Arbeitsbeziehungskiller – wann soll ich wirklich kündigen?

Gründe wieso die besten Mitarbeiter kündigen


27.03.2018

Im Privatleben ist eine gesunde Reflexion hinsichtlich Beziehungskillern gang und gäbe, um im gemeinsamen Haushalt ein harmonisches Miteinander zu etablieren. In der Arbeitswelt sieht das oft anders aus, doch auch hier lauern sie. Sie sehen zwar adretter aus in ihren Anzügen, Kostümen und Aktenköfferchen, aber selbst ein Wolf im Schafspelz bleibt letztendlich ein Wolf und kann auch in anderer Umgebung das Aus der Beziehung bedeuten – in diesem Fall: der Arbeitsbeziehung.

Doch warum sind es dann auch oft die besten Mitarbeiter, die kündigen? Was zeichnet einen guten Mitarbeiter aus? Wieso schaffen es Unternehmen nicht, gute Mitarbeiter zu halten? Hier findest du die Antworten und die fünf häufigsten Gründe: unsere 5 Arbeitsbeziehungskiller!

 

Was zeichnet einen guten Mitarbeiter eigentlich aus?

Ein guter Mitarbeiter ist für ein Unternehmen äußerst wertvoll. Aber hast du dir schon einmal die Frage gestellt, was genau einen guten Mitarbeiter ausmacht?

1. Know-How

Zunächst verfügt er bereits über das nötige Know-How. Damit ist einerseits das Fachwissen gemeint, was unter Hard Skills zusammengefasst werden kann. Aber auch die Soft Skills und die persönliche Kompetenz spielen eine entscheidende Rolle. Als dritte Komponente des Know-Hows spielt auch das Wissen über das Unternehmen und seine Produkte und Dienstleistungen eine große Rolle.

2. Vernetzung & Persönlichkeit

Je besser ein Mitarbeiter im Unternehmen vernetzt ist und die Zusammenhänge versteht, desto wertvoller ist er. Auch die Persönlichkeit spielt dabei eine Rolle, also wie offen jemand auf seine Kollegen zugeht bzw. sich in Konfliktsituationen verhält.

3. Engagement

Was wäre all das Fachwissen und die persönliche Kompetenz, wenn nicht auch der innere Antrieb vorhanden wäre? Die persönliche Motivation und das Engagement, das ein Mitarbeiter seiner Firma entgegenbringt, sind daher ein ebenso wichtiger Faktor wie Know-How und die Vernetzung.

 

Die 5 Arbeitsbeziehungskiller

Arbeitsbeziehungskiller #1: Ein Konglomerat aus altbackenen Regeln

Jedes Arbeitsverhältnis ist durch Rechte und Pflichten gekennzeichnet, Regeln und Freiheiten. Im Idealfall herrscht eine angenehme Balance zwischen den beiden Extremen. Die Realität präsentiert sich in vielen Unternehmen jedoch weniger utopisch: Oft dominiert ein massives Regelwerk, das sich im Laufe der Jahre etabliert und nur selten reflektiert oder gar angepasst wird. Vieles davon wird jedoch überflüssig, ist längst überholt und könnte daher deutlich flexibler gestaltet werden – wird es oft aber nicht. Und genau da liegt für viele der Knackpunkt, denn wer zu sehr eingeschränkt wird, dem fehlt der Freiraum, um sich zu entfalten.

 

Arbeitsbeziehungskiller #2: Konformität statt Fokus auf persönliche Stärken

Was zu Beginn der Karrierelaufbahn oft noch im Dunkeln liegt und sich im Laufe der Jahre für viele herauskristallisiert, sind die persönlichen Stärken. Jeder profiliert sich in anderen Teilbereichen der täglichen Arbeit und das ist auch gut so. Tragisch wird es erst, wenn das Unternehmen auf diese individuellen Entwicklungen der Mitarbeiter keine Rücksicht nimmt. Konformität mit der ursprünglichen Position ist Arbeitgebern in vielen Fällen wichtiger als ein bereichsübergreifender Einsatz des Mitarbeiters genau dort, wo er sich am besten einbringen könnte. Und das frustriert natürlich, da durch diese Vorgehensweise das schlummernde Potential nie wirklich ausgeschöpft wird.

 

Arbeitsbeziehungskiller #3: Fehlende Wertschätzung

Von Kindheit an werden wir für gute Leistungen belohnt. In der Schule warten bei Erfolgen gute Noten und Auszeichnungen, Eltern honorieren sie mit mehr Taschengeld oder Privilegien in der Freizeitgestaltung und auch Freunde klopfen uns anerkennend auf die Schulter, wenn wir etwas gut über die Bühne gebracht haben. Bleibt diese Wertschätzung, an die wir uns jahrelang gewöhnt haben, in der Berufswelt jedoch aus, wird es kritisch. Egal, ob es sich dabei um eine Gehaltserhöhung, einen Bonus, eine kleine Aufmerksamkeit oder auch nur dankende Worte handelt: Wenn nichts davon zum Einsatz kommt und Erfolg selbstverständlich wird, sinkt kontinuierlich auch die Motivation sowie die Bereitschaft, Höchstleistungen zu erbringen.

 

Arbeitsbeziehungskiller #4: Fehlende Konsequenzen

Das Fehlen von Konsequenzen bei kontinuierlich schlechten Leistungen kann ebenso toxisch wirken wie das Fehlen von Wertschätzung. In einem Arbeitsambiente, in dem jeder machen kann, was er will, ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen, wird auf Dauer wenig gedeihen. Wieso sollte sich ein guter Mitarbeiter anstrengen, wenn um ihn herum nur auf Sparflamme gearbeitet wird? Wenn Regelverstöße immer wieder toleriert werden, Kollegen mehr Zeit mit ihrer Kaffeetasse verbringen als mit ihrer tatsächlichen Arbeit und der gesamten Belegschaft die Demotivation auf die Stirn geschrieben steht, ist das bestimmt kein geeignetes Umfeld, um in seiner Tätigkeit aufzublühen.

 

Arbeitsbeziehungskiller #5: Fehlender Weitblick

Die Arbeit ist wie ein Zahnrad. Jeder Mitarbeiter hat in einem der vielen Zähnchen seinen Platz gefunden und sorgt mit seiner Leistung dafür, dass es sich kontinuierlich weiterdreht. Oft steckt man jedoch so tief drinnen, dass der Weitblick fehlt. Wer an einem kleinen Ende mitarbeitet hat keinen Blick auf das große Ganze. An den meisten Tagen ist das auch in Ordnung, da zu viele Informationen von der eigentlichen Tätigkeit ablenken. Doch es gibt auch jene Tage, an denen man am Sinn seiner eigenen Leistung zweifelt sich einfach nur die Frage stellt: Wieso das alles? Bleibt genau in diesen Momenten die Möglichkeit aus, aus der eigenen Tätigkeit hinauszuzoomen, um das Unternehmen und seine Zielsetzungen ganzheitlicher zu erfassen, stürzt die Motivation in den Keller und taucht vielleicht nie wieder auf.

Je mehr dieser Arbeitsbeziehungskiller sich an einer Arbeitsstelle summieren, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die besten Mitarbeiter kündigen und sich nach einer sinnvolleren Arbeit umschauen. Bist du auch in der Situation, deinen aktuellen Arbeitsplatz verlassen zu wollen? Informiere dich in unserem Artikel, wie du richtig kündigst und was dabei zu beachten ist.

 

Bildnachweis: Pekic/Quelle: www.istockphoto.com

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