
Ursprünglich wurde die Guerilla-Taktik im Krieg eingesetzt – ein scheinbar übermächtiger Feind sollte durch einen Überraschungsangriff überwältigt werden. Findige Marketing-Füchse adaptierten die Technik in den 1980er-Jahren für kostengünstige, aber kreative und unerwartete Werbeaktionen mit großer Wirkung.
Tricks gegen die Talentkrise
Kein Wunder, dass auch Recruiter*innen angesichts der anhaltenden Talentkrise in die Marketing-Trickkiste greifen. Das Grundrezept ist beim Guerilla Recruiting dasselbe – eine außergewöhnliche Idee, ein überraschender Zeitpunkt oder Ort, minimales Budget und maximaler Effekt.
Beispiele für Guerilla-Recruiting-Kampagnen mit Wirkung
Das trojanische 1-Cent-Pferd
Ein mittlerweile legendäres Beispiel für Guerilla Recruiting kommt von der Münchner Personalwerk GmbH. Um qualifizierte Buchhalter*innen zu finden, wurden 1-Cent-Beträge an Unternehmen überwiesen. Der Clou: Im Verwendungszweck versteckte sich ein Link zum Stellenangebot. Nur besonders genaue Buchhalter*innen prüften den Ausreißer am Konto – und bewarben sich prompt beim originellen Konkurrenten.
Out-of-the-Box Recruiting aus Schweden
Die schwedische Armee überlegte sich eine spektakuläre öffentliche Aktion, um neue Rekrut*innen anzulocken. Eine schwarze Box mit Aufschrift „Who Cares?“ inmitten von Stockholm sollte Passant*innen ins Innere locken – mit dem Haken, dass die Box sich nur stündlich automatisch öffnet und die eingesperrten Insass*innen erst befreit werden, wenn eine neue Person ihren Platz einnimmt.
Natürlich wurde das Geschehen per Livestream massenwirksam übertragen. Wer für eine*n Fremde*n so weit geht, hat ideale Voraussetzungen, um Soldat*in zu sein – so die spätere Erklärung. Dank viraler Videos und Medienberichterstattung freute sich die Armee über doppelt so viele Bewerbungen wie erwartet.
Vorteile gegenüber traditionellem Recruiting
- Erreichen von passiven oder von Personaler*innen stark umworbenen Kandidat*innen
- Niedrige Kosten bei hoher Wirkung und Reichweite
- Neue Aufmerksamkeit und Stärkung der Employer Brand
- Kostenlose Werbung durch virale Aktionen und Social-Media-Verbreitung
- Für Konzerne, KMUs und Start-ups geeignet
Tipps für Guerilla Recruiting Kampagnen mit Erfolgsgarantie
Wenn Sie bereits innerlich brainstormen und es kaum erwarten können, neue Talente zu überrumpeln, geben wir Ihnen zum Abschluss noch ein paar wertvolle Tipps an die Hand:
- Seien Sie mutig und einzigartig
Vergangene Kampagnen können inspirieren, eine gelungene Guerilla-Aktion sollte jedoch nie wiederholt werden.
- Kennen Sie Ihre Zielgruppe
Analysieren Sie im Vorhinein die Vorlieben und Wünsche Ihrer potenziellen Kandidat*innen und sprechen Sie diese gezielt an.
- Planung ist ALLES
Um den Überraschungseffekt zu garantieren, muss die Guerilla-Kampagne genau und unter Geheimhaltung geplant werden. Nutzen Sie das Fachwissen Ihrer Abteilungen und involvieren Sie Mitarbeiter*innen direkt.
- Seien Sie leicht erreichbar
Spontane Aktion, spontane Bewerbung – ermöglichen Sie durch QR-Codes, Hashtags oder Job-Landingpages den schnellen Erstkontakt und vereinfachen Sie den Bewerbungsprozess.
- Bleiben Sie sich treu
Das Guerilla-Recruiting selbst muss zu Ihrem Unternehmensbild passen. Nur authentische Kampagnen und Prozesse hinterlassen nachhaltig einen positiven Eindruck.
- Better safe than sorry
Vergessen Sie vor lauter Enthusiasmus nicht auf die Einhaltung des gesetzlichen Rahmens – Datenschutzverordnungen und die Regeln des öffentlichen Raums sollten respektiert werden.
Autorin: Barbara Oberrauter-Zabransky
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