Zufriedenheit im Job

Die Jobzufriedenheit ist hoch. Beschäftigte legen großen Wert drauf, ihren Job zu behalten. Es ist aber nicht die Zeit für Arbeitgeber, sich zurückzulehnen, denn: 55 Prozent würden eher kündigen, als einen Job zu behalten, der nicht ihren Bedürfnissen entspricht.


01.03.2023

Im Auftrag von StepStone hat die Marktforschungsagentur MindTake für den „StepStone-Jobreport 2023“ mehr als 2000 Personen befragt. Auf diese vier zentralen Forderungen sollten sich Arbeitgeber 2023 demnach einstellen.

Darauf sollten sich Arbeitgeber einstellen:

  • 38 Prozent fordern im kommenden Jahr mehr Flexibilität
  • 50 Prozent fordern 2023 mehr Gehalt
  • 63 Prozent der Österreicher*innen sind Weiterbildungsmöglichkeiten im Job (sehr) wichtig
  • 77 Prozent ist eine gute Work-Life-Balance wichtig

Die Zufriedenheit im Job ist bei Österreichs Arbeitnehmer*innen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Vor einem Jahr haben 66 Prozent angegeben, mit ihrer beruflichen Situation (sehr) zufrieden zu sein, 2023 sind es 70 Prozent.

 

 

„Meinen Job zu behalten ist mir wichtig“, sagen im Schnitt 76 Prozent der Befragten. Die Generationen ähneln sich in dieser Hinsicht mehr, als sie sich unterscheiden. Unter den Befragten der Genz Z sagen sieben von zehn (73 Prozent), dass es ihnen wichtig ist, ihren Job zu behalten. Besonders ausgeprägt ist diese Überzeugung bei Beschäftigten der Gen X (42 – 57 Jahre) mit einer Zustimmung von 78 Prozent. Die höchste Zustimmung findet sich bei Menschen in Karenz, wo 82 Prozent (sehr) wichtig ist, ihren Job nicht zu verlieren.

 

Junge Beschäftigte sind kompromissloser

Gleichzeitig würden 55 Prozent kündigen, wenn der Job nicht den eigenen Bedürfnissen entspricht. Besonders stark sticht dabei die Gen Z heraus. Obwohl in dieser Studie sehr viel mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede zwischen den Generationen hervorgehen, wird in diesem Punkt die Gen Z ihrem Ruf gerecht:

Junge Beschäftigte sind deutlich kompromissloser und haben einen klaren Fokus auf die eigenen Bedürfnisse. 71 Prozent würden eher kündigen, als einen Job zu machen, der nicht ihren Bedürfnissen entspricht.

Die Gen Z ist mit einer breiten Palette von Technologien aufgewachsen, die ihnen ein hohes Maß an Komfort bieten. Sie sind es gewohnt nicht lange auf die Befriedigung von Bedürfnissen zu warten und schnell auf Informationen, Produkte und Dienstleistungen zuzugreifen. Das fördert auch eine kompromisslosere Erwartungshaltung gegenüber Unternehmen und Arbeitgebern. Mit dem Alter nimmt die Bereitschaft zu kündigen deutlich ab, je älter, desto kompromissbereiter zeigen sich die Beschäftigten.

 

 

1.  “Ich fordere im kommenden Jahr mehr Flexibilität im Job.”

Vier von zehn Befragten (38 %) fordern 2023 mehr Flexibilität im Job. Vor allem ausgeprägt ist dieser Wunsch

  • Bei Arbeitnehmer*innen der Gen Z (52 %)
  • In Marketing, PR, Werbung (65 %)
  • Und unter Beschäftigten der Hotellerie und Gastronomie (60 %)
 

 

2. „Ich fordere im kommenden Jahr mehr Gehalt.“

Im Vorjahr gaben 42 Prozent an, mehr Gehalt zu fordern, im Jahr 2023 peilt jede*r Zweite bereits eine Gehaltsverhandlung an. Besonders interessiert an einer Gehaltserhöhung zeigen sich in diesem Jahr die Gen Z und Gen Y, von denen 59 Prozent bzw. 57 Prozent vorhaben, „2023 mehr Gehalt zu fordern“. Anders bei den älteren Beschäftigten, die mit ihrem Einkommen deutlich zufriedener sind. Zum Vergleich: 44 Prozent der Beschäftigten der Gen X (42 – 57 Jahre) und nur 35 Prozent der Babyboomer-Generation fordern 2023 mehr Gehalt.

Besonders Arbeitgeber folgender Branchen sollten sich auf höhere Gehaltserwartungen einstellen: Technische Berufe (66 Prozent fordern heuer mehr Gehalt), Personalwesen (68 Prozent fordern mehr) und Hotellerie/Gastronomie (65 Prozent erwarten sich heuer mehr Einkommen). Außerdem sind Angestellte mit Personalverantwortung fordernder: Von ihnen wollen 58 Prozent in diesem Jahr mehr Gehalt einfordern. Deutlich bescheidener bzw. zufriedener sind die Befragten aus dem Öffentlichen Dienst: Nur 39 Prozent wollen in diesem Jahr mehr Gehalt.

 

3. „Weiterbildungsmöglichkeiten im Job sind mir wichtig.“

63 Prozent der Österreicher*innen sind Weiterbildungsmöglichkeiten im Job (sehr) wichtig. Arbeitgeber, die das bieten können, punkten vor allem bei Beschäftigten der Gen Z (73 Prozent), bei Menschen in Ausbildung (85 Prozent) und in Karenz (74 Prozent).

 

4. „Eine gute Work-Life-Balance ist mir wichtig.“

Die Work-Life-Balance hat mittlerweile einen sehr hohen Stellenwert für die Österreicherinnen und Österreicher. Im Vorjahr gaben 73 Prozent an, angesichts der Coronakrise mehr Wert auf eine gute Work-Life-Balance zu legen. In diesem Jahr stimmen sogar mehr als Dreiviertel der Befragten der Aussage „Eine gute Work-Life-Balance ist mir wichtig“ zu, die Hälfte sogar „voll und ganz“. Deutlich mehr Relevanz hat die Ausgewogenheit von Beruf und Privatleben für Frauen.  Am wenigsten wichtig ist das Thema für die Generation der Babyboomer, am höchsten ist die Zustimmung unter der Gen Y (26 – 41 Jahren).

 

 

 

Wo liegt die Verhandlungsmacht?

Bleibt die Frage, wo die Verhandlungsmacht am Arbeitsmarkt liegt. Im Österreichschnitt schätzen heute 62 Prozent die eigenen Chancen am Arbeitsmarkt als gut oder sehr gut ein. Im Vorjahr waren es knapp 53 Prozent.  „Ich fühle mich als Arbeitnehmer*in gefragt“, sagen sechs von zehn Befragten. Tendenziell stärker gefragt fühlen sich männliche Beschäftigte (64 Prozent), die Gen Y (67 Prozent), Beschäftigte in technischen (78 Prozent) oder Gesundheits-Berufen (72 Prozent). Doch auch wenn die Tendenz bereits ersichtlich ist – ein eindeutiges Machtgefälle zugunsten der Arbeitnehmenden ist in Österreich (noch) nicht zu beobachten.

 

 

Insbesondere Menschen ohne Arbeit sehen die Macht noch klar auf Seiten der Unternehmen. Dagegen sehen jüngere Beschäftigte und auch Menschen in einer Führungsposition schon deutlich mehr Verhandlungsmacht bei Arbeitnehmenden. (siehe Grafiken)

Weitere Ergebnisse des Jobreports: Warum Menschen in Teilzeit arbeiten

 

Über die Studie

Für den StepStone-Jobreport 2023 hat die Marktforschungsagentur MindTake im Dezember 2022 und Jänner 2023 2004 Personen repräsentativ für Österreich im Auftrag von StepStone befragt. Ein Großteil der Befragten ist im Moment in einem Angestelltenverhältnis (58Prozent Vollzeit, 21Prozent Teilzeit). Insgesamt 6 Prozent der Befragten sind selbstständig tätig (in Vollzeit oder Teilzeit). Jeweils 5 Prozent sind in Ausbildung oder geben an, auf Arbeitssuche zu sein. 3Prozent der Befragten sind in Karenz. Die meisten Befragten haben in ihrem Hauptberuf keine Personalverantwortung (69 Prozent) und arbeiten in einem Unternehmen mit über 250 Mitarbeitern (42 Prozent). 55 Prozent arbeiten aktuell in einem Beruf, der überwiegend aus Büroarbeit besteht.

 

Über StepStone 

StepStone ist eine führende digitale Recruiting-Plattform, die Unternehmen mit passenden Bewerber*innen zusammenbringt und Menschen hilft, den richtigen Job zu finden. StepStone verbindet jährlich mehr als 100 Millionen Bewerbungen mit über 150.000 Arbeitgebern. Als integrierte Plattform automatisiert StepStone mit KI-basierten Lösungen sowohl die Jobsuche als auch die Rekrutierung passender Mitarbeiter*innen. Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete StepStone einen Umsatz von mehr als 1 Milliarde Euro. StepStone ist in mehr als 20 Ländern aktiv – darunter mit StepStone in Deutschland, mit Appcast in den USA und mit Totaljobs in Großbritannien. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Düsseldorf und beschäftigt weltweit rund 3.700 Mitarbeiter*innen. In Österreich betreibt StepStone die digitalen Recruiting-Plattformen stepstone.at, unijobs.at und hotelcareer.at und beschäftigt rund 70 Mitarbeiter*innen.

Grafiken StepStone-Jobreport

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