Berufsbild Speditionskaufmann

Organisationsprofi für Transporte und Güterbeförderung


25.11.2022

Egal ob per Bahn, Flugzeug, Schiff oder LKW, ein*e Speditionskaufmann*frau sorgt dafür, dass Güter gut von A nach B kommen. Welche Aufgaben dabei genau erledigt werden, welche Ausbildung benötigt wird und wie es mit den Verdienstmöglichkeiten aussieht, verraten wir dir in diesem Artikel.

Was macht ein*e Speditionskaufmann*frau? Was sind typische Aufgaben?

Ein*e Speditionskaufmann*frau organisiert und vermittelt den Transport von Gütern und arbeitet dafür mit unterschiedlichen Transportunternehmen zusammen. Bei der Abwicklung von Transportaufträgen fällt eine Reihe an unterschiedlichen Aufgaben an, mit denen ein*e Speditionskaufmann*frau im Alltag konfrontiert ist:

  • Entgegennahme von Transportaufträgen
  • Beauftragung von Transportunternehmen
  • Koordination, Steuerung und Überwachung von Transporten
  • Beratung der Kund*innen hinsichtlich der Wahl der Transportmittel, der Transportrouten, sowie der Verpackungsmöglichkeiten und Verladegeräte
  • Kalkulation von Transportkosten (inkl. Zoll, Lager, Versicherung)
  • Verarbeitung von Gütertransportinformationen, Bedienen von Nachrichtensystemen und Dokumentation
  • Organisation von Zwischenlagerungen von Waren und Gütern
  • Wareneingangs- und Warenausgangskontrolle
  • Bearbeiten von Schadensmeldungen
  • Arbeiten mit Qualitätsmanagementsystemen

 

Wie sieht der typische Arbeitsalltag eines*r Speditionskaufmanns*frau aus?

Der Arbeitsalltag von einem*r Speditionskaufmann*frau kann sehr abwechslungsreich sein. Von der ersten Beratung der Kund*innen hinsichtlich der individuell besten Lösung des Gütertransportes, hin zur Organisation, Koordination, Abwicklung und in letzter Folge auch Nachkontrolle fallen sehr viele unterschiedliche Tätigkeiten an.

An manchen Tagen können es routinierte Aufgaben sein, die bereits oftmals ausgeführt wurden und zu den Standardtätigkeiten zählen, an anderen Tagen kann es zu hektischen Stunden des Troubleshootings kommen, wenn Schadensmeldungen herein flattern oder es beispielsweise Probleme mit dem Zoll gibt.

Wichtig ist es hierbei, stets einen kühlen Kopf zu bewahren und eine freundliche Ansprechperson für die Kund*innen zu sein, die sich auf die Expertise des*der Speditionskaufmanns*frau sowie seine Kompetenz, auch unvorhergesehene Schwierigkeiten zu regeln, verlassen können müssen. Das macht die Arbeit sehr interessant, aber durchaus auch anspruchsvoll.

 

Wie sieht das typische Jobprofil eines*r Speditionskaufmanns*frau aus?

Ausbildung

Die Ausbildung zum*r Speditionskaufmann*frau ist in Österreich ein Lehrberuf, der sich über drei Lehrjahre zieht. Während dieser Zeit lernst du sowohl im Betrieb als auch in der Fachschule, wie Transportleistungen angeboten, organisiert und abgewickelt werden, worauf es bei der Auswahl der Verkehrsträger und Verkehrsrouten ankommt, wie speditionelle Leistungen kalkuliert werden und übst dich in der Kalkulation, dem Rechnungswesen, der Kund*innenbetreuung und -beratung sowie den damit zusammenhängenden betrieblichen Abläufen.

 

Erforderliche Kenntnisse und Kompetenzen

Ein*e Speditionskaufmann*frau erwirbt die Hard Skills, die zur Ausübung des Berufs erforderlich sind, in der Regel im Zuge seiner*ihrer Lehre.

Darunter fallen mathematische Fähigkeiten, die zur Erstellung von Kalkulationen und Abrechnungen nötig sind, die Planungsfähigkeit für die Gütertransporte, das Wissen über unterschiedliche Transportwege, Transportmittel und auch Verladegeräte sowie die organisatorischen Fähigkeiten.

Darüber hinaus sollte ein*e Speditionskaufmann*frau auch noch diverse Soft Skills im Lebenslauf aufweisen können.

Dazu zählen beispielsweise eine räumliche Vorstellungskraft, die für die Einteilung der Transportmittel wichtig ist, ein gewisses Organisationstalent und logisch-analytisches Denken, Kontaktfreudigkeit, aber auch eine gute Sprachfertigkeit sowohl mündlich als auch schriftlich, die für den Kontakt mit Kund*innen, Transportunternehmen und auch Zollbehörden von großer Wichtigkeit ist.

 

Weiterbildung und Aufstiegsmöglichkeiten

Ein*e Speditionskaufmann*frau kann sowohl direkt bei einer Spedition arbeiten, als auch in der Transportabteilung oder Import-/Exportabteilung eines großen Unternehmens – vor allem in der Industrie oder im Handel. Da der Handel mit Gütern für viele Firmen ein essenzieller Bestandteil ihres Geschäfts ist, ist auch die Nachfrage an Speditionskaufleuten konstant gegeben.

Weiterbildungen können vor allem in den Bereichen EDV durchgeführt werden, um immer auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben und sich mit neuen Software-Produkten frühzeitig auseinanderzusetzen. Auch hinsichtlich der Transportabwicklung sowie Zollbestimmungen schadet es nicht, sich regelmäßig weiterzubilden.

Zudem bestehen Spezialisierungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Bereichen wie der Transportlogistik, der Transportorganisation, der Fuhrparkdisposition, Lagerwirtschaft, Zollabwicklung oder auch auf bestimmte internationale Regionen.

Mit zunehmender Berufserfahrung besteht für eine*n Speditionskaufmann*frau die Möglichkeit zum Aufstieg zum*r Abteilungsleiter*in bzw. in größeren Speditionen zum*r Filialleiter*in oder Geschäftsführer*in. Außerdem kann er sich auch für eine selbstständige Berufsausübung entscheiden. Hierfür ist ein Befähigungsnachweis zu erbringen, um selbst sein eigenes Speditionsgewerbe anzumelden.

 

Was verdient ein*e Speditionskaufmann*frau?

Zunächst muss beim Gehalt eines*r Speditionskaufmannes*frau unterschieden werden, ob er*sie sich noch in der Lehre befindet (und damit eine Lehrlingsentschädigung) erhält, oder ob er*sie bereits seine Lehrabschlussprüfung absolviert hat und ein reguläres Gehalt bezieht.

Während der dreijährigen Lehrzeit ist das Lehrlingseinkommen gestaffelt, beträgt etwa im ersten Lehrjahr zwischen 700 und 800 Euro, im zweiten Lehrjahr zwischen 880 und 1.020 Euro sowie im dritten Lehrjahr bereits zwischen 1.170 und 1.325 Euro.

Nach Ende der Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt in der Regel zwischen 1.700 und 2.100 Euro brutto monatlich, steigt dann mit zunehmender Berufserfahrung auch auf bis zu 3.500 Euro. Nach einer Beförderung zum*zur Speditionsleiter*in ist sogar ein monatliches Bruttogehalt von 3.900 bis zu 7.000 Euro liegen – je nach Branche, Berufserfahrung und Firmengröße.

Wenn du wissen möchtest, welche Gehaltsmöglichkeiten ein*e Speditionskaufmann*frau im Detail hat, probiere den Stepstone Gehaltsplaner. Bist du auf der Suche nach einem passenden Jobangebot? Wir einen Blick auf unsere aktuellen Jobangebote als Speditionskaufmann*frau oder verschaffe dir auch einen Überblick über alle Berufsbilder.

 

Bildnachweis: justocker/Quelle: istockphoto.com

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