Globales Jobmarkt-Ranking: Österreich unter den Top 10 der nicht-englischsprachigen Länder

Österreich belegt in der neuesten Ausgabe der Studie 'Decoding Global Talent' Platz 11 unter mehr als 180 Nationen weltweit und klettert auf den sechsten Platz der beliebtesten Arbeitsstandorte weltweit unter den nicht-englischsprachigen Ländern.


24.04.2024

  • Australien klettert an die Spitze des Ländervergleichs, USA und Kanada auf Platz 2 und 3
  • Österreich belegt Platz 11 unter mehr als 180 Nationen weltweit, Rang 6 der nicht-englischsprachigen Länder
  • 1 Grund für einen Umzug nach Österreich: gute Lebensqualität
  • Arbeitnehmende wünschen sich Unterstützung bei Wohnungssuche, Visum und Umzug

Österreich klettert in der neuesten Ausgabe der Studie ‘Decoding Global Talent’ auf den sechsten Platz der beliebtesten Arbeitsstandorte weltweit unter den nicht-englischsprachigen Ländern. Die Studie, durchgeführt von der digitalen Recruiting-Plattform The Stepstone Group in Zusammenarbeit mit der Boston Consulting Group und    The Network, basiert auf Umfragedaten von mehr als 150.000 Arbeitnehmenden aus über 180 Ländern, einschließlich 1.700 Befragten aus Österreich. Dies macht sie zu einer der umfangreichsten Untersuchungen ihrer Art. Im internationalen Ranking führt dieses Jahr Australien, gefolgt von den USA und Kanada – dem Spitzenreiter von 2021. Österreich konnte sich im Vergleich zur letzten Erhebung um vier Plätze verbessern.

Internationale Mobilität ist eine große Chance für den Arbeitsmarkt

Trotz globaler Herausforderungen wie geopolitischen Spannungen, anhaltender Inflation und Rezessionsängsten sucht laut der Studie etwa ein Viertel der Befragten (23 Prozent) aktiv nach Arbeitsmöglichkeiten im Ausland. Der Anteil der Personen, die grundsätzlich offen dafür wären, für einen Job ins Ausland zu ziehen, bleibt mit 63 Prozent weltweit hoch, obwohl er im Vergleich zu den 66 Prozent im Jahr 2021 und 78 Prozent vor der Corona-Pandemie im Jahr 2018 leicht zurückgegangen ist.

Unter den Befragten in Österreich ist die Bereitschaft jedoch deutlich geringer, für einen Job das Land zu verlassen: Weniger als die Hälfte würde im Ausland arbeiten wollen und nur knapp 11 Prozent suchen derzeit aktiv einen Job außerhalb der Alpenrepublik. Top-Destinationen sind für die österreichischen Befragten die Nachbarländer Deutschland und Schweiz, gefolgt von den USA und Italien. Österreich ist wiederum ein besonders attraktives Zielland für Menschen aus Ungarn (36 Prozent), Bosnien und Herzegowina (30 Prozent), Slowenien (22 Prozent), Serbien (20 Prozent) und Deutschland (14 Prozent).

Nach Ansicht von Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group und Co-Autor der Studie, stehe Europa angesichts des demographischen Wandels vor einer ernsthaften Herausforderung: „Uns gehen die Arbeitnehmenden aus“, so Zimmermann. Nikolai Dürhammer, Geschäftsführer von Stepstone Österreich und Schweiz, betont: „Der Mangel an Arbeitskräften bedroht unseren Wohlstand in Europa und auch in Österreich. Die Tatsache, dass viele Menschen bereit sind, für attraktive Stellen nach Österreich zu kommen, birgt jedoch großes Potenzial, dessen Wert wir nicht unterschätzen dürfen. Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft, um eine rasche und flexible Integration von internationalen Arbeitskräften in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen, ist unerlässlich.”

Langzeitaufenthalte bevorzugt, Herausforderungen bei Visa und Arbeitserlaubnis

Die globale Studie zeigt, dass Österreicher:innen bei einem Auslandsaufenthalt meist einen langen Atem haben: Etwa die Hälfte visiert einen Zeitraum von über drei Jahren oder gar einen dauerhaften Wechsel an. Ein weiteres Viertel macht die Aufenthaltslänge von den Erfahrungen vor Ort abhängig, wohingegen lediglich 11 Prozent einen Aufenthalt von weniger als einem Jahr planen.

Bei internationalen Talenten, die nach Österreich kommen, steht die hohe Lebensqualität beim Länderwechsel im Vordergrund – sie ist für 66 Prozent ausschlaggebend, gefolgt von der Qualität der Arbeitsmöglichkeiten mit 58 Prozent. Doch beim Thema Visa und Arbeitserlaubnis gibt es Verbesserungsbedarf für Österreich: Deutschland wird hier mit 24 Prozent besser bewertet als Österreich mit 18 Prozent. Arbeitnehmer:innen erwarten vor allem in diesem Bereich Unterstützung von ihren zukünftigen Arbeitgebern. Support bei der Erlangung von Visa und Arbeitserlaubnis ist sieben von zehn Befragten wichtig, gleich nach Hilfe bei der Wohnungssuche. “Österreich hält mit seiner hohen Lebensqualität im globalen Wettbewerb um die klügsten Köpfe einen Trumpf in der Hand. Es wäre ein Fehler, diesen Vorteil durch komplizierte Zuwanderungsverfahren zu verspielen. Um Talente erfolgreich zu gewinnen, ist es entscheidend, dass Unternehmen nicht nur attraktive Arbeitsstellen und -bedingungen bieten, sondern auch proaktiv Unterstützung bei bürokratischen Hürden leisten”, sagt Dr. Heike Dorninger, Partnerin und Leiterin des Wiener BCG-Büros.

Über die Studie „Decoding Global Talent“

BCG, The Network (zusammen mit den angeschlossenen Organisationen) und The Stepstone Group haben diese anonyme Online-Umfrage von Oktober bis Dezember 2023 durchgeführt. Insgesamt haben 150.735 Personen in 188 Ländern teilgenommen, darunter in Deutschland 14.000 Personen. Die Umfrage “Decoding Global Talent” erscheint zum vierten Mal infolge.

In der Umfrage wurden die Einstellungen von Arbeitnehmenden zu verschiedenen Themen erfragt, darunter ihre Bereitschaft, für die Arbeit ins Ausland zu ziehen, die Länder, in denen sie am liebsten arbeiten würden, ihre Gründe für die Wahl dieser Länder und ihre Erwartungen an ihre künftigen Arbeitgeber in einem neuen Land. Die in der Umfrage gesammelten Daten (einschließlich einer Vielzahl von Informationen über den demografischen und beruflichen Hintergrund der Teilnehmer) ermöglichten es, die Einstellungen der Arbeitnehmer auf der Grundlage mehrerer Parameter zu analysieren.

BCG führte auch Folgebefragungen mit ausgewählten Studienteilnehmenden auf der ganzen Welt durch – viele von ihnen wurden bereits zuvor befragt und über mehrere Jahre hinweg beobachtet.

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