Der erste Eindruck zählt: Das Bewerbungsfoto kann ein Türöffner oder ein Dealbreaker werden. Geht es auch ohne Profi-Fotograf*innen? Oder kannst du mit Handy, Apps und KI Bewerbungsfotos auch selber machen?
Inhaltsverzeichnis
Bewerbungsfotos selber machen: Geht das?
Bewerbungsfotos zuhause machen: Die Vorbereitung
Das Fotoshooting zuhause
Bewerbungsbild gemacht: Die Bearbeitung
Bewerbungsfoto und KI: Künstliche Intelligenz kann helfen
Fazit
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Bewerbungsfotos selber machen: Geht das?
Ein Bewerbungsfoto ist zwar kein Muss. Aber ein gut gemachtes Bild, auf dem du sympathisch und kompetent rüberkommst, kann natürlich deine Chancen im Bewerbungsprozess erhöhen. Die Investition in professionelle Aufnahmen lohnt sich also. Aber was, wenn die Bewerbungsfrist naht und dir keine Zeit mehr bleibt, zum Profifotografen zu gehen? Oder wenn du Geld sparen willst und selbst eine gute Handykamera hast? Dann kannst du versuchen, das Bewerbungsfoto auch selbst zu machen.
Ein kleiner Tipp vorweg: Ein Passfoto taugt nicht wirklich als Ersatz für ein Bewerbungsfoto oder als Foto im Lebenslauf – und kein Foto ist definitiv besser als ein schlechtes Foto. Wenn du dich aber entscheidest, dein Bewerbungsfoto zuhause selber zu machen, solltest du ein paar Dinge beachten. Die wichtigste Frage ist wohl: Geht das auch mit dem Handy?
Bewerbungsfotos zuhause machen: Die Vorbereitung
Wenn du oder jemand, den oder die du kennst, eine Digitalkamera hat – super. Aber grundsätzlich kannst du ein Bewerbungsfoto auch mit Handy machen. Moderne Smartphones haben inzwischen so gute Kameras, dass du auch damit ein qualitativ hochwertiges Foto schießen kannst. Schließlich schickst du deine Bewerbung vermutlich online und musst sie nicht ausdrucken – die Bildqualität reicht also vollkommen aus.
Welches Equipment brauchst du noch? Ein einfaches Stativ sorgt für einen stabilen Halt. Für Handys gibt es preiswerte Stative – wenn du das Foto nicht von einem Freund oder einer Freundin machen lässt, ist die Anschaffung vielleicht eine Überlegung wert. Oder du besitzt längst ein Stativ, weil du dein Handy regelmäßig für Social Media-Aufnahmen nutzt. Genau wie eine Kamera kannst du ein Stativ aber auch in einem spezialisierten Fotogeschäft, im Elektronikfachhandel oder auch an Universitäten ausleihen.
Kommen wir zu den Lichtverhältnissen: Im natürlichen Tageslicht siehst du immer am besten aus – stell dich aber nicht in die knallende Sonne. Am besten stehst du in der Nähe eines Fensters oder wenn es ein dunkler Tag ist und es nicht anders geht, kann eine helle Lampe helfen. Achte nur darauf, auf Augenhöhe und nicht von oben oder von unten angestrahlt zu werden. Ein Reflektor kann beim Lichteinfall behilflich sein – und lässt sich auch mit Alufolie selber basteln. Du brauchst allerdings ein*e Freund*in, der oder die sich dir gegenüberstellt und das Ding hält.
Tipps für das Fotoshooting zuhause
Ein neutraler Hintergrund ist immer eine gute Wahl, sprich: eine weiße oder einfarbige Wand. Wenn du dich eher im kreativen Umfeld bewirbst, kannst du auch etwas mutiger werden und dich zum Beispiel draußen vor eine Graffiti-Wand stellen. Wichtig: Lehn dich nicht an die Wand – ein klassischer Fehler – sondern halte ein bisschen Abstand. Dann sieht das Bild deutlich plastischer aus.
Die Kamera muss auf der Augenhöhe mit deinem Gesicht sein. Ein typischer Anfängerfehler: Fotos von oben oder von unten lassen dich entweder unsicher, oder im Gegenteil arrogant aussehen. Den Kamerablitz machst du übrigens lieber aus. Achte auf die Maße: Ein gutes Foto sollte im Format 4:3 oder quadratisch sein. Ein Foto in Druckqualität braucht eine Auflösung von 300 dpi. Aber wenn du dich, wie oben erwähnt, online bewirbst, solltest du lediglich darauf achten, dass das Bild nicht vom Handy verkleinert wird. Das passiert zum Beispiel, wenn du dein Bild an Freund*innen sendest.
Tipp: Programme wie WhatsApp skalieren Bilder beim Verschicken herunter. Nimm für die Bewerbung also unbedingt das Originalfoto, das in deinem Handy gespeichert ist.

Mit dem richtigen Licht und einem netten Lächeln kannst du ein professionell aussehendes Foto von dir machen, das für eine Online-Bewerbung mehr als ausreichend ist. © Pau / EyeEm
Bewerbungsbild gemacht: Die Bearbeitung
Bei der Fotobearbeitung gilt: Weniger ist mehr. Du musst zum Glück kein Photoshop-Profi werden, um dein Foto gut aussehen zu lassen. Wenn deine Kamera gut ist und das Licht ausreicht, braucht es vielleicht gar keine Bearbeitung. Ansonsten sind kostenlose Apps wie Lightroom Mobile, Snapseed oder Polarr völlig ausreichend. Zu abenteuerliche Filter oder Effekte solltest du eher vermeiden – auch wenn du dich im kreativen Bereich bewirbst und es scheinbar thematisch passt. In der Regel wirken zu stark bearbeitete Fotos unprofessionell und sorgen im schlimmsten Fall für einen Cringe-Effekt. Schwarz-weiß kann elegant wirken, ist aber eher unüblich.
Bewerbungsfoto und KI: Künstliche Intelligenz kann helfen
Was wenn du keinen guten Hintergrund hast, einen Pickel auf der Nase oder das Wetter so schlecht ist, dass das Licht nicht ausreicht? Tatsächlich kann die KI dabei helfen, ein professionelleres Porträtfoto selber zu machen. Es gibt Apps, die mithilfe der KI-Technologie den besten Winkel vorschlagen, das Licht optimieren, den Hintergrund bearbeiten oder sogar Hautunreinheiten wegretouchieren.
Ein paar Beispiele: Die Webseite Remove.bg nutzt die Künstliche Intelligenz, um den Foto-Hintergrund zu entfernen. Dort kannst du auch einen neuen Hintergrund für dein Businessfoto wählen. Die Software Photolemur optimiert automatisch und auf Profiniveau Farben und Lichtverhältnisse. Die Software entscheidet selbst, welche Aspekte eines Fotos verbessert werden müssen – genau das Richtige für alle, die sich nicht lange mit Bildbearbeitung herumschlagen möchten.
Für kreative Bewerbungen gibt es zudem noch Apps wie YouCam Perfect, Dawn AI oder Faceplay, die Selfies in Comics oder Avatare verwandeln können – das ist eher etwas für kreative Bewerbungen, die aus der Menge herausstechen sollen. Wenn du dich also beispielsweise als Grafikdesigner*in oder Illustrator*in bewirbst, macht das eher Sinn als bei einer Bank. Weitere Infos zum Thema Bewerbungsfoto findest du übrigens im Beitrag Bewerbungsmythen: 8 Irrtümer rund um das Thema Bewerbung.
Fazit
Ein Gang zum Profifotografen oder zu visuell begabten Freund*innen ist natürlich am entspanntesten. Aber wenn die Bewerbungsfrist naht und es schnell gehen muss, kannst du mit moderner Technologie auch zuhause Bewerbungsfotos machen. Gerade wenn die Lichtverhältnisse nicht optimal sind, die Wände um dich herum zu bunt oder du einen Bad-Face-Day hast, kann auch die KI helfen, das Maximum aus deinem Businessfoto herauszuholen. In diesem Sinne: Happy Shooting!
Checklist: Dos
- Nutz natürliches Tageslicht – aber vermeid direkte Sonneneinstrahlung.
- Stell dich vor einen neutralen Hintergrund und halt etwas Abstand zur Wand.
- Halt die Kamera oder das Smartphone auf Augenhöhe und verzichte den Kamerablitz.
- Nutz für die Bearbeitung Apps wie Lightroom Mobile oder Snapseed, aber über-bearbeite das Bild nicht.
Checklist: Don’ts
- Kein Passfoto!
- Verzichte auf den Einsatz von starken Filtern oder Effekten. (Ausnahmen bilden kreative Bewerbungen, die zum Job bzw. Arbeitgeber passen, siehe oben das Beispiel mit dem Bewerbungsfoto als Avatar oder Comic.)
- Sendest du das Foto online, nutz nicht die von Messenger-Apps automatisch verkleinerte Version, sondern das Original.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Wie kann ich Bewerbungsfotos selber machen?
Du kannst Bewerbungsfotos mit einem modernen Smartphone oder einer Kamera selbst machen. Dafür brauchst du idealerweise natürliches Tageslicht, einen neutralen Hintergrund und eventuell ein Stativ, um ein stabiles Bild zu bekommen. Kostenlose Apps wie Lightroom Mobile oder Apps, die mit der KI arbeiten, helfen bei der Bildbearbeitung.
Wie alt darf das Bild bei einer Bewerbung sein?
Am besten verwendest du ein aktuelles Foto, das nicht älter ist als ein, zwei Jahre – oder auch ein wenig älter, wenn du dich nicht stark verändert hast.
Wie füge ich ein Bewerbungsfoto in Word ein?
Über die Menüoption „Einfügen“ kommst du auf „Bild“ oder „Grafik“ und so kannst du dein Bewerbungsfoto in Word einfügen. Achte darauf, dass es sinnvoll vom Text umrandet wird.
Kann man Bewerbungsfotos zu Hause machen?
Ja, du kannst Bewerbungsfotos auch zu Hause machen – mit einer Kamera oder einem modernen Smartphone.
Wo kann ich KI Bewerbungsbilder erstellen?
Es gibt Apps und Webseiten wie Remove.bg, Photolemur oder Faceplay, die mittels KI Lichtverhältnisse optimieren, Hintergründe entfernen oder aus Fotos Avatare erstellen.
Bildnachweis: Javier Sánchez / EyeEm
Autor: Guy Frederick
