Mit Bandscheibenproblemen plagen sich viele Menschen. Oftmals steckt der Job hinter den Rückenleiden und in manchen Berufen kommen Bandscheibenprobleme gehäuft vor. In diesen Berufen heißt es: Achtung Bandscheibenvorfall!
Inhaltsverzeichnis
Was tun bei Rückenproblemen?
So kann man Rückenproblemen vorbeugen
Jobwechsel wegen gesundheitlichen Problemen der Bandscheibe?
FAQ: Berufe und Bandscheibenprobleme
Laut einem Report der Techniker Krankenkasse tragen Arbeitnehmer*innen in den folgenden Berufen ein erhöhtes Risiko für Rückenprobleme:
- Tiefbau
- Beton- und Stahlbetonbau
- Hochbau
- Straßen- und Tunnelwärter*in
- Dachdecker*in
- Maurer*in
- Lebensmittelproduktion
- LKW-Fahrer*in
- Altenpfleger*in
- Erzieher*in
- Beschäftigte in der Ver- und Entsorgung
- Stanzer*in, Drahtverarbeiter*in /-in und andere Beschäftigte in der spanlosen Metallverarbeitung
Besonders gefährdet sind aber auch Menschen, die täglich lange am Schreibtisch sitzen, sich zu wenig bewegen und/ oder übergewichtig sind. Ebenso können psychische Probleme und Stress zu Rückenleiden führen.
Die Altersgruppe der 55- bis 59-jährigen Berufstätigen ist besonders häufig von Rückenbeschwerden betroffen. Mit zunehmenden Alter kommt es dann oft auch zu Arbeitsausfällen von sechs Wochen oder länger. Doch auch jüngere Arbeitnehmer*innen sind relativ oft wegen Rückenproblemen krankgeschrieben.
Was tun bei Rückenproblemen?
Nicht jedes Rückenproblem hat mit einem Bandscheibenvorfall zu tun und trotzdem wird oft vorschnell operiert. Viele Patient*innen sind nach einer Bandscheiben-Operation nicht schmerzfrei, da nicht die Bandscheiben Schmerzen verursacht haben. Häufig sind verspannte Muskeln die Verursacher von Rückenschmerzen. Somit hilft oftmals ein gezieltes Training von Bauch- und Rückenmuskeln, um die Wirbelsäule zu entlasten.
Expert*innen raten zu einer Schmerztherapie, die mit einem*r Psycholog*in oder einem*r Psychotherapeut*in durchgeführt wird. Solch eine Therapie verhindert, dass aus akuten Rückenschmerzen chronische Schmerzen werden, denn genau das passiert häufig und Betroffene geraten in einen Schmerzkreislauf: Die Betroffenen bewegen sich weniger, damit die Rückenschmerzen besser auszuhalten sind. Doch der Bewegungsmangel, der oft mit einer Fehlhaltung verbunden ist, führt zu einer stärker werdenden Muskelverhärtung und –verkrampfung. Die Schmerzen nehmen zu und der Betroffene bewegt sich immer weniger… Dies kann chronische Rückenschmerzen zur Folge haben.
Die Behandlung von Rückenschmerzen erfolgt in der Regel mit Bewegung. Damit Krankengymnastik, Spaziergänge oder sportliche Bewegung überhaupt möglich werden, sollte die Behandlung von einer Schmerztherapie begleitet werden. Zusätzlich werden meistens Schmerzmittel eingesetzt.
So kann man Rückenproblemen vorbeugen
Da es sich bei den meisten Rückenschmerzen nicht um Bandscheibenvorfälle handelt, kann jeder selbst dazu beitragen, seinen Rücken zu stärken und die Wirbelsäule zu entlasten:
- Sport machen, insbesondere gezieltes Training von Rücken- und Bauchmuskulatur
- Auf das Körpergewicht achten, denn durch Übergewicht kommt es zu einer hohen Belastung von Bandscheiben und Rücken
- Schwere Gegenstände sollten aus der Hocke heraus hochgehoben werden, wobei der Rücken durchgestreckt wird
- Auf eine aufrechte Körperhaltung achten und auch beim Sitzen auf einen geraden, aufrechten Rücken achten
- Wer täglich lange am Schreibtisch sitzt sollte sich einen ergonomisch gestalteten Stuhl besorgen. Zudem sollte immer mal wieder kurz aufgestanden und ein paar Schritte gegangen werden.
Solltest du deinen Rücken stark belasten in deinem Beruf, können physiotherapeutische Behandlungen helfen. © Alto Images/Stocksy
Jobwechsel wegen gesundheitlichen Problemen der Bandscheibe?
Wenn tatsächlich ein Bandscheibenvorfall Ursache für die Rückenschmerzen ist, bedeutet das für manche Betroffene, dass sie ihren Beruf nicht weiter ausüben können. Oft helfen Veränderungen am Arbeitsplatz, wie ergonomische Büromöbel, um einen weiteren Bandscheibenvorfall zu verhindern. In einigen Berufen sind solche und ähnliche Veränderungen nicht möglich, da die Tätigkeit unmittelbar mit den Rückenproblemen zusammenhängt. Ein Beispiel sind die Pflegeberufe, bei denen das tägliche Heben von Patienten und Pflegebedürftigen zum Berufsalltag gehört. Auch in der Baubranche können die Betroffenen körperlich schwere Aufgaben nicht vermeiden. LKW-Fahrer kommen nicht umhin, täglich viele Stunden zu sitzen.
So ist es manchmal nötig, den Beruf zu wechseln, damit es nicht erneut zu einem Bandscheibenvorfall kommen kann. Bei der Wahl des künftigen Berufs steht dann im Vordergrund, dass im neuen Job weder schwer gehoben noch täglich lange gestanden werden muss. Auch wenn tägliches Sitzen nicht besonders gut für den Rücken ist, lässt sich hier immerhin mit entsprechenden Büromöbeln sowie kurzen Pausen mit Bewegung entgegenwirken. Auch ein Stehpult empfiehlt sich: Büroarbeiten können auch abwechselnd im Sitzen und im Stehen ausgeführt werden.
Weitere Tipps rund um die Gesundheit deiner Bandscheibe findest du im Beitrag “Weiterarbeiten trotz Bandscheibenvorfall: Alles, was du wissen musst“.
FAQ: Berufe und Bandscheibenprobleme
Bei welcher Tätigkeit wird die Wirbelsäule besonders stark belastet?
Bei Tätigkeiten, die mit schwerem Heben, Bücken und Verdrehen der Wirbelsäule verbunden sind, wie z. B. im Baugewerbe oder in Berufen, die körperlich anstrengende Arbeiten erfordern, wird die Wirbelsäule besonders stark belastet.
Welcher Beruf hat die meisten Bandscheibenvorfälle?
Ein Bandscheibenvorfall kann Berufstätige in allen Branchen und Berufen treffen, es gibt jedoch besonders gefährdete Berufsfelder: Körperlich anstrengende Jobs, wie die von Bauarbeiter*innen, Lagerarbeiter*innen oder Pflegekräften, sind aufgrund des häufigen Hebens und Tragens von Lasten besonders betroffen. Auch Berufstätige, die viel und lange sitzen, tragen ein höheres Risiko: Dazu gehören Büroangestellte, die lange sitzen und oft eine ungünstige Körperhaltung einnehmen. Gefährdet sind auch Berufsgruppen, in denen überwiegend am Computer gearbeitet wird, wie z. B. IT-Spezialist*innen oder Grafikdesigner*innen.
Welcher Jobs empfiehlt sich nach einer Bandscheiben-OP?
Nach einer Bandscheiben-OP empfehlen sich Berufe, die weniger körperliche Belastungen auf die Wirbelsäule ausüben, wie etwa Büroarbeit, Verwaltungstätigkeiten oder Beratungsdienste. Es ist jedoch wichtig, dass die Arbeitsbelastung an die individuellen Heilungsprozesse und Empfehlungen des behandelnden Arztes/ der behandelnden Ärztin angepasst werden und der Schaden, der langes Sitzen für den Rücken mit sich bringt, abgemildert wird durch regelmäßige Pausen, ein Stehpult, etc.
Disclaimer: Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft. Die in diesem Artikel veröffentlichten Rechtsgrundlagen sind sorgfältig zusammengestellt, erheben aber keinen Anspruch auf Aktualität, sachliche Korrektheit oder Vollständigkeit; eine entsprechende Gewähr wird nicht übernommen. Insbesondere übernimmt die The Stepstone Group Österreich GmbH keinerlei Haftung für eventuelle Schäden oder Konsequenzen, die durch die direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen Inhalte entstehen.
Bildnachweis: Studio Firma / Stocksy
Autor: Nick Marten
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