Skills-based Hiring erfolgreich umsetzen: 3 Must-haves von HR-Consultant Maria Brinninger-Gschaider

87 % der Recruiter*innen sagen: Die größte Herausforderung 2025 ist es, Menschen mit den richtigen Kompetenzen zu finden.1 Trotzdem verlangen über zwei von fünf Unternehmen für jede Stelle noch immer Abschlüsse oder Zertifikate – und verpassen damit Talente, die genau die Skills mitbringen, die wirklich zählen.

Zeit, umzudenken: Skills-based Hiring rückt Fähigkeiten statt Titel in den Fokus – und eröffnet ganz neue Chancen, die passenden Menschen zu finden. Maria Brinninger-Gschaider, zertifizierte Employer Brand Managerin, verrät ihre drei Must-Haves für einen erfolgreichen Skills-based-Hiring-Ansatz.

Warum dein Unternehmen mit Skills-based Hiring gewinnt

Illustration eines blau gekleideten Mannes, der tanzend Inlineskates fährt

Bei der kompetenzbasierten Personalauswahl handelt es sich um ein Konzept im Recruiting, wo stärker Kompetenzen, Qualifikationen und die vergangene Leistung oder den Werdegang einer Person in den Vordergrund rückt. Formale Bildungsabschlüsse verlieren an Gewicht mit dem Ziel, einerseits einen größeren Talent-Pool anzusprechen, bzw. auch non-lineare Lebensläufe zu berücksichtigen.

Skills-based Hiring: Vom Konzept zur Praxis

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Umsetzung eines kompetenzbasierten Recruitings

Dabei lohnt es sich, Skills ganzheitlich zu betrachten. Drei Arten spielen im Recruiting eine entscheidende Rolle:

Piktogramm: eine Glühbirne und ein Zahnrad auf einem Kopf

Soft Skills – etwa Kommunikationsfähigkeit, Selbstorganisation oder Teamfähigkeit. Sie zeigen, wie jemand im Arbeitsalltag agiert und mit anderen zusammenarbeitet.

Piktogramm: Zahnrad

Hard Skills – zum Beispiel Datenanalyse, Softwarekenntnisse oder Fachwissen, das direkt im Job angewendet wird.

Piktogramm: Glühbirne und Zahnrad auf einem Kopf

Kognitive Fähigkeiten – wie kritisches Denken, Problemlösung oder Lernfähigkeit, die zeigen, wie schnell jemand sich in Neues einarbeitet.

Für Maria Brinninger-Gschaider, M.A., zertifizierte Employer Brand Managerin, liegen die größten Vorteile des Skills-Based Recruitings in der Erweiterung des Talentpools, mehr Offenheit gegenüber non-linearen Lebensläufen, einer stärkeren Fokussierung auf die individuellen Stärken der Kandidat*innen und einer besseren Passung zu den Stellenprofilen von heute und morgen.

Bedeutet das, dass Bildungsabschlüsse keine Rolle mehr spielen?

Porträtbild von Maria Brinninger-Gschaider, zertifizierte Employer Brand Managerin bei der Beartungsfirma HR 4.0.

Nein! 

Natürlich bleiben formale Bildungsnachweise wichtig – vor allem in medizinischen Berufen oder reglementierten Tätigkeiten, wo Abschlüsse, Zertifizierungen oder Lizenzen echte „Must-haves“ sind.

Skills-based Hiring bedeutet nicht, Abschlüsse zu ignorieren, sondern sie kontextgerecht zu gewichten. Ziel ist es, den Talentpool zu erweitern und für jede Position genau zu prüfen, welche Qualifikationen wirklich erforderlich sind – und wo Kompetenzen und Erfahrung genauso zählen dürfen.

Skills-based Hiring Must-haves für deinen Start

Mit einer Skill-Gap-Analyse zum strategischen Kompetenzrahmen

Ein Skills-Framework zeigt dir, welche Kompetenzen dein Unternehmen braucht – und welche bereits vorhanden sind. Dazu werden alle bestehenden Skills erfasst, gebündelt und mit den künftig benötigten verglichen. So erkennst du, wo Lücken bestehen und kannst sie gezielt schließen – intern durch Weiterbildung oder extern durch Recruiting.

Das Ergebnis: ein klarer Überblick über die aktuellen und zukünftigen Fähigkeiten im Unternehmen. Besonders gefragt im Jahr 2025: Neben fachlichem Know-how stehen soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Kommunikation und Lernbereitschaft ganz oben auf der Liste.

Die gefragtesten Fähigkeiten 2026
Soziale Kompetenzen, bsp. Problemlösung, kritisches Denken und Kommunikationsfähigkeiten stoßen bei Unternehmen auf hohe Nachfrage​.

Präzises Anforderungsprofil: Die Basis für passgenaues Recruiting

Ohne definiertes Stellenprofil macht Personalauswahl keinen Sinn. Das bedeutet in Folge, dass die Kompetenzen, Qualifikationen, Fertigkeiten etc. sich je nach konkretem Anforderungsprofil unterscheiden.

Maria Brinninger-Gschaider, M.A., Consultant Executive Search & zertifizierte Employer Brand Managerin bei HR 4.0 Beratung ZELLNER

Nur wenn feststeht, welche Kompetenzen für eine Position wirklich entscheidend sind, kannst du gezielt nach den passenden Kandidat*innen suchen.

Wichtig ist dabei die Unterscheidung zwischen Must-have-Skills – also Fähigkeiten, die zwingend erforderlich sind – und Nice-to-haves, die zwar wünschenswert, aber nicht ausschlaggebend sind. So wird dein Recruiting fokussierter, fairer und effizienter.

Denn jedes Anforderungsprofil ist einzigartig – und genau das bestimmt, welche Skills du für deine jeweilige Rolle priorisieren solltest.

Bewertungstools: Skills gezielt prüfen

Damit Skills-based Hiring funktioniert, müssen die gewünschten Kompetenzen klar definiert und im Auswahlprozess überprüfbar gemacht werden. Immerhin verlangen 83 % der Unternehmen einen formalen Nachweis über die erforderlichen Fähigkeiten.

Für klassische Hard Skills sind nach wie vor Lebenslaufanalysen, (teil-)standardisierte Interviews und Referenz-Checks bewährt. Zusätzlich lassen sich Leistungstests oder Assessment-Verfahren einsetzen, die gezielt auf die benötigten Kompetenzen zugeschnitten sind.

HTU Studie-so bewerten Arbeitgeber Skills
63 % der Unternehmen nutzen bereits strukturierte Interviewfragen oder Fallstudien, aber es gibt noch viele weitere Methoden, um Skills zuverlässig zu bewerten – vom praktischen Probearbeiten bis zu simulationsbasierten Tests.

Wichtig ist auch die Wahl der Methodik – d.h. messe ich mit meiner Methode auch wirklich das, was ich messen möchte. Bei einer Fachexperten-Position werde ich nicht umhin kommen, das fachliche Wissen in den Fokus zu rücken, ohne dabei die weichen Komponenten zu sehr zu vernachlässigen. Eine Person vereint natürlich immer viele Dimensionen. Je näher ich daran komme, alle diese Ebenen, die auch für die erfolgreiche Ausübung einer bestimmten Rolle in einer Organisation nötig sind, zu erfassen, desto passgenauer wird der Person-Job-Organisations-Fit.

Maria Brinninger-Gschaider, M.A., Consultant Executive Search & zertifizierte Employer Brand Managerin bei HR 4.0 Beratung ZELLNER

Dein Starter-Kit für Skills-based Hiring

Hier erfährst du alles über:

  • die Erstellung eines Skills-Frameworks
  • Assessment-Methoden für jede Art von Skill
  • Recruiting-KPIs, die du im Blick haben solltest

Quellen:
1 Hiring Trends Update, The Stepstone Group, September 2025

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