Berufsbild Sachverständiger

Niemand hat mehr spezialisiertes Detailwissen als ein Sachverständiger. Diese Expertise stellt er in vielen verschiedenen Bereichen zur Verfügung, in denen es benötigt wird, um informierte Entscheidungen treffen zu können.

Definition: Was ist ein Sachverständiger?

Unter einem Sachverständigen versteht man eine Person, die ein überdurchschnittliches fachliches Wissen auf einem gewissen Gebiet mitbringt. Diese Expertise stellt er Gerichten oder auch Firmen zur Verfügung, die nicht über dieses Fach- oder Sachwissen verfügen. Andere Bezeichnungen für Sachverständige wären Gutachter oder Berater (von Gerichten oder Entscheidungsgremien).

Wer darf sich Sachverständiger nennen?

Die Bezeichnung ist in Österreich nicht geschützt, das bedeutet, dass sich jeder als Sachverständiger bezeichnen kann. Voraussetzung ist jedoch, dass man eine gewisse Expertise in dem jeweiligen Fachgebiet mitbringt. Diese fachliche Kompetenz wird als „besondere Sachkunde“ bezeichnet.

Was macht ein Sachverständiger? Was sind seine typischen Aufgaben?

Zunächst muss hier zwischen Sachverständigen bei Gerichten und Entscheidungsgremien sowie jenen, die bei Firmen angestellt sind, unterscheiden. Bei der Arbeit in Gerichten unterstützen Sachverständige mit ihrer fachlichen Kompetenz. Sie selbst treffen keine Entscheidungen, stellen den Gerichten und Gremien lediglich ihre Expertise zur Verfügung auf Basis derer dann die jeweiligen Entscheidungen getroffen werden können. Sie tragen also dazu bei, den Sachverhalt zu ermitteln, indem sie ihr Fachwissen darlegen, das die Grundlage für weitere Schlussfolgerungen und Entscheidungen bildet.

Sachverständige, die in privatwirtschaftlichen Unternehmen arbeiten, erfüllen ähnliche Aufgaben. Auch sie stellen ihre fachliche Expertise zur Verfügung, üben aber meist noch zusätzliche Tätigkeiten aus. So beurteilt ein KFZ-Sachverständiger beispielsweise den Zustand von Fahrzeugen bzw. Fahrzeugschäden und erstellt ein Gutachten darüber.

Wie sieht der typische Arbeitsalltag eines Sachverständigers aus?

Je nach Einsatzort geht es für Sachverständige zunächst darum, Sachverhalte zu beurteilen. Egal ob das ein Streitfall vor Gericht ist oder die Beurteilung eines Schadens oder Sachverhalts – wichtig ist, dass der Sachverständige seine Expertise einbringt, um den jeweiligen Fall zu beurteilen und Empfehlungen abzugeben. Dazu zählt einerseits die Recherche vorab sowie die Begutachtung des Sachverhalts, die genaue Analyse und das Erstellen von Gutachten oder Empfehlungen. Je nach Arbeitsaufwand zieht sich die Beurteilung eines Sachverhalts über mehrere Stunden oder Tage bzw. müssen oft auch mehrere Fälle gleichzeitig bearbeitet werden.

Wie sieht das typische Jobprofil eines Sachverständigers aus?

Ausbildung: Wie wird man Sachverständiger?

Es gibt keine spezifische Ausbildung, die jemanden zum Sachverständigen ausbildet. Es geht vielmehr darum, Expert*in auf einem Gebiet zu sein und dann dieses Fachwissen als Sachverständiger zur Verfügung zu stellen. Grundvoraussetzung ist daher einerseits eine entsprechende Ausbildung in dem Bereich der fachlichen Expertise und eine mehrjährige Berufserfahrung, wo dieses Fachwissen auch praktisch angewendet wird. Erst wenn diese beiden Faktoren gegeben sind, hat jemand das nötige Wissen, das als Grundlage für Entscheidungen und Gutachten herangezogen werden kann.

Weiterbildung

Die Weiterbildung spielt bei Sachverständigen eine sehr zentrale Rolle. Immerhin leben sie davon, ihr fundiertes Wissen weiterzugeben oder anderen zur Verfügung zu stellen. Das setzt auch voraus, dass ihre Expertise immer auf dem aktuellsten Stand ist. Um das zu erreichen, sind Weiterbildungen unerlässlich. Wie diese Weiterbildungen aussehen und in welchen Intervallen sie erforderlich sind, hängt von dem Fachbereich ab, auf den sich der Sachverständige spezialisiert hat.

Erforderliche Kenntnisse und Kompetenzen

Das wichtigste Asset eines Sachverständigen ist sein Fachwissen. Dieses muss fundiert sein und auch auf mehrjähriger Berufserfahrung beruhen. Neben dieser zentralen Anforderung müssen Sachverständige zudem in der Lage sein, dieses Wissen auch zu vermitteln. Es bringt nichts, wenn jemand über ein enormes Fachwissen verfügt, dieses jedoch nicht verständlich an andere weitergeben kann. Gute Kommunikationsskills und die Fähigkeit, Fachwissen auch für Laien aufbereiten zu können, sind wichtige Kompetenzen eines Sachverständigen.

Je nach Einsatzort können auch Fremdsprachenkenntnisse nötig sein. Da auch das Erstellen von Gutachten und Guidelines zu den Aufgaben eines Sachverständigen zählen können, ist auch ein strukturiertes und methodisches Vorgehen sehr wichtig.

Wie sieht der Jobmarkt für Sachverständiger aus?

Sachverständige können in unterschiedlichen Bereichen arbeiten. Dazu zählen Gerichte, diverse Entscheidungsgremien, aber auch privatwirtschaftliche Unternehmen. Grundsätzlich ist die Nachfrage nach Sachverständigen begrenzt. Wer jedoch das nötige Fachwissen aus seiner Branche und Tätigkeit mitbringt und über die entsprechende Berufserfahrung verfügt, hat gute Chancen, in dem Bereich erfolgreich tätig zu sein.

Gehalt: Was verdient ein Sachverständiger?

Wie sieht es nun mit dem Gehalt eines Sachverständigers in Österreich aus?

Grundsätzlich ist der Job als Sachverständiger sehr gut bezahlt. Immerhin braucht er ein enormes Wissen in dem jeweiligen Fachgebiet, das über das Wissen der anderen Beteiligten hinausgeht. Dafür ist eine fundierte Ausbildung und auch eine gewisse Berufserfahrung unerlässlich, um über das nötige Detailwissen zu verfügen. Man kann mit Gehältern im Bereich von 2.500 und 5.000 Euro brutto monatlich je nach spezifischen Einsatzgebiet rechnen.

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