Tattoos im Job

Was geht und wann wird es Arbeitgebern zu bunt?


11.04.2018

Individueller Ausdruck oder unzumutbare Selbstverschandelung? Was in puncto Tattoos im Job noch akzeptiert und was klar abgelehnt wird, hat sich weiter verschoben. Wer einen Job aufgrund eines Tattoos nicht bekommt, wurde rechtswidrig behandelt. Auf dieses Recht zu bestehen, zahlt sich kaum aus.

Wie steht es um Tattoos am Arbeitsplatz?

Eine Umfrage des Karrierenetzwerks Xing hat ergeben, dass nur jeder zehnte Personaler sichtbare Tattoos auf Online-Profilbildern in Ordnung findet. Den gesetzlichen Bestimmungen in Österreich entsprechend darf Körperschmuck jeder Art getragen werden. Das bedeutet, Tattoos als Kündigungsgrund anzuführen ist unzulässig. Doch was bringt das, selbst wenn man arbeitsrechtlich nicht behelligt werden kann? Sich mit dem Arbeitgeber anzulegen ist nie angenehm und kaum jemals hilfreich, wenn du weiter dort arbeiten willst.

Prinzipiell werden Tattoos und Piercings, oftmals eher von jenen Personen, die entscheiden ob der Job an dich geht, also dem Personaler oder dem Chefs kritisch gesehen, wohingegen Kolleginnen und Kollegen im Fachbereich, in dem sie dann tatsächlich tätig sind, keine Probleme damit haben. Wenn du darum Körperschmuck auch in der Arbeitszeit tragen willst, solltest du dich beim ersten Treffen auch genauso präsentieren.

Wieder anders ist es mit Body Modifications (das bedeutet z.B, das Einführen von kleinen Elementen oder Hörnern unter die Kopfhaut) und Scarifications (Das absichtliche Beibringen von Hautwunden, Häuten nach einem vorgegebenen Muster, und anschließende beabsichtigte Narbenbildung in gewünschter Form). Diese Arten des Körperschmucks sind seltener und werden darum auch in der allgemeinen Akzeptanz noch länger nicht steigen.

 

Tattoos und Vorstellungsgespräch

Tattoos  und Vorstellungsgespräche sind mittlerweile dagegen keine unvereinbaren Gegensätze. Im Lifestyle-, Event- und Gastrobereich sind Tattoos zum Teil regelrechte „Eintrittskarten“. Doch ganz gleich für welchen Job du dich bewirbst, verstecke nichts, was du im Arbeitsalltag sichtbar tragen möchtest.

 

Tattoos und Jobsuche

Wenn du auf Jobsuche bist, solltest du zumindest für diesen Zeitraum, auf neue „Peckerl“ verzichten. Denn abgesehen von einer Plastikfolie, die am ersten Tag um das frisch gestochene Hautkunstwerk getragen werden muss, heben sich neue Tattoos durch Hautrötungen, Schwellungen und kräftigere Farben deutlich ab und ziehen zu viel Aufmerksamkeit auf sich.

Ein User in einem Forum zu einem Artikel diesen Themas, der selbst Personaler ist, schreibt lapidar: „Gegen ein dezentes, ansehnliches Tattoo an diskreten Stellen, spricht aus meiner Sicht nichts.“ Genau, der Satz trifft die Problematik auf den Punkt und hilft doch im Einzelfall nicht weiter. Denn was „ansehnlich“ oder „dezent“ ist und was „eine diskrete Stelle“, kann im einzelnen Geschmack sehr weit voneinander abweichen.

Beachte auch folgende dynamische Aspekte:

✓ Nur weil ein gewisses Maß an vorhandenen Tattoos akzeptiert wurde, heißt es nicht, dass dies auch weiterhin so ist, wenn sie langsam vom Handgelenk bis zum Hals immer weiter „zuwachsen“.
✓ Während du in einem Fachbereich noch mit Tattoos eingestellt wurden, steht in Frage, ob du damit Aufstiegschancen bspw. ins mittlere Management haben werden. Je höher die berufliche Position angesiedelt ist, desto wichtiger oft auch der Kontakt nach außen: Zu anderen höher gestellten Kollegen, zum Geschäftsführer, zu Geschäftspartnern und Kunden.

Bildnachweis: PeopleImages/Quelle: www.istockphoto.com

 

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