Zurück in die Festanstellung

Ernsthaft wieder anstellen?


14.09.2017

Was es bedeutet, selbständig vom stürmischen Meer wieder in den ‚sicheren Hafen‘ einzulaufen. Viele Selbständige beschreiben eine Umkehr als „ausgeschlossen“. Doch wie gelingt der Wiedereinstieg in den Alltag als Arbeitnehmer denen, die zurückkommen? Hier die wichtigsten Punkte von uns, um sich im neuen, alten Dienstverhältnis zurecht zu finden.

Gebe dir Zeit

So relativ Zeit sein mag, in diesem Fall ist sie entscheidend. Für eine rasche, problemlose Integration in dein neues Arbeitsumfeld wird nicht nur entscheidend sein, ob du zuvor Unternehmer mit eigenen Angestellten warst oder dich auf dich selbst gestellt an deiner eigenen Start-up-Idee versucht hast. Ebenso entscheidend für die Dauer deiner Eingewöhnung wird sein, ob du das jahrelang oder einige Monate getan hast. Diese Zeit bringt Routinen und Denkmuster mit sich, Gewohnheiten und Arbeitsweisen, die umgekehrt wieder Zeit erfordern, um erfolgreich geändert und angepasst zu werden. Egal, wie lange die Zeitspanne deiner Selbständigkeit war, die folgenden Tipps helfen dir in der Phase der Eingewöhnung in deiner neuen Rolle als Dienstnehmer.

 

Teamgeist statt Einzelkämpfer

Ganz gleich, ob du bis jetzt an der Spitze eines Unternehmens gestanden und andere geführt hast oder als Einzelkämpfer unterwegs warst – Willkommen zurück an Bord! Du bist nun wieder Teil eines Teams. Zelebriere diesen Rollenwechsel bewusst und bringe deine Stärken zum Wohl der ganzen Gruppe ein. Einerseits kannst du mit Erfahrung aus deiner selbständigen Tätigkeit punkten, die viele deiner neuen Kollegen nicht haben. Betrachte andererseits deine Kollegen als gleichberechtigte Teammitglieder, die sich für dieselbe Sache einsetzen und sehe deren unterschiedliche Stärken und Kompetenzen als vielfältigen Pool, aus dem das Unternehmen seinen Erfolg schöpft.

 

Alte Freiheiten gegen neue Freiheiten

Bislang konntest du das Arbeitspensum nach deinem eigenen Ermessen anpacken. Zeitpunkt, Reihenfolge und die Art und Weise der Verrichtung oblag deinem Ermessen und deiner Verantwortung. Nun gilt es sich den Unternehmensvorgaben eines neuen Arbeitgebers anzupassen. Doch während du bislang „selbst“ und vor allem „ständig“ zu arbeiten hattest, wirst zwar nun weiterhin du selbst arbeiten, jedoch nicht nur mit dem (theoretischen) Recht, sondern der (realen) Chance, auf eine echte Auszeit am Wochenende, Krankenstand und bezahltem Urlaub. Um unsichere Auftragslage, mittelfristige Finanzierbarkeit, schwierige Kundenakquise, knappe Budgetplanung, komplizierte Steuerangelegenheiten, Instandhaltung der Infrastruktur und bürokratische Buchhaltung brauchst du dich im Angestelltenverhältnis ebenso wenig zu sorgen, wie die Verantwortung für Arbeitnehmer. Plane deinen Umgang mit den geänderten Rhythmen und Umständen aktiv und gestalte deine Work-Life-Balance neu.

 

Vorurteilen aktiv kontern

Selbständige, die zurück in ein Angestelltenverhältnis kehren, haben oft mit Vorurteilen zu kämpfen. „Zuerst konnte er nicht genug bekommen, dann hat er sich verkalkuliert und jetzt will er reumütig zurück in den sicheren Schoß eines tadellos geführten Unternehmens.“ Den meisten dieser Vorurteile ist zu eigen, dass sie die Motivation deiner Rückkehr in ein Dienstverhältnis mit persönlichem, selbstverschuldeten Scheitern verbinden. Du brauchst deine Wahl nicht zu rechtfertigen. Doch genauso wenig müssen Vorurteile wie diese im Raum stehen bleiben. Wenn du solche Bemerkungen oder Unterstellungen zu hören bekommst, kannst du aktiv mit Gründen, die du dir zuvor zurechtgelegt hast kontern. Davon gibt es weit über persönlichen, wirtschaftlichen Misserfolg hinaus zahlreiche, z.B. der Wunsch, wieder in einem Team zu arbeiten oder dass du lieber fachlich als unternehmerisch tätig bist. Um Vorurteilen überzeugend zu kontern ist entscheidend, dass du für dich selbst die Frage nach dem Warum deines Wechsels zurück in ein Dienstverhältnis klar beantwortet hast.

 

Neue Ziele im Visier

Du bist von einem Schiff auf ein anderes umgestiegen. Richte den Blick nach vorne und fahre nicht länger von etwas weg (der vormaligen Selbständigkeit), sondern steuere auf etwas zu. Was immer die Vision zu deiner Freiberuflichkeit gewesen sein mag, setze dir neue Ziele: Wieviel möchtest du in fünf Jahren verdienen? Was willst du an Werten und Erfahrung im neuen Team vermitteln? Welche Meilensteine willst du verwirklicht und erreicht sehen? Definiere für dich, unter welchen Umständen der Wechsel in das Anstellungsverhältnis einen Erfolg bedeuten wird. Je bewusster du den Rollenwechsel und den damit verbundenen Perspektivenwechsel vollziehst, umso zufriedener wirst du im neuen Arbeitsverhältnis sein.

Bildnachweis: golero/Quelle: www.istockphoto

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