
Bewerberqualität steigern: drei Ansätze von METRO Österreich
Gute Bewerberqualität ist der Schlüssel zum Recruiting-Erfolg, doch Personalverantwortliche stehen vor einer wachsenden Herausforderung: Über den gesamten Arbeitsmarkt hinweg sind nur 31 Prozent der Unternehmen mit der Qualität ihrer Bewerbungen zufrieden1, was zu längeren Vakanzen und höheren Kosten führt.
Obwohl Qualität für jedes Unternehmen eine andere Bedeutung hat, bleibt das Ziel gleich: die richtigen Talente finden. Stepstone-Kundin Katharina Goldberger, Recruiting Specialist und People Partner bei METRO Österreich, erzählt, wie sie ihre Bewerbungsqualität messbar steigern konnten.
Wie Großunternehmen eine qualitativ hochwertige Bewerbung definieren
Großunternehmen wie METRO Österreich haben klare Vorstellungen davon, was eine qualitativ hochwertige Bewerbung ausmacht. Dies ist angesichts der Herausforderungen im aktuellen Bewerbungsmarkt von besonderer Bedeutung: Laut einer Stepstone Umfrage werden bis zu 75 Prozent der eingegangenen Bewerbungen von Personalern direkt aussortiert und kommen gar nicht erst in die engere Auswahl.1
Katharinas Team mangelt es definitiv nicht an der Quantität der Bewerbungen. Im Schnitt erhalten sie zwischen 100 und 400 Bewerbungen pro Tag für ganz METRO Österreich, die sie im Recruiting-Team administrieren.
Aber die Qualität von Bewerbungen nimmt durchaus ab. Wir haben deshalb in einem internen Workshop die möglichen Herausforderungen in unserem Recruiting-Prozess identifiziert. Auf dieser Grundlage stellen wir unseren Prozess nun um, vereinfachen Jobtitel und modernisieren unseren Außenauftritt, um eine positive Candidate Experience zu schaffen.
Katharina Goldberger, Recruiting Specialist & People Partner
Für eine gute Bewerbung ist nicht nur die fachliche Expertise entscheidend. Soft Skills und “Cultural Fit” spielen für METRO Österreich eine ebenso wichtige Rolle.
Wenn wir spüren, dass sich jemand wirklich mit der Position und unserem Arbeitsumfeld auseinandergesetzt hat, sollte er oder sie wissen, worauf er oder sie sich im Lebensmittelhandel einlässt: Wir sind Teil der kritischen Infrastruktur – dazu gehören zum Beispiel Schichtdienste und ein hohes Maß an Verlässlichkeit. Schön wäre auch, wenn jemand eine Leidenschaft zur Gastro und zum Lebensmittelhandel mitbringt – das macht die Arbeit nicht nur erfüllender, sondern hilft auch, mit Leidenschaft und Herz dabei zu sein.
Wenn Bewerber*innen zeigen, dass sie die Anforderungen verstehen und sich damit identifizieren können, ist das für uns ein starkes Signal. Und wenn dann auch noch die Persönlichkeit ins Team passt – offen, kollegial, verantwortungsbewusst – dann ist das für uns eine richtig gute Bewerbung. Denn alles andere kann man lernen. Die Haltung zählt.
Katharina Goldberger, Recruiting Specialist & People Partner
Zusammengefasst: Eine qualitativ hochwertige Bewerbung zeigt, dass sich der/die Bewerber*in intensiv mit der Stelle und dem Unternehmen auseinandergesetzt hat, sowohl fachlich als auch kulturell.
Warum passen Bewerbungen nicht?
Von mangelnder Qualität der Bewerbungsunterlagen, über fehlende Grundvoraussetzungen wie Arbeitserlaubnis, Sprachkenntnisse oder Ausbildung, bis hin zu mangelndem Cultural Fit – die Gründe für unpassende Bewerbungen sind vielfältig und reichen weit über fachliche Defizite hinaus.1
Der Lebenslauf ist für uns das zentrale Element der Bewerbung. Wenn er gut aufgebaut und vollständig ist, hilft uns das sehr, um einen schnellen und klaren ersten Eindruck zu bekommen – auch dann, wenn der berufliche Weg nicht ganz geradlinig war, der berufliche Weg ist individuell und das darf man auch sehen.
Katharina Goldberger, Recruiting Specialist & People Partner
Drei Ansätze für eine bessere Qualität von Bewerbungen
Qualität statt Quantität: Im Recruiting geht es darum, die richtigen Talente zu finden. METRO verfolgt drei effektive Strategien, um die Trefferquote bei Bewerbungen zu erhöhen.
1. Anforderungsprofil gemeinsam mit dem Hiring Manager erstellen
METRO Österreich optimiert seinen Recruiting-Prozess durch die sorgfältige Erstellung des Anforderungsprofils. In einem zwei- bis dreistündigen Gespräch erörtern das Recruiting Team und der Hiring Manager detailliert die Stellenanforderungen. Dabei werden die wesentlichen Voraussetzungen für die Stelle festgelegt:
- Soft Skills
- Fachkompetenzen
- Rahmenbedingungen
- Ablauf des Rekrutierungsprozesses
- Gewünschte Bildungsabschlüsse inkl. Alternativen
Dieser gründliche Ansatz sorgt für Klarheit im Recruiting-Team verhindert spätere Überraschungen und bildet die Basis für zielgerichtete Stellenausschreibungen und eine effiziente Bewerberauswahl.
2. Sich auf die Skills bzw. Kompetenzen fokussieren
Moderne Unternehmen wie METRO Österreich setzen zunehmend auf Skill-Based-Hiring, einen Ansatz, der den Fokus von formalen Abschlüssen auf tatsächliche Fähigkeiten verlagert. Dabei werden sowohl Hard Skills (Fachkompetenzen) als auch Soft Skills berücksichtigt.
Bei METRO Österreich setzen wir ganz bewusst auf Skill-based Hiring. Das heißt: Uns kommt es vor allem darauf an, was jemand wirklich kann – also welche Fähigkeiten und Stärken eine Person mitbringt – und nicht so sehr darauf, welche Abschlüsse auf dem Lebenslauf stehen oder welchen Jobtitel jemand vorher hatte, dies ist natürlich auch Positionsabhängig.
- Hard Skills bilden zwar die fachliche Basis, doch METRO Österreich bewertet Erfahrung ganzheitlich – ob aus Ausbildung, Studium oder Praxis. Statt auf Abschlüsse zu bestehen, werden die Fähigkeiten der Kandidaten direkt getestet.
- Gleichzeitig gewinnen für METRO Österreich Soft Skills wie Anpassungsfähigkeit, Lernbereitschaft und Agilität an Bedeutung.
Gerade in einer Zeit, in der sich viele Berufe schnell verändern und Fachkräfte schwer zu finden sind, ist es für uns wichtig, das Potenzial und die praktischen Kompetenzen von Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Denn oft sagt das, was auf dem Papier steht, gar nicht so viel darüber aus, wie gut jemand tatsächlich zu einer Aufgabe oder ins Team passt.
Die Stelle in der Stellenausschreibung in den Vordergrund rücken
“Bei uns steht der Lebensmittelhandel ganz klar im Mittelpunkt – sowohl in unserer täglichen Arbeit als auch in unseren Stellenanzeigen. Das bedeutet, wir legen großen Wert darauf, dass die Bewerber:innen genau verstehen, wie wichtig und spannend dieser Bereich ist.Wir zeigen deutlich, welche Rolle der Lebensmittelhandel spielt: Dass es nicht „nur“ um den Verkauf von Produkten geht, sondern um die Versorgung der Menschen mit hochwertigen, frischen Lebensmitteln, um Nachhaltigkeit, um Kundenservice und um den Beitrag, den jede einzelne Position zum gesamten Ablauf leistet. Indem wir den Lebensmittelhandel in den Fokus rücken, vermitteln wir, wie vielfältig und verantwortungsvoll die Aufgaben sind – egal ob im Verkauf, in der Logistik, im Einkauf oder in der Warenpräsentation. So schaffen wir eine Verbindung zwischen der konkreten Stelle und der Bedeutung für das Unternehmen und die Kund*innen. Das hilft nicht nur dabei, passende Kandidat*innen zu gewinnen, sondern auch diejenigen anzusprechen, die mit Leidenschaft und Engagement im Lebensmittelhandel arbeiten wollen”, erklärt Katharina.
Das Unternehmen hat erkannt, dass die Qualität der eingehenden Bewerbungen stark von der Präzision der Stellenausschreibung abhängt. Im Zuge der Überarbeitung des Recruitings, wollen sie ab sofort besonders auf folgende Punkte achten:
- das richtige Wording,
- ein ansprechendes Format,
- eine klare Kommunikation der Stellenanforderungen.
Der Fokus geht von der Unternehmensdarstellung weg und wird stärker auf die spezifischen Aspekte der Stelle gelenkt.
METRO Österreich geht aber noch einen Schritt weiter und versetzt sich in die Lage potenzieller Bewerber*innen: Was benötigen diese, um sich angesprochen zu fühlen und zu bewerben? Statt einer generischen Einleitung konzentrieren sie sich direkt auf die Stellenbeschreibung und ergänzen diese mit:
- konkreten Informationen zu Benefits,
- Icons, um Jobinfos modern und schnell erfassbar zu machen,
- Gehaltsangaben die teilweise auch über dem KV-Mindestgehalt liegen.
Diese bewerberorientierte Herangehensweise zielt darauf ab, von Anfang an Transparenz zu schaffen und die Relevanz für qualifizierte Kandidat:*innen zu erhöhen.
Außerdem angepasst werden:
- Die Karriereseite: Die verschiedenen Phasen und Schritte im Recruitingprozess werden dort transparent erklärt, um Kandidat*innen bessere Orientierung zu geben
- Die Jobtitel: Die Stellenbezeichnungen werden künftig in Kategorien zusammengefasst. Das bedeutet, dass in einer Region nicht mehr viele verschiedene Positionen für den Verkauf bei Metro ausgeschrieben werden, sondern nur noch 3-4 übergeordnete Personal-Kategorien, für die jeweils mehrere Personen gesucht werden.
Manche Bewerber*innen sind zunächst irritiert, wenn sie viele offene Stellen von uns in ihrer Region sehen. Dabei handelt es sich zwar um verschiedene Positionen, doch alle gehören letztlich zu den Bereichen Food, Non-Food, Ultrafrische, Frische etc. Mit unserer transparenten Darstellung möchten wir sicherstellen, dass der Zusammenhang klar wird und der Überblick leichter fällt.

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Exkurs: Wie Stepstone sich für Qualität einsetzt
Auch 2025 orientiert sich unsere Produktentwicklung an den Kundenbedürfnissen und darum setzen wir in diesem Jahr vollen Fokus auf die Steigerung der Qualität von Bewerbungen. Und das lohnt sich: Recruiter*innen und Personalverantwortliche, die Stepstone als ihren Hauptrekrutierungskanal nutzen, bewerten Bewerbungen fast 70 Prozent häufiger als ‘hochwertig’ (32 %) als jene, die andere Rekrutierungskanäle nutzen (19 % hochwertige Bewerbungen).1
Keine doppelten Bewerbungen: Die Verhinderung von Mehrfachbewerbungen auf dieselbe Stelle hält den Bewerbungseingang übersichtlich und spart Zeit bei der Sichtung.
Ihre Jobs, den richtigen Kandidat*innen zugestellt: Mehr als 600.000 Kandidat*innen bekommen jede Woche passend zu ihrem Profil E-Mail-Benachrichtigungen, in denen die Stellen nach Relevanz sortiert sind. Durch diese Funktion erhalten Recruiter*innen mehr passende Bewerbungen.
Mehr Bewerbungen, die
wirklich passen: Dank intelligenter Techologie sehen Kandidat*innen bei der Suche passende Jobs zuerst.
1 Quelle: Stepstone Umfrage zu Bewerberqualität (2025): 160 Recruiter*innen und 700 Jobsuchende aus Österreich wurden im Mai 2025 befragt.





